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Schrauben am Traggelenk generell ersetzen?
Servus!
VW sagt ja offenbar, dass die drei Schrauben am Traggelenk beim Golf IV generell zu ersetzen sind, wenn sie mal gelöst wurden. Macht ihr das auch immer, oder wird das allgemein als eher unnötig angesehen?
Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass jede freie Werkstatt das macht, wenn sie mal am Traggelenk was machen mussten, aber ich weiß es halt nicht.
Wie lautet die VW Teilenummer dieser Traggelenk- Schrauben?
Und die eine Schraube mit Mutter, die das Radlagergehäuse auf dem Federbein unten festklemmt, soll man die auch ersetzen wenn einmal gelöst, oder kann man die alten Teile da wiederverwenden?
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15 Antworten
Beim Federbein die habe ich stets wieder benutzt.
Beim Traggelenk die benutze ich auch wieder, wenn die Schrauben und die Mutternplatte nicht zu sehr verrostet sind.
Aber Achtung, wenn du merkst, dass du sie deutlich überzogen hast, dann ersetzen.
Zur Sicherheit kann man noch einen Klecks Loctite / Schraubensicherungslack drauf machen.
Servus!
Alles klar, danke.
Dann werde ich jetzt erstmal auch die alten Schrauben am Traggelenk möglichst wiederverwenden, wenn sie optisch einwandfrei sind. Loctite habe ich auch da
Denn jetzt steht erstmal nur der Radlagerwechsel an, der wegen zunehmender Geräuschentwicklung zeitlich wirklich drängt.
Wenn das Wetter bald wieder angenehmer wird, dann kommen auch beide Querlenker neu, eventuell direkt mit neuen Traggelenken. Dann kommen also sowieso die Traggelenkschrauben neu.
Die VW- Teilenummern der Traggelenkschrauben wären trotzdem noch Interessant.
Und zu Drehmomenten habe ich noch drei Fragen:
- Wie wird die Mutter des Spurstangenkopfes am Konus angezogen?
- Wie wird die Mutter des Traggelenks am Konus angezogen?
- Wie wird die Klemmschraube/ Mutter vom Radlagergehäuse zum Federbein angezogen?
Servus!
Lt. Recherchen kann ich Dir folgende Hilfestellungen geben:
- Teilenummer Sechskantbundschraube M8x26mm für Traggelenk: "N 10127707", 6 Stück;
- Teilenummer Sicherungsblech für Schrauben Traggelenk: "1J0 407 175 B", 2 Stück nach Bedarf;
Anzugsdrehmomente (Standardfahrwerk):
- Spurstangenkopf an Radlagergehäuse: 45Nm (Sechskantmutter, selbstsichernd)
- Kontermutter Spurstangenkopf: 50Nm (Sechskantmutter)
- Traggelenk an Radlagergehäuse: 45Nm (Mutter, selbstsichernd)
- Traggelenk an Querlenker: 20Nm + 90° (nach jeder Demontage ersetzen)
- Federbein an Radlagergehäuse: 60Nm + 90° (90° nicht unterschreiten, Drehwinkeltoleranz 90° bis 120°, Schraube & Mutter nach jeder Demontage ersetzen lt. Leitfaden)
(Anm.: Spitze der Sechskantschraube muss in Fahrtrichtung zeigen)
@Zieleitz :
Ich empfehle dir das Buch von Etzold: So wird's gemacht
Da stehen alle Anzugsmoment drin. Dieses Buch ist für jeden Schrauber ein "must have".
Ich habe neue eingebaut. Die alten waren auch schon gut verrostet...kann auch sein dass sie zu lang geworden sind, Winkelangabe deutet auf Dehnschrauben hin.
Teilenummer dieser 3 Schrauben: N10127707
Servus!
Vielen Dank für die Antworten, Teilenummern und Drehmomentangaben!
Zitat:
@das-markus schrieb am 8. Januar 2024 um 15:08:38 Uhr:
@Zieleitz :
Ich empfehle dir das Buch von Etzold: So wird's gemacht
Da stehen alle Anzugsmoment drin. Dieses Buch ist für jeden Schrauber ein "must have".
Sind denn die darin enthaltenen Drehmomentangaben auch (größtenteils) korrekt?
Mit solchen Reparaturhandbüchern habe ich bei anderen Marken (nicht VW) leider in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass da teilweise auch ganz schön viele Fehler drin sind.
Der Etzold ist für den Golf IV aber gut?
Habe mal geschaut. Gibt für den Golf IV den Etzold ohne Stromlaufpläne und dann in einer teureren Version auch noch das ansonsten gleiche Buch mit Stromlaufplänen.
Lohnt sich der Aufpreis für die Schaltpläne? Oder eher nicht?
Die Drehmomente haben immer gepasst. Einzig und allein bei den Anzugsmomenten der Achsmutter kann man drüber diskutieren. Aber auch VW gibt eine dubiose Angabe dazu. Da muss man selbst seine Erfahrungen machen.
Falls du weitere Schaltpläne brauchst, gibts die hier:
Aber es ist immer schön sie in einem Buch gebunden zu haben.
Du kannst das Buch auch gebraucht kaufen.
