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Sind Fahrschulinhaber eigentlich Millionäre? A-Schein in meiner Stadt kostet ca. 4000€

Themenstarteram 3. März 2023 um 7:52

Hallo zusammen,

ich wohne in einer deutschen Großstadt und die Preise für den A-Schein sind anscheinend jenseits von Gut und Böse. Eine Freundin von mir hat sich von ein paar Fahrschulen beraten lassen und die Preise sind wohl im Vergleich zu letztem Jahr nochmal deutlich gestiegen. Hier mal ein Beispiel:

Anmeldung 640€ (letztes Jahr 500€)

Übungsstunde 80€

Überland-/Autobahnfahrt 95€

Dunkelheitsfahrt 100€

Vorstellung Theorie 150€

Vorstellung Praxis 400€

Sonstige verpflichtende(!) Kosten (Lernsoftware, Versicherung): 150€

Ich habe daraufhin selber recherchiert: und nein, das ist tatsächlich kein Einzelfall. So ähnlich sind die Preise in der ganzen Stadt. Bei anderen Fahrschulen zahlt man ein paar Euro weniger pro Stunde und spart vielleicht ein paar Hundert Euro bei Anmeldung und Vorstellung zur Prüfung, aber die sind glaub ich auch schlechter ausgestattet (weniger Bikes etc.).

Da kommen ja locker 4000€ zusammen, wenn man noch nie gefahren ist. Und jedes Durchfallen schlägt dann nochmal mit 1000€ zu Buche? Das kann man doch nicht mehr mit Corona und gestiegenen Preisen erklären.

Meine Freundin wird den Schein wahrscheinlich trotzdem machen, aber ich frage mich, ab welchem Punkt die Zahlungsbereitschaft der Leute vorbei ist. Ich habe vor 20 Jahren vielleicht 1000€-1500€ gezahlt, mit mehr als genug Übungsstunden.

Wie seht ihr das? Fahrschulinhaber müssen bei solchen Preisen doch Millionäre sein. Und das meine ich nicht sprichwörtlich.

LG, Vio

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224 Antworten

Wie kommst Du bei Deinen Zahlen auf 4000 Euro? Von wieviel Stunden gehst Du pro Einheit (Übung, Überland, Nacht, etc) aus? Ohne Stunden komme ich aus bürokratischer Sicht auf 1500 Euro bei Dir, was aber auch schon heftig ist. Die Anmeldung zur Praxis hat um das Jahr 2000 mal 150 Euro nur gekostet...

Ich habe vor 20 Jahren ziemlich genau 1000 Euro fürs Auto gezahlt, alles im ersten Durchgang und relativ wenig Stunden gebraucht. Die Tochter meiner Kollegin macht gerade ca. 2500 bis 3000 Euro fürs Auto ( Raum Chemnitz). Wie kann da der A-Schein 4 Scheine kosten? Aber von welcher Stadt redest Du? Vielleicht sind das dort die üblichen Preise mittlerweile wegem dem Lohngefüge!?

Aber ja, ich kenne zwei Fahrlehrer, die haben nen Haus samt alles drum und dran und 2x Urlaub im Jahr + Hobbys (z.B Tauchen samt eigener Ausrüstung) waren immer drin. Aber es kann sicherlich auch anders aussehen bei den manch einen.

Ist es eigentlich möglich im benachbarten EU Ausland den Schein zu machen

 

Wo es eventuell günstiger ist

2 Wochen Urlaub und erledigt???

 

 

 

Europa ist Europa ???

Die von Dir genannten Preise liegen weit über dem, was man Mitte 2022 zahlen sollte (ich habe damals für meine Tochter nach einer Fahrschule gesucht und von verschiedenen Fahrschulen Preise eingeholt). Die Wucherpeise die Die Deine Freundin zahlen soll sind meines Erachtens aber zu umgehen. So sollen hier in der nächsten Großstadt die Preise auch deutlich höher als rund um die Großstadt liegen. Man braucht sich also nur eine 20 km von der Stadt entfernt liegende Fahrschule zu suchen und kann enorm sparen. Ich drücke es mal so aus: Die Hälfte (!) des von Dir genannten Preises liegt schon im oberen Bereich. Sprich zwischen 1.500 € und 2.000 € sind für A offen oder A2 ohne Vorbesitz von A1 nach wie vor machbar. Um den Führerschein von A1 auf A2 oder von A2 auf A offen zu erweitern muss man je nach Region, Talent und der Fahrschulpreise 500 € bis 1.000 € rechnen.

