Rost an Steinschag-Stellen
Nachdem mein 210er (BJ 01/2000) schon an 3 Türen, am Kotflügel und am Heckdeckel Roststellen hatte, gibt es jetzt ein neues Problem:
Rund um die üblichen Steinschlag-Stellen auf der Motorhaube entstehen große Rostnester. Bei einer Gebrauchtwagenbewertung sagte mit ein anderer Händler, dass sowas nur bei einem von 100 Autos so extrem vorkommt.
Mercedes hat das Problem fotografiert und ans Werk geschickt. Die meinten aber, das sein völlig normal.
Hat mit Steinschlag und Rost jemand Erfahrung? Lohnt sich der Weg zu einem Sachverständigen?
Grüße
rewi
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13 Antworten
Wohl kaum!
Was soll der denn machen. Rost am W210 ist leider so normal wie das Ei zum Frühstück.
Wo durch Scheinschlag kein Lack mehr auf dem Blech ist, fängt es an zu rosten. Das ist so normal wie die Tatsache daß die Sonne morgens auf- und abends untergeht. Mit W210 hat das nicht die Bohne zu tun.
cu ulf
Grundierung/Primer Rostnester
Habe selber immer Autos mit hohen km Zahlen gefahren und es ist nicht normal das man soclhe Rostblasennester bekommt....
wahrscheinlich liegt der hase hier in der grundierung bzw. im Primerbereich, da normal durch den Steinschlag zwar der Lack aber nicht die untere Schicht abgetragen wird ....
Mein letzter C Bj 98 zeigte hier weniger die Neigung zum Rosten als mein momentaner E 220 CDIT Bj 00 , welcher scheinbar eine deutlich "geringere effektive " Korrosionsschutzschicht hat ....
achja den angeblichen Steinschlagschaden auf meinen hinteren Kotflügeln (Rostnester) hat DCX nach einigem hin und her auf kulanz erledigt ....
Gruss
Rotwein
Zitat:
Mit W210 hat das nicht die Bohne zu tun.
Das mag ich so nicht stehenlassen.
Rewi sprach von großen Rostnestern. Viele Autos sind heute verzinkt. Selbst wenn die Grundierung Schaden genommen hat, bildet die bei vielen Autos verwendete Verzinkung einen zuverlässigen Schutz gegen derartige Unterrostungen. Bei anderen Herstellern findet man Aluminiumhauben, bei denen die geschilderten Mängel durch das chemische Verhalten von Alu auch nicht auftreten können.
Zitat:
Original geschrieben von JohnS
Rewi sprach von großen Rostnestern. Viele Autos sind heute verzinkt.
Und viele sind es nicht. Und?
Zitat:
Original geschrieben von JohnS
Selbst wenn die Grundierung Schaden genommen hat, bildet die bei vielen Autos verwendete Verzinkung einen zuverlässigen Schutz gegen derartige Unterrostungen.
Haarspalt: Verzinkung verhindert Rost nicht, Verzinkung zögert Rost hinaus. Die Zink ist unedeler als Stahl und korrodiert deshalb lediglich zuerst.
Zitat:
Original geschrieben von JohnS
Bei anderen Herstellern findet man Aluminiumhauben, bei denen die geschilderten Mängel durch das chemische Verhalten von Alu auch nicht auftreten können.
Auch hier wieder: und? Bei vielen anderen (u.a. auch dem W210) findet man keine Hauben aus Aluminium. Die werden von den anderen Herstellern auch nicht eingesetzt weil sie nicht rosten oder so preisgünstig zu fertigen wären, sondern einfach nur damit die Karren nicht vollständig verfetten.
Es gibt bei vielen W210 ein Rostproblem, da brauchen wir gar nicht drüber zu diskutieren, das ist so. Aber wenn jemand mit rostenden Steinschlagschäden ankommt, dann wird es absurd. Genauso wie der 124er-Fahrer in einem anderen Forum, der allen ernstes fragte, ob er die Roststellen an seiner 11-jährigen Karre auf Kulanz beseitigt bekäme.
cu ulf
Danke für die Hinweise. Da scheint es ja 2 Lager zu geben.
