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Startprobleme mit 6 Volt

Themenstarteram 13. Mai 2013 um 9:01

Mein Cremeschnittchen Renault 4CV  hat oft ein Problem beim Kaltstart. Batterie geladen, Anlasser dreht fleißig, Choke am Vergaser auch drin und trotzdem springt es nicht an.

 

Dann ein Ladegerät angeschlossen, obwohl Batterie nicht leer und schon springts sofort an.

 

ich schließe daraus, dass die 6V beim Anlassen so weit absinken, dass es für einen Zündfunken unter Kompression nicht reicht. Denn mit ein wenig mehr Spannung durch das Ladegerät geht es sofort.

 

Meine Frage ist nun, ob das etwas ist, was nur mein Auto betrifft oder ob es häufig vorkommt bei 6V Fahrzeugen.

 

 

Beste Antwort im Thema
am 13. Mai 2013 um 12:39

Grundsätzlich kann eine 6V Elektrik genauso zuverlässig sein wie 12 V, reagiert aber empfindlicher auf Kontaktprobleme. Da höhere Ströme fließen, als bei 12V, ist der Spannungsabfall an Problemstellen auch entspr. größer.

Da Dein Starter 'fleißig dreht', ALLE Verbindungen der Zündung kontrollieren, bzw. reinigen und mit einem Tropfen Ballistol od. Vaseline konservieren.

An der Batterie angefangen (Pole - Klemmen Kontaktfläche) bis hin zu U- Kontakt u. Masseverbindungen d. Batterie u. des Motors. Schwachstellen wie Zündschloß (auch Lichtschalter) sollte man mit einem Relais entlasten.

Schleichenden Defekt der Zündspule (Windungsschluß) solltest Du aber auch ausschließen, Zündfunken schon mal geprüft?

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am 13. Mai 2013 um 12:39

Grundsätzlich kann eine 6V Elektrik genauso zuverlässig sein wie 12 V, reagiert aber empfindlicher auf Kontaktprobleme. Da höhere Ströme fließen, als bei 12V, ist der Spannungsabfall an Problemstellen auch entspr. größer.

Da Dein Starter 'fleißig dreht', ALLE Verbindungen der Zündung kontrollieren, bzw. reinigen und mit einem Tropfen Ballistol od. Vaseline konservieren.

An der Batterie angefangen (Pole - Klemmen Kontaktfläche) bis hin zu U- Kontakt u. Masseverbindungen d. Batterie u. des Motors. Schwachstellen wie Zündschloß (auch Lichtschalter) sollte man mit einem Relais entlasten.

Schleichenden Defekt der Zündspule (Windungsschluß) solltest Du aber auch ausschließen, Zündfunken schon mal geprüft?

Themenstarteram 13. Mai 2013 um 19:17

Der Zündfunke ist natürlich da an der offenen Zündkerze, allerdings heißt das nicht, dass er auch unter Kompression da ist.

 

Hab mal gemessen. Batteriespannung unbelastet 6,3 Volt. Die gehen auf ca 5,2 V runter, wenn der Anlasser läuft. Ich denke, das ist ok.

Das Problem ist, dass an der Zundspule (Zündungsplus) ungefähr 0,7 V weniger ankommen; d.h.auch nur 4,5 Volt während des Anlassens.

Werde ich also mal nachforschen, wo genau die hängenbleiben.

 

Erfreulich ist die gute Funktion des Generators. Schon im Leerlauf erhöht sich die Spannung der Batterie auf 6,6 Volt, d.h. sie wird gut geladen.

 

Noch erfreulicher, dass der Motor, wenn er dann angesprungen ist, so läuft wie eine Biene. Gute Gasannahme und ordentliche Leistung. Der ist auch nicht mehr original 21 PS, sondern aus einer Dauphine mit 28PS.  120 Tacho macht das kleine Dingelchen, und es dauert auch nicht lange, bis sie da ist :)

am 13. Mai 2013 um 19:27

Oder mal versehentlich ein 12v teil eingebaut? :D

zb. Condensator 0,22µf bei 12v , bei 6v 0,33µf Kapazitaet weil

bei 6v die Primerespule dann viel kuerzer ist :rolleyes:

oder die Entstoerwiederstaende im Zuendkabelstecker sollten

um 1 kilo-ohm haben, kontroliere mal Diesen wert.... :)

Themenstarteram 13. Mai 2013 um 19:35

Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass da Enstörwiderstände überhaupt sind. Werde mal gucken.

Hab den Wagen noch nicht so lange. Leider kenne ich die Historie nicht. Sie ist viele Jahre in NL gefahren und hat offenbar einen fachkundigen Vorbesitzer gehabt, denn sie ist komplett rostfrei :)

 

Aber was im Laufe eines 52-Jährigen Autolebens so alles raus und reingebastelt wird....

 

Wie gesagt, der Motor läuft prima, ich lasse da erstmal die Finger von Zündung und Vergaser.

 

Aber der Spannungsabfall zwischen Batterie- und Zündungsplus wird sich finden lassen.

am 14. Mai 2013 um 12:33

Zum Messen die Zündung jew. nur kurz einschalten, Zündspule kann im Dauerbetrieb Schaden nehmen. Sofern die Spule einen Vorwiderstand hat, wäre da ein Spannungsabfall normal.

