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So entwickeln sich die CO2-Emissionen der Autohersteller

Themenstarteram 12. Februar 2016 um 10:03

09.02.2016 | Emissionen | Im Fokus

Autor: Stefan Schlott

https://www.springerprofessional.de/.../7456840

Versetzung gefährdet: Nicht alle Autohersteller werden die für 2021 vorgeschriebenen Werte hinsichtlich Flottenverbrauch und -emissionen erfüllen. Das zumindest prognostiziert die PA Consulting Group.

Obwohl allein die europäischen Automobilhersteller jährlich über 40 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren und ein hoher Anteil davon in eine effizientere Ausnutzung des Treibstoffs und neue Antriebstechniken fließt, fällt die aktuelle Bilanz "The CO2 Emissions Challenge" der PA Consulting Group durchwachsen aus. Nur PSA (Peugeot Citroën), FCA (Fiat Chrysler), Renault-Nissan, Toyota und Volvo werden dem jährlich aktualisierten Ranking zufolge ihre herstellerspezifischen Ziele erreichen. GM, Ford und Daimler hingegen werden, so die Prognose, die Zielvorgaben knapp verfehlen.

Es geht dabei um die auf 95g CO2/km verschärften Bestimmungen in der EU ab 2021, denen zufolge ein Auto dann nur noch 4,1 l/100 km Benzin oder 3,6 l/100 km Diesel verbrauchen darf. Daimler ist im Ranking erstmals in den Top Ten und hat BMW auf Platz 11 verdrängt. Damit werden die Anstrengungen von Daimler belohnt, in die Gewichtsreduzierung der neuen Modelle und in kleinere Motoren der neuen C-Klasse zu investieren. Auch der Verkaufserfolg von kleinerer A-Klasse und Smart trägt dazu bei. Daimler hat bei den deutschen Herstellern zudem bei den Zulassungszahlen alternativer Antriebsmodelle die Nase vorn. Hybrid- und Elektroautos machen inzwischen rund je 1 Prozent aus, der Gasantrieb 0,4 Prozent.

Hohe Strafzahlungen stehen im Raum

Anders sieht es - neben Hyundai-Kia und Jaguar Land Rover - für die deutschen Hersteller VW (8) und BMW (11) aus, die für die Erfüllung der CO2-Bestimmungen im Ranking auf den hinteren Plätzen landen. Die Gründe für das schlechte Abschneiden liegen laut PA-Automobilexperte Thomas Göttle bei BMW vor allem in hohen Verkaufszahlen der schwereren SUVs und - allen Anstrengungen zum Trotz - in geringen Verkaufszahlen der Hybrid- (0,1 Prozent) und Elektroautos (1 Prozent). Letzteres treffe auch auf VW zu: Gemessen an der Zahl der gesamten Fahrzeugflotte liegen die Verkaufszahlen von Hybrid- und Elektroautos bei VW nur bei 0,1 beziehungsweise 0,2 Prozent. Da die von der EU vorgesehenen Strafzahlungen 95 Euro je Gramm CO2 über dem spezifischen Limit betragen, müsste entsprechend der hochgerechneten Zulassungszahlen BMW mit rund 100 Millionen Euro rechnen, Hyundai-Kia mit 300 Millionen Euro und VW mit einer Milliarde Euro.

Verschärft wird die Situation durch die im Raum stehenden neuen Prüfverfahren für die Abgasemissionen. Diese werden bislang mithilfe des Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) unter definierten Umgebungsbedingungen im Labor ermittelt und bewertet. Nach Beobachtungen von Helge Schmidt vom Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität des TÜV Nord wird dabei nur ein Teil der im realen Verkehr auftretenden Fahrzustände erfasst. Zurzeit werden deshalb verschiedene neue Verfahren zur Bestimmung der Abgasemissionen und des Energieverbrauchs von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen diskutiert.

Verschärfte Bedingungen durch RDE-Tests

In seinem Artikel Worldwide Harmonized Light-Vehicles Test Procedure (WLTP) und Real Driving Emissions (RDE) - aktueller Stand der Diskussion und erste Messergebnisse für den Tagungsband zum 15. internationalen Stuttgarter Symposium [LINK] fasst Schmidt den aktuellen Stand der Planungen zusammen. Die Expertengruppe "Abgas und Energie" der Vereinten Nationen (UNECE) erarbeitet demnach eine neue Testprozedur, um die Bewertung der Abgasemissionen und des Energieverbrauchs von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen weltweit zu harmonisieren (Worldwide Harmonized Light Duty Test Procedure; WLTP). Im Mittelpunkt stünden die Entwicklung des Fahrzyklus und der Prüfprozedur.

Daneben müssen ab dem 1. September 2017 neue Modelle von Kraftfahrzeugen eine Emissionsprüfung unter realen Fahrbedingungen (Real Drive Emission Tests; RDE) bestehen, bevor sie eine Marktzulassung in der EU erhalten. Einen entsprechenden Entwurf hat das EU-Parlament vergangene Woche gebilligt. Das RDE-Verfahren soll die laborgestützten Verfahren ergänzen. Dies bedeutet, dass das Auto im Freien und auf tatsächlichen Straßen gefahren wird, wobei es nach dem Zufallsprinzip beschleunigt und abgebremst wird. Die Schadstoffemissionen werden mit transportablen Emissionsmesseinrichtungen (Portable Emission Measuring Systems, PEMS) gemessen, die am Fahrzeug befestigt werden.

