Rußfreie Endrohre beim Direkteinspritzer?
Hallo,
seit ein paar Wochen habe ich nun meinen C 250. Das Auto hat inzwischen ca. 10.000 km runter.
Jetzt habe ich mal einen Blick unter das Fahrzeug geworfen und festgestellt, dass die Endrohre blitzblank sind. Das bin ich von anderen DI-Benzinern anders gewohnt. Da waren die Endrohre immer rabenschwarz vom Ruß, auch wenn man sie von innen gereinigt hat. Nur, wenn ich Aral Ultimate 102 getankt habe, hat's länger gedauert, bis wieder alles schwarz war. Jetzt ist trotz ganz normalem Sprit (E 10) alles blank wie bei einem Diesel mit DPF. Selbst, wenn man mit einem Finger drüberfährt, bleibt dieser sauber. Wie gesagt, das habe ich noch bei keiner anderen Marke so gesehen. Hat Mercedes die Verbrennung derart optimiert beim M 274? Hat da jemand technische Hintergrundinfos?
Zur Dokumentation habe ich mal ein Foto gemacht.
Beste Antwort im Thema
Der M274 erfüllt die Euro 6c, hat somit die gleichen Grenzwerte wie ein Dieselmotor mit Rußfilter. Die Partikelemission ist dadurch reduziert, erreicht jedoch nicht das extrem niedrige Niveau eines Dieselmotors mit DPF oder eines Ottomotors ohne Direkteinspritzung. Aus diesem Grund hat Mercedes beim W222 S500 (M278) einen Rußfilter verbaut. Wer ökonomisch fährt, kann das Endrohr bei einem derartigen Motor sauber halten, jedoch könnte man einen Otto ohne DI forscher als einen mit DI fahren, ohne dass der Auspuff rußig wird.
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11 Antworten
Hallo,
Mercedes investiert sehr viel in saubere Abgase (die auch im realen Straßenverkehr dann vorhanden sind).
Zudem haben der C 200 und der C 250 eine so genannte Schichtladung, d.h. die Gemischregelung ist ultraflexibel und sehr sehr feinfühlig um im Magerbetrieb mit weniger Kraftstoff fahren zu können. Wegen diesem Magerbetrieb des Motor braucht man einen speziellen NOx-Speicherkat im Abgassystem. Es ist also durchaus als hochkomplex und sehr aufwendig zu bezeichnen.
Hat allerdings alles nicht viel mit der Rußarmheit des Motors zu tun, das ist simples Engineering.
In naher Zukunft verlangt die EU (und andere Länder) zudem einen Rußpartikelfilter für Benzinmotoren, dann wird es überall keinen Ruß/Feinstaub mehr geben.
Sternengruß.
Der M274 erfüllt die Euro 6c, hat somit die gleichen Grenzwerte wie ein Dieselmotor mit Rußfilter. Die Partikelemission ist dadurch reduziert, erreicht jedoch nicht das extrem niedrige Niveau eines Dieselmotors mit DPF oder eines Ottomotors ohne Direkteinspritzung. Aus diesem Grund hat Mercedes beim W222 S500 (M278) einen Rußfilter verbaut. Wer ökonomisch fährt, kann das Endrohr bei einem derartigen Motor sauber halten, jedoch könnte man einen Otto ohne DI forscher als einen mit DI fahren, ohne dass der Auspuff rußig wird.
mhn, das simple Engineering scheint wohl nicht bei jeder Endrohrveriante (AMG Styling) bzw. jedem Fahrmodi (viel Sport & Sport+) zu funktionieren.
Mein Benz ist gerade dabei, sich in Form von Ruß an der hinteren Wand der Garage zu verewigen. Und das ist nach weniger als einem Jahr schon so heftig, wie es sein Vorgänger aus München (E91 N53 BJ2010) in viel längerer Zeit hinbekommen hat.
Ganz zu schweigen von den Auspuffblenden. Ich war voller Hoffnung das monatl. polieren hätte ich mir gespart.
Für mich ist eine technische Weiterentwicklung in Sachen Rußausstoss nicht nachvollziebar...
Ohne Filter wird sich da auch nichts ändern.
Zitat:
@AgentMax schrieb am 6. Februar 2017 um 22:09:44 Uhr:
Ohne Filter wird sich da auch nichts ändern.
Das ist logisch.
Für mich erschreckend ist: obwohl rund 10 Jahre modernere Technik im Ensatz ist, wird der Rußausstoss größer.
Da spielt die Marke auch keine Rolle. Die dt. Premiumhersteller hatten und haben abgastechnisch sichlich ähnliche Level.
Meiner Meinung nach, wurde immer mehr auf Benzinverbrauch getrimmt und dafür die Rußentwicklung vernachlässigt. Gerade eben, was das Gesetz erlaubt.
Ich hoffe nur, dass dagegen noch ein SW-Update nachgeschoben wird, bevor meine Garage zum Darkroom mutiert ist.
Zitat:
@racing_alex schrieb am 6. Februar 2017 um 22:05:53 Uhr:
mhn, das simple Engineering scheint wohl nicht bei jeder Endrohrveriante (AMG Styling) bzw. jedem Fahrmodi (viel Sport & Sport+) zu funktionieren.
Mein Benz ist gerade dabei, sich in Form von Ruß an der hinteren Wand der Garage zu verewigen. Und das ist nach weniger als einem Jahr schon so heftig, wie es sein Vorgänger aus München (E91 N53 BJ2010) in viel längerer Zeit hinbekommen hat.
