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Schnäppchen ohne TÜV?

Themenstarteram 23. Juli 2018 um 16:13

Hallo

 

Suche nach einem alten low-budget (2500-3500) Zweitwagen. Modell ist soweit eingegrenzt, komme auf 5-10 Wagen runter. Ich präferiere Verkauf von Privat ("anständige" Leute). Die Frage ist:

 

2-3 der Angebote haben keinen TÜV, in der Beschreibung steht "Radlager müsste gemacht werden" oder Bremse ...

Dafür sind die Preise fast 1000 unter den anderen.

 

Wie kann ich als Laie einschätzen ob das vielleicht ein Schnäppchen ist? Kann man das spontan in einer Werkstatt soweit durchchecken lassen, dass man die Zusatzkosten für TÜV abschätzen kann? Oder wird man da übers Ohr gehauen?

 

Wie schätzt ihr das Risiko ein?

 

VG, Dostl_ba.

Beste Antwort im Thema

Meine Erfahrung aus knapp 3 Jahrzehnten mit Gebrauchtwagen:

Bei mind. 50% der mit Mängeln angebotenen Fahrzeugen ist der angegebene Mangel nur die Spitze des Eisbergs. Nicht selten ist ein defektes Radlager ein Getriebeschaden und verschlissene Bremsen am Ende ein Komplettprojekt (Bremsscheiben, beläge, Sattel etc..)

Meist ist schon länger aus Geldnot mit den Mängeln gefahren worden, sodass weitere Folgedefekte dazugekommen sind und man sich dann trennen "muss".

Bei Fahrzeugen mit Mängeln ist zu 99% die letzte Inspektion auch längst überfälllig, also weitere Extrakosten.

Für einen Laien ist das schwer bis gar nicht abschätzbar, was da so im Verborgenen noch an Mängeln schlummert.

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Hallo,

als generellen Tipp: Wenn man keine Ahnung hat, fragt man den Verkäufer, ob man auf eigene Kosten zu einer Werkstatt oder einer Prüforganisation in der Nähe fahren darf.

Wenn dieser Ja sagt und das Auto dir zusagt, dann mach das und nimm die 60€ in die Hand.

Wenn der Verkäufer Nein sagt, kann man in der Regel davon ausgehen, dass dieser weiß, dass mehr damit ist. Natürlich kann es auch sein, dass diese Verkäufer einfach keinen Bock haben, sich mit dem Autoverkauf zu beschäftigen. Dann kann man oftmals aber auch darauf schliessen, wie es um die Wartung steht.

Meine Erfahrung aus knapp 3 Jahrzehnten mit Gebrauchtwagen:

Bei mind. 50% der mit Mängeln angebotenen Fahrzeugen ist der angegebene Mangel nur die Spitze des Eisbergs. Nicht selten ist ein defektes Radlager ein Getriebeschaden und verschlissene Bremsen am Ende ein Komplettprojekt (Bremsscheiben, beläge, Sattel etc..)

Meist ist schon länger aus Geldnot mit den Mängeln gefahren worden, sodass weitere Folgedefekte dazugekommen sind und man sich dann trennen "muss".

Bei Fahrzeugen mit Mängeln ist zu 99% die letzte Inspektion auch längst überfälllig, also weitere Extrakosten.

Für einen Laien ist das schwer bis gar nicht abschätzbar, was da so im Verborgenen noch an Mängeln schlummert.

Zitat:

@Dost_ba schrieb am 23. Juli 2018 um 18:13:36 Uhr:

... Ich präferiere Verkauf von Privat ("anständige" Leute). Die Frage ist:

2-3 der Angebote haben keinen TÜV, in der Beschreibung steht "Radlager müsste gemacht werden" oder Bremse ...

Dafür sind die Preise fast 1000 unter den anderen.

Wie kann ich als Laie einschätzen ob das vielleicht ein Schnäppchen ist? ...

Wenn Du hier fragst, kannst Du das wohl nicht einschätzen ;)

PS:

kannst Du überhaupt "anständige" Privatverkäufer von schlitzohrigen Bauernfängern unterscheiden???

 

--> kauf lieber was mit so viel TÜV, dass die Kiste am Ende der HU-Laufzeit abgeschrieben ist!

Wer solche Frage stellt, sollte nur einen Wagen mit neuen TÜV und das nur nach unabhängigen Gebrauchtwagencheck kaufen. Alles andere ist zum scheitern verurteilt.

Moin,

Um unter diesen Bedingungen ein Schnäppchen machen zu können musst du wirklich Ahnung haben. Als Laie eine reine Frage von Glück.

LG Kester

Das Schnäppchen bleibt nur dann ein Schnäppchen, wenn man die anstehenden Arbeiten selbst machen kann. Wenn man dazu ne Werkstatt braucht, ist das Schnäppchen keines mehr.

Naja - auch dies ist relativ. Sagen wir du bekommst das Auto ohne TÜV für 1000€ unter Marktwert mit frischem TÜV.

