Spurstangenkopf austauschen - ein Montagebericht
Hallo 210er Gemeinde,
Da der TÜV bei meinem Dicken übermässiges Spiel am Spurstangenkopf re.aussen beanstandet hat, habe ich das schöne Wetter genützt und den Spurstangenkopf erneuert. Diese Arbeit verlangt keine besonderen Schrauberkenntnisse, jedoch sollte man über das Wie und Was einigermaßen Bescheid wissen.
Ablauf:
Wagen aufbocken und re. Vorderrad demontieren. Dann, in diesem Falle, ganz nach Links einschlagen. Am Achsschenkelauge mit der Reißnadel eine Markierung(10a) und irgendwo an der Spurstange anbringen und das Maß dieser Markierungen genau messen und merken(rote Linie). Danach die große Mutter am Gelenkkopf mittels Nuß und Ratsche (ev. Schlagschrauber) aufschrauben, aber - mit dem Gewinde abschliessend - noch drauflassen. Anschließend die Kontermutter an der Spurstange nur leicht (ca. 1/16 Umdrehung) lockern. Da die Gelenkköpfe meist sehr fest in den Achsschenkelbohrungen sitzen ist ein Ausdrücker von Vorteil. Ich hab´s ohne jegliches Spezialwerkzeug gemacht.
(Wenn man einen Ausdrücker besitzt ist folgender Absatz nicht relevant.)
Ein passendes Rohrstück oder Ähnliches unter den Achsschenkel spreizen, sodaß die Hammerschläge einen guten Zug haben und nicht vom geschmiedeten Schenkel aufgenommen und abgefedert werden. Wenn man das nicht tut, könnte der Achsschenkel beschädigt werden. Jetzt mit der Lötlampe das Achsschenkelauge anwärmen, - nicht ausglühen. Hierbei verbrennt zwar der Gummibalg am alten Gelenk, was aber egal ist, da es sowieso auf den Schrott kommt. Darauf achten, daß man den Wagen nicht abfackelt
(Löschwasser bereitstellen). Jetzt mit einem Hammer (für Männer, kein Hämmerchen )gezielte Schläge von oben auf die am Gewinde verbliebene Mutter schlagen. Nach 2-3 Schlägen ist der Zapfen draussen.
Nun das Kopfstück von der Spurstange abdrehen, dabei zur Kontrolle die Umdrehungen mitzählen.
Das neue Gelenkstück soweit raufdrehen, daß es wieder bei der vorher nur leicht gelockerten Kontermutter anliegt. Die Umdrehungen sollten gleich wie beim Abschrauben sein. Jetzt den Gelenkszapfen in den Achsschenkel eindrücken, Mutter draufschrauben(noch nocht festziehen).
Abmessen. Das zuvor gemessene Maß müßte jetzt wieder passen. Vorraussetzung ist aber, daß ein Originalersatzteil verwendet wird. Nachbauten können Maßabweichungen aufweisen und da ist es wichtig, das eingangs erwähnte Maß durch rein-/rausdrehen (1 Umdrehung)wieder herzustellen. (Wenn dieses Maß nicht mehr stimmt, ist die Lenkgeometrie verstellt. Ungleicher Reifenverschleiß und unexaktes Fahrverhalten sind die Folge und die Spurvermessung und Neueinstellung beim Fachmann wird erforderlich).
Alle Muttern festziehen (Gelenkzapfenmutter und Kontermutter 60Nm). Auf die beiden Flächen der Gabelschlüsselaufnahme( Pfeile in Bild) am Kopfstück achten. Sie müssen nach dem Kontern waagrecht stehen. Oben im Gelenkszapfen ist ein 6mm Inbus eingearbeitet. Mit einem Inbusschlüssel kann man das Mitdrehen des Zapfens verhindern.
Wenn Alles fest sitzt, nochmals nachmessen, dann Lenkrad gerade stellen, Rad montieren, probefahren und danach mit stolzgeschwellter Brust ein Bierchen geniessen.
Beste Antwort im Thema
Hallo 210er Gemeinde,
Da der TÜV bei meinem Dicken übermässiges Spiel am Spurstangenkopf re.aussen beanstandet hat, habe ich das schöne Wetter genützt und den Spurstangenkopf erneuert. Diese Arbeit verlangt keine besonderen Schrauberkenntnisse, jedoch sollte man über das Wie und Was einigermaßen Bescheid wissen.
