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Rost Behandlung-Leinölfirnis u. Pb3O4 (Blei)-Empfehlenswert o. gefährlich?

Themenstarteram 5. Mai 2007 um 17:07

Hallo zusammen,

zwar fahre ich keinen klassichen Oldtimer, na ja - mein rollender Untersatz ist ein 9/95 Omega, und beim heutigen Arbeiten entdecke immer mehr verschiedene Roststellen, am Anfang dachte ich immer es wäre nur der Radlaufkasten, wenn man aber intensiv schaut findet man viele neue Stellen.

Der Rost setzt dem Wagen weiter zu und es besteht Handlungsbedarf, ansonsten wird der Wagen eines Tages keinen TÜV mehr erhalten.

Konservierungsmittel müßen im Regelfall jährlich wiederholt werden und verzögern den stetigen Rost nur leicht, Ausschweißen einiger Teile ist mir zu kostenintensiv und nicht wirklich lohenswert. Spezialmittel wie Mike Sanders müßte ich auch jährlich auftragen, Rostumwandler sind von der Wirkung nicht wirklich optimal, die Erfahrungen fallen unterschiedlich aus.

Da hier viele Oldtimer Fahrer sind die mit Rost bestimmt mehr Erfahrung haben als ich, wollte ich gerne anfragen was Ihr von folgemdem Rat haltet.

Als effektive und kostengünstige Behandlung erhielt ich den Tip die diversen Roststellen mit Leinöl in Verbindung mit Bleioxid (Pb3O4) zu behandeln. Dadurch ensteht Bleimenninge, ein klassisches (aber giftiges) Holzkonservierungsmittel, das schon von den Phöniziern um 700 v.Chr. zur Konservierung von Schiffen sowohl innen wie außen angewendet wurde. Dabei wirkt das Blei giftig und bewuchshemmend in der Außenschicht und als Fungizid im Innenbereich.

Optisch sieht es ausgetrocknet aus wie die Golden-Gate Bridge, aber mir geht es mehr um den Nutzen anstatt die Optik, allerdings möchte ich keinen gesundheitlichen Gefahren riskieren.

Meine Frage, was haltet Ihr von der "Zusammensetzung", empfehlenswert oder doch lieber sein lassen?

Vielen Dank

JD

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24 Antworten

Habe ich vor 15 Jahren im 412 gemacht. 50% Leinölfirnis+50%Bleimennige. Habe nicht in Hohlräume reingeschaut, aber das Auto hat eben noch ungeschweisste Hohlräume die mittlerweile über 30Jahre alt sind. Nichts. Keine Blasen, dumpfer Klang, nachgeben beim Aufbocken ect.. Dabei war er bis 2003 täglich im Einsatz, auch Winter.

Hat sich wohl gelohnt.

Der Grund für Bleimennige + Leinöl war eine Ausschreibung einer(gibt es die noch??) Oldtimerklassikzeitschrift, die die Leser aufforderte die beste Rezeptur in der Hohlraumvorsorge anzugegen.

Da wurde je ein Blechkästchen gemacht, die (ich glaube über 20) angegebenen Rezepturen eingespritzt und noch eine kurze Schweissnaht aufgebracht. Dann kamen die Kistchen längere Zeit(1jahr meine ich) in ein Feuchtbiotop und dann geöffnet.

Leinölfirnis+Bleimennige hat mit am Besten und als billigste Variante abgeschlossen.

Problem ist die lange Trocknungszeit; erinnern tue ich mich so an 3 Tage bis das Zeugs einigermassen fest wurde.

Zum Umweltproblem:

Bleimennige ist seit xx Jahrzehnten als Korrosionschutz bewährt, nur wurde in den 1960er Jahren Kunstharz beigemischt, um die doch langen Trocknungszeiten zu verringern.

Damit brach auch etwas der Rostschutz ein.

Später, in den 70er kam es in den Verdacht beim Spritzen Bleivergiftungen zu erzeugen und das Spritzen wurde verboten; auch vom sog. Overspray her, was ja in die Umwelt und nicht auf's Eisen gelangt.

Streichen durfte man es immernoch.

Heute kaum noch zu bekommen, und wenn dann nur streichen.

In Hohlräumen elektrisch spritzen(so wie ich es machte; es gibt extra Hohlraumschläche dafür)gab es keinen Nebel.....aber musst selbst wissen was du machst.

Hi,

Bleimennige gibt es auch fertig zu kaufen. Ich verwende sie auch teilweise.

Wenn Du günstig an die Bestandteile kommst, kannst Du Dir sie natürlich auch selber mixen.

Gruß

Stefan

Themenstarteram 5. Mai 2007 um 18:39

Hallo,

ich habe mal eine generelle Frage.

