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Schlüssel-Etui, abgeschirmt

Themenstarteram 20. November 2015 um 11:01

Hallo!

So langsam wird es Zeit, sich Gedanken um Weihnachtsgeschenke zu machen :-) Unter anderem suche ich ein Etui für den Autoschlüssel, welches mit innen eine Metallbeschichtung hat (zwecks Abschirmung bei Funkschlüsseln). Google liefert irgendwie keine brauchbaren Ergebnisse... Im TV sah ich einmal eines dieser typischen Etuis aus Leder, aber innen eben mit einer solchen Beschichtung... Weiß jemand, woher man soetwas beziehen kann?

Danke und Gruß,

aedificans

PS: Ein wirklich passendes Unterforum für dieses Thema habe ich nicht gefunden ;-)

Beste Antwort im Thema

Deine Logik kann ich absolut nachvollziehen. Nun ist es bei mir aber zum Beispiel so, dass es beim Jahreswagen einfach dabei war. Ich würde es neu nie bestellen. Aber wegen diesem Feature den Wagen nicht zu kaufen wäre mir auch nicht eingefallen, da die meisten besser ausgestatteten Fahrzeuge das nun mal haben.

Lange Rede gar kein Sinn: Sicherheitslücke mit eingekauft, was will man machen. Am besten fände ich, wenn der Hersteller selbst 50% des Wertes eines so geklauten Fahrzeugs ersetzen müsste, und die Versicherungen den Rest. DANN würden die Herren Automacher sicherlich um einiges motivierter an der Sicherheit arbeiten.

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Richtig dicht gegen Funkwellen ist auch leider nicht so einfach. Hatte da früher mal Experimente mit Metaldosen gemacht. Ergebnis ist, es muss wirklich 100% dicht sein. Die kleinste Öffnung und die Schirmung ist nahezu wirkungslos. Je höher die Frequenz, desto schlimmer dieser Effekt.

Kann man auch leicht selber testen. Einfach mal ein Handy nehmen durch anrufen testen, ob es noch Netz hat. Wohnt man nah an einem Funkmast, ist es richtig schwer das vernünftig ab zu schirmen. Keksdose (Alu), Alufolie, hat alles nicht zuverlässig geklappt.

Jede Form von Etui kann eigentlich gar nicht zuverlässig funktionieren, alleine schon ein Reißverschluss aus Plastik und man hat eine "riesige Öffnung." Erst ein Blechgehäuse mit überall überlappenden Metallkanten hat bei mir zuverlässig funktioniert. Nur Elegant ist anders.

Bei niedrigen Frequenzen sieht es aber schon anders aus. Da ist es viel einfacher. Wenn der Funkschlüssel über eine geringe Frequenz angesprochen wird, dann heißt das Zauberwort RFID Abschirmung. Diese sind für 125 kHz gedacht. Da gäbe es z.B. dieses hier:

http://www.kontaktlos-schutz.de/.../...-Kreditkarte-Cryptalloy-Girogo1

oder hier:

http://www.ebay.de/.../400755438578

Wenn der Schlüssel auf 125kHz (oder ähnlich geringer Frequenz) empfängt, dann würde er in so einer Schutzhülle nichts mehr oder nur sehr schlecht empfangen. Das Signal des Schlüssels selber (meistens 433 oder 8686 MHz) käme da locker durch, aber ist ja egal, wenn man den Schlüssel nicht zum Senden veranlassen kann von außen.

Wie genau das System bei modernen PKW arbeitet kann ich nicht sagen. Es war früher meine ich mal so, dass die Autos ein Signal auf 125 kHz senden und die Schlüssel dann auf 433/868 MHz antworten. Wenn man so eine Hülle hat kann man es ja leicht testen indem an sich mit dem Schlüssel da drin versucht ein zu steigen. Dann sieht man ja ob einen das Auto rein lassen wird oder nicht.

