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S500 Probleme, Einlassnockenwelle Materialfehler?

Mercedes
Themenstarteram 28. Juni 2018 um 20:42

Hallo es handelt sich um BJ 2005, ich kann vor kurzem den wagen nicht mehr schnell beschleunigen, bzw bei kickdown bremst der wagen ab, und manchmal wenn ich an der Ampel stehe schaltet sich der Wagen aus, dann muss ich ihn wieder anmachen und alles läuft wieder. Wenn ich den wagen an und aus schalte kann ich wieder kickdown geben. Er schaltet sich wohl in den Notlaufprogramm. Hab den Wagen ausgelesen und bekomme (siehe bild) Die fehler codes. was genau bedeutet das für mich? der Typ von der MB Werkstatt meint das, dass Getriebe motor alles runter muss für die reperatur, wahrscheinlich 4000€ Schaden. Bitte um Hilfe handelt es sich um ein Materialfehler? kostet die reperatur wirklich so teuer? die einzelnen teile liegen bei 300€ meinte der MB typ doch der einbau halt eben teuer. Muss wirklich alles runter ? gibts alternativen ? Gruß

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Beste Antwort im Thema

Ok, dann werde ich das mal ein wenig näher illustrieren:

Bei mir kam die MKL. Nach dem Rücksetzen des Fehlers war dann immer für gut 100km Ruhe, danach kam die gelbe Leuchte wieder. Mit SD konnte ich die Fehler 1200 und 1208 diagnostizieren... Laut WIS wird es aber erst kritisch, wenn die MKL garnicht mehr aus geht bzw. der Fehler sich nicht resetten lässt.

Wer es - so wie ich - nicht jeden Tag macht, kommt gut daran, abweichend von der WIS, die gesamte Front zu entfernen. Man sollte allerdings beachten, dass danach die eventuell vorhandene Distronic UND die Scheinwerfer neu kalibriert werden müssen. Das Arbeiten am Motor ist dadurch um Einiges einfacher, man hat mehr Platz. Zudem habe ich gleich die beiden Motorlager mit gewechselt (rein prophylaktisch) und den gesamten freigelegten Bereich mit Korrosionsschutz (Mike Sanders) versiegelt. Da sah es teilweise schon ganz schön gammelig aus... insbesondere einige "Kleinteile" (Befestigungen, Winkel und sonstige schlecht grundierten Teile der Zulieferer(?)). Diese habe ich dann nachbehandelt bzw. neu gekauft (Bild 25), grundiert mit Zinkfarbe und in Seidenmatt-Schwarz verbaut.

Bewährt hat sich für mich folgende Arbeitsmethode (bin kein gelernter Kfz-Mechaniker sondern nur Wissenschaftler i.R.):

Das WIS habe ich neben mir auf einem rollbaren Assistenten. Alle ausgebauten Teile werden mit einem Zettel zusammen in einen Beutel eingeschweißt und weggelegt. Auf dem Zettel steht die Arbeitsnummer des WIS bzw. im Klartext, was es ist. Die Teile werden erst einmal so wie sie ausgebaut wurden verpackt, also nicht gereinigt etc. - das habe ich dann später gemacht (hatte aber den Nachteil, dass ich erst kurz vorm Wiedereinbau festgestellt habe, dass z.B. die Verschleißgrenze kritisch ist bzw. das Teil doch zu arg vergammelt ist...). Aber, ich hatte keinen Zeitdruck ;-)

In der WIS ist für den Kettenradtausch eine andere, weniger aufwändige (?) Demontage, vorgesehen. Ich habe mich aber bewusst für das Ausbauen der Ansaugbrücke entschieden, anstelle die Achsteile - einschließlich Lenkung - zu demontieren (Justage erforderlich). Wenn die Ansaugbrücke raus ist, lässt sich der Motor mit dem Getriebe genügend weit aus seinen Lagern nach oben heben, damit die zweite Ölwanne nach vorne herausgezogen werden kann. Außerdem lässt sich die gereinigte und mit Dichtungsmasse versehene Wanne leichter und zuverlässiger wieder ansetzen.

