Rost selbst entfernen und lackieren
Hallo,
habe am Wochenende beim Polieren Rost unter beiden Seitenblinklichtern entdeckt. Beim Entfernen des Seitenblinklichtes ging dieses erst einmal kaputt. Dann habe ich den Rost mit Dremel entfernt, das blanke Blech mit Klebeband eingekreist, mit Grundierung aus der Spraydose grundiert und dann mit Metallic-Lack auch aus der Spraydose lackiert. Am nächsten Tag Klarlack darüber gesprüht und nach dem Trocknen das Klebeband entfernt. Leider waren dann deutliche Ränder zum umliegenden Originallack erkennbar. Also habe ich die Polierpaste von Rot/Weiss genommen und die Ränder glatt poliert. Dabei sind natürlich der Klarlack und der Metallic-Lack wieder zum Teil abgegangen. Danach habe ich mit Metallic-Lack ohnen Abdeckung darüber gesprüht. Dann mit Klarlack. Das Ergebnis sieht - ihr ahnt es schon - äußerst bescheiden aus.
Kann mir jemand einen Tipp geben, wie man es in Eigenregie besser machen kann ? Der Rost am rechten Blinklich muss ja auch noch entfernt werden.
Bin für jeden Tipp (Nassschleifen o.ä.) dankbar.
Gruß,
Heinz
Beste Antwort im Thema
Hallo Heinz,
ich kenne Deine Ansprüche nicht und deshalb ist es schwer Dir hier zu raten. Grundsätzlich haben die Kollegen recht, die Dir raten einen Fachmann einzuschalten.
Zwischen professionell und ganz schei..... liegen aber noch weitere Bewertungsstufen zur Ausführung: z.B."sachdienlich" und "vertretbar".Letztere Bewertung hängt ganz stark vom Allgemeinzustand des Fahrzeugs ab. Ich würde nicht mit einem Schaden, wie von Dir beschrieben, zu einem Lackdoktor oder gar Lackierer gehen, wenn das Fahrzeug an sich schon starke Gebrauchsspuren (Dellen, Kratzer, andere nicht professionell beseitigte Roststellen etc.) aufweist oder wenn der Restwert des Fahrzeugs aufgrund des Alters durch eine Selbstnachbesserung nicht mehr beeinflusst wird.
Wenn Du also nur den Rost beseitigen und optisch ein "vertretbares" Endergebnis erzielen willst, lies weiter, ansonsten geh lieber zum Lackierer.
Ich habe die gleiche Stelle (Seitenblinker) an meinem "Schätzchen" im Sommer bearbeitet.
Da ist schon der 1. wichtige Hinweis:
Die Umgebungstemperatur darf nicht zu gering sein.
20 Grad sind ideal. Bei abnehmender Temperatur trocknet der Lack nicht schnell genug und läuft eher.
2. Nicht zu tief ins Blech schleifen, sonst muss beigespachtelt werden. Ich schleife lieber von Hand den groben Rost weg und trage anschließend in zwei Arbeitsgängen Rostumwandler mit einem kleinen feinen Pinsel auf. Gute Rostumwandler bilden gleichzeitig die Grundierung für den Decklack.
3. Wenn gespachtelt werden muß, dann nass nachschleifen. Damit wird die Fläche glatter.
4. Oberhalb und seitlich der Seitenblinker befindet sich keine optische Begrenzung. Deshalb nicht abkleben. Habe nur die Zierleiste abgeklebt um sie vor Sprühnebel zu schützen.
5. In ein Papierblatt (Zeitung) ein Loch mit etwa der Form der Schadstelle aber etwas größer schneiden. Das Zeitungsblatt etwa im Abstand von 5 cm* vor die Schadstelle halten und durch die Öffnung mit der Sprühdose sprühen (Abstand der Dose zum Blatt ca.10-15 cm*).
*Die Abstandswerte sind geschätzt . Musst Du nach Gefühl ausprobieren.
6. Drei bis vier mal Hauptlack und drei bis vier mal Klarlack in ganz dünnen Schichten auftragen und zwischenzeitlich immer antrocknen lassen.
7. Nach 2 Tagen den Sprühnebel um die Schadstelle mit Lackreiniger entfernen und mit Hartwachs den kompl. Kotflügel nachbehandeln.
Mein Ergebnis: "Vertretbar"! Mann sieht es nur, wenn man gezielt nach sucht. Damit kann ich leben.
Gruß D.D.
Ähnliche Themen
9 Antworten
da sehe ich mal kaum Chancen. Bei meinem W202 wurden auch Teillackierungen gemacht- mit Spritzpistole und allem Pipapo von Fachleuten ausgeführt. Spraydose wird kaum zu einem brauchbarem Ergebnis führen.
Tipp: wenn Teillackierung, dann am besten nicht als "Fleck" sondern immer zwischen zwei optischen Sichtlinien. Z.B. bis Kotflügelkante oder Zierleiste.