Ich hatte nicht gedacht, dass ein 100.000 DM Auto an Steinschalg-Stellen schneller gammelt als meiner erster Golf I.
Mal sehen auf welche Seite sich die Niederlassung schlägt ...
Zitat:
Haarspalt: Verzinkung verhindert Rost nicht, Verzinkung zögert Rost hinaus. Die Zink ist unedeler als Stahl und korrodiert deshalb lediglich zuerst.
Richtig ist, dass Verzinkerung die Korossion nicht verhindert aber verzögert - das tut sie nicht nur ein bischen sondern auf längere Sicht recht überzeugend! Eisenoxid hat die unschöne Eigenschaft ein großes Volumen zu bilden und mechanisch sehr instabil zu sein. Zink bzw. die eingesetzten Zinklegierungen oxidieren auch, jedoch nicht bröckelig und porös, sondern so, dass sie das darunterliegende Metall mit einer schützenden Schicht überziehen. Durch die sogenannte "Fernwirkung" klappt das auch an bereits freiliegenden Eisenoberflächen, die unmittelbar von einer Zinklegierung umgeben sind (wie z. B. Steinschläge und auch Schnittkanten von Blechen). Ist eine Beschädigung in der Zinkschicht rostet das Eisen trotzdem nicht, weil der dazukommende Stoff lieber mit dem unedleren Zink reagiert. Damit ist Verzinkung schon ein sehr wirkungsvoller Schutz vor vorzeitiger Korossion.
Bei Aluminium verhält es sich übrigens ähnlich. Vorteil ist aber, dass es keine Probleme mit galvanischen Reaktionen durch unterschiedliche Positionen in der Redoxreihe gibt und die Passivschicht aus Aluminiumoxid vergleichsweise sehr widerstandsfähig ist.
Zitat:
Auch hier wieder: und? Bei vielen anderen (u.a. auch dem W210) findet man keine Hauben aus Aluminium. Die werden von den anderen Herstellern auch nicht eingesetzt weil sie nicht rosten oder so preisgünstig zu fertigen wären, sondern einfach nur damit die Karren nicht vollständig verfetten.
Wenn hier noch der Stichpunkt "Festigkeit" angeführt würde, könnte man die Aussage noch als diskussionswürdig einstufen - so aber gehört sie in die Rubrik "Mercedes macht das so und da die die besten Autos bauen muss es richtig sein!"
Die Herstellung einer Aluminiumhaube ist mit Sicherheit nicht preisgünstiger und auch produktionstechnisch nicht einfacher realisierbar. Das Gegenteil hat auch noch niemand behauptet. Meistens werden sie von Autobauern gewählt, denen es weniger um die Show als um ingenieurtechnische Höherwertigkeit geht. Gewichtsersparnis ist ein wichtiges Ziel im Automobilbau. Motorhauben gehören schon zu den weiter oben angeordneten, schwereren Teilen eines Autos, und eine leichtere Motorhaube aus Alu hat bei jedem Auto einen positiven Einfluss auf die Lage des Schwerpunktes und damit auf das Kurvenfahrverhalten. Der Schwerpunkt wird niedriger und wandert nach hinten, wodurch das Ziel einer gleichmäßigen Gewichtsverteilung zwischen vorn und hinten bei einem Frontmotorwagen leichter realisierbar wird.
Die "Verfettung" der Autos (von Karren spreche ich immer nur wenn ich mich über mein Auto ärgere, und mit meinen Japanern mit Aluhaube bin ich sehr zufrieden) dürfte den meisten Herstellern zu schaffen machen. Solche, die vermehrt Alu einsetzen, wirken diesem Prozess aber gezielt entgegen.
