Schnee und elektr. Helfer (ESP, ASR vs. ASD)
Hallo Leute,
Ich habe eine Frage zur Wintertauglichkeit des W203 in Parklücken mit seinen ASR und ESP Helferchen (im Vergleich zu früheren Sperrdifferentialen und ASD).
Früher mit einem echten Sperrdifferential war es ja so, dass ein durchdrehendes Rad abgebremst wird, und die Kraft auf das andere (stillstehende) Rad weitergeleitet wird, um so maximale Traktion zu ermöglichen. Das war noch in Zeiten des alten ASD´s (100%iges automatisches Sperrdiff, wie zb. im W124)
Heute im Zeitalter des ASR+ESP gibt es ja kein mechanisches Sperrdiff nicht mehr (ausser bei Geländewägen und 4x4...), sondern nur mehr elektronische Mittel, die aber u.a. (Abgesehen vom Sicherheitsaspekt) einen ähnlichen Effekt bringen sollen.
Nun war ich kürzlich mit meinem W203 MOPF wieder in der Situation, dass ich mich aus einer verschneiten Parklücke "herauswühlen" musste. Dabei habe ich beobachtet, dass das ASR/ESP das durchdrehende Rad immer herunterbremst, dabei aber dennoch keinerlei Kraft am anderen stillstehenden Rad ankommt. Das ganze hat mich sehr verwundert, denn eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass durch das Herunterbremsen des durchdrehenden Rades ein gewisser Teil der Kraft auf das andere Antriebsrad übertragen werden sollt. Ist - zumindest bei mir - aber nicht passiert. Ein Rad hat durchgedreht und wurde immer wieder fast bis auf 0 gebremst, das andere ist aber stillgestanden....
Ergebnis war bei mir, dass ich aus dem Parkplatz nur mit Hilfe von Anschiebern rausgekommen bin.
Ich habe dann nochmals einen Test gemacht, um mir das quasi selbst zu bestätigen. Dabei bin ich auf ein steiles Straßenstück gefahren, welches auf einer Straßenseite total eisig war, auf der anderen aber trocken. Ein Antriebsrad also auf purem Eis, das andere auf trockenem Asphalt.
Herausgekommen ist dabei das gleiche wie in der Parklücke = das Rad auf Eis hat begonnen durchzudrehen, wurde von der Elektronik eingebremst, und das Rad auf Asphalt ist stillgestanden = und ich bin den Hügel nicht hochgekommen, obwohl eines der Antriebsräder perfekten Grip gehabt hätte... Mit einem einfachen Sperrdiff wäre der Wagen anstandslos losgefahren...
Habt ihr zufällig eine Erklärung dafür?
MFG Klefft
Beste Antwort im Thema
Was ist das fuer Unsinn??? W203 und null vorankommen auch auf der Ebenen nicht??? Man, kauft euch ordendliche Reifen, oder lasst die Karre stehen. Vielleicht hat so mancher auch nur absolut keine Ahnung mit dem Auto richtig umzugehen. Da lacht sich selbst meine Frau kaputt wenn sie das liest. Sie faehrt jeden Tag mit dem W203. Sie ist nicht einmal stecken geblieben. Und Schnee hat es mehr als genug. Ich bin selbst immer wieder erstaund wie gut der Karren im Winter geht. Das A und O sind die Reifen. Aber das kann man predigen so oft man will. Wenn die Zeit fuer neue Reifen gekommen ist sind sie alle auf der Jagt nach 50 Euro Schlappen.
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12 Antworten
Eine Differentialsperre, sei sie automatisch (ASD) oder manuell bremst keine Räder ab, sondern macht einen starren Durchtrieb. Es gibt auch Differentiale die nicht zu 100% sperren, was dann dauerhaft so bleibt und ein übermäßiges Raddieren in Kurven verhindert.
Nach ASD kam ETS, daß es auch heute noch im 4matic gibt. Dies bremst das oder die durchdrehenden Räder ein. ASR reduziert zusätzlich zu ETS auch noch die Leistung.
Bei Dir war offensichtlich das u-Delta zu groß um vorwärts zu kommen. Die Regelung war einfach an der Grenze. Sowas sollte tatsächlich nicht sein, aber evtl, hast Du einen Grenzbereich erwischt.
Ich bin bei starkem Schneefall nicht aus der Tiefgarage rausgekommen, da mein ASR so weit die Leistung zurück genommen hat, bis der Motor aus ging.
Deshalb: bei schlechten Witterungen vorausschauens und besonnen fahren und einparken. Auch mit den elektronischen Helferlein.
Danke für deine schnelle Antwort und Erklärung.
Interessant, soviel zum tollen Fortschritt. Für viele Fahrsituationen auf Schnee war ASD bedeutdend brauchbarer als ASR.
Was allerdings "u-Delta" ist ist mir schleierhaft. Auch wie das System an seine Grenze kommen kann... Entweder es werden beide Räder angetrieben (ob nun mechanisch oder elektronisch bedingt), oder eben nicht. Beim W203 scheint "oder eben nicht" der Fall zu sein.
u ist der Reibwert und Delta der Unterschied. Sorry wenn's zu technisch war. Also wenn die beiden Reibwerte einen zu großen Unterschied haben.
Ein 100% sperrbares Differential ist bestimmt wirkungsvoller, deshalb gibt's die heute noch in hochgeländegängigen Fahrzeugen.
