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Runaway Diesel
Ich weiß, dass es dazu sicherlich schon nen Thread geben mag.
Aber trotzdem möchte ich auf Grund eines Vorfalles gestern auf der A7 nochmal Leute sensibilsieren, die sich mit dem Thema nicht so gut auskennen.
Denn meine gestrige Reaktion war völliger Bullshit.
Ich hoffe, IHR macht es besser. Ich ärgere mich noch immer.
(Foto siehe unten)
Was mache ich? Weiterfahren wie alle anderen Vollidioten auch.
Dickes schlechtes Gewissen ab 1 Minute danach inklusive.
Und dabei hätte ich gewusst was da zu tun ist....
Ein Sprinter hatte zumindest angehalten und panisch was im Kofferaum gesucht.
Ich hoffe er konnte helfen.
Für alle Anderen die nicht genau wissen was da passiert ist und was zu tun ist.
Paar Stichpunkte zum merken und hoffentlich agiert ihr BESSER als ich und hunderte andere Fahrzeuge sowie der Fahrer des KFZ selbst.
Was man da sieht ist ein Runaway-Diesel
Erklärung:
- Turboladerschaden
- Motor saugt dadurch Motoröl an
- Motor dreht UNKONTROLLIERT hoch
- Lässt sich mit Zündschlüssel nicht abschalten
Was kann man machen:
- Bereits aus der Fahrt abwürgen (beste Möglichkeit)
Wenn man schon steht:
- Versuchen einen Gang einzulegen und den Motor abzuwürgen, nicht unwahrscheinlich dass Kupplung einfach durchrutscht und verbrennt
- Dem Motor die Luft wegnehmen
- CO2-Feuerlöscher in die Ansaugung entleeren
- Ansaugung mit Decke, T-Shirt, Pullover verstopfen, je schneller desto besser
- Im Zweifel gewaltsam den Luftfilterkasten rausreißen als noch groß zu schrauben
- am besten wissen wo man bei seinem eigenen Fahrzeug überhaupt ansetzen muss!
Wenn ihr zu einem fremden Fahrzeug kommt und noch nicht wisst wie lange der hochdreht und vor allem wie hoch er dreht:
Der Motor kann auch überdrehen, Drehzahlbegrenzer ist bei unkontrolliert angesaugtem Öl nicht mehr aktiv
-> Innermotorisch kann es Kleinhack geben wegen zu hoher Drehzahl.
-> Kühlsystem kann wegen Überhitzung platzen, man kann sich schwere Verbrühungen zuziehen (das dürfte hier noch nicht der Fall gewesen sein weil Fahrzeug vermutlich noch nicht lange da stand)
-> Wenn man nix tut dreht der Motor in der Regel so lange bis das Öl leer ist und der Motor frisst.
Fragt besser bevor ihr irgendwas macht den Besitzer.
Da wir ja leider in Deutschland leben, nicht dass man selbst noch angezeigt wird man hätte den Motor kaputt gemacht. Man weiß ja nie.
Spart euch bitte Vorwürfe, ich weiß es selbst das vorbeifahren bescheuert war.
Aber genau darum dieser Post.
Aber hoffentlich reagiert ihr BESSER. Genau darum dieser Post von mir hier.
*
Aufnahme ist ein Screenshot aus Videoaufnahme der Dashcam, nicht das mir noch irgendwer unterstellt ich hätte Sensationslustig mein Handy rausgeholt oder ähnliche Dinge.
Beste Antwort im Thema
Was ich in so einem Fall tun würde?
Mich möglichst weit entfernt von diesem Fahrzeug aufhalten, zügig vorbei fahren und ganz sicher nicht auf der Autobahn (!!!) versuchen irgendwelche Start, Stopp, Reparatur- oder Abwürgeversuche zu starten.
Das letzte was man dort brauchen kann sind sensationsgeile ausgestiegene Passanten die mit alten Unterhemden und Lappen bewaffnet planlos auf der Fahrbahn herum laufen, und versuchen dort einen ohnehin kaputten Wagen zu "reparieren", und wenn sie schon dort sind bei der Gelegenheit vielleicht das ein oder andere Handyfilmchen drehen.
Die Vollidioten wie Du sie nennst sind eher die die anhalten, gaffen und schlimmstenfalls noch in Aktionismus verfallen.