Ablauf:
Wagen aufbocken und re. Vorderrad demontieren. Dann, in diesem Falle, ganz nach Links einschlagen. Am Achsschenkelauge mit der Reißnadel eine Markierung(10a) und irgendwo an der Spurstange anbringen und das Maß dieser Markierungen genau messen und merken(rote Linie). Danach die große Mutter am Gelenkkopf mittels Nuß und Ratsche (ev. Schlagschrauber) aufschrauben, aber - mit dem Gewinde abschliessend - noch drauflassen. Anschließend die Kontermutter an der Spurstange nur leicht (ca. 1/16 Umdrehung) lockern. Da die Gelenkköpfe meist sehr fest in den Achsschenkelbohrungen sitzen ist ein Ausdrücker von Vorteil. Ich hab´s ohne jegliches Spezialwerkzeug gemacht.
(Wenn man einen Ausdrücker besitzt ist folgender Absatz nicht relevant.)
Ein passendes Rohrstück oder Ähnliches unter den Achsschenkel spreizen, sodaß die Hammerschläge einen guten Zug haben und nicht vom geschmiedeten Schenkel aufgenommen und abgefedert werden. Wenn man das nicht tut, könnte der Achsschenkel beschädigt werden. Jetzt mit der Lötlampe das Achsschenkelauge anwärmen, - nicht ausglühen. Hierbei verbrennt zwar der Gummibalg am alten Gelenk, was aber egal ist, da es sowieso auf den Schrott kommt. Darauf achten, daß man den Wagen nicht abfackelt
(Löschwasser bereitstellen). Jetzt mit einem Hammer (für Männer, kein Hämmerchen )gezielte Schläge von oben auf die am Gewinde verbliebene Mutter schlagen. Nach 2-3 Schlägen ist der Zapfen draussen.
Nun das Kopfstück von der Spurstange abdrehen, dabei zur Kontrolle die Umdrehungen mitzählen.
Das neue Gelenkstück soweit raufdrehen, daß es wieder bei der vorher nur leicht gelockerten Kontermutter anliegt. Die Umdrehungen sollten gleich wie beim Abschrauben sein. Jetzt den Gelenkszapfen in den Achsschenkel eindrücken, Mutter draufschrauben(noch nocht festziehen).
Abmessen. Das zuvor gemessene Maß müßte jetzt wieder passen. Vorraussetzung ist aber, daß ein Originalersatzteil verwendet wird. Nachbauten können Maßabweichungen aufweisen und da ist es wichtig, das eingangs erwähnte Maß durch rein-/rausdrehen (1 Umdrehung)wieder herzustellen. (Wenn dieses Maß nicht mehr stimmt, ist die Lenkgeometrie verstellt. Ungleicher Reifenverschleiß und unexaktes Fahrverhalten sind die Folge und die Spurvermessung und Neueinstellung beim Fachmann wird erforderlich).
Alle Muttern festziehen (Gelenkzapfenmutter und Kontermutter 60Nm). Auf die beiden Flächen der Gabelschlüsselaufnahme( Pfeile in Bild) am Kopfstück achten. Sie müssen nach dem Kontern waagrecht stehen. Oben im Gelenkszapfen ist ein 6mm Inbus eingearbeitet. Mit einem Inbusschlüssel kann man das Mitdrehen des Zapfens verhindern.
Wenn Alles fest sitzt, nochmals nachmessen, dann Lenkrad gerade stellen, Rad montieren, probefahren und danach mit stolzgeschwellter Brust ein Bierchen geniessen.
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5 Antworten
Hallo 210er Gemeinde,
Da der TÜV bei meinem Dicken übermässiges Spiel am Spurstangenkopf re.aussen beanstandet hat, habe ich das schöne Wetter genützt und den Spurstangenkopf erneuert. Diese Arbeit verlangt keine besonderen Schrauberkenntnisse, jedoch sollte man über das Wie und Was einigermaßen Bescheid wissen.