Aber eben auch teurer und anfälliger! Und das ist heut das Killerkriterium!
Hallo
Kleiner Tip: ESP einfach deaktivieren.
Zitat:
Original geschrieben von helmuthorn3005
Hallo
Kleiner Tip: ESP einfach deaktivieren.
Das hatte ich dann auch. Verändert hat sich das Ganze dann aber nur insofern, als dass das durchdrehende Rad kaum mehr abgebremst wurde. Aber am stillstehenden Rad ist dennoch keine Leistung angekommen.
so ist es halt und wenn man keinen 4x4 hat, gibt es bei ESP & Co. auch Grenzen. Mit den guten TS830 (195/65 R15) und einem vorsichtigem Gasfuß hat es bei mir bisher immer geklappt.
Ich erinnere mich an die Zeiten, wo hierzulande kaum jemand Winterreifen hatte, geschweige denn ABS, ESP & Co. und bei Schnee alles quer stand. Isnofern halte ich das hier für Jammern auf hohem Niveau...
Gruß
Fred
Hallo Forum,
Heckflosse meines Vaters vor rund 30 Jahren: Keine mechanischen und elektronischen Helfer, null Vortrieb
W123 meines Vaters: Auch keine Helfer und auch null Vortrieb
Unser R170 (erster SLK): ASR und null Vortrieb, egal, ob ASR aus oder an
Unser W203: ESP und ASR - genauso null Vortrieb, egal, ob ESP an oder aus
Ich kann die Äußerungen des Themenstarters in allen Belangen (gemachte Erfahrungen/Bewertungen) uneingeschränkt nachvollziehen.
Dass man heutzutage auf bolzebener Strecke nicht wegkommt, weil - wie er richtig feststellt - null Antriebskraft beim anderen Rad, das an sich könnte, ankommt, ist ein Armutszeugnis.
Das Beste oder nichts, heißt die Sternenwerbung.
Meine Meinung dazu: Wieder mal nichts.
Mein simpler Golf II anno 1990 mit simpelster EDS-Technik konnte das, was Daimler heute noch nicht kann: Das durchdrehende Rad wird abgebremst, die Kraft wandert rüber zum anderen und schon kommt man weg vom Fleck.
(Schönes Auto der W203.)
MfG
Robin
Hallo Robin,
Ja leider hast du recht, das könnte man heute besser Lösen. Wobei MB ja auch sehr gute Differentialsperren hatte, früher beim W123 gab es eine simple mechanische, und dann im W124 und den Modellen verglleichbarer Zeit gab es 100% ASD.
Wobei es mir nicht darum ging irgendwas heute schlecht zu machen, ESP und ASR erhöhen die Fahrsicherheit schon deutlich, aber in kritischen Situationen, wo es darum geht vom Fleck zu kommen, helfen sie nichts. Da half ein gutes Sperrdifferential bedeutend mehr.
Vorwärts einparken und am nächsten Tag rückwärts rausfahren, wenn es möglich sein sollte. Dann kann man fast wie ein Fronttriebler rausfahren, nur sollte man auch in die entsprechende Richtung schauen
Was ist das fuer Unsinn??? W203 und null vorankommen auch auf der Ebenen nicht??? Man, kauft euch ordendliche Reifen, oder lasst die Karre stehen. Vielleicht hat so mancher auch nur absolut keine Ahnung mit dem Auto richtig umzugehen. Da lacht sich selbst meine Frau kaputt wenn sie das liest. Sie faehrt jeden Tag mit dem W203. Sie ist nicht einmal stecken geblieben. Und Schnee hat es mehr als genug. Ich bin selbst immer wieder erstaund wie gut der Karren im Winter geht. Das A und O sind die Reifen. Aber das kann man predigen so oft man will. Wenn die Zeit fuer neue Reifen gekommen ist sind sie alle auf der Jagt nach 50 Euro Schlappen.
Zusätzlich zum ESP-abschalten kann man die Handbremse etwas anziehen und verringert damit die Kraft beim Anfahren. So bin ich auch schon losgekommen wenn das ESP den Motor abgewürgt hatte.
Vorsicht das Heck bricht dann gerne aus und man nähert sich einer Strassenbegrenzung
Zitat:
Original geschrieben von selbst04
Zusätzlich zum ESP-abschalten kann man die Handbremse etwas anziehen und verringert damit die Kraft beim Anfahren. So bin ich auch schon losgekommen wenn das ESP den Motor abgewürgt hatte.
Vorsicht das Heck bricht dann gerne aus und man nähert sich einer Strassenbegrenzung
Hier liegt die Hilfe!
Die Feststellbremse in "leichter" Aktion hilft bei einigen der Situationen. Den Trick habe ich schon bei meinem W124 (ohne ASD) angewandt. Auch einen weiteren Effekt kann man mit der Feststellbremse korrigieren: Beim Rangieren mit starkem Einschlag rutscht man bei einem Automatik-Auto gerne geradeaus, da die Betriebsbremse die Vorderräder stärker bremst, hinten aber noch der Vortrieb drückt. Stellt man die Feststellbremse so ein, daß sie dem Vortrieb im Standgas standhält, bleibt die Lenkwirkung der Vorderräder erhalten und man kann auf verschiedenen Untergrundverhältnissen leichter anfahren. Dann aber sollte man dem "Piep" gehorchen und die Bremse natürlich wieder lösen .
Gruß, HUK