Ich habe den Band 112 (1997-2003) für Diesel. Eigentlich bräuchte ich den nicht mehr, aber ich schmökere ganz gern mal da drin. Oft kann ich damit auch Bekannten weiterhelfen. (Skoda Octavia / Golf 4).
Noch ein paar Ergänzungen:
Radnabe:
Die bekommst Du mit einem Zughammer raus. Ich ersetze sie beim Radlagertausch ganz gern, das macht weniger Arbeit, und die Auflagefläche ist nagelneu ohne Unebenheiten. Die kostet auch nicht so viel. (bspw. von Topran)
Anzugsmomente der Achsmutter / Bolzen:
Fahrzeuge mit 30er Zwölfkantmutter (VORSICHT! von dieser offiziellen Variante rate ich ab)
- Zwölfkantmutter mit 200 Nm anziehen und eine halbe Umdrehung lösen
- drehen Sie die Radnabe um 180°
- anschließend nochmals mit 50 Nm + 60° weiterdrehen
Fahrzeuge mit Sechskantschraube
- Sechskantschraube mit 250 Nm + 90° anziehen und eine halbe Umdrehung lösen
- drehen Sie die Radnabe um 180°
- Anschließend nochmals mit 250 Nm festziehen + 90° weiterdrehen
Von der offiziellen Variante zum Festziehen der Zwölfkantmutter rate ich dringlichst ab!!!
Denn bei dem Vorgehen habe ich es bereits 3x erlebt, dass sich die Achsmutter wieder gelöst hat. (es wurden stets neue selbstsichernde verbaut)
Daher meine Empfehlung:
Achsmutter mit 200Nm anziehen, Rad um 180° drehen, und nochmal mit 200Nm anziehen.
Ich habe zusätzlich Schraubensicherungslack (mittelfest) benutzt.
Danach mit Unterbodenschutz die Mutter und das Gewinde versiegeln, dann rostet da nichts.
Übrigens ist es fast egal ob du mit 200 oder 230Nm anziehst, du wirst beim Festziehen merken, dass der Widerstand schlagartig kommt, und sich die Mutter ab dem Punkt gar nicht mehr bewegt, dann ist sie auch gescheit fest.
Servus!
Okay, danke.
Deine Hinweise zum Anziehen der Achsmutter hatte ich auch in anderen threads schon gelesen und gedanklich abgespeichert. Ich werde auch Loctite verwenden.
Ein Detail beim Anziehen der Achsmutter verstehe ich immer nicht so ganz:
Es ist immer die Rede davon, dass man das Rad (bzw. die Radnabe) beim Anziehen der Mutter "zwischendurch" mal 180° drehen soll. Meistens ist auch die Rede davon, dass man vor dem Drehen um 180° die Mutter nochmal wieder etwas lösen soll.
Was soll denn überhaupt dieses Drehen um 180°? Was bringt das?
Zitat:
@Zieleitz schrieb am 9. Januar 2024 um 09:21:37 Uhr:
Was soll denn überhaupt dieses Drehen um 180°? Was bringt das?
Falls die Antriebswelle nicht plan im Radlager / Radnabe sitz, soll man das Rad nochmal drehen, damit die Passung sich setzen kann, falls dort das Material noch verspannt ist. Das macht durchaus Sinn und kann sicherlich nicht schaden.
Aber ich habe eben massiv Probleme damit, eine selbstsichernde Achsmutter zu lösen. Denn dadurch zerstöre ich schon den Kunststoffring der Selbstsicherung.
Daher meine Vorgehensweise:
Die Achsmutter nur leicht anziehen, dann das Rad drehen damit sich die Antriebswelle setzen kann, und dann fetziehen.
Servus!
Ja, eine selbstsichernde Mutter mit Kunststoffeinlage darf man normalerweise nicht "zurück" drehen. Dann ist die sichernde Wirkung der Kunststoffeinlage eigentlich vorbei. Das gefällt mir auch nicht.
Ich würde sonst die alte Mutter nehmen und sich beim Anziehen damit erstmal alles setzen lassen mit Drehung um 180° und so. Und dann die alte Mutter wieder entfernen und die neue Mutter aufschrauben und mit 200 Nm und Loctite anziehen.
Das kannst du auch machen.
Ich hatte auch mal überlegt eine alte Achsmutter zusätzlich als Kontermutter drauf zu schrauben. Da sollte es garantiert keine Probleme mehr geben, dass sich eine neue Achsmutter lösen kann. Bisher blieben dafür immer genügend Gewindegänge übrig.
Beim Passat 35i ist für die Achsmutter vorne 265 Nm vorgeschrieben, diesen Wert verwende ich schon seit Jahren auch beim Golf IV und habe noch nie eine lose Achsmutter gehabt!
Zitat:
@v6losi schrieb am 9. Januar 2024 um 21:29:42 Uhr:
Beim Passat 35i ist für die Achsmutter vorne 265 Nm vorgeschrieben, diesen Wert verwende ich schon seit Jahren auch beim Golf IV und habe noch nie eine lose Achsmutter gehabt!
Hast die die neue Mutter nochmal gelöst?
@das-markus
Nein, ohne lösen. Wenn man sie nochmal löst, ist die Gefahr einer späteren Selbstlösung viel größer. Bis man es dann merkt, das sie sich wieder gelöst hat, ist dann oft auch das Radlager hinüber.