Leider ist das aber nur die halbe Wahrheit, denn die Behörden sind überlastet und brauchen enorm lange für die Antragsbearbeitung und die Fahrschulen sind wegen hoher Nachfrage voll. Viele Fahrschulen nehmen bereits keine Schüler für dieses Sommerhalbjahr mehr an, weil sie keine Kapazitäten mehr haben. Wer sich im Herbst oder Winter angemeldet hat kann dagegen nun die Ausbildung beginnen.

Wie gesagt, das beruht auf Infos aus dem letzten Jahr. Damals haben die Fahrschulen aber schon ganz klar gesagt, wer im Frühjahr ausgebildet werden möchte, muss sich zeitig anmelden. Das hat Deine Freundin nicht gemacht und wird es nun schwer haben. Offenbar gibt es unseriöse Fahrschulen bzw. Fahrlehrer, die die Situation auszunutzen versuchen und absurde Mondpreise verlangen. Und evtl. zahlt der eine oder andere sogar die geforderten Wucherpreise, wer weiß?

Mein Rat: Nicht in der Großstadt, sondern im Umland die Fahrschulen abklappern. Bei den von Dir genannten Preisen kann man ja fast zu jeder Fahrstunde mit dem Taxi fahren und kommt immer noch billiger weg... ;)

 

Gruß Michael

Themenstarteram 3. März 2023 um 8:32

Zitat:

@bravasx schrieb am 3. März 2023 um 09:03:31 Uhr:

Wie kommst Du bei Deinen Zahlen auf 4000 Euro? Von wieviel Stunden gehst Du pro Einheit (Übung, Überland, Nacht, etc) aus? Ohne Stunden komme ich aus bürokratischer Sicht auf 1500 Euro bei Dir, was aber auch schon heftig ist. Die Anmeldung zur Praxis hat um das Jahr 2000 mal 150 Euro nur gekostet...

640€ Anmeldung

150€ Vorstellung Theorie

400€ Vorstellung Praxis

475€ (5x95€) 5 Überlandfahrten

380€ (4x95€) 4 Autobahnfahrten

300€ (3x100€) 3 Nachtfahrten

150€ Software+Versicherung

_____

2495€ - und dann kommen erst die Übungsfahrten!

Bei 10 Übungsstunden sind wir schon bei 3295€, bei 20 Übungsstunden bei 4095€. TÜV-Gebühren exklusive!

Einmal Durchfallen kostet Übungsstunden (sagen wir mal 5) und die Vorstellungsgebühr + TÜV

--> 20 Übungsstunden + einmal Durchfallen = knapp 5000€.

 

Und

Themenstarteram 3. März 2023 um 8:41

Zitat:

@cng-lpg schrieb am 3. März 2023 um 09:31:09 Uhr:

 

Mein Rat: Nicht in der Großstadt, sondern im Umland die Fahrschulen abklappern. Bei den von Dir genannten Preisen kann man ja fast zu jeder Fahrstunde mit dem Taxi fahren und kommt immer noch billiger weg... ;)

 

Gruß Michael

Tatsächlich gibt es im Umland deutliche günstigere Fahrschulen. Nur dürfte sie dort überhaupt die Prüfung absolvieren? Ich dachte immer, man muss in seiner Stadt in die Fahrschule (Wohnsitz) und Umland/Landkreis/was auch immer ist verboten.

Zitat:

@Vio93 schrieb am 3. März 2023 um 08:52:31 Uhr:

 

...

Ich habe vor 20 Jahren vielleicht 1000€-1500€ gezahlt, mit mehr als genug Übungsstunden.

...

Deine 1000-1500€ sind in 20 Jahren bei einer Inflationsrate von niedrig angesetzten 4%/anno schon gut 2.000-3.300€.