Dazu kommt: WENN der Motor hochgeht, zerreißt er dir im dümmsten Fall den Schädel mit allem was dran hängt.
Meiner Ansicht nach war daher dein Weiterfahren die einzig richtige Reaktion.
Hin ist hin, aber bei irgendwelchen dilettantischen Versuchen sich und andere in Gefahr zu bringen, das wäre mir der Spaß nicht wert.
Shit happens!
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49 Antworten
An einen überflüssigen Privatsender verkaufen.
weg laufen, da kannst nicht viel tun dagegen. bei autmatik wirds schlimer wie willst du da den motor abwürgen?
Wenn du die sicher bist, dass das Fahrzeug noch nicht lange steht, kann man versuchen die Ansaugwege zu blockieren.
Ansonsten muss man sich imho nicht unnötig in Gefahr bringen.
Ganz ehrlich - Hin ist hin. Wenn der mal loslegt, dann ist der Motor quasi platt. Oder würdest du dem noch was "geben" wenn der Vollgas hinterm Bregrenzer dreht, dabei wahrscheinlich seinen Turbo tötet (sofern der nicht bereits tot war) und ggf. den DPF vernichtet.
Totalschaden bei dem Alter.
Am Ende kommt es drauf an wie weit der wirklich gedreht hat und wie lange.
Ich kenne auch Fälle, zumindest vom lesen, wo der Motor danach tatsächlich noch okay war obwohl er im Stand Anschlag lief und wirklich nur der Turbo defekt.
Natürlich ist es ne riesige Sauerei wenn man die komplette Ansaugung, Ladeluftkühler voller Öl hat.
Den DPF wird man zumindest spülen und einmal auf jeden Fall stationär manuell freibrennen müssen, denke nicht, dass der zwingend defekt sein muss.
Aber ja, bei dem Fahrzeug an dem ich vorbei gefahren bin wird es sehr wahrscheinlich ein wirtschaftlicher Totalschaden gewesen sein.
Es sei denn man kann selbst schrauben. Aber dann hätte der Fahrer ja eh nicht ratlos hinterm Auto gestanden.
Andererseits ist es aber auch je länger das Fahrzeug da steht ein potentielles Verkehrsrisiko. Zwei Richtungsfahrbahnen die hochfrequentiert sind vernebelt. Stau ist immer Gefahrenpotential und das kurz zu halten sicher auch nicht falsch.
Wenn der Motor hochgeht, bist du besser nicht in der Nähe.
Sieht nicht gut aus.
Wenn der Fahrer keine Ahnung hat was er in den ersten Sekunden zu tuen hat, da ist der Block hinüber, dann einfach entfernen und nen Abschlepper anrufen, dieser läd das Fahrzeug dann auf wenn der Block den suizied zu ende gebracht hat.
Wie der Te schon geschrieben hat, wir leben in Deutschland, also erstmal die Erlaubnis des Fahrzeugbesitzers einholen und nicht Mündlich sondern schriftlich (mündlich ist hinterher aussage gegen aussage) was man machen darf und was nicht.
Bis man den Wisch aufgesetzt hat ist der Block über den Jordan
Also auf gut Deutsch weiter fahren und den Block seinen suizied vollenden lassen.
so schlimm wie in dem Filmchen habe ich es selber noch nicht erlebt.
Erster Rumaway, mein Onkel war Lokführer, also die Lok anstelle abzubremsen hochdrehte, brachte er sie zum stillstand sagte zu mir ich soll raus springen und weit weg laufen.
Er koppelte die Wagons ab und fuhr ein paar meter weiter, sprang aus der Lok raus und lief zu mir.
Gefühlt waren die Flammen aus dem auspuff 15m hoch, nach ein paar minuten machte es einen lauteren Knall und es trat stille ein.
Mein erster eigener Dieselsuizied war ein T3, wie immer Vollgas unterwegs (so eine Leistungsentfaltung kennt heute kein Jungendlicher mehr), musst vom gas gehen da stockender Verkehr (ja man kann auch von 30km/h runter bremsen) Motor drehte aber fröhlich hoch, noch unerfahren mit meinen 20 Jahren, also Zündschlüssel auf stellung null aber es änderte sich nichts an den gefühlten 8000 umdrehungen des Diesels.
Dann raus auf die Standspur und ich hatte mal was gehört das es einen Absteller an der Einspritzpumpe geben soll.