Also, in groben Schritten:

  • Beide Batterien vom Netz nehmen und gegen unbeabsichtigtes Wiederaufschalten sichern
  • Motorverkleidungen, unten, entfernen
  • Frontend komplett demontieren, Kabel und Schläuche abziehen und gut dokumentieren (ich habe alles in Beutel - mit eingelegtem Zettel - einzeln eingeschweißt und mit Ausbaureihenfolge (Nummer) versehen (Bild 18)
  • Kühlflüssigkeit und Motoröl vollständig ablassen
  • Schwungradfixierung (A112 589 0330 00) gemäß WIS einsetzen
  • Flachriemen abnehmen, Lichtmaschine demontieren, Klima-Kompressor von der Halterung lösen und seitlich mit Draht hochbinden
  • Ansaugbrücke komplett entfernen - siehe WIS. Öffnungen aussaugen und gut abkleben.
  • Motorlager lösen und Motor nach oben ein wenig anheben (Getriebeheber), damit beide Ölwannen entfernt werden können. Nach Zusammenbau eventuell neue Motorlager verwenden(?!).
  • Untere Ölwanne entfernen
  • Ölpumpe mit der kleineren Kette zusammen demontieren
  • Obere Ölwanne demontieren, danach Motor wieder auf Lager absetzen und ein wenig wieder fixieren
  • Die obere Ölwanne lässt sich nach vorne hin herausziehen, also abweichend zur WIS, wonach die Achse raus muss(!!!).
  • Beide oberen Deckel der Nockenwellenversteller entfernen, dann nach WIS die Versteller demontieren (Achtung, Nockenwellen gut gegenhalten!)
  • Kettenspanner herausdrehen, Umlenkrollen, Kurbelwellenscheibe und Riemenspanner entfernen. Achtung: Schwungradfixierung muss richtig arretiert sein!
  • Steuergehäusedeckel gemäß WIS entfernen... und staunen..!
  • Beim Zusammenbau darauf achten, dass das Motoröl UND der Ölfilter nach kurzer Betriebszeit erneut gewechselt werden muss. Hierzu darf laut WIS ein billiges (zugelassenes!!) Öl Verwendung finden.

Die alte Kette war auch ein wenig länger als die neu gekaufte. Ich bin froh, alles gleich mitgemacht zu haben und trotzdem gegenüber dem Freundlichen viel Geld gespart zu haben. Es war für mich eine insgesamt nicht anstrengende und tolle Arbeit. Nichts hat geklemmt oder musste mit roher Gewalt aus- oder eingebaut werden. Die WIS ist dabei eine unersätzliche Hilfe. Mit Ruhe und einem sauberen Arbeitsplatz lässt sich das in vier Tagen erledigen. Ich habe jedoch noch länger gebraucht, da ich erst nach und nach einige Teile nachbestellt habe, die ich so nicht wieder verwenden wollte. Hinzu kam, dass ich den gesamten Unterboden versiegelt habe und somit der Wagen fast 4 Wochen bei mir auf der Bühne stand.

Den Unterschied der neuen zur alten Umlenkrolle ist gut zu erkennen. Ich weiß nicht, wie lange ich damit noch hätte fahren können... Nun ist das mulmige Gefühl seit fast 5000 km Geschichte; er schnurrt wieder wie ein sanftes Kätzchen ;-)

Also, es ist grundsätzlich eine überschaubare Arbeit! Erleichternd kann man ja sagen, dass es gut ist, dass es der M273 ist und nicht der M272 mit seiner durchgehenden Ausgleichswelle...

Beste Grüße

ToM

1-demontierte-teile
2-frontend-fast-herunter
3-gammel-an-den-halterungen
+7
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das ist doch bekannt, Google M282 Probleme

Da hättest du aber schon vor dem Kauf kontrollieren können.

Wenn der von 2005 ist, hat den M273, oder irre ich da? Die Fragestellung lautet, ob das auch unter €4k zu reparieren ist, und ich denke mal: in einer freien Werkstatt vermutlich. Vielleicht hat ja hier jemand spezifische Erfahrung damit?

Dann Google M273 Probleme

Das Ergebnis bleibt gleich.:D:D

Materialfehler :)

Klar. Aber das weiß er ja spätestens jetzt. Seine Frage zielt auf die Reparaturkosten ab.

Der 273 kam doch erst 2006 raus, oder gab es den auch schon 2005 in der S-Klasse ? Im E gab es den erst ab ca. Mitte 2006.

Ein paar Daten vom Fahrzeug wären nicht übel. Genaues Baujahr, Typ, Laufleistung wären da die üblichen Kandidaten.

Viele Grüße

Nee, der W221 hatte von Anfang an den M 273 KE 55.

Mein V221 wurde im Dezember 2005 geliefert und hat den M273 drin.

Wurde vermutlich mit Modellwechsel im Oktober 2005 rum erstmalig verbaut.

Hab 180.000 Km auf der Uhr und bis dato keine Probleme.

