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Schöne Motorräder nicht mehr gefragt?

Themenstarteram 6. Oktober 2014 um 11:07

Ich war gestern auf der Intermot und muß sagen, die überwältigende Mehrzahl der aktuellen Mopeds ist schlicht häßlich. Es überwiegen Insektendesigns, grausame Fratzen mit Linien, die vermutlich hyperaktive Vorschüler aufs Papier gekritzelt haben. Dann kommen noch die ganz allgemein zu fetten Mopeds dazu: Alles irgendwie übertrieben, so als seien sie für Fahrer mit mindestens drei Zentnern Lebendgewicht gebaut. Es gibt auch jetzt noch schöne Motorräder, aber sie sind selten geworden und es sind fast immer Retro-Modelle. Attraktive neue Designs sind extrem selten!

Für mich bedeutet das, daß ich nicht mehr sparen muß. In absehbarer Zeit kommt für mich kein fabrikneues Moped und auch kein ganz junges gebrauchtes in Frage. Was mir gefällt ist meist älter. Oder preislich über meiner Schmerzgrenze. Ein fünstelliger Preis ist für mich einfach zu viel, das ist mir das Hobby dann doch nicht wert.

Interessant finde ich, daß oft sogar von den Importeuren betont wurde, daß man gar keine schönen Mopeds bauen will, sondern sich dem Trend entsprechend einfach nur von früheren Designs abheben will. Angeblich fordern die meisten Kunden, daß man schon auf Distanz erkennen kann, daß da einer ein (teures) neues Moped mit modernster Technik fährt. Schön oder nicht ist egal, haptsache deutlich anders als alles, was älter als ein paar Jahre ist.

Man muß das richtige Smartphone haben (ich habe gar keins), das richtige Tablett, den angesagten 3D-Fernsehr in Kinodimension und natürlich das richtige Moped, an dem am Besten das dicke Preisschild noch baumelt. Wir arm und reich sind wir denn? Arm im Geiste und reich im Portemonnaie. Oder doch nur mit 37 Krediten bis über die Hutschnur verschuldet?

Ist bei einem Hobby- oder Genußfahrzeug wirklich der Nachbarschaftsfaktor, das auf dicke Hose machen wichtiger als die Optik? Daß der Fahrspaß stimmen muß, setze ich dabei mal voraus. Aber das ist ja keine Frage der Optik.

Ich verstehe nicht, daß die Mopedfahrer im persönlichen Gespräch, egal ob an Mopedtreffs oder Messen wie der Intermot etwas ganz anderes bevorzugen als die Hersteller und Importeure verkaufen. Lassen sich die Hersteller mögliche höhere Gewinne einfach so durch die Lappen gehen?

 

Gruß Michael

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 6. Oktober 2014 um 11:07

Ich war gestern auf der Intermot und muß sagen, die überwältigende Mehrzahl der aktuellen Mopeds ist schlicht häßlich. Es überwiegen Insektendesigns, grausame Fratzen mit Linien, die vermutlich hyperaktive Vorschüler aufs Papier gekritzelt haben. Dann kommen noch die ganz allgemein zu fetten Mopeds dazu: Alles irgendwie übertrieben, so als seien sie für Fahrer mit mindestens drei Zentnern Lebendgewicht gebaut. Es gibt auch jetzt noch schöne Motorräder, aber sie sind selten geworden und es sind fast immer Retro-Modelle. Attraktive neue Designs sind extrem selten!

Für mich bedeutet das, daß ich nicht mehr sparen muß. In absehbarer Zeit kommt für mich kein fabrikneues Moped und auch kein ganz junges gebrauchtes in Frage. Was mir gefällt ist meist älter. Oder preislich über meiner Schmerzgrenze. Ein fünstelliger Preis ist für mich einfach zu viel, das ist mir das Hobby dann doch nicht wert.

Interessant finde ich, daß oft sogar von den Importeuren betont wurde, daß man gar keine schönen Mopeds bauen will, sondern sich dem Trend entsprechend einfach nur von früheren Designs abheben will. Angeblich fordern die meisten Kunden, daß man schon auf Distanz erkennen kann, daß da einer ein (teures) neues Moped mit modernster Technik fährt. Schön oder nicht ist egal, haptsache deutlich anders als alles, was älter als ein paar Jahre ist.

Man muß das richtige Smartphone haben (ich habe gar keins), das richtige Tablett, den angesagten 3D-Fernsehr in Kinodimension und natürlich das richtige Moped, an dem am Besten das dicke Preisschild noch baumelt. Wir arm und reich sind wir denn? Arm im Geiste und reich im Portemonnaie. Oder doch nur mit 37 Krediten bis über die Hutschnur verschuldet?

Ist bei einem Hobby- oder Genußfahrzeug wirklich der Nachbarschaftsfaktor, das auf dicke Hose machen wichtiger als die Optik? Daß der Fahrspaß stimmen muß, setze ich dabei mal voraus. Aber das ist ja keine Frage der Optik.

