ForumBMW Motorrad
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. BMW Motorrad
  5. Ruckeln bei R1150RT

Ruckeln bei R1150RT

BMW R 1150
Themenstarteram 25. April 2004 um 18:25

Hallo Leute,

ich fahre seit kurzer Zeit eine R1150RT.Nun war ich über Land unterweg und stellte fest , das zw.3000 und 3500U/min der Motor ruckelt.

Kann mir jemand mal sagen ob das normal ist oder muß ich nun schon in die Werkstatt.

Vielen Dank schonmal im Voraus.

Ähnliche Themen
12 Antworten

Das ist das so genannte Konstant Fahr Ruckeln ( KFR).

Ursache: Ein bei dieser Drehzahl schlecht verteiltes und mageres Gemisch im Zylinder.

Wenns nicht zu doll ist damit leben, sonst Umbau

auf Doppelzündung.

Schau mal hier www.silent-hektik.de

Gruß

am 11. Mai 2004 um 17:11

KFR

 

Hallo,

ich habe früher das gleiche Problem gehabt. Habe mir auf einer Motorradmesse BRISK-Zündkerzen gekauft und danach war das KFR zu 95% weg.

Das war die billgste Variante das KFR in den griff zu bekommen.

Wenn Deine R1150 etwas älter ist, ist es vielleicht besser das Du die Vergaser vorher synchronisieren läßt (aber mit den alten Zündkerzen) und dann die BRISK Kerzen einsetzt.

Die Fa. Wunderlich.de bietet noch ein weiteren Zündkerzentyp an.

Weiterhin gute fahrt.

Hallo Leute,

ich fahre R1100RS und habe vor ca. 12000 KM auf Doppelzündung umbauen lassen. Ich würde es nicht mehr missen wollen. Der Hobel läuft ruhiger, weniger Vibrationen, kein KFR und etwas weniger Verbrauch.

Habe auch Brisk-Kerzen gefahren, liefen gut, aber habe mich doch für den Umbau entschieden. Bei der Entscheidung hat mir auch ein BMW-Meister "geholfen" - er sagte, dass es evtl. den Kolben "liefern" könnte (Lochfrass....), da der Zündfunke wohl aggressiver zu sein scheint...

@goofy

Die Internetseite (habe nur kurz überflogen) ging auf die Zweiventiler ein - ich habe es über Wüdo/Q-Tech machen lassen.

Für mich hat sich die Investition gelohnt und bin äusserst zufrieden!

Gruss Ingo

am 30. Mai 2004 um 18:10

Hallo Addi60

Das Konstant-Fahrruckeln (KFR) kommt daher, dass der Ansaug-Unterdruck vor beiden Zylindern unterschiedlich ist. Das heisst, durch die unterschiedliche Oeffnung der Drosselklappen erhält der eine Zylinder mehr Gemisch, als der andere und leistet demnach auch mehr als der andere. Dadurch beginnt der Motor zu hinken, d.h. zu vibrieren, weil der "stärkere" Zylinder den "schwächeren" hintennachzieht: Die Kraft der Explosion ist in beiden Zylindern unterschiedlich - der Motor schüttelt.

Das KFR tritt übrigens sowohl bei Vergasermotoren, als auch bei Einspritzmotoren auf und hat bei beiden Systemen dieselbe Ursache.

Ob Du - um dies einzustellen in die Werkstatt musst oder nicht, hängt von Deinen Kenntnissen um die Gemischaufberereitung und von Deinen technischen Fähigkeiten als (Fein-)Schrauber ab.

Vergiss jedenfalls die Ratschläge, auf Doppelzündung oder Spezialkerzen umzustellen. Du musst die Ursache beheben - nicht einen neuen Motor bauen.

Ein Doppelset Unterdruck-Uhren kostet um 100 Euro.

Ein elektronisches Abgleichset (Synchrotester) kostet 150 Euro. Ich habe mich dafür entschieden und es ist ein voller Erfolg (arbeitet sehr fein und trägheitsfrei => keine Hysterese, wie Messuhren).

Grundsätzlich wird der Unterdruckabgleich anlässlich folgender Situationen erledigt:

- Nach jeder Leerlaufgemisch-Einstellung (Garage-Angelegenheit / Abgasmessung über Lambdasonde in Deinem Fall): Sollte längere Zeit konstant bleiben, da nachher nichts mehr zu verstellen ist.

- Nach jedem Ventil-Einstellen.

- Nach jedem Einstellen des Zündzeitpunktes.

Wieso?

Eigentlich gehört das stets alles zusammen, um einen einwandfreien Lauf des Motors zu gewährleisten. Getrennt voneinander geht die Gesamtabstimmung verloren und irgend ein Teil arbeitet nicht mehr ganz optimal.

