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Sicherheitsfaktor altes Fahrwerk/Stoßdämpfer?
Das das Fahrwerk nunmal Verschleiß unterliegt ist ja nicht unbekannt.
Unter anderen die Stoßdämpfer sind ja was das angeht ein Thema.
Solange Dicht wird beim TÜV ja schnell durchgewunken.
Nur heute hatte ich wieder ein kleines "Erlebnis" wo ich mich frage.
Wann wird ein altes Fahrwerk (dazu gehören ja nicht nur Stoßdämpfer sondern alles dazu) zum Sicherheitsfaktor?
Wie stark sind die Unterschiede in der Performance (Kurvengeschwindigkeit, Bremsweg) zwischen ausgelutscht und neu eigentlich wirklich?
Letztes Jahr auf meinem Arbeitsweg fuhr ich jeden Tag 2x die selbe kurvige Straße um über den Berg zu kommen der auf dem Arbeitsweg liegt. (lass es 100 Höhenmeter sein, der kurvige Teil hat vlt 50).
Mein Auto ist ein Opel Zafira BJ2006 mit jetzt 212.000km
Fahrwerk ist noch komplett original. Also nie irgendwas getauscht worden.
Und aktuell auch in Ordnung.
Zumindest nach den Mäßstäben die in Deutschland angewendet werden.
Die alte kurvige Strecke von der ich sprach bin ich mit dem Zafira jetzt lange nicht gefahren.
Dafür mit dem Peugeot 207cc meiner Eltern (60tkm) ziemlich oft.
Ich weiß.
Allein wegen Schwerpunkt schwer so direkt nicht vergleichbar.
Heute zufällig mit dem Zafira wieder die Strecke gefahren.
Erste Kurve 50km/h, alle Kurven danach auch (weil man die 50km/h sehr exakt hält wenn man im 4.Gang mit Schubabschaltung rollt) bis auf die schärfere Rechtskurve wo ich etwas gebremst habe.
Rein zur Vorstellungshilfe an welcher Geschwindigkeit ich die folgenden Eindrücke festmache
(P:S, Ja Kofferaum ist nicht aufgeräumt )
Ich dachte echt im ersten Eindruck, ich würde Boot fahren! Ungelogen
So schwammig Null Rückmeldung. Jetzt nicht, dass kein Grip wäre.
Halt einfach nur völlig unpräziese.
Man lenkt halt nur so pi mal daumen ungefähr.
Die A-Klasse meines Opas, gleich alt aber nur 1/6 der Laufleistung hingegen ist dagegen ne messerscharfe Rennsemmel
Und der Peugeot fühlt sich bei 55km/h noch viel viel besser an als der Zafira bei 50km/h
Subjektives Gefühl.
Defekt ist am Wagen nix.
Keine Angst.
Daher.
Alte Fahrwerksteile und Stoßdämpfer. Allgemeines Sicherheitsrisiko?
Oder kalkuliertes geringes Betriebsrisiko?
Beste Antwort im Thema
Auf der Autobahn kann man fahrwerkfreundlich langsam fahren - oder eben bei hoher Geschwindigkeit - dann gibt's eine Menge "zu federn". Und wer 100.000 km im Jahr auf der Bahn abreißt, der will auch flott vorankommen.
Denn die Kräfte auf das Fahrwerk steigen mit v^3. Und auch in Kurven gehen dann beträchtliche Kräfte ins Fahrwerk. Nicht umsonst wird an Bodenhuckeln immer wieder die Geschwindigkeit per Tempolimit gesenkt. Zum Glück sind aber die Querrillen der DDR-Autobahnen weitgehend weg.
