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Schwerer Fall - Expertenrat gewünscht
Hallo in die Runde,
ich habe mich angemeldet wegen eines echten Härtefalls - mein 13 Jahre altes Eura-/Ducato-Wohnmobil.
Ihr habt es mit sachkundigem Auge sicher schon gesehen, wie die Dinger aussehen, wenn sie im Freien überwintern müssen - schwarze Regenstreifen, grün veralgt, stumpf und dreckig, und mit jedem Jahr wird es schwieriger, im Frühjahr Grund reinzubekommen. Was daran liegt, dass bei Wohnwagen und Wohnmobilen übler Industrielack auf den Aufbau geschmiert wurde und möglicherweise noch wird. Das wird man in ein paar Jahren sehen.
Bei meinem Auto ist das Fahrerhaus von FIAT fit und schön für sein Alter und bekommt immer mal etwas Caramba Magic Wonder. Der Aufbau dagegen beginnt zu kreiden. Die schwarzen Regenstreifen bekommt man mit handelsüblichen Regenstreifenentfernern nicht mehr weg. Hier hilft nur noch Scheuerbürste und Klorix oder div. Sauerstoffbleicher aus dem Haushalt was die Sache letztendlich nur noch schlimmer macht und viele Stunden Arbeitszeit verschlingt.
Ich habe bisher jedes Jahr anschließend irgendein Mittelchen aus dem Baumarkt aufgetragen, der Aufbau sah zufriedenstellend aus - und nach spätestens 3 Monaten war die Pracht dahin, obwohl das Teil kaum gewaschen wird. Im Herbst habe ich dann gewaschen, wieder "versiegelt" und im Frühjahr war nichts mehr davon zu sehen.
Soviel zur Sachlage. Um dem ein Ende zu machen, habe ich mir eine Liquid Elements S3000 Exzenterpoliermaschine gekauft, ein Sortiment Schwämme dazu und mich hier eingelesen, womit der Kenner sein Auto behandelt. Leider scheint mir für meine Zwecke wegen der schieren Größe des Aufbaus vieles nicht praktisch. Zu behandeln sind etwa 40 qm, ein großer Teil davon ist nur mit Leiter erreichbar, und ich bin auch nicht mehr so der Jüngste.
Was ich suche, ist ein konservierendes Pflegemittel mit langer Standzeit (das hat allererste Piorität) und soll sich möglichst leicht auftragen und auspolieren lassen. Es braucht auch keinen Superglanz zu erzeugen, eine glatte schmutzabweisende Oberfläche bekommt man wohl mit jedem Mittel hin.
Ich habe mit Sonax Polish + Wax 3 und der Maschine 2 qm poliert, das sieht erfreulich gut aus, allerdings habe ich das auch im vorigen Herbst mühsam von Hand aufgetragen und es hat den Winter nicht durchgestanden.
Nun habe ich mir Finish Kare 1000P bestellt wegen der vielgelobten Standfestigkeit.
Ist das die richtige Wahl?
Wieviel Arbeit kann ich damit mit Maschine erledigen ( darüber habe ich nichts gefunden)? Wenn ja, welche Schwämme bei welchem Schritt?
Muss ich den ganzen Aufbau vorher polieren (grusel) oder erzeugt Finish Care ausreichend Oberflächenqualität für meine bescheidenen Bedürfnisse?
Die mit Sonax Polish und Wax 3 polierte Fläche hat leichte Schattierungen im beigen Lack, so als wäre er vorher nicht richtig gewaschen worden (ist er aber gründlich). Muss ich eine Tiefenreinigung vornehmen? Womit und was artet nicht in Sträflingsarbeit aus? Ich denke da an den Unterschied zwischen schwerer Polierarbeit und aufsprühen + sauberwischen - irgendwo dazwischen wird es doch sicher etwas geben.
Gruß aus dem Norden und vielen Dank für Eure Ratschläge
Jochen
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6 Antworten
Hallo,
erstmal bin ich überrascht, dass noch niemand geantwortet hat, auf dem Lackpflegesektor bin ich höchstens durchschnittlich spezialisiert.
