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Scheibenwischer Elektromotor

VW
Themenstarteram 14. September 2022 um 12:21

Ich habe den Elektromotor zerlegt um die Wicklungen durchzumessen. Beim Wiedereinbau ziehen die Magnete den Rotor immer so auf eine Seite, dass die Welle das Lager nicht trifft ( das kippt dann immer seitlich weg ).

Am Ende der Welle befindet sich lose ein kleines, teilweise konisches Metallteil, vielleicht dient das ja als Zentrierung, aber bei mir ist es viel zu kurz, evtl. verschlissen ?

Weiß jemand eine Lösung dazu, gibt es evtl. eine Zeichnung des kompletten Motors mit dem Schneckengetriebe?

Wo gibt es denn das Schneckenrad als Ersatzteil ?

Oder gibt es einen Scheibenwischerdoktor, der sowas repariert ?

Viele Fragen in der Hoffnung auf viele Antworten

Danke

Gegenlager vo Rotor gekippt
Gegenlager vom Rotor gerade
Kleines Metallteil
+3
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9 Antworten

Sehen wir mit den Bildern 1 und 2 in den Innenraum des Stators mit einem Gleitlager aus Sintermetall, sollte dort nicht der Anker laufen?

Die Buchse ist teilweise als Kugel ausgebildet und in Grenzen drehbar.

Der abgebildete Wellenzapfen sieht im wesentlichen unverdächtig aus, ich würde das getriebeseitige Spurlager ebenfalls genauer ansehen, vielleicht bringst Du dort auch das überzählige Teil unter.

Auch die Getriebeschnecke erzeugt natürlich eine Axialkraft.

Mit etwas verwirrten Grüßen aus dem fernen Wien

Inschinehr

Der original VW-Ersatzteilkatalog https://...kswagen-classic-parts.com/.../html5.html#/908 zeigt für den 1303 auf Seite 121 den Scheibenwischermotor und die damals lieferbaren Ersatzteile.

Unter der Nr. 133 955 133 D (teilweise Schreibweise 955 113 133D) bieten verschiedene Online-Händler einen neuen Motor ab 100 € + Versand an. Achte bei der Bestellung auf die Lieferfrist, die teileweise monatelang in der Zukunft liegen kann.

Anbauteile sind auf Seite 119 abgebildet.

Andere Ersatzteile nur auf dem Schrottplatz zum Selbstausbau.

Eine Reparatur beim Elektrodienst wäre zu teuer und lohnt nicht.

Themenstarteram 15. September 2022 um 6:03

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten, auf Seite 119 und 121 war ich auch schon, leider sind da weder das Schneckenrad noch das kleine Metallteil aufgelistet. Dann wird´s wohl doch ein neuer Motor werden.

Trotzdem wäre es interessant, wie man den Anker wieder in das Statorgehäuse bekommt, so dass die Ankerwelle in das Gehäuselager trifft. Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp.

VG Softail 1992

Zitat:

@Softail1992 schrieb am 15. Sept. 2022 um 08:3:43 Uhr:

Trotzdem wäre es interessant, wie man den Anker wieder in das Statorgehäuse bekommt, so dass die Ankerwelle in das Gehäuselager trifft. Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp.

Sicher, dass das nicht mit viel Gefühl doch zu montieren ist?

Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass es in der Produktion eine Einführhilfe (vielleicht aus NE-Blech) gab, mit der der Anker zentriert zwischen die Magnete geschoben werden konnte.

Themenstarteram 15. September 2022 um 6:35

Hallo GLI,

das mit dem Gefühl ist schwierig, die Magnete sind so stark, die ziehen den Anker immer in eine Richtung. An die Einführhilfe hab ich auch schon gedacht, nur wenn die Welle ins Lager greift, bleibt nur ein kleiner Spalt um diese Einführhilfen wieder herauszubekommen. Deswegen dachte ich , das kleine Metallteil am Ende der Welle hat vielleicht irgendeine Zentrierfunktion.