Mein Omega hat Rost am Radlaufkasten (dort sehr stark) und viele Rostpunkte an den Türen.

Wenn ich jetzt Bleimennige auf die Rostpunkte der Türen auftrage, also auf den Lack - macht das Sinn?

Meine Verständnis vom Rost ist das er sich von innen nach außen setzt, ist die Behandlung an der Stelle dann effektiv?

Große Stellen lackieren will ich nicht, ist mir wegen der Metalliclackierung zu teuer, kleinere Stellen evtl. schon - kann man mittels eines Lackstift über Bleimennige Lack auftragen, oder verträgt sich das nicht? Ich frage daher weil der Rost sich auch unter dem Heckwisch ausbreitet, da würde ich dann leichte "kosmetische" Korrekturen vornehmen.

Danke

JD

Wie schon gesagt, prinzipiell rostschützend, aber für den "Aussenbereich" gibt es besseres, denn spätestens wenn du nachlackierst, wirst du merken das es Kunstharz war = zieht sich hoch.

Es geht wohl nach Jahren, dann ist die Gefahr des Aufribbelns oder Hochziehens nicht mehr so gross.

Bleimennige schützt gut vor Rost ist aber nicht das Mass aller Rostschutzfarben.

Aussen empfehle ich BOB-Rostversiegelung. Hat m.W. den Test vor Jahren bei Stftg. WARENTEST als einzigste Rostschutzfarbe mit "sehr gut" bestanden.

Hi,

ich habe Zero-Alkyd-Bleimennige nach einem halben Jahr problemlos mit 2K-Acryl-Autolack überlackiert.

(http://www.zero-lack.de/Z_M01_Artikel_Detail.cfm?EARTIKEL=287)

Bleimennige ist aber eine Grundierung, alte Farbe und loser Rost muß entfernt werden.

Gruß

Stefan

Themenstarteram 5. Mai 2007 um 20:05

Zitat:

Original geschrieben von flatfour

Bleimennige schützt gut vor Rost ist aber nicht das Mass aller Rostschutzfarben.

Aussen empfehle ich BOB-Rostversiegelung. Hat m.W. den Test vor Jahren bei Stftg. WARENTEST als einzigste Rostschutzfarbe mit "sehr gut" bestanden.

Hallo,

und Danke für den Tipp mit BOB-Rostversiegelung, kannte bis jetzt nur Bob den Baumeister („Yo!, wir schaffen das“). ;)

An den hinteren Türen habe ich sehr viele, aber dafür kleine, Rostpunkte, könnte ich die mit BOB Rostversiegelung leicht "antupfen", oder macht das keinen Sinn? Lackieren will ich aus Kostengründen halt nicht.

 

Was würdest Du denn am Radlaufkasten empfehlen und vor allem mit welchem Werkzeug würdest Du es auftragen? Ich habe schon gedacht das ich das wegen dem Radkasten evtl. zum Lackierer gebe da er bessere Geräte zum Auftragen hat.

Ich weiß ja nicht was das kostet bzw. ob ich das an den Radkästen selber machen kann.

Vielen Dank

JD

am 5. Mai 2007 um 20:52

Der Rost kommt von innen oder aus Schweißnähten. Außen auf die Durchrostung tupfen bringt gar nichts, die Stelle ist innen auf der 100-fachen Fläche rostig.

Ein Lackierer ist auch kein guter Ansprechpartner für Rostprobleme. Das sieht nach 1/2 Jahr aus wie vorher, wenn der anfängt zu schleifen und spachteln.

Themenstarteram 5. Mai 2007 um 20:55

Zitat:

Original geschrieben von Frau Asenbaum

Der Rost kommt von innen oder aus Schweißnähten. Außen auf die Durchrostung tupfen bringt gar nichts, die Stelle ist innen auf der 100-fachen Fläche rostig.

Ein Lackierer ist auch kein guter Ansprechpartner für Rostprobleme. Das sieht nach 1/2 Jahr aus wie vorher, wenn der anfängt zu schleifen und spachteln.

Hallo,

was empfiehlt sich denn in meinem Fall wo der Restwert von dem Wagen noch max. EUR 1.500,00 beträgt?

Vielen Dank

JD

am 5. Mai 2007 um 21:13

Die Tür interessiert den TÜV nicht weiter, solange sie nicht auseinanderfällt oder ein Verletzungsrisiko ist.

Radlauf is halt sone Sache. Rostschutzfarbe drauf und alles so abdichten, daß die Roststellen nicht wieder naß werden?

Oder schweißen.

am 6. Mai 2007 um 11:10

Fertan ist bei angesprochenem Oldtimermarkttest durchgefallen.