Ablauf:
Wagen aufbocken und re. Vorderrad demontieren. Dann, in diesem Falle, ganz nach Links einschlagen. Am Achsschenkelauge mit der Reißnadel eine Markierung(10a) und irgendwo an der Spurstange anbringen und das Maß dieser Markierungen genau messen und merken(rote Linie). Danach die große Mutter am Gelenkkopf mittels Nuß und Ratsche (ev. Schlagschrauber) aufschrauben, aber - mit dem Gewinde abschliessend- noch drauflassen. Anschließend die Kontermutter an der Spurstange nur leicht (ca. 1/16 Umdrehung) lockern. Da die Gelenkköpfe meist sehr fest in den Achsschenkelbohrungen sitzen ist ein Ausdrücker von Vorteil. Ich hab´s ohne jegliches Spezialwerkzeug gemacht.
(Wenn man einen Ausdrücker besitzt ist folgender Absatz nicht relevant.)
Ein passendes Rohrstück oder Ähnliches unter den Achsschenkel spreizen, sodaß die Hammerschläge einen guten Zug haben und nicht vom geschmiedeten Schenkel aufgenommen und abgefedert werden. Wenn man das nicht tut, könnte der Achsschenkel beschädigt werden. Jetzt mit der Lötlampe das Achsschenkelauge anwärmen, - nicht ausglühen. Hierbei verbrennt zwar der Gummibalg am alten Gelenk, was aber egal ist, da es sowieso auf den Schrott kommt. Darauf achten, daß man den Wagen nicht abfackelt
(Löschwasser bereitstellen). Jetzt mit einem Hammer (für Männer, kein Hämmerchen )gezielte Schläge von oben auf die am Gewinde verbliebene Mutter schlagen. Nach 2-3 Schlägen ist der Zapfen draussen.
Nun das Kopfstück von der Spurstange abdrehen, dabei zur Kontrolle die Umdrehungen mitzählen.
Das neue Gelenkstück soweit raufdrehen, daß es wieder bei der vorher nur leicht gelockerten Kontermutter anliegt. Die Umdrehungen sollten gleich wie beim Abschrauben sein. Jetzt den Gelenkszapfen in den Achsschenkel eindrücken, Mutter draufschrauben(noch nocht festziehen).
Abmessen. Das zuvor gemessene Maß müßte jetzt wieder passen. Vorraussetzung ist aber, daß ein Originalersatzteil verwendet wird. Nachbauten können Maßabweichungen aufweisen und da ist es wichtig, das eingangs erwähnte Maß wieder herzustellen. (Wenn dieses Maß nicht mehr stimmt, ist die Lenkgeometrie verstellt. Ungleicher Reifenverschleiß und unexaktes Fahrverhalten sind die Folge und die Spurvermessung und Neueinstellung beim Fachmann wird erforderlich).
Alle Muttern festziehen (Gelenkzapfenmutter und Kontermutter 60Nm). Auf die beiden Flächen der Gabelschlüsselaufnahme( Pfeile in Bild) am Kopfstück achten. Sie müssen nach dem Kontern waagrecht stehen. Oben im Gelenkszapfen ist ein 6mm Inbus eingearbeitet. Mit einem Inbusschlüssel kann man das Mitdrehen des Zapfens verhindern.
Wenn Alles fest sitzt, nochmals nachmessen, dann Lenkrad gerade stellen, Rad montieren, probefahren und danach mit stolzgeschwellter Brust ein Bierchen geniessen.
Hi,
gut gemacht, wird mir als Muster dienen und gehört in die FAQ, damit man die Anleitung im Fall des Falles auch sofort wiederfindet.
Gutes Neues Jahr wünscht euch allen
barmbrun
Zitat:
Original geschrieben von barmbrun
Hi,
gut gemacht, wird mir als Muster dienen und gehört in die FAQ, damit man die Anleitung im Fall des Falles auch sofort wiederfindet.
Gutes Neues Jahr wünscht euch allen
barmbrun
hallo barmbrun,
ich wünsche Dir ebenfalls alle Gute im Neuen Jahr.
Den Beitrag habe ich gleichzeitig mit seiner Veröffentlichung um 15:26 Uhr auch in die FAQ´s. gestellt. Unter Punkt 14.13
Lieber Austia benz.
Deine Beiträge sind wirklich sehr hilfreich,danke.
wo hast Du diesen geilen Wagenheber erstanden? der ist grandios.
Gr. Hans Lackner
meine E mail Adr. h.sailor@aon.at