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Starthilfekabel defekt?
Hallo zusammen,
Gestern sollte ich einem Freund Starthilfe geben.
Ich muss ehrlich zugeben ganz wohl ist mir bei diesen Dingen nie. Ich mache das viel zu selten, als dass ich mir die Reihenfolge mit allen Details merken kann. Irgendwo hatte ich auch mal eine Anleitung vom ADAC dafür…naja…lange ist es her.
Gott sei Dank hatten wir einen KFZ-Mechaniker (gelernt und ausgeübt) dabei, der weiß ja wohl, wie das geht…dachte ich zumindest.
Nach zwei vergeblichen Versuchen dem Empfängerauto Starthilfe zu geben (das Empfängerauto konnte nicht gestartet werden), wunderte er sich warum das nicht funktioniert. Dann hat er die beiden Polzangen vom Empfängerauto abgeklemmt (mein Spenderauto war allerdings noch mit den Polzangen verbunden) und hat dann die beiden freien Polzangen aneinander geführt. Es kam zu keinem Kurzschluss.
Er meinte daraufhin, dass mein Kabel wohl defekt sei.
Ein anderer Freund hatte dann auch ein Starthilfekabel dabei. Damit hat es dann (mit meinem Auto als Spenderauto) funktioniert.
(Aufgefallen ist mir außerdem, dass die Polzange für Minus direkt am Pol der Batterie des Empfängerfahrzeuges angeschlossen wurde. Ich dachte das sollte man nicht tun???)
Meine Fragen sind nun:
- Hat er mein Starthilfekabel eventuell zerstört bzw. ist das Kabel wohl wirklich hinüber? (augenscheinlich sehen die Kabel noch aus wie neu)
- Wie kann ich mein Kabel überprüfen, ob es nicht defekt ist? (Ein Alpin Kabel, 25mm² Querschnitt)
- Wenn es zu einem Kurzschluss an den Zangen gekommen wäre, was hätte dann der Batterie/den Kabeln/der Elektronik passieren können? Oder ist das wirklich harmlos?
Achja, an meinem Auto funktioniert ansonsten alles einwandfrei.
Danke im Voraus!
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16 Antworten
Meiner Erfahrung nach, ist es nicht so einfach, die Kabel zu zerstören.
Wenn die Polklemmen an einander geraten (darf einen Profi eigentlich nicht passieren) gibt es eine Menge Funken und schwarze Brandstellen. Es hängt aber davon ab, wie lange der Kurzschluß bestanden hat. Ein kurzer Kontakt dürfte nicht so problematisch sein, ein längerer Kontakt würde bewirken, dass die Isolierung durch Hitze schmiltzt und das Kabel ausglüht.
Das Kabel überprüfen kannst Du mit einem Ohmmeter, in dem Du den Widerstand eines intakten Kabels gleicher Länge und den Widerstand des beschädigten Kabels vergleichst.
Das ist reine Glückssache, ob an der Batterie/Elektronik einen Schaden entstanden ist, wenn alles funktioniert wie es soll, dann dürfte kein Schaden entstanden sein.
Tip von mir:
Es könnte sein, dass die Batterie durch den Kurzschluß zu einen großen Teil entladen ist, dann sollte eine längere Strecke gefahren werden (also keine Kurzstrecke), damit die Batterie sich wieder aufladen kann.
Wie Corsadiesel schon schrieb, defekte Starthilfekabel sind selten. Was ich mir aber vorstellen kann: Die Polzangen sind ja mit Plastik isoliert. das steht meist bei den billigeren Modellen zu weit über, so dass die Zange mit dem Plastik aufliegt. Dann hat man keinen Kontakt. den Kurzschlusstest sollte man in jedem Fall unterlassen, neben schweren Brandverletzungen (Polzangen könnten verschweißen, man bekommt sie nicht mehr auseinander, nach kurzer Zeit wird das Ding so heiß dass das Plastik zu schmelzen beginnt und abtropft. Hat man sie dann noch in der Hand kann man sich vorstellen was passiert) können sowohl Batterie als auch Elektronik irreparabel geschädigt werden. Durchmessen mit dem Multimeter oder wenn das nicht zur Hand ist baut man sich eben aus einer Taschenlampenbatterie und einer passenden Glühbirne einen Prüfer. Wenn die Kabel defekt sind dann meist an der Anschlussstelle der Polzangen. Sieht man oft nicht, da die Isolierung zur Zugentlastung mit eingeschweißt/verklemmt ist.
Nun was zur Reihenfolge und deren Sinn. Zuerst verbindet man + der Spenderbatterie oder falls vorhanden Fremdstartpunkt mit + des Empfängers (diese Reihenfolge ist noch relativ wurscht, da der Stromkreis noch nicht geschlossen ist). + zuerst ist wichtig um ungewollte Massekontakte zu verhindern. Dann verbindet man - Spender mit - Empfänger. dabei nicht die Batteriepole sondern einen Massepunkt suchen. das hat den Sinn dass die Funken, die unweigerlich entstehen von einer eventuell gasenden Batterie (Knallgas!) ferngehalten werden. Nun lässt man den Spendermotor laufen und startet das Empfängerfahrzeug. Ist es angesprungen schaltet man an selbigem einige starke Verbraucher ein und klemmt - Empfänger zuerst ab (eine leere Batterie gast nicht so dass die Gefahr durch die Funken minimiert wird, die starken Verbraucher dämpfen Spannungsspitzen, die eventuell beim Abklemmen entstehen, wenn der Regler nicht schnell genug reagiert, das schützt also die Fahrzeugelektronik). Dann - Spender abmachen, dann die Plusleitung. Verbraucher wieder abschalten und die Empfängerbatterie durch Fahren (mindestens 45 Minuten, am Besten Autobahn) aufladen lassen. Done. Es ist dann sinnvoll, die Empfängerbatterie mit einem Ladegerät richtig durchzuladen.