VG

Was ist denn, wenn Du den Anker mit dickem Papier umlegst? Oder vielleicht passt auch eine aufgeschnittene Klorolle. Ich hab nicht vor Augen wie groß der Luftspalt ist...

 

Man muss sich halt immer "nur" überlegen, wie es in der Fertigung montiert worden sein könnte und das so gut es geht nachahmen.

Den Luftspalt hält man gerne möglichst klein, wegen seines magnetischen Widerstands; mit Papier umwickeln ist schon eine gute Idee.

Vielleicht sind auch längliche Stücke aus passenden zugeschnittenem Plastik geeignet (Joghurtbecher), das etwas weniger Reibung verursacht.

Viel Erfolg und liebe Grüße aus dem fernen Wien

Inschinehr

Zitat:

@Inschinehr schrieb am 15. September 2022 um 12:15:53 Uhr:

Vielleicht sind auch längliche Stücke aus passenden zugeschnittenem Plastik geeignet (Joghurtbecher), das etwas weniger Reibung verursacht.

Auch eine gute Idee. Wird auch mehr Zug aushalten, falls es ein bisschen klemmt und wird weniger wahrscheinlich Fetzen irgendwo zurück lassen als Papier/Pappe.

Hallo,

Sinn macht es nur den Motor wieder zusammenzubauen, wenn die Kohlen nicht abgenutzt oder beschädigt sind.

Das „konische Teil“ ist ein Anlaufzapfen aus grauem Kunststoff, der wie im Bild dargestellt in das Wellenende der Ankerwelle eingepresst ist und dient der axialen Abstützung der Welle im Motorgehäuse.

Die abstützende Fläche ist leicht ballig ausgeführt und sieht noch ganz ordentlich aus.

Zum Zusammenbau des Wischermotors:

Kugelkalotte im Motorgehäuse mit passendem Bohrerschaft o.ä. ausrichten.

Die Kalotten aus Sintermetall waren früher ölgetränkt und die Schmierfunktion hat über die Jahre nachgelassen, deshalb die Kalotte mit einem Tropfen Öl schmieren, zieht in das Sintermetall ein.

Wenn die Wicklung des Ankers okay ist, würde ich die Oxidation am Kollektor (Kupfer) mit einer feinen Schleifleinwand abziehen bis die Oberfläche wieder hell ist. Wichtig: den Schleifabrieb aus den Nuten des Kollektors entfernen z.B mit einer alten Zahnbürste, sonst besteht Kurzschlussgefahr zwischen den Lamellen.

Kohlen in den Köchern (Messing) zurückziehen und den Anker mit Kugellager ins Getriebe einsetzen.

Getriebegehäuse ( Zink- oder Aluspritzguss) festspannen, zum Aufsetzen des Motorgehäuses sollte der Anker sich in der Vertikalen befinden.

Schneckenrad (Abtriebswelle) gegen Verdrehen im Getriebe sichern, sonst ziehen die Magnete den Anker wieder zurück und das Kugellager kann die Kohlen beschädigen.

Das Motorgehäuse auf das Getriebegehäuse aufsetzen. In der Produktion wurden früher hierzu keine der von euch vorgeschlagenen Montagehilfen verwendet. Die Damen schafften es mit Geschick und Routine auch ohne.

Motorgehäuse verschrauben, Einspannung lösen und Probelauf des Motors mit 13,2V.

Axialspiel (Null) des Ankers mit der Kunststoffschraube im Getriebegehäuse einstellen (meist weiß mit Feingewinde) und mit Sicherungslack sichern.

Wenn der Getriebedeckel aus verzinktem Blech verschraubt und nicht verstemmt ist, kann das Schneckenrad der Abtriebswelle auch gefettet werden, sonst würde ich die Ankerschnecke vor dem Einsetzen leicht fetten.

Wünsche gutes Gelingen.

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