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Scat Volksstroker III, 78,4mm, nur bis120PS, warum?
eigentlich nur so wenig?
Hallo
diese KW mit 78,4mm besteht aus Guß statt Chrommoly, ist also nicht geschmiedet.
Bei CSP z.b. steht, daß diese nur bis 120PS betrieben werden sollte. Warum eigentlich? Ich meine mal gelesen zu haben, daß Gußwellen teilweise stabiler sein können wie geschmiedete, weil sie nicht so schnell reißen sollen wie die geschmiedeten.
Was ist jetzt eigentlich nach heutigem Wissen wirklich Fakt. Würde gerne eurer Fachwissen dazu lesen.
Martin
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10 Antworten
Das hat sich nicht CSP ausgedacht,die Info gibt die Firma Scat selber raus.
Die ist einfach aus minderwertigen Material und wird bestimmt brechen wenn sie mehr belastet wird.Höhere Drehzahl und Leistungsübertragung bedeutet ja auch mehr Belastung in Form von Schwingung Biegung und Verdrehung.
Im Zweifel frag direkt bei denen nach.
Und hier ,schau mal auf der HP,da sind die Wellen(links) hellblau nach Qualität (und Preis) steigend angeordnet.
master/crankshafts/cast_dowel_pin.shtml
Die Volksracer ist das beste für uns Normalos.
Da sind sogar die 8 Bolzen lose bei und lassen sich dann selber mit dem Schwungrad passend eintreiben/reiben.Aber dabei muß man auf die Einbaulage der Pinne achten.Sonst hat man hinterher viel Rundung in der Schwungradbohrung und wenig Tragfläche. (Rundung der Pinne muß in die KW)
Vari
Wie weit wäre Luise mit einer bruchempfindlichen Gußwelle statt einer geschmiedeten gekommen?
Guß ist einer geschmiedeten Version deutlich unterlegen.
VW ist beim Käfer auch von oben nach unten gekommen. Gußwellen und Schwungräder bei den letzten Mex sowie abgespeckte Pleuel...
Und ja, auch bei anderen Firmen gibt es geschmiedet und Guß. Guß ist dabei die Low-Version.
Zitat:
Original geschrieben von Red1600i
Wie weit wäre Luise mit einer bruchempfindlichen Gußwelle statt einer geschmiedeten gekommen?
n.
Oder war das ev sogar so eine ? Und darum gebrochen ?
Das ist die einzige KW die den Schriftzug erhaben/angegossen hat wie die von Luise.Die anderen sind ja eingeschlagen und gestempelt.
Glaub ich nicht. Die Bruchfläche eines Gußteils sieht anders aus, stumpf matt , etwas körnig.
Neee, die Luise war schon geschmiedet.
Kommt aber auch auf die Materialmischung an die die machen. Dann kann das auch anders aussehen.
Basti hat die Welle mit in die Uni genommen. Nicht mal die dortigen Werkstoffspezialisten können mit Sicherheit am Bruchbild sagen, ob sie gegossen oder geschmiedet war. Dafür muss man eine richtiges Schliffbild machen
Es gibt ja auch Stahlguss, von den Eigenschaften nicht zu vergleichen mit Grauguss. Der wäre denkbar ungeeignet für eine Kurbelwelle. Vielleicht noch Temperguss. Flat wird uns aufklären denke ich.
Gruß Jürgen
Man kann Wellen aus Guss herstellen. Anschließend Tempern und Nitrieren. Geht alles. Hält auch sehr gut und lange. Einige meiner kleinen Sixpacks haben Gusswellen und trotzdem 200PS.
Die Wellen sind nur wesentlich empfindlicher auf Schlagbelastung. Im Motorenbau durfte/mußte ich mal Ausschußwellen zerstören. Es genügte ein gezielter Hammerschlag in die Wange und sie zerbrach in Teile. Bei einer Schmiedewelle kann man stundenlang drauf rumhämmern, die geht nicht kaputt
Bei einem voll ausgeglichenen 6-Zylinder mit 7-facher Lagerung, jedem Zylinder sein eigener Massenausgleich, relativ kleine Einheiten, da passiert im Alltag nichts, jedenfalls habe ich nichts von gebrochenen Wellen wahrgenommen.