Aber Vorsicht in einem Punkt: Keyless Go schützt meistens auch davor, dass man den Schlüssel versehentlich im Kofferraum oder Innenraum ein schließt und sich so aussperrt. Dieser Schutz würde dann natürlich nicht nicht mehr funktionieren, wenn der Schlüssel in einem abgeschirmten Behältnis ist.

Hallo gruni 1984,

vielen Dank für Deine fundierte Antwort !!

Der Verkäufer von RFID behauptet zwar, es wäre für alle Autoschlüssel

geeignet. Sie schreiben sogar, mann müsste den Schlüssel nicht aus Etui nehmen zum Auf-und Zuschließen!? Werde mich wohl bei DB mal erkundigen.

Habe mir dieses Keyless-Go extra bestellt um den Schlüssel nicht jedes Mal aus der Tasche

holen zu müssen. Jetzt soll ich es doch in eine Hülle tun !

Verrückte Welt ---

Themenstarteram 20. November 2015 um 13:04

Danke für die ausführlichen Informationen!

Zitat:

@woeni schrieb am 20. November 2015 um 13:27:42 Uhr:

 

Der Verkäufer von RFID behauptet zwar, es wäre für alle Autoschlüssel

geeignet. Sie schreiben sogar, mann müsste den Schlüssel nicht aus Etui nehmen zum Auf-und Zuschließen!?

Wenn das Auto mit dem Schlüssel in der Hülle kommunizieren kann, dann kann es ein Gerät eines Angreifers auch.

Die Schutzhüllen sind eigentlich auch nur dazu da RFID Kommunikation von Karten zu unterbinden. Also Beispiel können die verhindern, das Leute mit Scannern so etwas hier auslesen: https://...chutzbeauftragter-info.de/.../

Als Abschirmung für Keyless Go wurden die Teile vermutlich nicht entwickelt.

Der mir bekannte Angriff funktioniert so (Koffer steht hier für ein tragbares Gerät):

Zwei Koffer mit Funk-Umsetzern. Der eine Empfängt eine Funkfrequenz und sendet das Signal auf einer anderen Frequenz wieder aus. Der andere Koffer empfängt dieses Signal und sendet es auf der ursprünglichen Frequenz wieder aus. Somit kann man ein Funksignal was eine geringe Reichweite hat an einen Bereich außerhalb davon übertragen.

Das ganze gibt es jeweils zwei mal, einmal für das Signal vom Auto zum Schlüssel und einmal für die Antwort vom Schlüssel zum Auto. Basiert die Sicherheit eines Keyless Go Systems nur darauf, dass die Funkreichweite gering ist, dann lässt sich dieses damit aus tricksen.

Nun geht ein Angreifer mit einem der Koffer neben oder dicht hinter dem Opfer her und der Andere kann mit dem anderen Koffer in den Waagen steigen und den Motor starten. Das Auto kann den Koffer nicht vom echten Schlüssel unterscheiden, der Schlüssel den anderen Koffer nicht vom echten Auto. So als würde man zwei Menschen mit verbundenen Augen jeweils ein Telefon ans Ohr halten und diese glauben dann sie stehen direkt nebeneinander. Klappt auch, wenn der Schlüssel im Haus liegt. Der Koffer kann ja viel kräftiger senden als es das Auto tun würde, damit lässt sich die Reichweite erhöhen.

Ist der Motor einmal an, bleibt der auch an, auch wenn der Schlüssel nicht mehr im Innenraum geortet werden kann. Auf Galileo haben die den mal aus dem Fenster geworfen während der Fahrt. Würde das Auto sich dann abschalten, das wäre gefährlich im Straßenverkehr. Sind die Angreifer am Ziel lässt sich von innen die Motorhaube entriegeln und dann haben die vollen Zugriff auf jedes Teil vom Auto.

Es gab in den IT News wohl mal Ansätze durch schnelle Frequenzwechsel oder Laufzeitmessungen (schwer da Funk=Lichtgeschwindigkeit) diese Angriffe zu erschweren oder unmöglich zu machen. Weiß aber nicht, was daraus geworden ist.

Zitat:

@woeni schrieb am 20. November 2015 um 13:27:42 Uhr:

...

