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Schleichender Kühlmittelverlust
Hallo zusammen,
ich habe seit einiger Zeit ein Problem mit dem Kühlmittelverlust bei meinem BMW M550i (BJ 2018). Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder hilfreiche Tipps für mich, bevor ich zur Werkstatt renne – der nächste Werkstatttermin ist bei mir in der Gegend über die Feiertage leider schwer zu bekommen.
Meine bisherigen Beobachtungen:
Wann tritt das Problem auf?
- Der Kühlmittelverlust tritt nach längeren Fahrten (>200 km) auf, besonders wenn das Auto anschließend bei Temperaturen um oder unter 0°C abgestellt wird.
- Bisher ist es genau dreimal vorgekommen: im September, Anfang Dezember und heute (nach insgesamt ca. 500 km zw. letzter und aktueller Meldung).
Nachfüllmenge:
- Ich musste jedes Mal zwischen 200 und 700 ml Kühlmittel plus destilliertes Wasser nachfüllen – immer nur in den großen Behälter auf der Fahrerseite (siehe Bild).
- Es scheint, dass der große Behälter "betroffen" ist, da die Warnmeldung im Cockpit angezeigt wird.
- Der kleine Behälter hat meines Wissens keinen Sensor und wurde bisher nicht geprüft.
Mögliche Ursachen:
-
- Deckelproblem: Der Deckel des großen Behälters rastet beim Verschließen nicht ein (kein haptisches Einrastfeedback/"Klick"). Sollte das so sein, oder deutet das auf einen Defekt hin?
- Haarriss im Behälter: Ein Haarriss im großen Behälter wäre möglich, auch wenn optisch nichts auffällig ist.
- Ablagerungen am kleinen Behälter: Rund um den kleinen Behälter habe ich Ablagerungen bemerkt, die auf ein mögliches Austretten des Kühlmittels deuten können und die ich noch genauer beobachten möchte.
- Keine sichtbaren Lecks: Es sind keine nassen Stellen unter dem Auto oder im Motorraum erkennbar, soweit einsehbar - siehe Bilder.
Meine nächsten Schritte:
- Einen neuen Verschlussdeckel für den großen Behälter kaufen und testen.
- Den kleinen Behälter außen reinigen und weiter beobachten.
Gibt es noch weitere sinnvolle Maßnahmen, die ich ohne Werkstatt bzw. Sonderequipement durchführen kann?
Ich bin für jeden Tipp oder Hinweis dankbar, der mir bei der Fehlersuche bzw. beim Eingrenzen des Fehlers helfen kann. Vielen Dank vorab!
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28 Antworten
Hi,
1.) Der große Kühlmittelkreislauf hat mit dem kleinen Kühlmittelkreislauf keine Verbindung, das sind unabhängige Systeme. Du wirst Dein Kühlmittel sicher im großen System verlieren.
2.) Die Erfahrung sagt, Du wirst es entweder über den Deckel verlieren, diesen auszutauschen ist generell eine gute und billige Idee, oder eventuell über das Kühlmittelthermostat. Ich hatte hier einen extra Thread zu geschrieben.
*Ich habe eben gesehen, dass Du noch die alten Gummi-Rücklaufleitungen der Lagerstuhlkühlung der Turbos hast, diese werden sicherlich auch an den Schellen undicht sein. Diese gehören geprüft und gegen die Stahlflex Variante getauscht.
3.) Ob bei Deinem TU2 Motor noch die Y-Entlüftungsleitung ein Thema ist, kann ich leider nicht sagen, jedenfalls gibt es sie noch. Diese Leitung ist bei den früheren Modellen hochkritisch, da das Y-Stück jeweils nach 3-4 Jahren gebrochen ist und sich dann die 12 Liter Kühlwasser auf einen Schlag entleert haben. Das Problem begann auch immer mit einem langsamen Verlust von Kühlmittel.
Super wäre halt, das System mal abzudrücken um dann zu sehen, wo es tropft. Leider verdunstet das Wasser beim N63 aufgrund der extremen Temperaturen immer sehr schnell, so dass man nur schwer was findet.
--> https://www.motor-talk.de/.../...heck-lohnt-sich-ggf-t8021367.html?...
Ich habe Dir auf Deinen Fotos die Bereiche der Schellen markiert. Du wirst dort sicherlich auch schon eingetrocknete Kühlmittelreste finden....
Danke erstmals für deine ausführliche Antwort!