Ganz zu schweigen von den Auspuffblenden. Ich war voller Hoffnung das monatl. polieren hätte ich mir gespart.
Für mich ist eine technische Weiterentwicklung in Sachen Rußausstoss nicht nachvollziebar...
Es kommt, wie erwähnt, auf die Fahrweise an. Viel Volllast und Wamfahren mit viel Last erzeugt mehr Ruß, auch beim Saugrohreinspritzer. Fortschritte bezüglich der Rußemission wird es erst geben, wenn alle Ottomotoren flächendeckend mit einer Abgasfilteranlage ausgerüstet werden, solange das nicht der Fall ist, zeigen direkt einspritzende Ottomotoren im Regelfall (nicht immer!) eine deutlich erhöhte Rußemission, Fortschritte existieren hier nur, wenn man mit anderen Direkteinspritzern vergleicht, nicht jedoch im Vergleich mit Saugrohreinspritzern. Das liegt am Zeitmangel, eine Vorlagerung des Gemischs ist nicht möglich, denn sofort nach dem Einspritzbeginn wird auch schon gezündet. Beim Saugrohreinspritzer kann man bereits einspritzen, während das Einlassventil noch geschlossen ist, das geht beim Direkteinspritzer logischerweise nicht. Auch fettes Gemisch (=Sauerstoffmangel) erzeugt Ruß, weil dann nicht jedes Kohlenwasserstoffmolekül die Möglichkeit hat, mit Sauerstoff zu Kohlenstoffdioxid und Wasser zu oxidieren. Deswegen können auch Saugrohreinspritzer rußen.
Der diesbezüglich ideale Motor sieht wie folgt aus: Saugrohreinspritzung (am besten Singlepoint, hier hat man aufgrund der Einspritzung am Ende des Saugrohres auf die Drosselklappe direkt in das mit Kühlmittel beheizte Ansaugrohr eine perfekte Durchmischung) und eine geringe Literleistung, was eine geringe oder gar vollständig fehlende Anfettung erlaubt. Eine Art von Motor, die heutzutage wohl niemand mehr kaufen würde, weil die Leistung gering und die Verbrauchswerte (vor allem innerstädtisch) durchschnittlich wären.
Zitat:
@racing_alex schrieb am 6. Februar 2017 um 22:52:29 Uhr:
Ich hoffe nur, dass dagegen noch ein SW-Update nachgeschoben wird, bevor meine Garage zum Darkroom mutiert ist.
Falls Mercedes es schaffen sollte, ein Update herauszubringen, das die Einspritzdüsen vom Brennraum entfernt und im Saugrohr placiert, hast Du gute Chancen. Kleiner Tipp: Ist recht unrealistisch.
Schafft der C200 / C250 tatsächlich Euro 6c? Laut dem Umweltzertifikat von Mercedes.de sprengt er doch die Partikel-Grenzwerte von Euro 6c um Faktor 10?!?
Zitat:
@J.M.G. schrieb am 7. Februar 2017 um 19:33:28 Uhr:
Schafft der C200 / C250 tatsächlich Euro 6c? Laut dem Umweltzertifikat von Mercedes.de sprengt er doch die Partikel-Grenzwerte von Euro 6c um Faktor 10?!?
Du hast völlig recht, ich habe übersehen, dass die M274, je nach Ausbaustufe, unterschiedlich hohe Emissionswerte hinsichtlich der Partikelanzahl haben - siehe Anhang. Dann gilt halt umso mehr: Wenn bei einem Motor mit Euro 6b (also der 10 - fachen erlaubten Menge im Vergleich mit Dieselmotoren) der Auspuff rußfrei bleibt, darf sich der Fahrer als extremst zurückhaltend bezeichnen - oder er fährt sehr viele Kurzstrecken, dann wird der Ruß vom Kondenswasser hinausgespült.
Zitat:
@J.M.G. schrieb am 7. Februar 2017 um 19:33:28 Uhr:
Schafft der C200 / C250 tatsächlich Euro 6c? Laut dem Umweltzertifikat von Mercedes.de sprengt er doch die Partikel-Grenzwerte von Euro 6c um Faktor 10?!?
Um das 4,33fache, um genau zu sein (1,95 E12 / 4,5 E11).
Vielen Dank für die Korrektur.
Unsere Fahrzeuge haben Euro 5 und entstammen der gleichen Motorenfamilie wie der M274. Die BlueDirect Benziner scheinen die neuen Abgasnormen wohl nur mit Partikelfilter zu erfüllen (siehe M278 mit GPD im S500). Jedenfalls bleiben unsere Endrohre mit E5 und viel Teillast nicht blank - komischerweise mit Ultimate hingegen schon.
Zitat:
@Hessi-James schrieb am 8. Februar 2017 um 14:26:16 Uhr:
Um das 4,33fache, um genau zu sein (1,95 E12 / 4,5 E11).
Der Grenzwert ist halt 10 x so hoch.
Zitat:
@J.M.G. schrieb am 8. Februar 2017 um 14:49:21 Uhr:
Jedenfalls bleiben unsere Endrohre mit E5 und viel Teillast nicht blank - komischerweise mit Ultimate hingegen schon.
Dein Kanal ist da allerdings anderer Meinung. Ultimate hat weniger schwersiedende Komponenten (geringerer Abdampfrückstand), somit eine bessere Gemischbildung, was vor allem bei Direkteinspritzern, die sehr wenig Zeit für die Gemischbildung haben, relevant sein dürfte. Ich vermute, dass das der Hauptgrund ist.