Gruß Tobias
Danke euch beiden für die Erklärung!
Würde ja Sinn machen, dass es vielleicht keinen Kontakt gegeben hat und deswegen auch keinen Kurzschluss gegeben hat.
Oder das Kabel ist wirklich defekt...das liegt jetzt wohl an mir das zu testen.
Mal so am Rande: Wie schlimm ist es wirklich, wenn wissentlich ein Kurzschluss mit den beiden freiliegenden Polzangen verursacht wird?
Was passieren kann, habt ihr ja oben erwähnt, aber wie wahrscheinlich ist das alles? (rein Interessehalber)
Wahrscheinlichkeit, dass eine bereits etwas altersschwache Batterie hops geht: Sehr hoch (Zellenbrücken brennen weg)
Dass bei stehendem(!) Motor was an der Fahrzeugelektronik kaputtgeht: recht gering, es entstehen ja keine Spannungsspitzen. Läuft aber der Motor dabei: Sehr hoch.
Dass Batterieklemmen/Starthilfekabel/Polzangen Brand/oxidstellen bekommen und deshalb fast keinen Kontakt mehr aufbauen: fast 100%
Dass man die Zangen nicht mehr schnell genug auseinanderbekommt (Verschweißung): recht hoch.
Gruß Tobias
EDIT: Mir ist sowas mal unabsichtlich passiert und zwar beim fremdstarten eines THW-Einsatzwagens. Die Batterien befinden sich unterm Beifahrersitz (2*250Amperestunden in Reihe), weshalb man mit den Polzangen übelst in er Enge rumfummeln muss. Das Kabel mit über 3cm Querschnitt glühte binnen Sekunden, man konnte nichts mehr anfassen.
Na ja, 500AH ist ja auch ein kleines Kraftwerk, grins.
@TE
Mach Dir keine Gedanken jetzt (oder willst Du unbedingt, dass etwas kaputt geht?), sondern erst dann, wenn wirklich ein Fehler auftritt.
Solange alles läuft, kannst Du beruhigt fahren.
Ich glaube, manche Leute denken zuviel um die Ecke und machen sich damit nervlich kaputt.
Zitat:
Original geschrieben von Corsadiesel
Na ja, 500AH ist ja auch ein kleines Kraftwerk, grins.
@TE
Mach Dir keine Gedanken jetzt (oder willst Du unbedingt, dass etwas kaputt geht?), sondern erst dann, wenn wirklich ein Fehler auftritt.
Solange alles läuft, kannst Du beruhigt fahren.
Ich glaube, manche Leute denken zuviel um die Ecke und machen sich damit nervlich kaputt.
Naja, vergleichbar isses schon, wenn man bedenkt dass gängige Starthilfekabel meist Durchmesser kleiner 1cm haben, dann stimmt das Verhältnis wieder ;-)
Klar, wenn man alles mit Bedacht macht ist Starthilfe keine große Sache. ich möchte ja auch nur darauf sensibilisieren dass man keine unnötigen Gefahren heraufbeschwören muss. Und absichtlich Kurzschlüsse herzustellen bezeichne ich da schon als groben Unfug, das macht man nicht.
Gruß Tobias
Ok, danke an alle Beteiligten!
Schaue dir mal die Polzangen genauer an.
Kann sein das eines der Kabel nicht richtig vercrimpt ist.
http://www.adac.de/_mmm/pdf/Starthilfe_Kurzanleitung_18KB_26841.pdf
Ausdrucken und ins Auto legen.
Zitat:
Original geschrieben von Gorgeous188
http://www.adac.de/_mmm/pdf/Starthilfe_Kurzanleitung_18KB_26841.pdf
Ausdrucken und ins Auto legen.
Genau die liegt nun in der Umverpackung vom Starthilfekabel ;-)
Vielleicht noch als Hinweis: die Karosserien dürfen sich nicht berühren. Sonst gibt es bei Verbinden der Pluspole bereits Kontakt.
Zitat:
Original geschrieben von Gorgeous188
Vielleicht noch als Hinweis: die Karosserien dürfen sich nicht berühren. Sonst gibt es bei Verbinden der Pluspole bereits Kontakt.
Das würde ich doch jetzt mal als vorrausgesetzt ansehen :-D
Gruß Tobias
Zitat:
Original geschrieben von Spezialwidde
dabei nicht die Batteriepole sondern einen Massepunkt suchen. das hat den Sinn dass die Funken, die unweigerlich entstehen von einer eventuell gasenden Batterie (Knallgas!) ferngehalten werden.
Ich dachte ich frage mal in diesem Thread nach:
Gestern musste ich kurz meine Batterie abklemmen, daher habe ich den Minuspol der Batterie vom Kabel getrennt (um den Fehlerspeicher zu löschen).
Als ich das Kabel wieder angeschlossen habe kam es auch zu ganz kleinen Funken beim befestigen des Kabels mit dem Minuspol der Batterie.
Besteht hier nicht genau so Knallgasgefahr?
Kann man das irgendwie verhindern?
Naja, da kann mans ja nicht wirklich vermeiden, aber an einer ruhenden, nicht ladenden Batterie entsteht auch kein Knallgas, da ist die Gefaht dann auch geringer, während ja beim Fremdstarten in die leere Empfängerbatterie ein starker Ladestrom fließt. Es geht halt immer drum, Gefahren soweit wie möglich zu minimieren.
Gruß Tobias