Unterdruck-Abgleich - Vorgehen: Hier grob die Schritte:

(Detailliert beschreibt das Motorrad Einbeck unter www.motorrad-einbeck.de/technik/vergaser.html Es spielt keine Rolle, dass Dein Moto eingespritzt ist, bleibt im wesentlichen dasselbe, bis auf das Leerlaufgemisch, das bei Einspritzern sehr exakt eingestellt werden kann, weil mit der Lambdasonde bereits eine Messstelle installiert ist. Messung/Einstellung drum Garagensache).

Der Unterdruck beider Ansaugsysteme (1 je Zylinder) soll (ideal) über den gesamten Drehzahlbereich auf beiden Seiten stets gleich hoch sein. Das heisst, kein Zylinder erhält mehr Luft-Kraftstoff-Gemisch als der andere - der Motor läuft sehr rund.

Das die Theorie.

Dies herzukitzeln ist nicht ganz leicht, aber mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl (und gutem Werkzeug) machbar.

Es versteht sich, dass bei geringer Dreh-Schieberöffnung im untersten Drehzahlbereich das Ganze viel empfindlicher reagiert, als bei hohen Touren. Immerhin bringt gerade der Drehzahlbereich mit dem höchsten Drehmoment der Maschine (3000 - 3500 min-1) voll zum Ausdruck, wenn die Abstimmung nicht "sitzt".

Also die Schritte:

- Leerlaufgemisch abgestimmt durch Garage.

- Ventilspiele im kalten Zustand des Motors exakt eingestellt.

- Zündzeitpunkt bei 3000min-1 und bei 850min-1 auf Marke Z bzw. S der Schwungscheibe (erst Marke Z einstellen, dann Marke S kontrollieren).

- Motor betriebswarm

- Motorrad auf Mittelständer

- starken Ventilator vor Motorrad/ Zylinder-Auspuffkrümmer. Venti Laufen lassen.

- Messgerät (Uhr oder Synchrotester) am Unterdruck nippel des Ansaugrohres anschliessen (beide Zylinder)

- gegebenenfalls Unterdruck-Zündungsverstellung mittes T-Stück ebenso wieder an den Unterdruck anschliessen für die Vornahme der Einstellung (wichtig, weil der Zündzeitpunkt die Leerlauftourenzahl stark beeinflusst)

- Gaszüge: Stellschraube am Ansaugrohr eindrehen, damit Züge ca. 2mm Spiel haben (beide Zylinder).

-Messung beobachten

- durch feines Verstellen der Stellschrauben der Drehschieber den Differenzdruck auf Null reduzieren. Nur leicht kontern.

- Gleichzeitig Leerlauftourenzahl auf 850/1000 min-1 einstellen. Dieser Abgleich ist der Kern der Justage.

- anschliessend ist das Spiel der beiden Bowdenzüge abzugleichen. Beide Bowdenzüge des Gasdrehgriffes müssen die Drehschieber sehr gleichmässig öffnen, weshalb nebst der einwandfreien Verlegung der Bowdenzüge deren Ansprechpunkt feinst abzugleichen ist, ansonst der eine Ansaug früher als der andere geöffnet wird und der vorher eingestellt Leerlauf sofort in Schieflage gerät.

- auch diesen Abgleich mit dem Messwerkzeug vornehmen => ganz leichtes Oeffnen des Gases und gleichzeitiges Beobachten der Uhrenzeiger oder des Diodenzeigers: Beide dürfen sich idealerweise nicht verändern bei der Gasannahme durch den Motor.

- ist der Anfangspunkt der Gaszüge synchron, dann sind Leerlauf und Gasbeginn synchronisiert.

- Sofern nun die Bowdenzüge nach BMW verlegt sind, werden die Drehschieber beider Ansaugsysteme synchron gleich viel öffnen, was sich in einem sehr weichen, runden Motorlauf äussert.

Damit hätten wir das Ziel erreicht.

- abschliessend alle Kontermuttern der Stellschrauben festziehen, ohne dabei die Stellschrauben auch nur minim zu verdrehen (am besten immer noch am Messystem kontrollieren.

- fahre nun fein den Motor bis ca. 3000 min-1 hoch - Du wirst Dich freuen.

Ein- zwei Male in der Saison durchgeführt, hast Du stets die optimale Motorleistung zur Verfügung und einen sauberen Rundlauf - ohne Veränderungen des Motors, die nichts bewirken, wie Du nun sicher selber überlegen kannst nach den Erläuterungen der Zusammenhänge.

Das Messgerät zahlt sich aus, da z.B. auch Markenunabhängig einsetzbar.

Gruss und viel Spass! Und wenn nicht selber ausgeführt, weisst Du jetzt, wo Du Deinem Garagisten auf die Finger schauen musst.

mopi50

Hallo Mopi,

wenn das auch so funktioniert und das die Ursache ist, hast Du meine volle Anerkennung (ohne Flachs, ist ehrlich gemeint). Für mich gesprochen: Ich bin da eher der Fahrer als der Schrauber und da sehe ich den Umbau für mich persönlich als praktischer an.