Zitat:
@MUC6666 schrieb am 28. Dezember 2024 um 18:23:57 Uhr:
2.) Die Erfahrung sagt, Du wirst es entweder über den Deckel verlieren, diesen auszutauschen ist generell eine gute und billige Idee, oder eventuell über das Kühlmittelthermostat. Ich hatte hier einen extra Thread zu geschrieben.
Gibt es eine "einfache" Methode den Kühlmittelthermostat auszuschließen?
Gehe ich davon richtig aus, dass der Verschlussdeckel beim verschließen einrasten müsste?
Zitat:
@MUC6666 schrieb am 28. Dezember 2024 um 18:23:57 Uhr:
*Ich habe eben gesehen, dass Du noch die alten Gummi-Rücklaufleitungen der Lagerstuhlkühlung der Turbos hast, diese werden sicherlich auch an den Schellen undicht sein. Diese gehören geprüft und gegen die Stahlflex Variante getauscht.
Danke für das Markieren! Werde ich morgen mal nachschauen. Wie hoch ist der Aufwand (Zeit/€€) diese in einer Werkstatt machen zu lassen? Kann man es evtl. sogar selber machen, oder müssen hierzu mehrere Komponenten ausgebaut werden?
Zitat:
@MUC6666 schrieb am 28. Dezember 2024 um 18:23:57 Uhr:
3.) Ob bei Deinem TU2 Motor noch die Y-Entlüftungsleitung ein Thema ist, kann ich leider nicht sagen, jedenfalls gibt es sie noch. Diese Leitung ist bei den früheren Modellen hochkritisch, da das Y-Stück jeweils nach 3-4 Jahren gebrochen ist und sich dann die 12 Liter Kühlwasser auf einen Schlag entleert haben. Das Problem begann auch immer mit einem langsamen Verlust von Kühlmittel.
Wo befindet sich diese Leitung?
Zitat:
@MUC6666 schrieb am 28. Dezember 2024 um 18:23:57 Uhr:
Super wäre halt, das System mal abzudrücken um dann zu sehen, wo es tropft. Leider verdunstet das Wasser beim N63 aufgrund der extremen Temperaturen immer sehr schnell, so dass man nur schwer was findet.
Ich werde erstmal den Deckel tauschen und beobachten. Sollte das Kühlmittel weiterhin im gleichen Tempo entweichen, werde ich dann def. in die Werstatt fahren und entsprechend das Testen lassen.
Aus meiner Sicht wäre die erste Aktion, das Kühlsystem abzupressen, sowohl kalt, als auch warm.
Der Kühlverschlußdeckel beinhaltet ein Druckventil, auch die Gummidichtung läßt sich prüfen.
Stellst du hier keine(n) Fehler fest, ist's substanziell - einfachste Variante, fülle ein flüssiges (!) Kühlsystem-Dichtmittel ein, wie z.B. Radweld von Holts o.ä. - bewirkt Wunder!
Willst du viel Geld verlieren, geh zu BMW ...;-)
Zitat:
@Avon35 schrieb am 28. Dezember 2024 um 20:10:59 Uhr:
Aus meiner Sicht wäre die erste Aktion, das Kühlsystem abzupressen, sowohl kalt, als auch warm.
Der Kühlverschlußdeckel beinhaltet ein Druckventil, auch die Gummidichtung läßt sich prüfen.
Stellst du hier keine(n) Fehler fest, ist's substanziell - einfachste Variante, fülle ein flüssiges (!) Kühlsystem-Dichtmittel ein, wie z.B. Radweld von Holts o.ä. - bewirkt Wunder!
Willst du viel Geld verlieren, geh zu BMW ...;-)
Danke für den Hinweis !
Den Kühlsystemtest (Abdrücken) kann ich erst mit einem Termin in der Werkstatt machen lassen (ist geplant).
Das Thema Kühlsystem-Dichtmittel hatte ich bisher noch nicht auf dem Schirm. Ich stehe dem erstmal eher skeptisch gegenüber, vor allem wegen meines fehlenden Hintergrundwissens. Gibt es hierzu Erfahrungen bezüglich Wirksamkeit, Langzeiteffekten, Verträglichkeit mit den gängigen Kühlmittel oder potenziellen Schäden?
Zitat:
@JR91 schrieb am 28. Dezember 2024 um 22:54:10 Uhr:
Zitat:
@Avon35 schrieb am 28. Dezember 2024 um 20:10:59 Uhr:
Aus meiner Sicht wäre die erste Aktion, das Kühlsystem abzupressen, sowohl kalt, als auch warm.