Weshalb ich mich überhaupt mit einer eventuellen Dauerlösung melde, hat 2 Gründe:
1.) Du sprichst von "Industrielack"
2.) Du kommst aus dem Norden.
Daher: Überlege mal, den ganzen "Industrielack" gründlich anzuschleifen (eine Maschine hsat Du ja) und dann das Ganze neu zu spritzen, und zwar mit 2K Bootslack! (Fa International)
In diesem Falle spreche ich als ehem. Bootsbesitzerin aus Erfahrung, da der Bootslack sehr widerstandsfähig ist und Algen, Regenstreifen etc.etc stets gut zu entfernen waren.
In üblen Fällen kam sogar Ata/Vim zum Einsatz, klar, das mußte man dann nachpolieren.
Selbiger Lack ist nun schon seit über 15 Jahren im Überwasserbereich des Kahns und der jetzige Besitzer bringt ihn jedes Frühjahr mit handelsüblichem Autowachs wieder auf Hochglanz!
In jedem Falle wünsche ich Dir viel Erfolg!
Zitat:
Original geschrieben von ducwomo
Nun habe ich mir Finish Kare 1000P bestellt wegen der vielgelobten Standfestigkeit.
Ist das die richtige Wahl?
damit hast du keinen Fehlkauf getätigt. Das FK ist für diesen Zweck eine sehr gute Wahl
Zitat:
Original geschrieben von ducwomo
Wieviel Arbeit kann ich damit mit Maschine erledigen ( darüber habe ich nichts gefunden)? Wenn ja, welche Schwämme bei welchem Schritt?
und für den Rest deiner Fragen, solltes du einmal Bilder zum Fahrzeug einstellen. Ansonsten sind die Tipps nur Ratespiel
Zitat:
Original geschrieben von B oMa W
1.) Du sprichst von "Industrielack"
2.) Du kommst aus dem Norden.
Daher: Überlege mal, den ganzen "Industrielack" gründlich anzuschleifen (eine Maschine hsat Du ja) und dann das Ganze neu zu spritzen, und zwar mit 2K Bootslack! (Fa International)
In diesem Falle spreche ich als ehem. Bootsbesitzerin aus Erfahrung, da der Bootslack sehr widerstandsfähig ist und Algen, Regenstreifen etc.etc stets gut zu entfernen waren.
Den "Industrielack" habe ich von meinem Lieblingslackierer, dem ich meine Probleme vorgeführt hatte.
Klar habe ich an eine Neulackierung gedacht, wenn man es nicht selber machen kann, ist das heutzutage leider ein ruinöses Unternehmen.
Als auch ehemaliger Bootsbesitzer habe ich ebenfalls 2K-Yachtlack auf meiner Hurley verarbeitet. Abgesehen davon, daß die manuelle Verarbeitung für ein perfektes Ergebnis extrem anspruchsvoll ist, eignet er sich nicht für Fahrzeuge. Die Glashärte und mangelnde Elastizität, die entsteht, wirft bei Korrekturen und Reparaturen im KFZ-handwerklichen Sinn Probleme auf und ist grundsätzlich auf sich ständig ausdehnenden und biegenden Blechen keine gute Wahl. Du erinnerst Dich sicher an den Riesenhype, der nach Aufkommen der 2K-Yachtlacke Anfang der 80-er Jahren entstand, selbst auf Holz wurde das Zeug verarbeitet. Die Ernüchterung kam dann ja auch ganz schnell und man lernte, was geht und war nicht. Straßenfahrzeuge gehen nicht.
Die Autolacke sind in den letzten 30 Jahren erstaunlich perfektioniert worden - und dabei preislich in astronomische Dimensionen gedriftet. Deshalb bekommen Wohnwagen und teilweise Wohnmobile
nur Billiglack aufgepappt, der im Verkaufsraum und die ersten 5 Jahre gut aussieht, dann stirbt er vor sich hin. Richtige Lackierung oder Polieren sind angesagt - ich versuche es erst mal mit Letzterem.
Danke für Deine Idee.