Sicher sind weder Vollverzinkung noch große Aluminiumanteile die wichtigsten Kriterien für ein qualitativ hochwertiges Produkt. Der ehemalige 190iger meines Vaters hat die Jahre dank hervorragender Lackierung auch so praktisch korossionsfrei überdauert. Wenn DC bei den W210ern beim Lackaufbau aber übertrieben den Rotstift angesetzt hat, wären Besitzer im Falle der Verwendung von verzinkten Stahlblechen für die gesamte Karosserie von den sehr ärgerlichen und für DC sehr kostspieligen Folgen wahrscheinlich verschont geblieben.
Der Verkäufer hat meinem Vater seinerzeit zu seinem w210 zwei Lackstifte in Wagenfarbe geschenkt mit denen er Steinschläge bei der Entdeckung behandeln soll. Funktioniert gut.
Ist doch wohl völlig logisch dass freies Blech rostet, das ist ja nicht so dass das erst seit gestern so wäre. Ihr wisst doch um die Rostfreudigkeit des w210 und die schlechte Härte der Wasserlacke, warum muss es denn erst rot blühen dass ihr merkt dass Steinschlagmacken rosten können? Das ist doch schon bei meinem 124er so.
Zitat:
Original geschrieben von JohnS
Wenn hier noch der Stichpunkt "Festigkeit" angeführt würde, könnte man die Aussage noch als diskussionswürdig einstufen - so aber gehört sie in die Rubrik "Mercedes macht das so und da die die besten Autos bauen muss es richtig sein!"
Das habe ich ganz genau wo geschrieben? Wenn Du etwas an meinen Beiträgen nicht verstehst, frage einfach nach. Irgendetwas reininterpretieren geht oft ins Beinkleid - wie in diesem Fall. BTW sind am W211 einige Karosserieteile, u.a. die Haube und die Türen aus Alu, was ich persönlich sowohl unter ökonomischen (teuere Herstellung) als auch unter ökologischen (energieaufwändige Herstellung) Gesichtspunkten ziemlich unsinnig finde.
Die Auswirkungen der Gewichtsänderung bzw. -verlagerung auf die Fahrdynamik sind unter "außerhalb der Rennstrecke irrelevant" abzulegen. Es wird kein normaler Mensch im Fahrverhalten merken, ob die Haube bei einem 1,7t-Schiff jetzt fünf Kilo schwerer oder leichter ist. Die gleiche Gewichtsersparnis könnte man locker durch das Weglassen serienmäßiger, aber völlig unsinner serienmäßiger Ausstattungsmerkmale (z.B. teilelektrische Sitze, eFH hinten, elektrische Heckklappenschließter, etc.) erreichen. Die "ingenieurtechnische Höherwertigkeit" scheint mir in dem Fall eher eine ingenieurtechnische Masturbation zu sein.
Aber irgendwie hat das mit Rost durch Steinschlag so gar nichts mehr zu tun.
cu ulf
@zarrooo
Zitat:
Das habe ich ganz genau wo geschrieben?
Wo habe ich behauptet, dass du das geschrieben hättest? - Nirgendwo. Ich habe das Zitat nur in eine Rubrik eingeordnet wo es nach meinem Empfinden eingeordnet werden kann. Übrigens bestärkt mich der Satz über die anderern Hersteller und die "Karren" in dieser Einschätzung. Ansonsten diskutiere ich lieber wissenschaftlich als polemisch.
Nur noch kurz zu dem ökologischen Gesichtspunkt von Aluminium. Es ist kurzsichtig, nur die Energieaufwendungen für die Herstellung ins Feld zu führen. Hier ist in der Tat der Prozess vom Bauxit zum Aluminium sehr energieintensiv. Rechnet man aber Spritersparnis und gute Recyclingmöglichkeiten dagegen, sieht die Gesamtenergiebilanz wieder besser aus. Wenn man dann noch Probleme wie die von rewi verhindert, kann ich die vehemente Ablehnung eines vermehrten Aluminiumeinsatzes im Karosseriebereich nicht nachvollziehen.
Welche Ausstattungen sinnvoll und weniger sinnvoll sind ist wohl kaum objektivierbar. Für eine Familie mit kleinen Kindern machen z. B. el. Fensterheber hinten durchaus Sinn und diese kommen als Serienteil wesentlich billiger als wenn man sie als Extra ordern muss. Aber das hat jetzt auch nichts mit Rostbildung zu tun.