Ich verstehe nicht, daß die Mopedfahrer im persönlichen Gespräch, egal ob an Mopedtreffs oder Messen wie der Intermot etwas ganz anderes bevorzugen als die Hersteller und Importeure verkaufen. Lassen sich die Hersteller mögliche höhere Gewinne einfach so durch die Lappen gehen?

 

Gruß Michael

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Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Also nicht rumjammern, nur weil deiner nicht bedient wird.

Es hat auch oft den Anschein als hätten viele gern dies oder jenes aber wenn es dann ums kaufen geht will auf einmal doch eine große Mehrheit kaum Kompromisse eingehen und bedient sich bei den fetten Dingern die halt alles können (sollen). Warum also was produzieren wovon alle schwärmen aber keiner kaufts?

Ich persönlich muss auch Kompromisse eingehen weil ich nunmal nur ein Motorrad habe. Am Ende habe ich aber bewusst auf den ein oder anderen Kompromiss verzichtet (Langstreckenkomfort, Gepäck, Sozia) und bereue es auch zu keinem Zeitpunkt (ok manchmal schon wenn ich quasi "gezwungenermassen" Langstrecke fahre... aber das geht vorbei... :D ). Aber das muss jeder mit sich selbst aushandeln.

Und bei der Formgebung, etc. orientiert man sich wohl allgemein am Automarkt wenn ich mich so umsehe... Komische Linien die irgendwas tolles darstellen sollen und dicke Rettungsringe sieht man da doch fast überall...

Es gibt schon übergreifende Design-Trends, denen sich keiner entziehen kann und bei denen man sich schon fragt, wer den Designern eigentlich befohlen hat, das so zu machen. So ist zum Beispiel das Auto-Design im Moment sehr stark von gekrümmten Flächen dominiert. Irgendeiner prescht los, und alle machen es nach, und plötzlich haben alle möglichen Autos konkave Türflanken, nur weil BMW damit mal angefangen hat (was technisch übrigens nicht einfach war). Es gibt so Details wie Klarglas-Heckleuchten, die verbreiten sich wie von oben angeordnet. Das scheint es bei Motorrädern auch zu geben.

Dazu kommt, dass die Designer weltweit vor allem junge Leute erreichen wollen, und zwar deshalb, weil junge Leute noch am ehesten beeinflussbar sind. Wenn man einen 20-Jährigen dazu bringt, sich eine Kawasaki zu kaufen und keine Yamaha, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man den dauerhaft an seine Marke gebunden hat. Bei älteren Leuten ist diese Markenbindung bereits geschehen. Und da orientieren sich die Designer eben an Farbwelten, an Grafikdesigns und Proportionen, die die Welt dieser jungen Leute beherrschen: Manga, Skater, Hipster, Red Bull, World of Warcraft.

Die gedankliche Arbeit, sich von einem Design, an das man sich gewöhnt hat und das einem gut gefällt, auf ein völlig anderes umzusteigen, macht man als junger Mensch eben leichter. Dazu kommt die Sozialisiation. In meiner Jugend hat Hobby Magazin der Technik erst die Münch Mammut und dann die BMW R100RS hoch und runter gehypt. Menschen, die 20 Jahre jünger sind als ich, sagen diese alten Eisenhaufen nichts mehr.

Und noch eine Sache: Bis in die 90er Jahre hinein galt bei vielen Motorradentwürfen ein klares "Form Follows Function". BMW hat nach eigener Aussage erst in den späten 90ern nach einer eigenen Designsprache für Motorräder gesucht. Aber genau wie alles mögliche andere heute über-inszeniert wird, werden auch Motorräder heute über-inszeniert. Das macht sie optisch oft so anstrengend. Wenn man sich zum Beispiel mal eine alte Königswellen-Duc 750 ss ansieht und sie neben eine Panigale stellt: bei der 750er wi9rd einem die Funktion eines jeden teils sofort klar...

am 6. Oktober 2014 um 12:56

hm, bin ja selbst auch mit sehr altem material unterwegs...aber rein optisch finde ich auch bei neuen modellen leckeres. zumindest ktm und ducati haben immer was für auge im sortiment.

Ich habe sehr viele Fotos von der Intermot gesehen und finde die neuen Designs, häufig aggressiv und kantig, super!

Andersherum hat ja z.B. Ducati mit der Scrambler auch wieder sich am etwas älteren Design bedient. Finde ich auch gut.

Gerade Oldschool liegt doch anscheinend wieder mehr im Trend, auch Yamaha baut wieder leicht anzupassende etwas klassich angehauchte Motorräder. Wenn danna uch noch neue Technik verbaut ist...