Wie den daraus resultierenden Anforderungen begegnet werden könnte, ist derzeit Gegenstand intensiver Debatten. Für Cornel Stan steht fest, dass die beispielhafte Entwicklung der Antriebssysteme für Automobile zwischen Anforderungen, Limitierungen und Akzeptanzkriterien - von Leistungssteigerung bis zur Schadstoffemissionsbegrenzung - auf einem extrem gestiegenen Innovationspotenzial beruht. In seinem Buch Alternative Antriebe für Automobile schreibt er im Kapitel Energiemanagement im Automobil als komplexes System: "Die Zukunft gehört dem Energiemanagement zwischen Antrieb und Energieversorgung an Bord eines weitgehend einsatzzweck-spezifischen Automobils. Dafür werden Antriebssystemarten, Energieträger, -wandler und -speicher an Bord in vielfältigen Konfigurationen zu kombinieren sein."

CO2-Ranking von Autoherstellern bis 2021
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Wer seine Kernindustrien unbedingt mutwillig zerstören will, den Wohlstand unseres Landes vernichten möchte, der möge den Scharlatanen und Rattenfängern folgen.

Ich habe es mir zum Ziel gesetzt keine dieser Entwicklungen zu stützen und kein neues Auto jemals wieder zu kaufen. Solange altes blech rollt und etwas brennbares im tank ist, gibt es nur noch Vergaser-V8. Allein schon den ganzen Spinner zum Trotz.

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6 Antworten
am 12. Februar 2016 um 11:30

Sie Frage ist narürlich, ob diese Co2 Vorgaben wirklich viel zum Umweltschutz beiträgt, ich bezweifel es und sehe das alles etwas kritischer... :/

Themenstarteram 12. Februar 2016 um 11:46

Sehe ich selbst auch so. Dennoch dachte ich teile das mal, so wie die anderen Beiträge die ich hier hin und wieder bringe. Ebenso passt es schön zu den anderen EPA und Abgas beiträgen die sich hier in Motor-Talk in letzter Zeit tummeln.

Was ich auch immer interessant finde, ist das quasi in jedem Beitrag immer die anderen Länder mit ihren Prüfmethoden und Abgasnormen fehlen und nie erwähnt werden.

Ebenso wie im Zuge der Abwrackprämie, dass das selbe Konzept fast zeitgleich in den USA, Japan, teilen von Südamerika und (ich glaube auch) Südafrika stattfand unter fast den gleichen Regularien, nur teilweise mit höheren incentives.

Wer seine Kernindustrien unbedingt mutwillig zerstören will, den Wohlstand unseres Landes vernichten möchte, der möge den Scharlatanen und Rattenfängern folgen.

Ich habe es mir zum Ziel gesetzt keine dieser Entwicklungen zu stützen und kein neues Auto jemals wieder zu kaufen. Solange altes blech rollt und etwas brennbares im tank ist, gibt es nur noch Vergaser-V8. Allein schon den ganzen Spinner zum Trotz.

Themenstarteram 12. Februar 2016 um 14:32

Ist in Europa der Autobau wirklich ne Kernindustrie, oder eher der Handel?

Würde man da eher mal die "Umwelt-grüne-Schraube" ansetzen, müssten plötzlich die ganzen Handelswege und der Massen-Gütertransport grün werden. Das würde allerdings wirklich empfindlich in die Kassen der Großkonzerne weltweit schlagen.

Maersk, MSC, Evergreen müssten dann wohl auf einmal besseren Sprit tanken, und Abgase reinigen.

Ergo, wenn man wirklich an den Umwelt"schweinen" ansetzen würde und die größten Sünden beheben würde, würde wohl eher 3/4 der Weltwirtschaft zusammenbrechen; das will doch keiner.

Oder wer will schon, die Öllecksin Westsibirien schließen? Insgesamt sollen jährlich durchschnittlich über 15,3 Mio. Tonnen Öl in die Umwelt gelangen - gibt doch genug Öl :)

Ich bitte nur alle, die hier mit diskutieren wollen, lasst es friedlich ablaufen, deville soll hier nicht den ban-hammer schwingen müssen. Andererseits, würden wir jemals ein Ziel finden in der Diskussion?

Edit: Link vergessen

Edit 2: Und da ja nicht nur unser Öl, sondern auch anderes ausläuft - Nigerdelta seit locker 50 Jahren

am 12. Februar 2016 um 16:46

Ich denke mit den aktuellen Techniken lassen sich die Emissionen zumindest bis zu einem vernachlässigbaren senken ohne Downsizing-Rasenmähermotoren einzubauen... Mir kann man sagen, was man will aber ein aufgeladener dreizylinder wird auch keine gute Ökobilanz haben, wenn das Ding bei 100tkm die Biege macht und verschrottet werden muss... Und würde schon sagen, dass die Autoindustrie einer der wichtigsten Industriezweige Europas ist. Da hängen Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und Wohlstand dran... Deshalb ist es schon blöd, wenn man sich da zu viele Steine in den Weg räumt. ;) Wobei sich die deutsche Politik schon bemüht die Werte halbwegs ordentlich zu gestalten.

Ich denke machbar ist das aber die Fahrzeuge werden immer größer und schwerer und vollgestopft mit Sachen die man nicht unbedingt braucht.

Hinter der CO2 Geschichte mit Klimawandel usw setze ich allerdings ein dickes Fragezeichen.

Ich bin immer noch für die Erfindung einer Maschine die CO2 und H2o zu beliebig langen Kohlenwasserstoffketten "umbaut" und das günstig ;)

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