Noch gefährlicher als defekte Stoßdämpfer (Rad verliert den Bodenkontakt nach Bodenunebenheiten und springt noch recht lange, dann hat es natürlich auch keine Seitenführung in Kurven) sind IMHO brechende Federn. Und zwar dann, wenn sie so durchbrechen, dass ein scharfkantiges, abgebrochenes Ende sich um den unteren Federteller herumwindet und direkt auf die Lauffläche des Reifens drückt. Das schlitzt dann während der Fahrt ratzfatz den Reifen auf. Brechende Federn habe ich auch an jüngeren Autos in der Verwandtschaft erlebt: Passat B6 Hinterachse (ca. 6 Jahre, 180 TKM), Mazda 2 DY Vorderachse (11 Jahre, 90 TKM). Oft nach dem Winter: erst Steinschlag auf die Federn, dann geht da der punktuell der Schutzlack ab und das Material liegt frei, dann kommt Salzwasser dran, das frisst einen kleinen Keil rein (Rostflecken auf der Feder) und wenn der Keil tief genug ist und eine starke Belastung kommt, dann bricht die Feder meist an der ersten oder letzten Windung.
Ich denke gute Stoßdämpfer haben z.B. haltbare, wirksame Staubmanschetten. Wenn dann kein Schmutz auf die Teleskopstange kommt, dann rostet die nicht, der Rost zerfrisst die Dichtung nicht und es bleibt eben dicht. Evt. werden auch teilweise Edelstähle dort verbaut. Ich würde also in Materialwahl und Fertigung einen wesentlichen Einfluss sehen. Und den anderen in der Nutzung des Auto.
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46 Antworten
Echt jetzt? Natürlich ist das gesamte Fahrwerk nach 212tkm ordentlich ausgelutscht. Stoßdämpfer sollte man bei einem durchschnittlichen Fahrprofil nach 60-80 tkm wechseln. Damit wird die beste Haftung der Räder beim Bremsen erreicht. Hinzu kommt, dass beim Zafi die Einbaulage der Federbeine ziemlich dicht an senkrecht dran ist, also nicht unbedingt auf besonders hohen Komfort getrimmt. Wenn er schon schwammig ist, dann hast Du was zu tun.
Ich denke mal etwas schwammig ist so ein Schiff wahrscheinlich durchaus immer.
Ich weiß natürlich, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie nicht mehr gut sind.
Daher schrieb ich ja auch.
Ich glaube ich schau mal, dass ich mal ne ADAC-Station anfahre zum Test.
Ich frage mich nur gerade.
Es gibt ja tatsächlich Autos hier im Forum, die haben ne Million auf den ersten Stoßdämpfern.
Und gehen noch immer durch den TÜV.
Wie kann sowas überhaupt sein?
Es wäre mal echt interessant nen Zafira mit frischem Fahrwerk als Vergleich zu fahren
Was genau ist denn die Frage?
Wenn Du eine abgerockte Karre mit >200.000km fährst und da nie was gemacht wurde, dann sind halt alle Lagerbuchsen der Radaufhängungen/Querlenker etc. pp. weich oder durch, die Stoßdämpfer dämpfen nicht mehr so wie sie sollten und die Federn sind auch weich.
Natürlich ist das dann ein Boot und läßt sich nicht mit der A-Klasse des Opas vergleichen. Du mußt also vorsichtiger fahren.
Oder anders: Tausch die notwendigen verbrauchten Teile und das Auto ist kein Boot mehr.
Mach neue Stoßdämper rein und dann merkst Du den Unterschied.
Die übliche Rüttelplatte am Bremsenprüfstand kann man als ernstzunehmende Prüfmöglichkeit vergessen. Da spielen viel zu sehr der Reifenzustand, Druck, Fahrzeuggewicht und Achsgeometrie mit in das Ergebnis rein und das verfälscht enorm. Ich hatte auch schon auf solchen Testern noch gute Werte gesehen und dann zeigte sich beim (aus Prinzip ) Auseinandernehmen der Federbeine, dass die Dämpfer fast wirkungslos waren und von Hand nahezu ohne Kraftaufwand bewegt werden konnten.
Okay, ich denk mal drüber nach.
Wenn das so ist läuft in Deutschland aber eigentlich irgendwas falsch finde ich.
Will dann gar nicht wissen wie viele so lange fahren bis der TÜV was findet
...zu lange oft.
Ich war letztens auch auf nem Prüfstand beim TÜV wegen ungeklärten Fahrwerksproblemchen. Wenn ich bedenke wie mein A3 mittlerweile gewisse Kurven quittiert, auch mit durchschnittlicher Geschwindigkeit, mutet es geradezu albern an wenn der Prüfstand solch gute Werte liefert wie bei mir nach ca 140tkm.