Dazu kommen inzwischen erhöhte Prüfungsanforderungen und damit zusätzliche Kosten.

Auch die Spritpreise lagen 2003 noch bei rund 1,00 €uro, Zigaretten bei 3,30-3,60€/20er Schachtel, ...

Wer weiß zudem, ob Du damals mit den Pflichtstunden ausgekommen bist oder evtl. mehr gebraucht hast.

Und wieviel deine Freundin jetzt benötigen wird. Auch deren Anzahl wird sich wahrscheinlich erhöht haben.

Wie hoch war denn dein Einkommen vor 20 Jahren? Sprich deine Kaufkraft?

Preise von vor 20 Jahren herbei zu ziehen ist also vollkommen sinnlos.

Zitat:

@Rainkra schrieb am 3. März 2023 um 09:27:31 Uhr:

Ist es eigentlich möglich im benachbarten EU Ausland den Schein zu machen

Jein. Das geht, wenn Du dort lebst, einfach so im Urlaub geht nicht. Polnische Fahrschulen bieten zum Beispiel eine Wohnung oder ein Zimmer zur Untermiete an, um eine polnische Adresse zu bekommen. Dann "wohnt" man dort und bekommt einen Führerschein, der hier anerkannt wird. ABER nur, wenn das nicht raus kommt! Den Weg sollen wohl gerne Deutsche zur Vermeidung einer hier notwendigen MPU gehen, zumindest liest man in dem Zusammenhang von diesem nicht legalen Trick.

Was legal ist und worüber ich mal etwas gelesen habe ist der kleine Grenzverkehr für Menschen, die in einem Land wohnen, aber im anderen arbeiten. Über Berufskraftfahrer habe ich mal etwas gelesen. Da drehte es sich um Deutschland und die Niederlande, wo im anderen Land der Führerschein gemacht werden konnte. Ich weiß aber nicht mehr ob Deutsche in den Niederlanden oder Niederländer in Deutschland den Führerschein machen konnten oder können.

Also einfach so einen günstigen Führerschein in einem anderen Land zu machen geht nicht.

 

Gruß Michael

Zitat:

@Vio93 schrieb am 3. März 2023 um 09:32:36 Uhr:

Zitat:

@bravasx schrieb am 3. März 2023 um 09:03:31 Uhr:

Wie kommst Du bei Deinen Zahlen auf 4000 Euro? Von wieviel Stunden gehst Du pro Einheit (Übung, Überland, Nacht, etc) aus? Ohne Stunden komme ich aus bürokratischer Sicht auf 1500 Euro bei Dir, was aber auch schon heftig ist. Die Anmeldung zur Praxis hat um das Jahr 2000 mal 150 Euro nur gekostet...

640€ Anmeldung

150€ Vorstellung Theorie

400€ Vorstellung Praxis

475€ (5x95€) 5 Überlandfahrten

380€ (4x95€) 4 Autobahnfahrten

300€ (3x100€) 3 Nachtfahrten

150€ Software+Versicherung

_____

2495€ - und dann kommen erst die Übungsfahrten!

Bei 10 Übungsstunden sind wir schon bei 3295€, bei 20 Übungsstunden bei 4095€. TÜV-Gebühren exklusive!

Einmal Durchfallen kostet Übungsstunden (sagen wir mal 5) und die Vorstellungsgebühr + TÜV

--> 20 Übungsstunden + einmal Durchfallen = knapp 5000€.

 

Und

Was sind das denn für Übungsstunden??

Die darf man ja nicht mitzählen.

Wer sagt denn das man diese Übungsstunden braucht und das ist ja ein persönliches Problem.

Ich habe nie Übungsstunden genommen. Oder sind die mittlerweile Pflicht?

Wäre ja auch zu einfach in einem "vereinten" Europa

Zitat:

@Vio93 schrieb am 3. März 2023 um 09:41:12 Uhr:

Tatsächlich gibt es im Umland deutliche günstigere Fahrschulen. Nur dürfte sie dort überhaupt die Prüfung absolvieren? Ich dachte immer, man muss in seiner Stadt in die Fahrschule (Wohnsitz) und Umland/Landkreis/was auch immer ist verboten.

