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Sensor für Fahrstufe elektrischer Fehler DIY

Themenstarteram 10. November 2019 um 19:03

Hallo,

 

mein Q5 mit S-Tronic DSG 0B5 überraschte mich auf der Autobahn mit der Fehlermeldung "Getriebefehler Weiterfahrt eingeschränkt möglich"... Diese Fehlermeldung tauchte bei mir immer erst dann auf als das Getriebeöl auf Betriebstemperatur war. 500m nach der ersten Fehlermeldung gesellte sich dann der Fehler "Parkbremse Fehlfunktion" dazu und beim nächsten Stillstand schaltete dann das Getriebe in Neutralstellung und die Weiterfahrt war erst nach aus. - und wieder einschalten möglich. Mit VCDS habe ich dann das Getriebesteuergerät ausgelesen und fand im Fehlerspeicher den Eintrag "Sensor für Fahrstufe/elektrischer Fehler". Erst dachte ich "hört sich ja nicht schlimm an". Der erste Kostenvoranschlag belehrte mich aber eines Besseren.

 

Also hab' ich mich selbst ans Werk gemacht.

Bisschen gegoogelt, Explosionszeichnungen begutachtet und in den Reperaturleitfaden eingelesen.

 

Ich würde euch gerne hier an meinen Erfahrungen die ich gemacht habe teilhaben lassen.

Vorweg... Es geht um einen Q5 3.2l (2010) mit eben dem S-Tronic DSG. Ich hab den "Eimer" mit der Vorderachse auf Rampen gefahren (wobei die sehr hoch sein müssen, damit man später auch das Getriebe drunter weg bekommt). Das Getriebe wiegt etwa 150kg.

Als erstes baut man die CW Verkleidungen ab.