Es gibt auch Prüfmethoden, die mehr bringen, die aber leider beim TÜV nicht zur Anwendung kommen. Deren Aufgabe ist halt 'nur' eine technische (Sicherheits-) Prüfung aufgrund von irgendwelchen Gesetzen, dabei muss z.B. ein Stoßdämpfer schon deutlich schlecht funktionieren, dann ist es ein Mangel. Da werden halt keine Rennwagen geprüft.
Wir haben gerade einen Ford Focus, der immer hinten einen kleinen Satz zur Seite macht, wenn er über einen Gullydeckel fährt.
Wir haben dann natürlich die Stoßdämpfer vermutet und auch wg. anderen Sachen einen 20€ Check beim AD## machen lassen (ist um die Ecke). Die haben dann u.a. einen kompletten Stoßdämpfer Test gemacht - also wirklich verschiedene Frequenzen abgecheckt. Da kann man dann erkennen, wie gut ein Stoßdämpfer noch ist -> lustiges Diagramm (Stoßdämpfer rechts ist mausetot) :-)
Okay.
Also wenn die Stoßdämpfer wirklich tot sind sieht man das beim ADAC-Test also schon?
Also anderen Fahrwerkskomponenten sind zwar sicher auch nicht mehr frisch.
Aber zumindest nicht ausgeschlagen o.ä
Also wenn sie wirklich tot sind würde ich selbstverständlich wechseln auch wenn der TÜV sagt sind i.O.
Und wenn man schon bei geht macht es ja wahrscheinlich auch Sinn nicht nur die Stoßdämpfer zu machen.
Nur hab schonmal preislich mich informiert.
Schnapper ist das ja echt nicht.
Zitat:
@kraeMit schrieb am 12. Mai 2017 um 23:38:19 Uhr:
Wenn Du eine abgerockte Karre mit >200.000km fährst
Da ich in den letzten 20.000km schon gut 2000€ in Dinge investiert habe wo 90% der Leute bei der Laufleistung einfach gewartet hätten bis das Auto sich selbst zerstört (um sich dann was neues zu kaufen) soll es daran am Ende nicht scheitern.
Autos mit hoher Laufleistung kosten halt
Ja, sieht man (in diesem Fall sehe deutlich ;-) bzw. kann man die verschiedenen Frequenzen im Diagramm zuordnen, ich hatte keine Ahnung, aber ist uns erklärt worden. Je nach Geschwindigkeit und Untergrund schwingt das Fahrwerk halt anders.
Ich kann Dir noch mit einem anderen Beispiel dienen: Ich hab einen Punto 188, den fahr'e ich schon ca. 100.000 km (hat jetzt ca. 130.000), der hat stark gewackelt beim Lastwechsel, aus verschiedenen Gründen geklappert, ging hinten runter, VA hat Geräusche gemacht (geknarrt) und er hat sich bei Kurvenfahrten und bei schnellen Lenkbewegungen weggeneigt. Bei schweren Autos hat das bestimmt noch viel größere Auswirkungen.
Letzendlich hat er dieses Jahr wg. Traggelenken und Querlenkerbuchsen mit Spiel keinen TÜV bekommen.
O.k., das Auto hat den Riesenvorteil, das die Teile nur ein Butterbrot kosten, also alles neu: Federbeine, Querlenker, Domlager, Lagerbuchsen Stabi, Motorlager usw. Auto fährt sich gefühlt wie neu.
Bei Dir gibt es mit Sicherheit Gummis im Fahrwerk, die weich sind.
So genug gelabert (sorry) - ich geh jetzt Basteln . Schönes Wochenende!
Hi,
ich habe an meinem Corsa (wegen Nichterteilung einer neuen Prüfplakette aufgrund gebrochener Fahrwerksfedern, Dämpfer wurden nicht beanstandet) vor 4 Jahren einmal komplett neue Dämpfer und Federn verbaut, km-Stand damals etwa 160.000 und noch Originalteile verbaut. Ergebnis: Deutlich verbessertes Fahrverhalten.
Meine Empfehlung: Machen!