Gruß Jochen
Grundsätzlich wären natürlich, wie bereits angesprochen, für eine aussagekräftige Hilfestellung auch entsrpechende Fotos des Problem sehr hilfreich.
Ist das Blech des Aufbaus Hammerschlag oder Glattblech? Bei dem Alter gehe ich eher von Hammerschlag auf.
Bei Hammerschlag und einer Poliermaschiene ist natürlich grundsätzlich etwas Vorsicht geboten. Der Abtrag wird im wesentlichen auf den hervorstehenden "Hügelspitzen" passieren. Hierbei ist es sicher möglich irgendwann diese Stellen auch durchzupolieren. Aber du hast eine Excenter und bei nicht zu exzessiven Einsatzes sollte auch das möglich sein.
Ich würde bei der Politur auch nicht den gleichen Standard wie bei einem Auto anstreben. Kratzerfrei ist hier m.E. nicht notwendig, sondern den Sinn eher es als "Reinigungspolitur" sehen. Also den Lack wieder möglichst fleckenfrei zu kriegen. Das sollte auch in einem halbwegs brauchbaren Zeitfenster gelingen. Aber je nach Ausgangslage und Anspruch ist das alleine aufgrund der Fläche ein Projekt das sich über einige Stungen wenn nicht sogar Tage hinziehen kann.
Grundsätzlich gibt es die "Eierlegende Wollmichsau" die du dir vorstellst leider nicht. Also minimaler Aufwand bei maximalen Ergebnis und Standzeit wird leider nicht klappen. Dafür ist die Fläche einfach viel zu groß und auch die Aufgabe zu komplex.
Das geringeste Problem ist noch dein Wachs. Ich würde das Finish Kare 1000P dünn per Hand auftragen. Eine Poliermaschine bietet m.E. hierfür keinen zusätzlichen Nutzen.. Bei unserem Wohnmobil geht das trotz der beachtlichen Lackfläche relativ fix. Ich habe jetzt nicht gestoppt aber grob geschätzt komme ich da mit 1-1,5h inkl. Abtrag sicher hin.
Auf jeden Fall solltest du dir noch ein paar vernünftige Microfasertücher für den Abtrag holen.
Wichtig ist der dünne Auftrag, da du dir sonst nur unnötig Arbeit beim Abtrag machst.
Dies rächt sich bei der Fläche einfach. Als tandzeit würde ich aber bei einem Laternenparker eher von 3 Anwendungen im Jahr ausgehen.
Bzgl. der schwarzen Streifen kann ich dir leider nicht weiter helfen, da wir dieses Problem nicht haben. Unser Wohnmobil ist ein Garagenfahrzeug und demtsprechend kommt es nur im Urlaub in den Regen.
Das Dach wachse ich bei unserem Wohnmobil nicht. Ich sprühe nur den Sonax Brilliant Shine Detailer drauf und trage diesen auch nicht mehr ab.
Wie gesagt für genauere Infos wären Fotos notwendig.
Zitat:
Original geschrieben von GrandPas
Grundsätzlich wären natürlich, wie bereits angesprochen, für eine aussagekräftige Hilfestellung auch entsrpechende Fotos des Problem sehr hilfreich.
Das war nicht so simpel, wie gedacht.
Wassertropfen auf blankem Lack sind einfach - aber wie fotografiert man "nichts"....
Auf dem ersten Bild sieht man den Gegensatz des Originallacks zu einem vor Jahren mit Autolack nachlackierten Streifen oben. Oben blank, unten mausetot und kratzig.
Auf dem zweiten Bild sieht man die Tür und links der Tür ein Fläche, beide versuchsweise leicht mit Polish+Wachs 3 und Maschine poliert. Eigentlich völlig ausreichend für meine bescheidenen Anspüche, wenn es denn nur etwas länger halten würde.
Rechts der Tür sieht man bei genauem Hinsehen die Schattierungen im Lack, die möchte ich vor dem Auftrag vom Finish Kare weghaben, um sie nicht endgültig zu verewigen. Meine Frage ist, womit. Mit schleifendem Lackreiniger mühsam rauspolieren oder gibt es etwas, das chemisch etwas nachhilft, ohne den Lack gleich anzufressen?