Dann das Versteifungskreuz des Rahmens (hier sind noch die Zuleitungen der Lenkhilfe befestigt) . Weiter geht es mit dem mittleren Teil der Abgasanlage links und rechts, hierzu die 2x3 SW 12mm Kupfermuttern am Flansch zum Flexrohr entfernen, danach die Rohrverbindungsschellen und die beiden Rohre zur Seite legen. Nun kommt der Schutz am Mittendifferenzial und die Kardanwelle dran. Der Schutz ist mit zwei Schrauben befestigt und kann einfach demontiert werden. Jetzt hat man gute Sicht auf die 6 Kardanwelleschrauben. Wenn diese raus sind bedarf es einem beherzten Hammerschlag um das Mittendifferenzial und die Kardanwelle zu trennen. Da nun das Gelenk samt Fett offen ist habe ich einen Gummihandschuh drüber gezogen um es vor Dreck zu schützen. Die Kardanwelle kann nun mit Hilfe eines Holzstücks zwischen Welle und Tunnelstrebe nach oben geklemmt werden damit sie im späteren Verlauf nicht stört. Nun geht es vorne weiter. Gelenkwelle links und rechts mit jeweils 6 Innenvielzahnschrauben lösen. Jetzt sämtliche Wärmeleitbleche, Schutzbleche und ggf. die Radhausschalen entfernen (alles Kleinkram aber ihr werdet Platz brauchen). Dann habe ich die elektrischen Stecker vom Kurbelwellensensor und der Lenkhilfe samt sämtlicher Klammern und Clips abgezogen und zur Seite gelegt. Nun habe ich beide Katalysatoren (ebenfalls 2x3 SW12 Kupfermuttern) demontiert. Ist übrigens ne Riesenquälerei... speziell die links oben. Kommt man besser von oben durch den Motorraum ran. Jetzt noch den Kat-Halter am Motor mit jeweils 2 Schrauben SW13 lösen und die Kats mit Kabelbindern nach oben binden (vom Motorraum aus). Jetzt kommt die Verbindung zur Lenksäule dran. Schraube raus und die Lenksäule nach oben Richtung Lenkrad drücken. Nachdem ihr nun das ATF aus der schwarzen Ölwanne abgelassen habt kommen die Ölkühlerleitungen dran welche am Filter, seitlich ist eine Schelle, ich habe einen wohl ungängigen Filter aus Metall der mit Hilfe einen kleinen Feder per Steckverbindung mit der ATF Leitung verbunden ist... auch diese Verbindung trennen und schlußendlich sind die beiden Ölkühlerleitungen nochmal vorn/oben auf dem Getriebe befestigt SW10 Schraube. Auch hier kommt man besser von der Motorraumseite ran. Nun entfernt ihr den Kunststoffdeckel in der Nähe des Kurbelwellensensors. Zum Vorschein kommt der Wandler sowie die Halbwelle für die linke Gelenkwelle. Nun habe ich diese Halbwelle ausgebaut. Hierzu muss links die Gelenkwelle entfernt werden. Um unnötigen Druck auf das Radlager zu vermeiden habe ich das Rad links mittels Wagenheber direkt am Querkenker angehoben. Nun die Zentralmutter der Gelenkwelle und die Gelenkwelle entfernen. Jetzt noch die 3 Schrauben der Halbwelle entfernen und die Halbwelle Richtung Rad herausziehen. Ich habe die Gelenkwelle dann erstmal wieder eingebaut und die Zentralmutter wieder verschraubt. Jetzt braucht ihr einen Helfer der von vorne mit einer Knarre auf eine Riemenscheibe geht und do den Motor dreht. (sicherlich nicht die schönste Lösung... aber geht) Durch die Öffnung des Kunststoffdeckels seht ihr jetzt eine SW16 Schraube (wenn nicht muss der Motor vorsichtig weiter gedreht werden).In Summe kommen so nacheinander 6 Schrauben zum Vorschein. Wenn ihr die alle entfernt habt, habt ihr den Wandler vom Motor getrennt. Jetzt würde ich den Wagenheber unter dem Getriebelager platzieren, doch bevor ihr nun die 4 Schrauben der Aufnahme löst, habe ich den Motor mit zwei Spanngurten gegen kippen gesichert. 1x von der Vorderseite des Motors zur Domstrebe und 1x von der Rückseite des Motors an das Dach meines Carports. Warum habe ich das gemacht? Motor und Getriebe bilden eine Einheit und sind insgesamt mit drei Lagern befestigt. Löst ihr nun das Getriebe Lager kippt der Motor im Motorraum nach vorne und hinten. Damit er nicht am KUM oder an der Spritwand anschlägt habe ich diesen "Spielraum" mit den Spanngurten begrenzt. Nicht falsch verstehen, ihr braucht den maximalen Spielraum beim Ablassen des Getriebes aber eben nicht zu viel. Jetzt könnt ihr langsam das Getriebe runterlassen und achtet dabei im Motorraum darauf das der Motor nicht an die Spritzwand anstößt. Erst dann zieht ihr die Spanngurte straff. Nun ist der Motor quasi in einer abgesenkten Position fixiert. Jetzt kommt die elektrische Steckverbindung zum Getriebe. Lösen durch eine Drehbewegung und anziehen. Jetzt wird's lustig. Die zwei Aluschrauben neben dem Kurbelwellensensor mit der Spange sind ja noch easy... die dritte von der Motorseite aus auch. Die zwei oben nahe der Mitte links und rechts können hingegen nur ertastet werden. SW18 Vielzahnnuss vom Getriebe aus. Diese mühsam entfernen. Nun gibt es noch jeweils 2 Aluschrauben links und rechts über dem Anschluss der Gelenkwellen so rund um die Getriebeglocke. Links kann man eine ganz gut sehen, die darunter kann auch nur ertastet werden. Ebenso entfernen. Rechts sind ebenfalls 2 Schrauben wobei eine den Anlasser befestigt und eine das Getriebe mit dem Motor. Wenn ihr als diese Kackschrauben entfernt habt und euch schon tausend mal gefragt habt welcher Idiot sowas konstruiert hat:-) fehlt immer noch eine. Es ist die Anlasserschraube von der Motorseite aus. Bevor ihr diese letzte Verbindung trennt solltet ihr noch den Schaltzug vom Wählhebel lösen. Das ist ein Kugelkopf der