Gruss Ingo

am 5. Juni 2004 um 6:55

Hallo Ingo

thx für Deine Antwort. Der Umbau wird Dich viel Geld kosten und bezüglich Unterdruckabstimmung bzw. dem Konstantfahrruckeln mit Sicherheit nichts bringen.

Wenn der eine Zylinder mehr Luft-Brennstoffgemisch erhält, als der andere, dann können noch so viele Zündkerzen nicht ändern, dass die Explosionskraft auf der einen Motorseite grösser ist, als auf der anderen: Der Motor ruckelt weiter.

 

Richtig gehst Du nun zum Garagisten und lässt wirklich lediglich diesen Abgleich machen. Der kostet nicht alle Welt (gehört meines Erachtens zum normalen Service in einer guten Fachwerkstatt).

Meine Erfahrung zeigt auch (ich mache zumindest die Kontrolle zum Abgleich recht häufig), dass das Ganze - einmal richtig eingestellt, nachher lange Zeit stabil bleibt und die Fahrkultur hoch bleibt.

Anders gesagt: Ueber mehrere Ventileinstellungen hinweg keine wesentliche Veränderung feststellbar (elektronisch gemessen).

Ich wohne in der Schweiz, wenn Du vorbeischaust, zeige ich Dir das Ganze gerne (gratis unter Motorradkollegen) und Du siehst bald, dass keine grosse Hexerei dahinter steckt.

Mehrkerzenkonzepte kommen aus der Fliegerei. Wenn in der Luft die Zündung eines Zylinders versagt, kannst Du ja nicht aussteigen und nachsehen. Da schreibt das Luftfahrtsamt vor, zwei Zündsysteme einzubauen, die, weil redundant - die diesbezügliche Ausfallsicherheit des Motors wesentlich erhöhen.

Es ist mir nicht bekannt, ob der 1150er-Motor auch für Leichtflieger eingesetzt wird, aber ich weiss, dass diese Boxer dafür verwendet werden (habe Zweiventiler im Einsatz auf Leichtflugzeugen gesehen im Internet).

Wenn Du mehr und fachlich vollversiert wissen willst dazu, erkundigst Du Dich bei Sauer Flugmotorenbau GmbH (www.sauer-flugmotorenbau.de). Die sind in der Region Mainz. Sind Vollprofis auf BMW-Flugmotoren und wissen aufgrund der beim Fliegen stets ändernden Luftdruckunterschiede (ein anderes Thema) haargenau, auf was alles es ankommt, den Motor stets auf optimaler Leistung zu halten.

Gruss mopi50

Hallo Mopi50,

vielen Dank für Dein Angebot, mal sehen, vielleicht komme ich irgendwann auf das Angebot zurück, weil interessieren tut es mich doch schon....

Jedoch ist das KFR seit dem Umbau komplett bei mir behoben, der Motor ist allgemein laufruhiger (auch keine störenden Vibrationen mehr zwischen 120 und 140 KM/h), der Durchzug unten herum leicht besser und der Verbrauch (wenn auch minimal zwischen 5 und 7 %) gesunken. Ich fahre den Umbau seit mittlerweile 14.000 KM ohne Probleme. Selbst nach einer BMW-Inspektion waren keine negativen Seiteneffekte zu spüren.

Gruss Ingo

am 8. Juni 2014 um 17:00

Du kannst auf Doppelzündung umbauen und viel Geld investieren,

du kannst dich aber auch auf den Weg un die Eifel machen zu Horst Liedke (Boxergarage)

Ich kann nur sagen habs selbst probiert und sage Dir der Mann wird nicht umsonst "Boxerpapst" genannt.

Dein Bock läuft nicht nur tadellos sonder schlatet auch wieder super.

DER KANN SYNCRONISIREN!!! was hier zu Lande leider kein Schrauber beherscht,was er noch so macht hält er geheim.

Gruß

Olli

Ich glaube, dass ist selbst für MT Verhältnisse ein neuer Rekord.

Antworten auf einen 10 Jahre alten Beitrag gibt es nicht oft ...

Zitat:

Original geschrieben von Zimpalazumpala

Ich glaube, dass ist selbst für MT Verhältnisse ein neuer Rekord.

Antworten auf einen 10 Jahre alten Beitrag gibt es nicht oft ...

ist vielleicht keine Antwort . Sondern nur eine Beitragsergänzung und Tipp für Suchende.

Oder lebt der "Boxer Pabst" nicht mehr?:)

Gruß

Ronny

@Mopsi 50: Hi, das tönt ja super interessant, in welchem Kanton bist du denn daheim?

Nochmal 8 (acht) Jahre, top!

:):D:cool:

Deine Antwort
Ähnliche Themen