Mike-Sanders Fett hat den 1. Platz bewegt, dann kam Sigafett und danach Teroson HV 400 WACHS.

Der Test war in den frühen 80ern, da gab es noch keine Mike Sanders-schlempe, glaube ich.

Zumindets würde ich daran erinnern die auf'm 1.Platz gesehen zu haben.

Ich müsste mal nachgucken, denn den Test habe ich noch..irgendwo..

Die o.g. Leinöl/Mennige fiel eigentlich auch durch, aber nur aus Umweltgesichtspunkten. Die geöffnete Kiste sah innen top aus nach der langen Zeit im Feuchtbiotop.

Aber es waren jeden Menge "Sonderrezepturen" im Test drin. Einer(durchgefallen) gab Mercedes Hohlraumwachs + Zn-Pulver + Zn-Phosphat+ Teroson + Petroleum+..,+...,+... oder so ähnlich an und in mehreren Gängen die Hohlräume versorgen. Eine ellenlange Liste an allem was kriecht und nach Tagen fest wird.

Nutzte nichts.

am 6. Mai 2007 um 20:49

Moin

Gab sicher verschiedene Tests, diesen halte ich für einen der seriöseren:

http://www.citroen.ac/downloads/2002_10046_Rost.pdf

1. Mike Sander

2. Siegafett

3. Teroson HV 400

...Fertan hat völlig versagt.

Man muß aber dazu erwähnen, daß eine Kombination von Fertan u. Wachs (lt. Hersteller) getestet wurde.

Meine Folgerung:

Fertan ist nicht grundsätzlich schlecht, nur in Hohlräumen taugt es eben nicht, da diese anschließend nicht vernünftig getrocknet werden können. Und feuchte Flächen nehmen weder Wachs noch Fett gut an.

Ich benutze Fertan gelegentlich, aber nur an zugänglichen Stellen und meist bei feuchter Witterung, wenn man eben nicht mit Lack arbeiten kann. Hier kommt dann der Vorteil der Wasserbasis zum Tragen.

Gruß, Z.

Zitat:

Original geschrieben von flatfour

Habe ich vor 15 Jahren im 412 gemacht. 50% Leinölfirnis+50%Bleimennige. Habe nicht in Hohlräume reingeschaut, aber das Auto hat eben noch ungeschweisste Hohlräume die mittlerweile über 30Jahre alt sind. Nichts. Keine Blasen, dumpfer Klang, nachgeben beim Aufbocken ect.. Dabei war er bis 2003 täglich im Einsatz, auch Winter.

Hat sich wohl gelohnt.

Der Grund für Bleimennige + Leinöl war eine Ausschreibung einer(gibt es die noch??) Oldtimerklassikzeitschrift, die die Leser aufforderte die beste Rezeptur in der Hohlraumvorsorge anzugegen.

Da wurde je ein Blechkästchen gemacht, die (ich glaube über 20) angegebenen Rezepturen eingespritzt und noch eine kurze Schweissnaht aufgebracht. Dann kamen die Kistchen längere Zeit(1jahr meine ich) in ein Feuchtbiotop und dann geöffnet.

Leinölfirnis+Bleimennige hat mit am Besten und als billigste Variante abgeschlossen.

Problem ist die lange Trocknungszeit; erinnern tue ich mich so an 3 Tage bis das Zeugs einigermassen fest wurde.

Zum Umweltproblem:

Bleimennige ist seit xx Jahrzehnten als Korrosionschutz bewährt, nur wurde in den 1960er Jahren Kunstharz beigemischt, um die doch langen Trocknungszeiten zu verringern.

Damit brach auch etwas der Rostschutz ein.

Später, in den 70er kam es in den Verdacht beim Spritzen Bleivergiftungen zu erzeugen und das Spritzen wurde verboten; auch vom sog. Overspray her, was ja in die Umwelt und nicht auf's Eisen gelangt.

Streichen durfte man es immernoch.

Heute kaum noch zu bekommen, und wenn dann nur streichen.

In Hohlräumen elektrisch spritzen(so wie ich es machte; es gibt extra Hohlraumschläche dafür)gab es keinen Nebel.....aber musst selbst wissen was du machst.

hallo,

habe ein wenig nach bleimennige gefahndet und bin dabei auf deine ausführungen gestoßen. ich bin seit geraumer zeit auf der such nach bleimennige um meine fiesta mk2 zu restaurieren, aber es ist wie verhext, entweder es gibt garnichts mehr oder es wird nach dem gewerbeschein gefragt,mit diversen auflagen. kannst du mir sagen, wo ich noch bleimennige auf leinölbasis beziehen kann? da wäre ich dir sehr dankbar.

viele grüße

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