abgebelt werden kann und eine Klammer die den Bowdenzug fixiert. Wenn ihr das gemacht habt könnt ihr den Bowdenzug nach hinten aus dem Halter ziehen. Spätestens jetzt braucht ihr kräftige Verstärkung. Sobald ihr die Anlasserschraube gelöst habt hält nur noch Wagenheber das wackelige Konstrukt zusammen. Nun könnt ihr den Wagenheber langsam weiter herunterlassen und das Getriebe dabei nach hinten vom Motor runterschieben. Der größte Teil des Gewichts liegt im mechanischen Teil des Getriebes oberhalb des Lagers. Trotzdem solltet ihr den vorderen Teil nicht unterschätzen. Das Getriebe besteht im Wesentlichen aus drei Teilen. Der vordere Teil beinhaltet als erstes die Doppelkupplung und die Mechatronik, der mittlere Teil das mechanische Schaltgetriebe und der hintere Teil ist das Mittendifferenzial. Wenn ihr das Getriebe nun runter gelassen habt, könnt ihr es nach vorne unter dem Auto wegziehen. Dafür braucht man die hohen Rampen oder natürlich besser eine Hebebühne. Sehr wahrscheinlich läuft euch jetzt das Getriebeöl des mechanischen Teils aus dem Simmerring der fehlenden Halbwelle raus. Aber keine Sorge... das muss eh raus. Jetzt beginnt der eigentliche Teil der Reparatur. Ich habe... wo ich denn nun schon dabei war den Mechatronikreperatursatz verbaut. Das wird aber hier im Forum schon sehr gut erklärt. Hier geht es ja um den Fahrstufensensor. Die Mechatronik muss allerdings trotzdem raus. Hierfür habe ich das Getriebe hochkant auf einen dicken Holzbalken geschraubt. Das rechte Differenzial baut nach vorn hin auf sodaß man das Getriebe leider nicht plan auf die Stirnseite stellen kann. Deswegen der Balken. Weiter geht's... Ölwanne ab, dann den Filteranschluss nach außen rausziehen und zu guter letzt das Steckergehäuse vom Anschlussstecker. Auch hier muss wieder gedreht werden. Jetzt schaltet ihr das Getriebe in die Neutralstellung und entfernt die Schrauben der Mechatronik die die Mechatronik mit dem Gehäuse verbinden. Ihr müsst nicht alle der zahllosen Schauben entfernen. Man kann ganz gut sehen welche der Schrauben ins Gehäuse gehen. Der Filter muss auch noch raus. Der wird einfach leicht angehoben und dann aus dem Zapfen gezogen. Ach und die elektrische Steckverbindung des Kabelkanals muss noch von der Mechatronik gelöst werden. In Stellung "N" und wenn alle Schrauben entfernt wurden kann man nun die Mechatronik herausziehen. Nun würde ich den Kabelkanal entfernen und auch den Stecker zum Fahrstufensensor abziehen. Ist der Stecker draußen müsst ihr das Steckergehäuse (nur den äußeren Teil) im Gegenuhrzeigersinn drehen. Wenn's nicht mehr weitergeht könnt ihr den äußeren Teil nach vorne abziehen. Ganz hinten sieht man dann die Steckverbindung zum Objekt der Begierde...dem Fahrstufensensor. Blöd ist das dieser im mechanischen Teil des Getriebes sitzt. Um da ran zu kommen müsst ihr nun das Mittendifferenzial entfernen, dazu die 40Torx Schrauben ringsum lösen (sollten übrigens erneuert werden). Wenn alle Schrauben raus sind... bissel am Gehäuse rumwackeln und das Mittendifferenzial springt durch Federkraft leicht ab. Alles schön in der richtigen Reihenfolge an einem sauberen Ort beiseite legen. (Gehäuse, Sperrdifferenzial, Abdeckung und die Kunstoffschale). Nun seht ihr zwei ineinander verzahnte große Zahnräder. Eins davon befindet sich am Ende einer langen Welle die noch voll Öl stehen könnte. Jetzt muss man leider irgendwie die Zahnräder blockieren. Gibt bestimmt bessere Lösungen als diese jetzt. Ich habe eine Kunststoffkeil dazwischen gesteckt. Ihr braucht jetzt Jemanden der das Getriebe festhält, ein Frühstücksei, eine SW21 Vielzahnnuss, eine lange Verlängerung und einen guten Hebel. Unten in der Welle befindet sich die 21 Schraube die wirklich bombenfest ist. Allem zum Trotz muss die raus, also Keil dazwischen und an die Pumpen Männers. Nach langem Fluchen und dem schlußendlichem Entfernen der Schraube kann man die Welle nun nach oben rausziehen. Ich überlege gerade... die Doppelkupplung muss auch raus. Dazu von der Stirnseite die fünf Schrauben lösen und die Kupplung herausziehen. Geht ebenfalls sauschwer. Kann man besser machen bevor man das Getriebe aufrecht hinstellt. Bei ausgebauter Mechatronik kann man von der Innenseite nachhelfen. So... Getriebe steht hochkant und die Welle zum vorderen rechten Differenzial ist raus. Nun ringsherum auch dort die 40Torx Schrauben entfernen (ebenfalls erneuern). Nun könnt ihr den schwersten Teil des Getriebes nach oben runterheben. Vorher bitte noch mit Isolierband die äußere Verzahnung der Welle abkleben um den Simmerring nicht zu beschädigen. Nun müsst ihr nur noch den defekten Sensor mit einer Schraube lösen und austauschen. Dann das Ganze in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen. Die 21 Schraube der Welle kriegt 150Nm plus 90Grad. Nicht vergessen die Dichtflächen zu säubern und neu abzudichten. Getriebe neu befüllen. Mechanischer Teil 5l und Automatischer Teil 7l ATF. Ist ein Haufen Arbeit, spart aber auch nen Haufen Kohle. Ach und funktioniert bis jetzt einwandfrei :-) toi toi toi. Ich übernehme für die hier gemachten Angaben keinerlei Haftung, jeder Schrauber schraubt für sich. Kann auch sein das ich was vergessen habe. Aber ich nehme an... jeder der sich an sowas rantraut kann mehr als nur Reifen wechseln.