Aber ein Boxer wie der Käfer, mit eigentlich nur 3 Lagerstellen für die Zylinder, großen Zylindereinheiten... da sehe ich die Sache anders.
Die Gusswelle mit 120PS anzusetzen sehe ich sogar recht optimistisch. Denn es ist weniger die Leistung dafür relevant, sondern der ausgeglichene Lauf und ganz besonders die Impulsbelastung.
Ich glaube, dass schon wenige Fehlzündungen einer Gusswelle den Garaus machen könnten.
Jou, ich denke wenn Guss dann Kugelgraphitguss. Der hat durch den kugelförmig vorliegenden, verteilten Kohlenstoff eine Dehnung, den der normale Grauguss( lamellenförmig vorliegender ausgeschiedener Kohlenstoff) nicht hat. Das heißt man kann Kugelgraphitguss( früher GGG, heute GJS glaube ich) biegen. GG nicht.
Die sehen äußerlich gleich aus und der GGG wurde schon seit den 1960er jahren für KW genommen. Hohlgegossene, leichte KW sind damit möglich und hat man schon auch schon gemacht.
Beide Gusssorten haben eine Eigenschaft die ein Stahlguss(GS) nicht hat:- sie sind beim Giessen dünn wie Wasser und füllen Formen sehr gut. Stahlguss fließt eher wie Honig und es ist aufwändiger den in Formen ausfüllend zu gießen.
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Es bleiben also für KW übrig(GG fällt raus:-. keine Dehnung, bricht sofort statt elastisch nachzugeben)
GGG:- schon beschrieben
GS:- da weiß ich nicht in wieweit das preislich hinkommt, wahrscheinlich billiger weil die Nachbearbeitung geringer ist. Die Bruchfläche ist kaum von einer geschmiedeten Welle zu unterscheiden.
GS:- aus einem Block gedreht und ausgefräst. PAUTER macht sowas meine ich. Seit es CNC gibt ist das eher nur ein Softwareproblem. Man nimmt einen grossen Block des gewählten Materials(z.B. 41CrMo4) und legt in der CNC-maschine los. Nachteil ist der Faserverlauf der von den Werkzeugen durchbrochen wird. Diese Wellen haben daher etwas weniger max. zul. Belastung als geschmiedete.
Vorteil, man kann eine spezielle Welle aus einem Block drehen,fräsen. Im Normalfall(gießen, schmieden) sind 100 oder 1000 Stück min. erforderlich damit sich der Gießaufwand lohnt.
Stahl(der übrigens auch irgendwann mal in eine Kokille gegossen wurde im Stahlwerk) geschmiedet:- Das beste, weil durch das Zurechthämmern zur eigentlichen Objektform eine gewisse Verdichtung des Materials (Festigkeit steigt) erfolgt und vor allem der Faserverlauf nicht radikal beschnitten wird. Denn der bleibt. Hier sind deswegen höhere Belastungen möglich.
Ich will auch nicht verschweigen das seit den 1980er jahren radikale Änderungen gab.
Strangfließpressen- z.B. f. HSS-Bohrer, nur noch Feinschliff der Schneide erforderlich
Sintermetalle - z.B. f. Pleuelstangen. Und gerade da sind durch die Metallpulvermischungen Legierungen möglich die sich so beim Giessen nicht vertragen, also nicht möglich sind. Ob schon KW damit gemacht wurden...hmm... bestimmt.
Übrigens mit dem geätzen Schliffbild kann man sehen ob es eine gefräste( Faserverlauf abgeschnitten) oder geschmiedete (Faserverlauf folgt der Form) Welle oder gar irgendeine andere der o.g. Arten ist.
Danke für diese ausführlichen Antworten. Damit habt ihr mir sehr geholfen.
Martin