Der Kühlverschlußdeckel beinhaltet ein Druckventil, auch die Gummidichtung läßt sich prüfen.
Stellst du hier keine(n) Fehler fest, ist's substanziell - einfachste Variante, fülle ein flüssiges (!) Kühlsystem-Dichtmittel ein, wie z.B. Radweld von Holts o.ä. - bewirkt Wunder!
Willst du viel Geld verlieren, geh zu BMW ...;-)
Danke für den Hinweis !
Den Kühlsystemtest (Abdrücken) kann ich erst mit einem Termin in der Werkstatt machen lassen (ist geplant).
Das Thema Kühlsystem-Dichtmittel hatte ich bisher noch nicht auf dem Schirm. Ich stehe dem erstmal eher skeptisch gegenüber, vor allem wegen meines fehlenden Hintergrundwissens. Gibt es hierzu Erfahrungen bezüglich Wirksamkeit, Langzeiteffekten, Verträglichkeit mit den gängigen Kühlmittel oder potenziellen Schäden?
Wenn dir meine 60-jährige Erfahrung im Kfz-Wesen und Werkstattbereich ausreicht, ja! Habe schon hunderte Motoren mit Haarrissen dadurch gerettet, Radweld ist ein "Wundermittel", aber nicht nur bei Motor-Haaarrissen, auch bei Kühlern und sonstigen Undichtigkeiten.
Gelöscht da doppelt
Update – mit erschreckendem Bild
Heute habe ich mir den Motorraum in Ruhe genauer angeschaut, mit einem positiven und negativem Ergebnis:
- Positiv: Ich habe das fehlende Kühlmittel gefunden.
- Negativ: Es befindet sich definitiv an einer Stelle, an der es nicht sein sollte...
Spaß beiseite. Ich habe zahlreiche Kühlmittelrückstände an den Schläuchen rund um und unter den Turboladern entdeckt. Besonders auffällig ist eine sichtbare Kühlmittellache, die sich auf dem Wärmetauscher (?) oder direkt auf dem Turbo auf der Beifahrerseite befindet. Die Leitungen, die oberhalb verlaufen und gestern noch erwähnt wurden, wirken auf den ersten Blick unauffällig. Allerdings fällt mir auf, dass auf der Oberfläche einiger Komponenten weiße, punktförmige Rückstände sichtbar sind. Habt ihr eine Idee, worum es sich dabei handeln könnte? Könnten diese Rückstände ein Hinweis auf verdunstetes Kühlmittel oder etwas anderes sein?
Ich habe alles in einer Übersicht dokumentiert und zusätzlich Detailbilder angehängt.
Erste Einschätzung:
- Angesichts der Menge an Rückständen kann ich wohl ausschließen, dass nur der Deckel des großen Kühlmittelbehälters defekt ist. Der Deckel sieht zumindest optisch in Ordnung aus.
- Die Menge an verlorenem Kühlmittel deutet auf ein größeres Leck hin, weshalb ich ein Kühlsystem-Dichtmittel als dauerhafte Lösung/Abhilfe ebenso erstmals ausschließe. Gerne mich korrigieren, wenn ich falsch liege.
- Der große Behälter ist bereits wieder leer, obwohl ich ihn erst gestern aufgefüllt habe. Das Leck ist wahrscheinlich in den letzten Tagen größer geworden?
Ich werde im neuen Jahr definitiv die Werkstatt aufsuchen, um eine Druckabfallprüfung durchführen zu lassen. Macht es Sinn, im Vorfeld ein Kontrastmittel in das Kühlsystem einzufüllen, um die Leckstelle gezielt eingrenzen zu können?
Und natürlich die Frage aller Frage, an alle Fachleute/Experten/etc. hier:
- Basierend auf den Bildern: Welche Leitung oder Komponente könnte eurer Meinung nach betroffen sein?
- Mit welchem Reparaturaufwand (Zeit/Geld) müsste ich rechnen?
Vielen Dank im Voraus für eure Einschätzungen und Tipps!
Nimm wie ich dir empfohlen habe Radweld in vorgeschriebener Menge und füll es bei betriebswarmem Motor ein, dann ist dein Problerm gelöst. Du mußt unmittelbar nach Einfüllen ca. 30-50 km fahren ...