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Themenstarteram 10. November 2019 um 19:03

Hallo,

 

mein Q5 mit S-Tronic DSG 0B5 überraschte mich auf der Autobahn mit der Fehlermeldung "Getriebefehler Weiterfahrt eingeschränkt möglich"... Diese Fehlermeldung tauchte bei mir immer erst dann auf als das Getriebeöl auf Betriebstemperatur war. 500m nach der ersten Fehlermeldung gesellte sich dann der Fehler "Parkbremse Fehlfunktion" dazu und beim nächsten Stillstand schaltete dann das Getriebe in Neutralstellung und die Weiterfahrt war erst nach aus. - und wieder einschalten möglich. Mit VCDS habe ich dann das Getriebesteuergerät ausgelesen und fand im Fehlerspeicher den Eintrag "Sensor für Fahrstufe/elektrischer Fehler". Erst dachte ich "hört sich ja nicht schlimm an". Der erste Kostenvoranschlag belehrte mich aber eines Besseren.

 

Also hab' ich mich selbst ans Werk gemacht.

Bisschen gegoogelt, Explosionszeichnungen begutachtet und in den Reperaturleitfaden eingelesen.

 

Ich würde euch gerne hier an meinen Erfahrungen die ich gemacht habe teilhaben lassen.

Vorweg... Es geht um einen Q5 3.2l (2010) mit eben dem S-Tronic DSG. Ich hab den "Eimer" mit der Vorderachse auf Rampen gefahren (wobei die sehr hoch sein müssen, damit man später auch das Getriebe drunter weg bekommt). Das Getriebe wiegt etwa 150kg.

Als erstes baut man die CW Verkleidungen ab.