Du erkennst - neue Bremsbeläge sind notwendig, ein Bremsschlauch muss ersetzt werden. Dann kostet die Beläge wechseln etwa 150€, den Schlauch ersetzen etwa 120€ und die TÜV Gebühren von 105€ - hättest du noch immer 625€ gespart - würde die Definition des Schnäppchens durchaus erfüllen.

Aber - die Frage ist ja - bekommt der Laie das hin. Oder übersieht er eventuell noch ne Undichtigkeit der Servopumpe, eine korrodierte Bremskraftverstellung, ein gerissenes Handbremsseil, eine poröse Kraftstoffleitung, bewertet er eine Roststelle am Unterboden korrekt. Die Tücken liegen ja im Detail - und nicht daran, mal eben eine Sache zu reparieren.

Ohne Flax - selbst als fortgeschrittener übersieht man manchmal was - mir ist beim Familientwingo vorm TÜV z.B. nicht aufgefallen, dass hinten eine Feder sehr weit oben gebrochen war. Und deshalb sollte ein Laie sowas nicht im Alleingang probieren.

LG Kester

Themenstarteram 24. Juli 2018 um 5:33

Ok, schonmal vielen Dank an alle, da waren ja ein paar konstruktive Tipps dabei ;-)

Werde mir den Verkäufer genau ansehen und im Zweifel in Absprache eine Werkstatt oder Prüfstelle zu Rate ziehen.

 

VG dostl_ba

Moin,

Tu dir den Gefallen und kauf ein Auto mit mindestens 18 Monaten HU. Das Auto ist zwar nicht grundsätzlich besser als eines ohne HU, aber du sparst dir mindestens die Gebühren, meistens sind am Ende selbst bei einem wirklich guten Auto 3-500€ Kleinkrams notwendig. Das Geld kannst du dir so sparen und es anschließend besser in Wartung usw. Investieren.

Autos ohne TÜV zu kaufen ist wirklich schwer.

LG Kester

Du kannst ja mit dem Auto direkt zum Tüv fahren und eine HU machen lassen. Dann siehst du auf dem Mängelbericht, was zu machen ist und googelst, was die Teile kosten. Kostet halt 105 Eur. Wenns dann immer noch ein Schnäppchen ist..

Ich persönlich würd kein Auto für das Geld ohne TÜV kaufen.

Hi,

mal ganz logisch betrachtet.

Reparatur 100€ + Tüv 100€ = 200€

Als Verkäufer wäre ich schön blöd wenn ich das Auto 1000€ billiger verkaufe weil ich die 200€ nicht investieren will.

Wie schon gesagt wird das zu 99% nicht so sein und in Wirklichkeit muss man deutlich mehr Investieren.

Fahrzeuge mit Mängeln lohnen sich daher fast immer nur für Selbstschrauber.

Wer sich nicht gut auskennt kann damit böse auf die Nase fallen.

Außer den Radlagern gerne genommen : Lamdasonde, ABS Sensor usw.

Zitat:

@Dost_ba schrieb am 23. Juli 2018 um 18:13:36 Uhr:

Wie schätzt ihr das Risiko ein?

Hoch, selbst wenn der Verkäufer kein Betrüger ist.

1) Gibt es fast keine echten Schnäppchen, so blöd vorher nicht mal bei mobile nach Vergleichspreisen zu gucken und das Auto versehentlich nen 1000er zu billig anzubieten ist doch heute (fast) keiner mehr. Streich das Wort Schnäppchen im Gehirn - das vernebelt den Blick für die Realität.

2) Warum wird das Auto verkauft - und dann ohne TÜV? Vielleicht weil der Vorbesitzer schon die gleiche Überlegung hatte wie du und zu dem Schluss kam "Reparaturen lohnen für die alte Karre nicht mehr". So viele Opas gibt's in Deutschland gar nicht wie viele "Rentnerfahrzeuge" angeboten werden wo Opa tot ist oder nicht mehr fahren kann.

3) Wie schon von Vorpostern gesagt: Alter Autos mit Mängeln können ein guter Kauf sein für erfahrene Selberschrauber. Die kennen sich mit Autos aus und bei Reparaturen kostet es die nur den Materialpreis. Wenn du machen lassen musst: Finger weg.

Zitat:

@Turbotobi28 schrieb am 24. Juli 2018 um 08:57:48 Uhr:

 

Außer den Radlagern gerne genommen : Lamdasonde, ABS Sensor usw.

Und das sind dann defekte ABS-Blöcke oder Motorsteuergeräte......................

Alle wollen einen Schnapper machen, die Konkurrenz ist gross. Was Dir der prof. Handel überlässt, wird zu teuer oder zu problematisch sein. Mit Glück findest Du höchstens außerhalb der Inet-Verkaufskanäle eine Perle, zB aus dem Bekanntenkreis oder von Kärtchen am schwarzen Brett im SuMa, auf der Arbeit etc. Ab dann gilt dann wiederum alles, was schon bzgl Zustand und Machbarkeit geschrieben wurde.

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