Servus,
bin aktuell etwas im Stress, daher nur kurz:
-Betroffen sind die oben schon genannten Leitungen: Vorlauf Lagerstuhlkühlung, Rücklauf Lagerstuhlkühlung und Y-Leitung (Motorentlüftungsleitungen der beiden Zylinderköpfe. Das Schadensbild ist m.E. typisch für das heiße V beim N63. Eigentlich auch keine Raketentechnik, nur halt einiges zu Schrauben. Kosten werden bei ca. 1k Euro liegen ink. der rel. aufwändigen Vakuumbefüllung des Kühlsystems. Gib das Fahrzeug zu einer Werkstatt, die sich mit dem Motor auskennen. Du bist aus dem Ruhrgebiet oder?
Kühlmitteldichtmittel würde ich aufgrund der Art des Defekts und des Risikos, dass die Y-Leitung bricht (einfach mal suchen, habe hier auch schon oft Fotos eingestellt) nicht einsetzen.
Zitat:
@MUC6666 schrieb am 30. Dezember 2024 um 06:10:13 Uhr:
Servus,
bin aktuell etwas im Stress, daher nur kurz:
-Betroffen sind die oben schon genannten Leitungen: Vorlauf Lagerstuhlkühlung, Rücklauf Lagerstuhlkühlung und Y-Leitung (Motorentlüftungsleitungen der beiden Zylinderköpfe. Das Schadensbild ist m.E. typisch für das heiße V beim N63. Eigentlich auch keine Raketentechnik, nur halt einiges zu Schrauben. Kosten werden bei ca. 1k Euro liegen ink. der rel. aufwändigen Vakuumbefüllung des Kühlsystems. Gib das Fahrzeug zu einer Werkstatt, die sich mit dem Motor auskennen. Du bist aus dem Ruhrgebiet oder?
Kühlmitteldichtmittel würde ich aufgrund der Art des Defekts und des Risikos, dass die Y-Leitung bricht (einfach mal suchen, habe hier auch schon oft Fotos eingestellt) nicht einsetzen.
Danke für deine Einschätzung! Infos nehme ich so mit und halte euch auf dem Laufenden.
Das Kühlerdichtmittel ist ohne Risiko, kostet zudem nur ca. 20 € und etwa eine Stunde Zeitaufwand! Teure Reparaturen kann der TS dann noch immer vornehmen, wenn er 'lustig' ist ....
Kühlerdichtmittel hier einzusetzen ist völlig sinnlos. Die stellen sind undicht weil der gummi der Leitungen bei der Hitze unter den Schellen weg läuft. Das hört nicht auf und wird immer mehr. Da hilft nur ein Tausch der Leitungen.
Dieses Problem ist ja nun nicht neu und vom bmw gibt es deshalb auch geänderte Leitungen.
Zitat:
@MUC6666 schrieb am 30. Dezember 2024 um 06:10:13 Uhr:
Servus,
bin aktuell etwas im Stress, daher nur kurz:
-Betroffen sind die oben schon genannten Leitungen: Vorlauf Lagerstuhlkühlung, Rücklauf Lagerstuhlkühlung und Y-Leitung (Motorentlüftungsleitungen der beiden Zylinderköpfe). Das Schadensbild ist m.E. typisch für das heiße V beim N63. Eigentlich auch keine Raketentechnik, nur halt einiges zu Schrauben. Kosten werden bei ca. 1k Euro liegen ink. der rel. aufwändigen Vakuumbefüllung des Kühlsystems. Gib das Fahrzeug zu einer Werkstatt, die sich mit dem Motor auskennen. Du bist aus dem Ruhrgebiet oder?
Kühlmitteldichtmittel würde ich aufgrund der Art des Defekts und des Risikos, dass die Y-Leitung bricht (einfach mal suchen, habe hier auch schon oft Fotos eingestellt) nicht einsetzen.
Eine kurze Rückfrage: Sind die auf den Bildern markierten Komponenten die, die du meintest?
Vorlauf Lagerstuhlkühlung = Kühlmittelleitung Vorlauf Turbo:
Nr. 4,5,6 im Bild "Kühlsystem-Abgasturbolader"
Nr. 7,8 im Bild "Kühlsystem-Abgasturbolader-Wärmetauscher"
Rücklauf Lagerstuhlkühlung = Kühlmittelleitung Rücklauf Turbo:
Nr. 1,2,3 im Bild "Kühlsystem-Abgasturbolader"
Nr. 9,10 im Bild "Kühlsystem-Abgasturbolader-Wärmetauscher"
Y-Leitung (Motorentlüftungsleitungen der beiden Zylinderköpfe):
Nr. 8 im Bild "Kühlsystem-Kühlmittelschläuche"
Mit Y-Leitung ist NICHT die KGE gemeint, richtig?