Dann das Versteifungskreuz des Rahmens (hier sind noch die Zuleitungen der Lenkhilfe befestigt) . Weiter geht es mit dem mittleren Teil der Abgasanlage links und rechts, hierzu die 2x3 SW 12mm Kupfermuttern am Flansch zum Flexrohr entfernen, danach die Rohrverbindungsschellen und die beiden Rohre zur Seite legen. Nun kommt der Schutz am Mittendifferenzial und die Kardanwelle dran. Der Schutz ist mit zwei Schrauben befestigt und kann einfach demontiert werden. Jetzt hat man gute Sicht auf die 6 Kardanwelleschrauben. Wenn diese raus sind bedarf es einem beherzten Hammerschlag um das Mittendifferenzial und die Kardanwelle zu trennen. Da nun das Gelenk samt Fett offen ist habe ich einen Gummihandschuh drüber gezogen um es vor Dreck zu schützen. Die Kardanwelle kann nun mit Hilfe eines Holzstücks zwischen Welle und Tunnelstrebe nach oben geklemmt werden damit sie im späteren Verlauf nicht stört. Nun geht es vorne weiter. Gelenkwelle links und rechts mit jeweils 6 Innenvielzahnschrauben lösen. Jetzt sämtliche Wärmeleitbleche, Schutzbleche und ggf. die Radhausschalen entfernen (alles Kleinkram aber ihr werdet Platz brauchen). Dann habe ich die elektrischen Stecker vom Kurbelwellensensor und der Lenkhilfe samt sämtlicher Klammern und Clips abgezogen und zur Seite gelegt. Nun habe ich beide Katalysatoren (ebenfalls 2x3 SW12 Kupfermuttern) demontiert. Ist übrigens ne Riesenquälerei... speziell die links oben. Kommt man besser von oben durch den Motorraum ran. Jetzt noch den Kat-Halter am Motor mit jeweils 2 Schrauben SW13 lösen und die Kats mit Kabelbindern nach oben binden (vom Motorraum aus). Jetzt kommt die Verbindung zur Lenksäule dran. Schraube raus und die Lenksäule nach oben Richtung Lenkrad drücken. Nachdem ihr nun das ATF aus der schwarzen Ölwanne abgelassen habt kommen die Ölkühlerleitungen dran welche am Filter, seitlich ist eine Schelle, ich habe einen wohl ungängigen Filter aus Metall der mit Hilfe einen kleinen Feder per Steckverbindung mit der ATF Leitung verbunden ist... auch diese Verbindung trennen und schlußendlich sind die beiden Ölkühlerleitungen nochmal vorn/oben auf dem Getriebe befestigt SW10 Schraube. Auch hier kommt man besser von der Motorraumseite ran. Nun entfernt ihr den Kunststoffdeckel in der Nähe des Kurbelwellensensors. Zum Vorschein kommt der Wandler sowie die Halbwelle für die linke Gelenkwelle. Nun habe ich diese Halbwelle ausgebaut. Hierzu muss links die Gelenkwelle entfernt werden. Um unnötigen Druck auf das Radlager zu vermeiden habe ich das Rad links mittels Wagenheber direkt am Querkenker angehoben. Nun die Zentralmutter der Gelenkwelle und die Gelenkwelle entfernen. Jetzt noch die 3 Schrauben der Halbwelle entfernen und die Halbwelle Richtung Rad herausziehen. Ich habe die Gelenkwelle dann erstmal wieder eingebaut und die Zentralmutter wieder verschraubt. Jetzt braucht ihr einen Helfer der von vorne mit einer Knarre auf eine Riemenscheibe geht und do den Motor dreht. (sicherlich nicht die schönste Lösung... aber geht) Durch die Öffnung des Kunststoffdeckels seht ihr jetzt eine SW16 Schraube (wenn nicht muss der Motor vorsichtig weiter gedreht werden).In Summe kommen so nacheinander 6 Schrauben zum Vorschein. Wenn ihr die alle entfernt habt, habt ihr den Wandler vom Motor getrennt. Jetzt würde ich den Wagenheber unter dem Getriebelager platzieren, doch bevor ihr nun die 4 Schrauben der Aufnahme löst, habe ich den Motor mit zwei Spanngurten gegen kippen gesichert. 