Übrigens, wenn es kleinere Sachen sind kann man auch mal nach speziellen Dienstleistern suchen, die solche "Flecken" teilweise sogar vor Ort ordentlich nachlackieren und kleine Beulen beseitigen. Ist echt preiswert und kostet garantiert nicht soviel als es den Wertverlust ausmacht, wenn der Verkaufspreis durch hässliche "do-it-yourself" Spuren gedrückt wird.
Wenn du was selber machen willst, mach die Vorarbeiten, schau dich im Forum um, wo der W202 gerne noch rostet und mach das gleich mit. Aber Vorsicht, selbst bei der Grundierung kann man Fehler machen. (Restfeuchtigkeit auf dem Metall, Staub nicht ordentlich beseitigt etc.) Alles andere überlass besser den Spezis, welche die Ausbildung und die richtigen Materialien haben
Hallo Heinz,
selber bekommst du da keine Lackierung hin die dich zufriedenstellt.
Aber jeder Lackdoktor macht dir das für kleines Geld.
Schließe mich da der Meinung von kpo20 an.
Gruß Udo
Danke für die schnellen Antworten !
Kennt jemand einen Lackdoktor im Raum Hockenheim / Speyer, der solche Ausbesserungsarbeiten preisgünstig durchführt ?
Gruß,
Heinz
Hallo Heinz,
ich kenne Deine Ansprüche nicht und deshalb ist es schwer Dir hier zu raten. Grundsätzlich haben die Kollegen recht, die Dir raten einen Fachmann einzuschalten.
Zwischen professionell und ganz schei..... liegen aber noch weitere Bewertungsstufen zur Ausführung: z.B."sachdienlich" und "vertretbar".Letztere Bewertung hängt ganz stark vom Allgemeinzustand des Fahrzeugs ab. Ich würde nicht mit einem Schaden, wie von Dir beschrieben, zu einem Lackdoktor oder gar Lackierer gehen, wenn das Fahrzeug an sich schon starke Gebrauchsspuren (Dellen, Kratzer, andere nicht professionell beseitigte Roststellen etc.) aufweist oder wenn der Restwert des Fahrzeugs aufgrund des Alters durch eine Selbstnachbesserung nicht mehr beeinflusst wird.
Wenn Du also nur den Rost beseitigen und optisch ein "vertretbares" Endergebnis erzielen willst, lies weiter, ansonsten geh lieber zum Lackierer.
Ich habe die gleiche Stelle (Seitenblinker) an meinem "Schätzchen" im Sommer bearbeitet.
Da ist schon der 1. wichtige Hinweis:
Die Umgebungstemperatur darf nicht zu gering sein.
20 Grad sind ideal. Bei abnehmender Temperatur trocknet der Lack nicht schnell genug und läuft eher.
2. Nicht zu tief ins Blech schleifen, sonst muss beigespachtelt werden. Ich schleife lieber von Hand den groben Rost weg und trage anschließend in zwei Arbeitsgängen Rostumwandler mit einem kleinen feinen Pinsel auf. Gute Rostumwandler bilden gleichzeitig die Grundierung für den Decklack.
3. Wenn gespachtelt werden muß, dann nass nachschleifen. Damit wird die Fläche glatter.
4. Oberhalb und seitlich der Seitenblinker befindet sich keine optische Begrenzung. Deshalb nicht abkleben. Habe nur die Zierleiste abgeklebt um sie vor Sprühnebel zu schützen.
5. In ein Papierblatt (Zeitung) ein Loch mit etwa der Form der Schadstelle aber etwas größer schneiden. Das Zeitungsblatt etwa im Abstand von 5 cm* vor die Schadstelle halten und durch die Öffnung mit der Sprühdose sprühen (Abstand der Dose zum Blatt ca.10-15 cm*).
*Die Abstandswerte sind geschätzt . Musst Du nach Gefühl ausprobieren.
6. Drei bis vier mal Hauptlack und drei bis vier mal Klarlack in ganz dünnen Schichten auftragen und zwischenzeitlich immer antrocknen lassen.
7. Nach 2 Tagen den Sprühnebel um die Schadstelle mit Lackreiniger entfernen und mit Hartwachs den kompl. Kotflügel nachbehandeln.
Mein Ergebnis: "Vertretbar"! Mann sieht es nur, wenn man gezielt nach sucht. Damit kann ich leben.
Gruß D.D.
Hallo D.D., das ist ja eine einwandfreie Beschreibung ! Genau das habe ich gesucht. Vielen Dank.
Ich habe noch ein paar Fragen hierzu. Meinst Du ich kann mein "Lackierwerk" wieder abschleifen und Deine Methode dann versuchen ? Wenn ja, wie schleife ich meine Lackierungsstelle wieder ab ? Am besten mit Schleifpapier ? Wenn ja, welches ?
Der Rest des Autos sieht sehr gut aus, ok, ein paar Steinschläge auf der Motorhaube, aber sonst nichts gravierendes. Habe das Auto vor gut einem Jahr beim Mercedes-Händler gekauft und da war es für damals 7 Jahre optisch top. Ich möchte jedoch gerne den Rostfleck möglichst bald entfernen. Welchen Rostumwandler kannst Du mir empfehlen ?
Sorry für die vielen Fragen, aber ich war von Deinem Bericht wirklich begeistert und hoffe, Du hast vielleicht noch ein paar Tipps für mich.