Gruß,
Frank
Musste auch wegen der TÜV Plakette am Corsa D GSI, Bj. 2008, bei Kilometerstand 90.000 Km, gekauft mit 85.000 Km Ende 2016, an der HA neue Staubschutzkappen montieren und an der VA neue Federn einbauen, die linke war gebrochen.
Ein Stoßdämpfer an der HA links komplett tot, kein Gasdruck mehr vorhanden, der rechte ebenfalls so lala.
Das gleiche an der VA, einer so gut wie keinen Druck bzw. beim ausfahren, der andere auch so lala im Vergleich zu den neuen Bilstein B4.
Das Fahrzeug wurde überwiegend vom Vorbesitzer über Landstraßen und BAB gefahren, aber die Dämpfer sind einfach Müll vom Zulieferer Cofap, produziert in Polen und Brasilien.
Dachte die Lopez Zeiten sind vorbei.
Werde noch Bilder machen und ein Video einstellen hier.
Zitat:
@Leon596 schrieb am 12. Mai 2017 um 23:36:20 Uhr:
Es gibt ja tatsächlich Autos hier im Forum, die haben ne Million auf den ersten Stoßdämpfern.
Und gehen noch immer durch den TÜV.
Wie kann sowas überhaupt sein?
Natürlich. Das sind dann meistens Fahrzeuge mit 100 tkm oder mehr pro Jahr. Die laufen meist auf der Autobahn, dort gibt es nicht viel zu federn. Ein Fahrwerk altern nicht nach Kilometern, sondern danach, wie oft es arbeiten musste.
Auf der Autobahn kann man fahrwerkfreundlich langsam fahren - oder eben bei hoher Geschwindigkeit - dann gibt's eine Menge "zu federn". Und wer 100.000 km im Jahr auf der Bahn abreißt, der will auch flott vorankommen.
Denn die Kräfte auf das Fahrwerk steigen mit v^3. Und auch in Kurven gehen dann beträchtliche Kräfte ins Fahrwerk. Nicht umsonst wird an Bodenhuckeln immer wieder die Geschwindigkeit per Tempolimit gesenkt. Zum Glück sind aber die Querrillen der DDR-Autobahnen weitgehend weg.
Noch gefährlicher als defekte Stoßdämpfer (Rad verliert den Bodenkontakt nach Bodenunebenheiten und springt noch recht lange, dann hat es natürlich auch keine Seitenführung in Kurven) sind IMHO brechende Federn. Und zwar dann, wenn sie so durchbrechen, dass ein scharfkantiges, abgebrochenes Ende sich um den unteren Federteller herumwindet und direkt auf die Lauffläche des Reifens drückt. Das schlitzt dann während der Fahrt ratzfatz den Reifen auf. Brechende Federn habe ich auch an jüngeren Autos in der Verwandtschaft erlebt: Passat B6 Hinterachse (ca. 6 Jahre, 180 TKM), Mazda 2 DY Vorderachse (11 Jahre, 90 TKM). Oft nach dem Winter: erst Steinschlag auf die Federn, dann geht da der punktuell der Schutzlack ab und das Material liegt frei, dann kommt Salzwasser dran, das frisst einen kleinen Keil rein (Rostflecken auf der Feder) und wenn der Keil tief genug ist und eine starke Belastung kommt, dann bricht die Feder meist an der ersten oder letzten Windung.
Ich denke gute Stoßdämpfer haben z.B. haltbare, wirksame Staubmanschetten. Wenn dann kein Schmutz auf die Teleskopstange kommt, dann rostet die nicht, der Rost zerfrisst die Dichtung nicht und es bleibt eben dicht. Evt. werden auch teilweise Edelstähle dort verbaut. Ich würde also in Materialwahl und Fertigung einen wesentlichen Einfluss sehen. Und den anderen in der Nutzung des Auto.
Ja, Federn neigen bei meinem Auto angeblich auch sehr stark zum Brechen.
Bis jetzt aber verschont geblieben.
Mache deshalb aber auch jeden Monat ne Sichtkontrolle. Bei mir wäre in den allermeisten Fällen die obere Windung betroffen.
Rost gibt es an den Federn zumindest keinen