Mit gefallen die modernen, mit gefallen die modernen die klassischer Aussehen. Ich verstehe dein problem ehrlich gesagt nicht :)

Ich sehe das auch eher wie der Themenstarter. Das sieht mir seit

laengerer Zeit alles zu "spacig" aus. Runde, wohlgeformte Linien

wie "frueher" findet man, wenn ueberhaupt, nur noch bei einigen

"Retros".... Selten ist (fuer meinen Geschmack) noch ein "schoenes

Mopped" dabei. Ich steh' eben nicht auf SciFi, Hi-Tech etc...

Fuer euch Jungfuechse :) "aus einer anderen Zeit" ist das wohl nicht

nachvollziehbar.......

Gruss

P.S.: PreEvo....du hier ?!:):)

Ich finde die neuen Designs klasse :) verstehe das Gemeckere nicht.

am 6. Oktober 2014 um 13:55

Zitat:

Original geschrieben von cng-lpg

Interessant finde ich, daß oft sogar von den Importeuren betont wurde, daß man gar keine schönen Mopeds bauen will, sondern sich dem Trend entsprechend einfach nur von früheren Designs abheben will.

Du weißt schon, dass Importeure noch weniger Einfluss oder Informationen bezgl. Deisgn haben als Kunden? Ein Importeur kauf und verkauft (egal) was es neues gibt. Und wie viele Verkäufer plappert er den Kunden gerne mal nach dem Mund und wenn er das nicht tut, dann sind seine Meinungen trotzdem genauso gewichtig oder richtig wie die Meinung vom Seppl aus der Eckkneipe der noch nie Motorrad gefahren ist.

Das Thema ist ein Non-Starter wie wir jungen Leute (also alles unter 45) heutzutage sagen. Über schlechter werdendes Design und die respektlose fauler werdende Jugend wird schon seit >2000 Jahren geschrieben. Dem zugrunde liegen nicht die objektiven Veränderungen, sondern das Älter werden der Leute die diese Meinung zum besten geben.

Es hat wohl noch nie eine größere Vielfalt (auch vom Design) an Neufahrzeugen gegeben als heutzutage.

Wenn es sich nicht verkaufen würde, würde es anders aussehen (müssen), also kann das design nicht sooo falsch sein. Das es nicht immer dem eigenen Geschmack entspricht, mag ja sein, ist aber vielleicht auch nur ein Zeichen dafür, dass man alt wird.

am 6. Oktober 2014 um 14:20

Mir gefällt dieses "Streetfighter-Design" auch nicht, wobei ich schon diese Bezeichnung asozial finde.

Mir gefallen eigentlich die meisten modernen Motorräder. Die neue Kawa Z 1000

z.B. finde ich richtig klasse. Und das, obwohl ich das Original von 1977 besitze.

Eigentlich alles eine Sache des persönlichen Geschmacks. Mich haben auch die

Glubschaugen der BMWs nicht gestört.

Ach so, ich bin ein alter Sack von 65 und fahre ZX-12R und Z 1000 (Bilder im Profil).

Is eben aktueller Zeitgeist.

Hauptsache Konsum.

Zitat:

Original geschrieben von AZ-JACK

Fuer euch Jungfuechse :) "aus einer anderen Zeit" ist das wohl nicht

nachvollziehbar.......

Glaube das ist die Quintessenz, man findet das gut, womit man groß geworden ist. Früher war alles besser, gab es auch früher schon ;)

Merke das ja selbst bei mir, dass ich mit manchem nichts mehr anfangen kann, und ich bin noch in den 20ern

Ich finde die Oldtimer meistens auch ganz schick, aber mit Retromodellen kann ich oft gar nichts anfangen...

am 6. Oktober 2014 um 15:27

Zitat:

Original geschrieben von blackhawk3k

 

Glaube das ist die Quintessenz, man findet das gut, womit man groß geworden ist. Früher war alles besser, gab es auch früher schon ;)

Merke das ja selbst bei mir, dass ich mit manchem nichts mehr anfangen kann, und ich bin noch in den 20ern

Ich finde die Oldtimer meistens auch ganz schick, aber mit Retromodellen kann ich oft gar nichts anfangen...

Bei Moppeds bin ich da eigentlich für alles offen, nur Old School darfs ned sein. Also so ziemlich alle SSP Modelle ab 1994 gefallen mir. Alles was nur einen runden Scheinwerfer hat fällt aus (Chopper außen vor). Die allseits beliebte XJ 600 ist z.B. eines der fürchterlichsten Moppeds überhaupt, die erinnern mich immer ein Mofa, Zündapp CS sah ned großartig anders aus. So unterschiedlich können Geschmäcker sein.

Wo seit fast Jahrzehnten nichts vernünftiges mehr kommt ist im Kfz Bereich. Man merkt da einfach auch dass der Absatzmarkt in Asien boomt und alle da landen wollen. Nur noch so rund gelutschter Einheitsbrei, wo sich nur noch die Marke anhand des Logos unterscheiden lässt. Will wieder was wie den W201, Opel C Coupe, Golf 1 + 2 usw.

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