Zitat:
Das Dach wachse ich bei unserem Wohnmobil nicht. Ich sprühe nur den Sonax Brilliant Shine Detailer drauf und trage diesen auch nicht mehr ab.
Wie kommst Du an das Dach zur Reinigung und Behandlung? Läufst Du darauf herum? Das habe ich mich noch nie getraut, was die Arbeit sehr erschwert.
Hat es Sinn, Wachs oder was auch immer, aufzutragen, ohne auszupolieren? Erreicht man damit wirklich eine durchgehend schützende Schicht? Lohnt sich der Aufwand? Wie sieht das Dach nach einer Saison und einmal Kärchern aus?
Also ich kann leider auf den Fotos nicht wirklich erkennen ob das Blech des Aufbaus glatt oder hügelig (Hammerschlag) ist.
Für die Verunreinigungen wirst du um eine mechanische Politur nicht rumkommen. Rein auf chemischen Weg wird das nicht gehen und zu aggresiv würde ich auch nie an keine Oberfläche rangehen. Für die Politur hast du auch eine Maschine, aber es wird sicher in Arbeit ausarten.
Ich habe unseren Aufbau noch nicht poliert (da einfach nicht notwendig) insofern kann ich dir leider keine wirklichen Tipps hierfür geben. Ich würde aber, wie immer wenn man "Neuland" betritt, anhand von Testspots die richtige Vorgehensweise ausprobieren. Ein paar verschieden starke Polituren und ein paar unterschiedlich harte Pads wirst du hierfür brauchen. Du probierst einfach verschiedenen Kombinationen auf kleinen Teilflächen aus und siehst selber mit welcher Kombination du am besten voran kommst. Generelle Tipps sind hier nicht möglich da dies von der härte des Lackes, der Art der Verschmutzung, deinem Anspruch etc. abhängt.
Ich würde grundsätzlich reinrassige Polituren vorziehen. Diese hinterlassen einen besseren Untergrund für die anschließende Wachsbehandlung . Von Kombiprodukten wie bei deinem Polish+Wachs halte ich generell nicht viel. Sie stellen i.d.R. nur einen schlechten Kompromiß dar und können weder vernünftig polieren noch brauchbar wachsen..
Man kann das Dach unseres Wohnmobil grundsätzlich zur Reinigung betreten. Ich überlasse das aber den etwas leichteren Gewichtsklassen . Ich reinige das Dach in der Regel von der Seite auf einer stabilen Leiter stehend mit dem"Meguiars Versa-Angle Ultra Plush Wash Mop Waschaufsatz mit Teleskopstange". Leider scheint dies aber nicht mehr so leicht zu beschaffen zu sein.
Wie gesagt unser Wohnmobil hat eine extra Garage bekommen und das Dach ist dementsprechend immer relativ sauber und bedarf auch keiner zu intensiven Reinigung.
Ich trage auf das Dach nur einen Detailer mit einer relativ guten Standzeit auf. Der wird nur draufgenebelt und nicht abgetragen. Ob es allzuviel bringt kann ich garnicht sagen aber für unser Garagenwohnmobil reicht das bisher. Natürlich ist die Standzeit nicht mit der von dem 1000K Vergleichbar aber in unserem Fall auch nicht notwendig.
Lediglich den vorderen Bereich des Alkoven, der traditionell einen unüberwindbares Hindernis für Insketen zu sein scheint, versiegel ich auch mit dem 1000K. Das erleichtert die anschließende Reinigung erheblich. Aber auch hier arbeite ich mit Leiter und betrete das Dach nicht selber.
Allgeimein darfst du dir leider keine wirkliche "Schutzschicht" von keinem dieser Produkte erwarten. Du trägst ein paar Gramm Wachs auf. Das erleichtert dir die Reinigung und evtl. bleibt ein bisschen weniger Dreck liegen. Aber Wunder in Bezug auf die schwarzen Streifen oder einen Schutz gegen Umwelteinflüße wie Vogelkot etc., die unbemerkt mehrere Tage/Wochen/Monate einwirken, kannst du leider nicht erwarten.