1x von der Vorderseite des Motors zur Domstrebe und 1x von der Rückseite des Motors an das Dach meines Carports. Warum habe ich das gemacht? Motor und Getriebe bilden eine Einheit und sind insgesamt mit drei Lagern befestigt. Löst ihr nun das Getriebe Lager kippt der Motor im Motorraum nach vorne und hinten. Damit er nicht am KUM oder an der Spritwand anschlägt habe ich diesen "Spielraum" mit den Spanngurten begrenzt. Nicht falsch verstehen, ihr braucht den maximalen Spielraum beim Ablassen des Getriebes aber eben nicht zu viel. Jetzt könnt ihr langsam das Getriebe runterlassen und achtet dabei im Motorraum darauf das der Motor nicht an die Spritzwand anstößt. Erst dann zieht ihr die Spanngurte straff. Nun ist der Motor quasi in einer abgesenkten Position fixiert. Jetzt kommt die elektrische Steckverbindung zum Getriebe. Lösen durch eine Drehbewegung und anziehen. Jetzt wird's lustig. Die zwei Aluschrauben neben dem Kurbelwellensensor mit der Spange sind ja noch easy... die dritte von der Motorseite aus auch. Die zwei oben nahe der Mitte links und rechts können hingegen nur ertastet werden. SW18 Vielzahnnuss vom Getriebe aus. Diese mühsam entfernen. Nun gibt es noch jeweils 2 Aluschrauben links und rechts über dem Anschluss der Gelenkwellen so rund um die Getriebeglocke. Links kann man eine ganz gut sehen, die darunter kann auch nur ertastet werden. Ebenso entfernen. Rechts sind ebenfalls 2 Schrauben wobei eine den Anlasser befestigt und eine das Getriebe mit dem Motor. Wenn ihr als diese Kackschrauben entfernt habt und euch schon tausend mal gefragt habt welcher Idiot sowas konstruiert hat:-) fehlt immer noch eine. Es ist die Anlasserschraube von der Motorseite aus. Bevor ihr diese letzte Verbindung trennt solltet ihr noch den Schaltzug vom Wählhebel lösen. Das ist ein Kugelkopf der abgebelt werden kann und eine Klammer die den Bowdenzug fixiert. Wenn ihr das gemacht habt könnt ihr den Bowdenzug nach hinten aus dem Halter ziehen. Spätestens jetzt braucht ihr kräftige Verstärkung. Sobald ihr die Anlasserschraube gelöst habt hält nur noch Wagenheber das wackelige Konstrukt zusammen. Nun könnt ihr den Wagenheber langsam weiter herunterlassen und das Getriebe dabei nach hinten vom Motor runterschieben. Der größte Teil des Gewichts liegt im mechanischen Teil des Getriebes oberhalb des Lagers. Trotzdem solltet ihr den vorderen Teil nicht unterschätzen. Das Getriebe besteht im Wesentlichen aus drei Teilen. Der vordere Teil beinhaltet als erstes die Doppelkupplung und die Mechatronik, der mittlere Teil das mechanische Schaltgetriebe und der hintere Teil ist das Mittendifferenzial. Wenn ihr das Getriebe nun runter gelassen habt, könnt ihr es nach vorne unter dem Auto wegziehen. Dafür braucht man die hohen Rampen oder natürlich besser eine Hebebühne. Sehr wahrscheinlich läuft euch jetzt das Getriebeöl des mechanischen Teils aus dem Simmerring der fehlenden Halbwelle raus. Aber keine Sorge... das muss eh raus. Jetzt beginnt der eigentliche Teil der Reparatur. Ich habe... wo ich denn nun schon dabei war den Mechatronikreperatursatz verbaut. Das wird aber hier im Forum schon sehr gut erklärt. Hier geht es ja um den Fahrstufensensor. Die Mechatronik muss allerdings trotzdem raus. Hierfür habe ich das Getriebe hochkant auf einen dicken Holzbalken geschraubt. Das rechte Differenzial baut nach vorn hin auf sodaß man das Getriebe leider nicht plan auf die Stirnseite stellen kann. Deswegen der Balken. Weiter geht's... Ölwanne ab, dann den Filteranschluss nach außen rausziehen und zu guter letzt das Steckergehäuse vom Anschlussstecker. Auch hier muss wieder gedreht werden. Jetzt schaltet ihr das Getriebe in die Neutralstellung und entfernt die Schrauben der Mechatronik die die Mechatronik mit dem Gehäuse verbinden. Ihr müsst nicht alle der zahllosen Schauben entfernen. Man kann ganz gut sehen welche der Schrauben ins Gehäuse gehen. Der Filter muss auch noch raus. Der wird einfach leicht angehoben und dann aus dem Zapfen gezogen. Ach und die elektrische Steckverbindung des Kabelkanals muss noch von der Mechatronik gelöst werden. In Stellung "N" und wenn alle Schrauben entfernt wurden