Chris

Themenstarteram 29. Juni 2018 um 4:44

ist ein m273 hat mitlerweile 190tkm

wenn es sich wirklich um ein materialfehler handelt, ich muss ja nur die Einlassnockenwelle dann rechts tauschen oder nicht ? 4000€ ist doch übertrieben

 

 

 

 

Das Thema wurde hier schon mehrfach diskutiert. Der Motor muss nicht raus beim 273! ich habe in einem früheren Thread das Thema bereits mitdiskutiert und dort auch meine Erfahrungen dazu mitgeteilt: Ich habe mir das Kettenrad-Kit, die Führungsschienen und vorsichtshalber alle anderen Zahnräder bestellt und es selber gemacht. Hat rd. 1.500 an Teilen gekostet... Wenn du nur den Kit (280 Euro) einbauen willst, kommst du mit den Kosten noch günstiger. Ich habe es aber gleich "gründlich" gemacht, damit ich Ruhe habe und wenn der ganze Kram eh einmal freigelegt ist, dann sollte man dies auch m.M. nach nicht unterlassen. denn, Kette und alle anderen Zahnräder sind in aller Regel auch schon ein wenig "schief" eingelaufen durch diesen Materialfehler.

Da ich keinen Bock auf beengtem Arbeiten - obwohl Hebebühne vorhanden - hatte, habe ich die gesamte Front entfernt (Kühler ab und Klimaleitungen "hochgebunden". Das Arbeiten war danach einfach klasse, man kam überall bestens heran. Zudem habe ich dem Dicken gleich einige Neuteile gegönnt, die einfach nur vergammelt (Rost) waren. Deswegen musste ich auch ein wenig mehr an Kohle ausgeben. Seitdem ist Ruhe; alles perfekt und ich muss mir keine Sorgen mehr machen!

Wenn Interesse besteht, dann stelle ich gerne mal einige Bilder dazu hier hinein...

Beste grüße

ToM

Ein paar Bilder wären nicht schlecht.;)

Ok, dann werde ich das mal ein wenig näher illustrieren:

Bei mir kam die MKL. Nach dem Rücksetzen des Fehlers war dann immer für gut 100km Ruhe, danach kam die gelbe Leuchte wieder. Mit SD konnte ich die Fehler 1200 und 1208 diagnostizieren... Laut WIS wird es aber erst kritisch, wenn die MKL garnicht mehr aus geht bzw. der Fehler sich nicht resetten lässt.

Wer es - so wie ich - nicht jeden Tag macht, kommt gut daran, abweichend von der WIS, die gesamte Front zu entfernen. Man sollte allerdings beachten, dass danach die eventuell vorhandene Distronic UND die Scheinwerfer neu kalibriert werden müssen. Das Arbeiten am Motor ist dadurch um Einiges einfacher, man hat mehr Platz. Zudem habe ich gleich die beiden Motorlager mit gewechselt (rein prophylaktisch) und den gesamten freigelegten Bereich mit Korrosionsschutz (Mike Sanders) versiegelt. Da sah es teilweise schon ganz schön gammelig aus... insbesondere einige "Kleinteile" (Befestigungen, Winkel und sonstige schlecht grundierten Teile der Zulieferer(?)). Diese habe ich dann nachbehandelt bzw. neu gekauft (Bild 25), grundiert mit Zinkfarbe und in Seidenmatt-Schwarz verbaut.

Bewährt hat sich für mich folgende Arbeitsmethode (bin kein gelernter Kfz-Mechaniker sondern nur Wissenschaftler i.R.):

Das WIS habe ich neben mir auf einem rollbaren Assistenten. Alle ausgebauten Teile werden mit einem Zettel zusammen in einen Beutel eingeschweißt und weggelegt. Auf dem Zettel steht die Arbeitsnummer des WIS bzw. im Klartext, was es ist. Die Teile werden erst einmal so wie sie ausgebaut wurden verpackt, also nicht gereinigt etc. - das habe ich dann später gemacht (hatte aber den Nachteil, dass ich erst kurz vorm Wiedereinbau festgestellt habe, dass z.B. die Verschleißgrenze kritisch ist bzw. das Teil doch zu arg vergammelt ist...). Aber, ich hatte keinen Zeitdruck ;-)

In der WIS ist für den Kettenradtausch eine andere, weniger aufwändige (?) Demontage, vorgesehen. Ich habe mich aber bewusst für das Ausbauen der Ansaugbrücke entschieden, anstelle die Achsteile - einschließlich Lenkung - zu demontieren (Justage erforderlich). Wenn die Ansaugbrücke raus ist, lässt sich der Motor mit dem Getriebe genügend weit aus seinen Lagern nach oben heben, damit die zweite Ölwanne nach vorne herausgezogen werden kann. Außerdem lässt sich die gereinigte und mit Dichtungsmasse versehene Wanne leichter und zuverlässiger wieder ansetzen.

