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Schade ich so dem Motor?

Saab 9-5 I (YS3E)
Themenstarteram 13. Januar 2009 um 14:51

Grüßt euch.

Ich bin stolzer 9-5-Fahrer, habe den 150 PS Turbo-Motor und mich hier mal angemeldet, weil mir eine Frage auf der Zunge brennt.

Ich arbeite zur Zeit freiberuflich in der Stadt und fahre deshalb nur Kurzstrecke, vielleicht alle 2 Wochen mal eine längere Tour.

Da ich meist nur 3-4 km fahren muss, wird der Motor nie richtig warm. Ich komme locker auf 10 Kaltstarts am Tag.

Hätte ein Kollege mich nicht neulich drauf angesprochen hätte ich mir nie Sorgen darüber gemacht. Er erzählte mir, dass vor ein paar Jahrne sein VW Passat, auch mit Turbo-Motor, bei 100.000 km verendet sei, weil er die ganze Zeit im extremen Kurzstreckenverkehr geschunden wurde. Deshalb mach ich mir jetzt Sorgen, da ich weiß Gott nicht das Geld für einen neuen Motor hab (aktueller Stand 95.000 km).

Wie schädlich ist das ganze und wie kann man dem vorbeugen? Anderes Motoröl oder ähnliches? Kenne mich autotechnisch leider überhaupt icht aus.

Ich wäre für einen Ratschlag sehr dankbar.

Vircos

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7 Antworten

Nur keine Panik;

1. VW ist nicht Saab.

2. Wenn alle 10.000 km das Öl gewechselt wurde, incl. Ölfilter und mal das Ölsieb gereinigt worden ist, hält er auch trotz der vielen Kaltstarts .

3. Wenn es geht und nicht zuviel Umstände macht, fahre einfach mal jeden 3 oder 4 Tag, bevor Du nach hause fährst, einfach mal 20 km aufs Land und wieder heim.

4. Wenn Du keine kaltstarts haben willst, baue eine Standheizung ein, damit enfällt der Kaltstart.

5. Lass Dich nicht ins Boxhorn jagen, es kommt auch immer darauf an, wie man fährt. Gibst Du dem Motor die kante im kalten Zustand, leidet er schon stark. Aber fährst Du vernünftig so bis 2000 -2.500 U/min, und gibst nichtnochmal Gas bevor du die Maschine ausschaltest, besteht eigentlich kein Grund sich große Sorgen zu machen.

Gruß

am 13. Januar 2009 um 15:15

Der Forumstipp: Ölwechsel alle 10TKm mit Mobil1 0w40

Wenn es Dir Beruhigung verschafft, lässt Du die Ölwanne mal kontrollieren (Ölschlamm).

Hallo Vircos,

 

ich fahre seit Jahren "nur" ca. 4,5 Km zum Büro. Hat den Motoren bisher nix gemacht. Allerdings solltes Du den Rat von taucherhorst beherzigen und ab und zu mal über's Land fahren. Die Batterie wird's dir danken. DIE ist bei mir schon das zweite Mal für ein Liegenbleiben verantwortlich gewesen :(

 

 

Themenstarteram 13. Januar 2009 um 18:10

Nabend, schönen Dank für eure Antworten.

Die 10.000er-Intervalle für den Ölwechsel kommen wohl ungefähr hin, mache einmal im Jahr Inspektion und das ist auch etwas meines Jahreskilometerzahl. Ob das Mobil1-Öl drin ist, weiß ich allerdings nicht, ich werde den Meister nächstes mal drauf anprechen.

Nach ich ich mal etwas mit der Suche hier experimentiert habe, kenn ich mich jetzt sogar ein wenig mit den Ölschlamm-Wehwehchen aus.

Ich hätte gedacht, durch die vielen Kaltstarts würde eher ein mechanischer Schaden drohen, wegen der schlechten Schmierung anfangs. Das also eben grob gesagt der Motor stärker zerspant wird als wenn er nur wenige mal und dafür für Langstrecke gestartet wird (und somit nur seine 100.000 km schafft). Aber das scheint ja eher weniger das Problem zu sein.

Vircos

Moin Vircos,

 

mal einige Fakten:

Wenn du dein Saab abstellst, läuft bei längerer Standzeit das Motoröl – leider auch ein Teil von den Gleitstellen - in die Ölwanne zurück.

Beim Anlassen des Motors dauert es ca. 5 bis 8 Sekunden bis die Ölpumpe das Motoröl wieder bis zu den Stellen transportiert hat, an denen es die beweglichen Teile vor Verschleiß schützen soll.