kann man nun die Mechatronik herausziehen. Nun würde ich den Kabelkanal entfernen und auch den Stecker zum Fahrstufensensor abziehen. Ist der Stecker draußen müsst ihr das Steckergehäuse (nur den äußeren Teil) im Gegenuhrzeigersinn drehen. Wenn's nicht mehr weitergeht könnt ihr den äußeren Teil nach vorne abziehen. Ganz hinten sieht man dann die Steckverbindung zum Objekt der Begierde...dem Fahrstufensensor. Blöd ist das dieser im mechanischen Teil des Getriebes sitzt. Um da ran zu kommen müsst ihr nun das Mittendifferenzial entfernen, dazu die 40Torx Schrauben ringsum lösen (sollten übrigens erneuert werden). Wenn alle Schrauben raus sind... bissel am Gehäuse rumwackeln und das Mittendifferenzial springt durch Federkraft leicht ab. Alles schön in der richtigen Reihenfolge an einem sauberen Ort beiseite legen. (Gehäuse, Sperrdifferenzial, Abdeckung und die Kunstoffschale). Nun seht ihr zwei ineinander verzahnte große Zahnräder. Eins davon befindet sich am Ende einer langen Welle die noch voll Öl stehen könnte. Jetzt muss man leider irgendwie die Zahnräder blockieren. Gibt bestimmt bessere Lösungen als diese jetzt. Ich habe eine Kunststoffkeil dazwischen gesteckt. Ihr braucht jetzt Jemanden der das Getriebe festhält, ein Frühstücksei, eine SW21 Vielzahnnuss, eine lange Verlängerung und einen guten Hebel. Unten in der Welle befindet sich die 21 Schraube die wirklich bombenfest ist. Allem zum Trotz muss die raus, also Keil dazwischen und an die Pumpen Männers. Nach langem Fluchen und dem schlußendlichem Entfernen der Schraube kann man die Welle nun nach oben rausziehen. Ich überlege gerade... die Doppelkupplung muss auch raus. Dazu von der Stirnseite die fünf Schrauben lösen und die Kupplung herausziehen. Geht ebenfalls sauschwer. Kann man besser machen bevor man das Getriebe aufrecht hinstellt. Bei ausgebauter Mechatronik kann man von der Innenseite nachhelfen. So... Getriebe steht hochkant und die Welle zum vorderen rechten Differenzial ist raus. Nun ringsherum auch dort die 40Torx Schrauben entfernen (ebenfalls erneuern). Nun könnt ihr den schwersten Teil des Getriebes nach oben runterheben. Vorher bitte noch mit Isolierband die äußere Verzahnung der Welle abkleben um den Simmerring nicht zu beschädigen. Nun müsst ihr nur noch den defekten Sensor mit einer Schraube lösen und austauschen. Dann das Ganze in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen. Die 21 Schraube der Welle kriegt 150Nm plus 90Grad. Nicht vergessen die Dichtflächen zu säubern und neu abzudichten. Getriebe neu befüllen. Mechanischer Teil 5l und Automatischer Teil 7l ATF. Ist ein Haufen Arbeit, spart aber auch nen Haufen Kohle. Ach und funktioniert bis jetzt einwandfrei :-) toi toi toi. Ich übernehme für die hier gemachten Angaben keinerlei Haftung, jeder Schrauber schraubt für sich. Kann auch sein das ich was vergessen habe. Aber ich nehme an... jeder der sich an sowas rantraut kann mehr als nur Reifen wechseln.

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Hallo,was kostet so ein Sensor?

Themenstarteram 11. November 2019 um 5:35

Etwa 150€ + Mehrwertsteuer.

Danke dir.

Wow...

Also wenn das mal kein Zeitaufwand gewesen ist weiß ich auch nicht mehr weiter...und du scheinst vom Fach zu sein.

Wie lange hast du für den Ausbau und das wechseln des Sensors gebraucht?

Und bei der Arbeit muss der Kostenvoranschlag schon sehr hoch gewesen sein.

Ich weiß nicht, ob ich mir das antun würde...Respekt vor deiner Arbeit.

Themenstarteram 12. November 2019 um 11:57

Danke.

 

Insgesamt etwa 4 Tage. Materialkosten liegen incl. neuem Öl, Lager für die Halbwelle, Simmeringe, Mechatronik Reparatursatz, Fahrstufensensor und Kleinkram wie neue Schrauben bei etwa 1000€. Der Kostenvoranschlag lag bei 4100€.

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