Also, in groben Schritten:

  • Beide Batterien vom Netz nehmen und gegen unbeabsichtigtes Wiederaufschalten sichern
  • Motorverkleidungen, unten, entfernen
  • Frontend komplett demontieren, Kabel und Schläuche abziehen und gut dokumentieren (ich habe alles in Beutel - mit eingelegtem Zettel - einzeln eingeschweißt und mit Ausbaureihenfolge (Nummer) versehen (Bild 18)
  • Kühlflüssigkeit und Motoröl vollständig ablassen
  • Schwungradfixierung (A112 589 0330 00) gemäß WIS einsetzen
  • Flachriemen abnehmen, Lichtmaschine demontieren, Klima-Kompressor von der Halterung lösen und seitlich mit Draht hochbinden
  • Ansaugbrücke komplett entfernen - siehe WIS. Öffnungen aussaugen und gut abkleben.
  • Motorlager lösen und Motor nach oben ein wenig anheben (Getriebeheber), damit beide Ölwannen entfernt werden können. Nach Zusammenbau eventuell neue Motorlager verwenden(?!).
  • Untere Ölwanne entfernen
  • Ölpumpe mit der kleineren Kette zusammen demontieren
  • Obere Ölwanne demontieren, danach Motor wieder auf Lager absetzen und ein wenig wieder fixieren
  • Die obere Ölwanne lässt sich nach vorne hin herausziehen, also abweichend zur WIS, wonach die Achse raus muss(!!!).
  • Beide oberen Deckel der Nockenwellenversteller entfernen, dann nach WIS die Versteller demontieren (Achtung, Nockenwellen gut gegenhalten!)
  • Kettenspanner herausdrehen, Umlenkrollen, Kurbelwellenscheibe und Riemenspanner entfernen. Achtung: Schwungradfixierung muss richtig arretiert sein!
  • Steuergehäusedeckel gemäß WIS entfernen... und staunen..!
  • Beim Zusammenbau darauf achten, dass das Motoröl UND der Ölfilter nach kurzer Betriebszeit erneut gewechselt werden muss. Hierzu darf laut WIS ein billiges (zugelassenes!!) Öl Verwendung finden.

Die alte Kette war auch ein wenig länger als die neu gekaufte. Ich bin froh, alles gleich mitgemacht zu haben und trotzdem gegenüber dem Freundlichen viel Geld gespart zu haben. Es war für mich eine insgesamt nicht anstrengende und tolle Arbeit. Nichts hat geklemmt oder musste mit roher Gewalt aus- oder eingebaut werden. Die WIS ist dabei eine unersätzliche Hilfe. Mit Ruhe und einem sauberen Arbeitsplatz lässt sich das in vier Tagen erledigen. Ich habe jedoch noch länger gebraucht, da ich erst nach und nach einige Teile nachbestellt habe, die ich so nicht wieder verwenden wollte. Hinzu kam, dass ich den gesamten Unterboden versiegelt habe und somit der Wagen fast 4 Wochen bei mir auf der Bühne stand.

Den Unterschied der neuen zur alten Umlenkrolle ist gut zu erkennen. Ich weiß nicht, wie lange ich damit noch hätte fahren können... Nun ist das mulmige Gefühl seit fast 5000 km Geschichte; er schnurrt wieder wie ein sanftes Kätzchen ;-)

Also, es ist grundsätzlich eine überschaubare Arbeit! Erleichternd kann man ja sagen, dass es gut ist, dass es der M273 ist und nicht der M272 mit seiner durchgehenden Ausgleichswelle...

Beste Grüße

ToM

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+7

Zitat:

@Mein ML schrieb am 30. Juli 2018 um 13:15:39 Uhr:

Ok, dann werde ich das mal ein wenig näher illustrieren:

Saubere Arbeit...............Respekt!

Respekt, Respekt !!! Das nenne ich mal eine saubere Arbeit, dazu noch toll dokumentiert.

Viele Grüße

Danke, danke ;)

Noch zu erwähnen wäre, dass ich das Servo-Öl komplett herausgespühlt und neues aufgefüllt habe. In der WIS steht‘s gut beschrieben. Das Getriebeöl habe ich nur nach Gefühl ergänzt, da die Plörre ziemlich dunkel aussah (siehe Bilder, da wo der transparente Schlauch das demontierte Kühlerelement kurzschließt). Nach rd. 100km Fahrt hatte ich einen Termin für Getriebeölspühlung - nach Tim E. - vornehmen lassen...

Der Wagen hat jetzt 145.000 runter...

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