Viele Grüße,
Heinz
Hallo Heinz,
ich muss noch einmal darauf hinweisen, dass die Ergebnisbewertung rein subjektiv ist und so manch einer unserer Forum-Freunde bestimmt ein anderes Urteil fällen würde. Außerdem hängt das Ergebnis selbstverständlich auch von Deinem Geschick und Deiner Übung ab.
Zu Deinen Fragen:
Selbstverständlich kannst Du Deine "Untaten" wieder mit Schleifarbeit rückgängig machen.
Ohne zu wissen wie die Stelle jetzt aussieht, ist es nicht möglich Dir konkrete Vorgaben für die Schleifpapierkörnung oder dergleichen zu machen. Daher nur allgemein: Zunächst mit grobem Schmirgel (80er Körnung) das grobe runter.
Dabei aufpassen, dass nicht zuviel "gesunde" Fläche angekratz- und damit die Stelle immer größer wird.
Du musst die Riefen, die durch die grobe Körnung verursacht werden nämlich mit feinerem (ca.240er Körnung) wieder glätten.
Zum Schluss nochmal mit Polierschmirgel (400er-600er) drüber. Tipp:Falls Du das nicht bekommst, nimm das feinste verfügbare und schleif es an irgend einem Gegenstand erst mal ab. Verwende dann das gebrauchte für den Feinschliff.
Schneide das Loch im Papier etwa so groß aus, dass der komplett angeschliffene Bereich da hinein passt. Kommt nicht so genau, da Du ja durch hin- und herbewegen des Papiers alles erreichen kannst. Das Papier soll nur verhindern, dass Du den halben Kotflügel besprühst und der Nebel sich überall ablegt.
Noch eins: Die Dose immer senkrecht halten und vorher bzw.zwischendurch immer kräftig schütteln. Vor jedem Sprühgang immer erst auf das Papier neben der Öffnung sprühen und dann in die Öffnung reinziehen. Das verhindert, das die Tröpfchen, welche beim zaghaften Reindrücken des Sprühknopfes entstehen, auf dein Auto gelangen.
Zum Rostumwandler:
Zuletzt habe ich einen auf Epoxydharzbasis (glaube heisst auch "Epoxy") im Auto-Zubehörladen bei mir um die Ecke gekauft. Ich muss dazu sagen, dass ich beim ersten mal damit eine Pleite erlebt habe, weil ich mich wohl nicht diszipliniert genug an die Gebrauchsanweisung gehalten habe.
Der 2.Versuch ist aber positiv ausgefallen.
Du musst unbedingt damit zwei Schichten auftragen und die Schichten müssen jeweils ein paar Stunden trocknen. Sonst Hält der Lack nicht! Der Vorteil bei diesem Umwandler ist, dass er ziemlich dick aufträgt, Vertiefungen zum Teil ausgleicht und einen elastischen Untergrund bildet.
Falls mit dem Pinsel (feinen verwenden) zu dick aufgetragen wurde, muss natürlich wieder geschliffen werden. Das funktioniert aber nur, wenn der Umwandler ausgehärtet ist.
Es kann also eine zeitraubende Angelegenheit werden.
Es gibt aber auch andere gute Umwandler, die einfacher zu verarbeiten sind. Frag einfach mal im Zubehör.
Namen habe ich leider nicht parat.
So, jetzt wünsch ich Dir nur noch viel Erfolg.
Wie auch immer Dein Ergebnis ausfallen wird, die Erfahrung kann Dir keiner nehmen.
Und zum Lackdoktor kannst Du immer noch.
Gruß D.D.
Hallo D.D.,
nochmals herzlichen Dank für Deine ausführliche Beschreibung !
Ich werde mich demnächst an das "Lackierungsprojekt" wagen. Eine Erfahrung mehr kann ja nicht schaden.
Viele Grüße,
Heinz
Hallo Heinz,
mir fällt da noch was ein.
Für das schnellere Antrocknen zwischen den Sprühvorgängen bzw. für ein schnelleres Aushärten solltest Du eine Wärmequelle verwenden, zumal die Temperaturen zur Zeit ja nicht mehr ideal für Dein Vorhaben sind. Der Lackdoktor benutzt dafür eine UV-Lampe. Sowas hat man normalerweise nicht unbedingt parat. Ich würde es deshalb mal mit einer normalen Rotlichtlampe versuchen. Die ist in der Familie oder im Bekanntenkreis sicherlich aufzutreiben (wird bei Erkältungskrankheiten angewendet).
Die Lampe solltest Du direkt an der Bearbeitungsstelle positionieren.
Von einem Fön oder ein Heißluftgerät rate ich in diesem Fall ab, da Du Dir damit Staub in die Lackierung bläst.
Das mit der Rotlichtlampe habe ich selbst auch noch nicht ausprobiert. Die Idee kam mir gerade erst. Hätte mir wohl auch eine Menge Zeit gespart.
Gruß D.D.
Hallo D.D.,
danke für den Tipp. Eine Rotlichtlampe haben wir im Haus.
Beste Grüße,
Heinz