Der Verkäufer von RFID behauptet zwar, es wäre für alle Autoschlüssel

geeignet. Sie schreiben sogar, mann müsste den Schlüssel nicht aus Etui nehmen zum Auf-und Zuschließen!?

...

Blöde Frage. ich weiß ... wie äußert man denn dem Schlüssel gegenüber seinen Wunsch, ob man den Wagen auf oder zu machen möchte, wenn man ihn nicht rausnimmt?

Ist doch dann ein "klassisches" KeylessGo ...

Wenn man die Tür öffnen möchte, zieht man am Griff und wenn man das Fahrzeug verriegeln möchte, dazu gibt extra eine Fläche am Türgriff, die man berührt.

 

Gruß

Uwe

ähm aber dazu muss das auto wissen das der schlüssel da ist denn sonst würde es sich für jeden ohne schlüssel auf gehen.

also muss das auto mit dem schlüssel kommunizieren können und wenn der richtig abgeschirmt ist geht das net.

oder hat das auto fingerabdruckscanner?

Zitat:

@Himeno schrieb am 20. November 2015 um 18:40:57 Uhr:

ähm aber dazu muss das auto wissen das der schlüssel da ist denn sonst würde es sich für jeden ohne schlüssel auf gehen.

also muss das auto mit dem schlüssel kommunizieren können und wenn der richtig abgeschirmt ist geht das net.

Natürlich muss der Schlüssel kommunizieren können. Das wird aber bei der Neben-Frage von Misanthrop87 vorausgesetzt.

 

Gruß

Uwe

 

Hat sich bei der Suche nach einem HF-dichten Schlüsseletui noch etwas ergeben? Ich suche auch und werde leider nicht fündig. Ich hatte mir eine Art passgenaue Metalldose für den Gürtel vorgestellt, auch wenn's nicht so richtig toll aussieht und natürlich die eigentliche Keyless-go-Funktion verhindert wird.

Bei BMW ist besonders fatal, dass auch nach dem sog. Sicherheitsupdate von 2013 über das OBD-Interface bei "anwesendem" Originalschlüssel weitere Schlüssel angelernt werden können. Glaubt der Wagen durch die eingesetzten Koffer mit Relaisfunkstellen, dass ein Originalschlüssel vorhanden wäre, gibt es also keinerlei Hürden mehr, zusätzliche und voll funktionale Originalschlüssel herzustellen und damit den Wagen nach Belieben sostwohin zu fahren. Den OBD2-Port im Fußraum habe ich zwar stillgelegt, um einen einfachen Zugriff zu verhindern. Aber die zur Programmierung benötigten Pins liegen ohnehin überall im Wagen frei. Wer wirklich will, der kriegt. Und das erklär mal der Versicherung.

Gruß

Mick

Zitat:

@mick070 schrieb am 5. Januar 2016 um 11:57:05 Uhr:

Wer wirklich will, der kriegt. Und das erklär mal der Versicherung.

So lange Du das Fahrzeug über Keyless Go verriegelst, ist es im Falle eines Diebstahls versichert.

Immerhin haben die Versicherungen dem System von BMW mal zugestimmt. Dafür kann dich die Versicherung nicht zur Rechenschaft ziehen.

Aber wer will schon den Aufwand? Ich kenne einige CX-5 Fahrer die leidgeplagt sind und diverse Sicherungen verbaut haben.

Darf ich mal kurz dazwischen fragen welche Vorteile so ein Etui bringt?

Hab das noch nicht ganz kapiert worum es geht.

Die Banden die die Autos gewerbsmäßig klauen, greifen Signale der Schlüssel ab und können so die Autos ohne aufzubrechen öffnen und auch wegfahren.

Mit einer abgeschirmten Hülle könnte man das abgreifen des Signals verhindern.

Aber warum bestell ich dann Keyless als Feature wenn doch bekannt ist wie unsicher das ist?

Der Komfortgewinn wird durch die Hülle doch wieder zunichte gemacht.

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