Man kann in der gesamten Bundesrepublik Deutschland den Führerschein machen, wenn man in Deutschland wohnt. Nur deshalb kann man in einer Ferienfahrschule den Führerschein machen. Das Nordlicht macht den Lappen in Bayern und der Bazi an der Nordseeküste. Geht und ist legal. Aber meist nicht billiger, sondern teurer, weil die gesamte Ausbildung in ein bis zwei Wochen gemacht wird, Hotelkosten dazu kommen usw. usf..

Was aber geht (meine Tochter sollte das evtl. machen; es scheiterte an den zu langsamen Behörden, also der Bearbeitungszeit für den Antrag), ist z. B. so eine Art selbst organisierte Ferienfahrschule. Wenn die Dorffahrschule in dem Kaff, in dem Tante Frieda wohnt da mitspielt, kann man Tante Frieda einige Male besuchen und dort den Führerschein machen.

 

Gruß Michael

Ich habe gerade nochmal nachgeschaut, weil mir die stundensätze hoch vorkommen.

 

2019 habe ich für ne übungsfahrt 55€ gezahlt und für ne Sonderfahrt 65€.

Grundbetrag (Anmeldung & Software) 190€. In Summe hab ich an die Fahrschule 1320€ bezahlt zzgl natürlich die tüv Gebühren und das beim Amt. Also Werdens in Summe 1600€ gewesen sein.

 

Man braucht eine Adresse im EU-Ausland und muss dort mindesten 185 Tage ununterbrochen gemeldet sein.

Ich empfehle übrigens Rumänien für den Motorradführerschein. Kostet ~ 500€ und findet zum Großteil auf abgesperrtem Gelände statt. ;)

Das ist die erste Hürde. Die zweite Hürde ist die Anerkennung des Führerscheins hier und die Umschreibung auf die hiesige Adresse. Dafür muss das EU-Ausland der Hauptwohnsitz zum Zeitpunkt des Erwerbs gewesen sein. Wenn man den Auslands-Schein nicht auf seine hiesige Adresse umschreiben lässt (Also Perso und Führerschein unterschiedliche Adressen in unterschiedlichen Ländern aufweisen), ist er ungültig. Die deutschen Behörden verlangen da schon echte Nachweise zum Aufenthalt.

Deswegen sind die Angebote "Führerschein im EU-Ausland" im Grunde alle unseriös. Man bekommt zwar einen polnischen Führerschein, es bringt einem in Deutschland aber eher nix, solange man tatsächlich in D wohnt und arbeitet. Und ein vorangegangener Entzug des Führerscheins verhindert erfolgreich jegliche Anerkennung in D, selbst wenn alle anderen Voraussetzungen vorliegen.

Zitat:

@cng-lpg schrieb am 3. März 2023 um 09:56:24 Uhr:

Zitat:

@Vio93 schrieb am 3. März 2023 um 09:41:12 Uhr:

Tatsächlich gibt es im Umland deutliche günstigere Fahrschulen. Nur dürfte sie dort überhaupt die Prüfung absolvieren? Ich dachte immer, man muss in seiner Stadt in die Fahrschule (Wohnsitz) und Umland/Landkreis/was auch immer ist verboten.

Man kann in der gesamten Bundesrepublik Deutschland den Führerschein machen, wenn man in Deutschland wohnt. Nur deshalb kann man in einer Ferienfahrschule den Führerschein machen. Das Nordlicht macht den Lappen in Bayern und der Bazi an der Nordseeküste. Geht und ist legal. Aber meist nicht billiger, sondern teurer, weil die gesamte Ausbildung in ein bis zwei Wochen gemacht wird, Hotelkosten dazu kommen usw. usf..

Das stimmt so pauschal schlicht nicht. Ein Blick in § 17 Abs. 3 FEV hilft. Die Prüfung ist grundsätzlich am Wohnsitz zu machen. Die Führerscheinstelle kann (nicht muss!) Ausnahmen erlauben. Das wird für eine Ferienfahrschule wohl eher gemacht als für eine beliebige andere, die einfach nur 50 km weit weg liegt.

Unsere hiesige Führerscheinstelle handhabt das z.B. relativ restriktiv.

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