Mit freundlichem Gruß
JohnS
Rost an Steinschlag-Stellen
Hallo,
ich habe das gleich Problem, auch bei meinem Fahrzeug beginnen Steinschläge zu rosten. Die Aussage, dass dieses Phänomen normal sei wenn ein Stein die Grundierung durchschlägt müssen die Mitarbeiter von DC ja so darstellen...
Bleibt die Feststellung, dass es dann wohl reiner Zufall ist, dass auch meine fünf vorherigen Fahrzeuge (BMW, VW) diesen Rostbefall trotz höheren Alters und viel höherer KM-Leistungen nie hatten.
Ich bin kein Lackspezialist, zweifle allerdings daran, dass dies ein Zufall und "völlig normal" ist, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass dieses qualitativ schlechte Fahrzeug eh an allen Stellen rostet.
Übrigens habe ich zum Thema Rostbefall an der Kante der Kofferraumklappe auch so eine tolle Erklärung bekommen: "Da hat wohl der Vorbesitzer zu oft lange Gegenstände mit geöffneter Heckklappe transportiert". Lächerlich.
Für mich gibt´s nur eine Konsequenz: Da die angebliche Solidität eines Mercedes mit viel Geld erkauft wird, wird mein nächstes Fahruez definitiv kein Mercedes mehr sein. Und auf die Fortführung des Scheckheftes zum eventuellen Erhalt der Rostkulanz verzichte ich nun auch, denn die sah im Falle der rostenden Türen so aus: es wurde eine Art Wachs in die Dichtungen geschmiert. Jetzt, nach einem Jahr, rostet es wieder. Wer hätte das gedacht...
mfg
Markus
Zitat:
Original geschrieben von JohnS
@zarrooo
Übrigens bestärkt mich der Satz über die anderern Hersteller und die "Karren" in dieser Einschätzung.
Ich tituliere viele Autos als "Karre", unter anderem auch meine derzeitige Alltagskarre, die von Marke und Baureihe her in diesem Unterforum zu Hause ist. BTW ist an meiner derzeitigen Alltagskarre weder an den typischen Stellen noch sonstwo Rost zu finden.
Auch mit einem kleinen Kind im Auto habe ich die eFH hinten noch nie gebraucht. Außer Zugluft bringen heruntergelassene Fenster IMHO rein gar nichts. Mit Kind wird im Sommer *vor* dem Einsteigen durchgelüftet, um die aufgestaute Hitze loszuwerden und danach darf die Klimaanlage für angenehme Temperaturen sorgen, die bei Autos, deren Ausstattungswahn schon mit Alu-Teilen kompensiert werden muß, sowieso obligatorisch ist.
cu ulf
off topic
@Zarrooo
Auch ich benötige die el. Fensterheber hinten nicht für die ihnen eigentlich zugedachte Funktion. Das wichtigste an ihnen ist für mich, dass es keine Kurbel gibt und ich die Möglichkeit habe, die hinteren Schalter außer Betrieb zu setzen. Die billigste Lösung wäre es dann zugegebenermaßen die Kurbeln abzuschrauben und ev. eine Plastikkappe für ein paar Cent draufzuschrauben.
Der Begriff "Ausstattungswahn" lässt sich sicherlich auf manches Auto anwenden. Für meinen Subaru WRX allerdings weniger. OK, Klima, Siebedach, vier Türen, el. Fensterheber, Radio/CD/Cassette, el. Spiegelverstellung. Das war's aber auch schon mit Komfortextras. In Sachen Fahrdynamik und Gewichtsreduktion haben sich die Ingenieure dafür umso besser ins Zeug gelegt- unter anderem mit Aluteilen. Aber auch hier helfen sie in Verbindung mit verzinkten Blechen, dass die Antworten auf eine Nachfrage nach Rostgefahr bei Subarus im Subaruforum für den Nachfrager sehr beruhigend klingen.
Mit freundlichem Gruß
JohnS