In diesen ersten 5 bis 8 Sekunden macht die Kurbelwelle ca. 100 bis 160 Umdrehungen, sowie jeder einzelne Kolben zwischen 100 und 160 Auf- und Abwärtsbewegungen, mit verringerter Schmierung. Egal ob Du jetzt einen VW oder Saab fährst, 300.000km erreicht so ein Motor logischerweise meist nicht.

Mit verkürzten Ölwechselintervallen kannst du sicherlich der Ölverdünnung entgegenwirken. Bei häufigen Kaltstarts kommt es zu dieser Verdünnung des Motoröls durch unverbrannte Benzin-Bestandteile. Dadurch wird die Viskosität abgesenkt und die Schmierfähigkeit des Motoröls herabgesetzt. Besonders betroffen sind Motoren mit hoher Laufleistung, da aufgrund mangelnder Abdichtung mehr Benzin ins Motoröl gelangt. Wenn du dann Feuer auf der Autobahn machst, kann es bei einem Saab sehr schnell zu einer „Ölverdickung“ im Form von gegrilltem Motoröl kommen :eek:.

Auch nicht zu vergessen: unter häufigen Kaltstarts leidet ebenfalls extrem die Abgasanlage, da sie durch das entstehende aggressive Kondensat angegriffen wird.

Themenstarteram 14. Januar 2009 um 14:19

Zitat:

Original geschrieben von Exschwede

Moin Vircos,

 

mal einige Fakten:

Wenn du dein Saab abstellst, läuft bei längerer Standzeit das Motoröl – leider auch ein Teil von den Gleitstellen - in die Ölwanne zurück.

Beim Anlassen des Motors dauert es ca. 5 bis 8 Sekunden bis die Ölpumpe das Motoröl wieder bis zu den Stellen transportiert hat, an denen es die beweglichen Teile vor Verschleiß schützen soll.

In diesen ersten 5 bis 8 Sekunden macht die Kurbelwelle ca. 100 bis 160 Umdrehungen, sowie jeder einzelne Kolben zwischen 100 und 160 Auf- und Abwärtsbewegungen, mit verringerter Schmierung. Egal ob Du jetzt einen VW oder Saab fährst, 300.000km erreicht so ein Motor logischerweise meist nicht.

Mit verkürzten Ölwechselintervallen kannst du sicherlich der Ölverdünnung entgegenwirken. Bei häufigen Kaltstarts kommt es zu dieser Verdünnung des Motoröls durch unverbrannte Benzin-Bestandteile. Dadurch wird die Viskosität abgesenkt und die Schmierfähigkeit des Motoröls herabgesetzt. Besonders betroffen sind Motoren mit hoher Laufleistung, da aufgrund mangelnder Abdichtung mehr Benzin ins Motoröl gelangt. Wenn du dann Feuer auf der Autobahn machst, kann es bei einem Saab sehr schnell zu einer „Ölverdickung“ im Form von gegrilltem Motoröl kommen :eek:.

Auch nicht zu vergessen: unter häufigen Kaltstarts leidet ebenfalls extrem die Abgasanlage, da sie durch das entstehende aggressive Kondensat angegriffen wird.

Danke für die ausführliche Erklärung. Du schreibst, bei längeren Standzeiten läuft das Öl zurück. Was wäre denn für dich einere längere Standzeit? Wenn ich bei einem Kunden sagen wir mal 2 Stunden bin, reicht das für eine Entschmierung im Motor? Sonst könnte ich ja wenigstens wenn ich zwischendurch mal was aus dem Wagen hole, kurz den Motor ein paar Sekunden starten für eine Neuschmierung. (nur so eine Gedanke..)

Feuer auf der Autobahn geb ich eigentlich nie. Meist so bei 140 mit Tempomat, also ich quäle ihn wirklich nicht übermäßig.

Nee, bei zwei Stunden passiert überhaupt nix. Geht schon ehr in Richtung min. 12-14 Stunden. Das Öl läuft auch nicht unbedingt kpl. aus den Lagerstellen raus. Öl haftet ja bekanntlich. Es ist der Öldruck, der nach längerer Standzeit erst wieder aufgebaut werden muss.

Man kann es bei Autos mit Hydrostößeln oder mit hydr. Nockenwellenverstellungen sehr schön hören. Kurz nach dem Anlassen klappert es erst mal im Gebälk, bis der vollständige Öldruck aufgebaut ist.

Ähnlich sieht es an den Lagerstellen aus. Hier ist noch ein Schmierfilm vorhanden. Frisches Öl in ausreichender Menge gibt es aber erst nach dem Druckaufbau durch die Ölpumpe.

Die Kombination aus häufigen Kaltstarts in Verbindung mit langen Ölwechselintervallen und minderwertiger Ölqualität sind halt ungünstige Parameter für einen Motor. Die Parameter Ölwechselintervall und Ölqualität kannst du aber beeinflussen......und da sollte man bei deinem Auto nicht dran sparen.

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