Habe ich versucht zu suchen, aber bei dem ganzen Rauch und da der Kofferraum natürlich auch voll war aufgegeben.
Kurz drauf gab es einen Knall und zwei Pleul sind auf der Standspur gelegen.
Eine bekannte, hatte ein Geräusch beim fahren, Probefahrt gemacht, der gute Dreizylinder Diesel dreht von selber hoch, mittlerweile wusste ich was ein Runaway war. Den Polo gestoppt, Luftfilterkasten raus gerissen und in den aussaug vom Turbo meine Mütze gestopft.
Machte blopp und die Mütze war weg, der Unterdruck war so groß das der Motor die Mütze ansaugte der Turbolader in einzelteile zerlegte und die Mütze halbwegs "verdaut" wurde.
Mein Pullover brauchte dann den 3-Zylinder dazu das der Motor endlich an Luftmangel erstickte.
Neuer Turbo und 3h Ansaugwege reinigen und das ding rennt heute immernoch.
aber eins habe ich gelernt, ja nicht versuchen den Luftnachschub mit iwas zu verschließen was man noch benötigt, sprich ja nicht die Hand oder so vor halten, der Unterdruck ist nicht zu unterschätzen.
Der letze den ich mitbekommen habe, war bei einer LKW Werkstatt, Actros mit Turboladerschaden, nach der Reperatur macht der Meister eine Probefahrt, als er die Halle verlässt dreht der Block hoch.
Dem Meister war das ganze scheinbar nicht unbekannt und fur die Zugmaschine an die Hauswand vom Verwaltungsgebäude und versuchte sie an dem Hinderniss abzuwürgen.
Als dieser merkte das die Räder nur durchdrehen, stieg er aus zündetet sich gemütlich eine Zigarette an und rief ind er Werkstatt an das er demnächst Ölbindemittel benötigen würde und schaute dem Motor zu, bis er endlich still war.
scheinbar war das ein "Facelift" und der Mechaniker wusste nicht das die Luftführung geändert wurde, und der Mechaniker hat wie immer ein Loch in den LLK gebohrt um das Öl abzulassen, aber bei dem Modell können sich scheinbar noch ein paar Liter Öl im restlichen Ansaugsystem "verstecken".
Der Block kostet aber auch nur 53.000€ plus steuer
Einen Actros würde ich auch abbrennen lassen.
Zitat:
@frestyle schrieb am 06. Apr 2019 um 20:11:45 Uhr:
Dem Meister war das ganze scheinbar nicht unbekannt und fur die Zugmaschine an die Hauswand vom Verwaltungsgebäude und versuchte sie an dem Hinderniss abzuwürgen.
Geisteskrank oder doof?
Einen in der Werkstatt hochgegangenen Motor bezahlt deren Versicherung. Fahrlässige Tötung ist ein anderes Kaliber...
Nicht jedes Verwaltungsgebäude hat ne Pappwand
@frestyle
Was willst du denn bei einem Actros auch groß machen? Alleine bis du die Hütte gekippt hast, ist der Motor mit Sicherheit hinüber. Und selbst wenn das gelingen sollte; was willst du dann machen. Der hat bis zu 16 Liter Hubraum. Der lacht sich über einen Pullover kaputt. Was willst du da in den Ansaugstutzen stopfen? Die Matratze aus der Koje?
Bis dahin rennt das Ding längst in Drehzahlen, die keiner für möglich gehalten hätte. Da sehe ich nur zu, dass ich in Deckung gehe.
Ich weiß nicht, kann so ein Ding auch über 5000 Umdrehungen kommen, rein theoretisch?
Glaube fast nicht weil die Kolbengeschwindigkeiten wegen dem Hub da ja schon echt extrem wären.
@Bamako wieso geisteskrank oder doof?
Der Herr hat versucht den Block noch zu retten, die paar Kratzer an der Front sind/waren Kleingeld bei so einem Motorschaden.
Und wenn der Block so nen abschied hingelegt hätte wie in dem verlinknten Filmchen von Go}][{esZorN dann war es sogar gut das er nicht auf freiem Feld gestanden hat wo noch ien paar andere Menschen verletzt hätten werden können.
Der Betrieb ist keine Hinterhofklitsche, sondern ein deutsches unternehmen welche Weltweit gute Geschäfte macht, die könnten den schaden so scxhlucken oder haben ihre versicherung so im griff das sie das gezahlt hat