Themenstarteram 14. Mai 2013 um 18:23

Ich muss eh die gesamte Elektrik überarbeiten. Da geht kein Blinker. Wie das Fernlicht einzuschalten ist, weiß ich auch nicht. Da werde ich ggf. etwas elektronisches bauen zur Ansteuerung der (dann neuen) Relais. 

 

Die Zündspule ist Luftlinie nur 40 cm von der Batterie weg. Da kann auch ein Relais hin, welches dann vom Zündschloss aktiviert wird.

Das Zündschloss ist auch kein Schloss, sondern nur ein Drehschalter. Wer also in den Wagen kommt, kann damit auch wegfahren.

 

 

Meine ursprüngliche Frage  war ja, ob Startprobleme bei 6V Autos häufiger vorkommen oder eher selten sind.

Zitat:

Original geschrieben von Karl-der-Käfer

Meine ursprüngliche Frage  war ja, ob Startprobleme bei 6V Autos häufiger vorkommen oder eher selten sind.

das hat dir der zwiebelfarmer doch beantwortet: grundsätzlich NEIN, allerdings is eine 6v anlage eben sensibler.

Das Fernlicht funktioniert bei manchen älteren Autos per Fußschalter neben dem Kupplungspedal; ob das bei deinem so ist, weiß ich nicht. Aber vielleicht hilft das ja zumindest bei der einen Frage :)

mfg

Genau das gleiche Problem hatte ich bei einem meiner 6Volt-Taunüsse auch :

Mit dem Anlasser georgelt, Motor springt schlecht bis garnicht an. Anrollen lassen, 2. Gang, Motor sofort angesprungen.

Da habe ich mal gemessen, was an der Zündspule an Spannung anliegt, wenn der Anlasser seinen hohen Strom zieht: das waren unter 4 Volt!

Zum testen dann eine Strippe mal direkt von der Batterie zum +Anschluss der Zündspule gelegt, Motor startete deutlich besser.

Dann habe ich das so eine Zeitlang mit einem Relais realisiert, einfach um die 5m Kabel übers Zündschloss abzukürzen. Ging prima. Später habe ich dann auf eine Transistorzündung von helotronik umgebaut (kontaktgesteuert - also jederzeit rückrüstbar), das Relais war damit überflüssig. Seitdem prima Startverhalten, da der Spannungsabfall an der Zündspule wegen direkter +Ansteuerung durch das Zündmodul auf direktem Weg erfolgt nicht mehr so hoch ist.

Die Transistorzündung übernimmt den hohen Zündstrom zur Zündspule, am U-Kontakt werden nur noch ca. 50mA geschaltet. Einmal eingestellt, bleibt die Zündung so, da so gut wie kein Abbrand mehr an den Kontakten entsteht. Prima Sache (für mich zumindest).

Gruß

Nick

am 16. Mai 2013 um 13:00

Zitat:

Original geschrieben von vintageford

Transistorzündung ... Seitdem prima Startverhalten

Fairerweise muß man dazu aber anmerken, daß auch an einer Transistorzündung konstruktionsbedingt mindestens 0,7 V, eher 1,5 V abfallen. Elektrik muß so oder so gepflegt sein!

Aus ästhetischen Gründen wäre moderne Technik im Oldie für mich grundsätzlich nur eine Notlösung, sofern originalgetreue Ersatzteile in hinreichender Qualität nicht erhältlich. Und was Jahrzehnte im Alltag funktioniert hat, kann sooo schlecht ja nicht sein, heutige Problem resultieren eher aus Alterung, Verschleiß und / oder Wartungsstau

Während man Kabelbaum und Verbindungsstellen gut pflegen oder ersetzen kann, ist Zerlegen und Reinigen der Kontakte bei alten Zündschlössern (Licht- / Schaltern) nicht immer möglich. Und auch NOS Ersatz kann schon korrodierte Kontakte haben. Deshalb mein Rat zur Entlastung solcher per Relais, kann man durchaus mit entspr. Material in zeitgenössischer Art erstellen.

Karl, mir scheint, daß Deine Kenntnisse zu Deinem neuen Oldie noch ein wenig lückenhaft sind. Eine Bedienungsanleitung könntest Du beim '25er' anfragen, wenigstens als Kopie. Ansonsten kann es nie schaden, sich beizeiten um ein Werkstattbuch kümmern, ob und was es damals gab, könnte man über Markenclubs erfragen.

Hallo Zwiebelfarmer,

prinzipiell gebe ich dir vollkommen recht, was die Originalität betrifft. Ich muss dazu sagen, meine beiden Autos sind so gut wie vollkommen original, und da lege ich Wert drauf. Und das bezieht sich bei dem P2 von 1957 sogar auf den noch sehr schönen Originallack. Inneneinrichtung incl. Sitzstoff, sowie sonstige Technik sowieso bei beiden 100% Original!

Da es jedoch immer schwieriger wird, die Zündkontakte in guter Originalqualität zu erhalten, zudem das Startproblem bei dem einen Wagen (P3) nach Einbau der Transistorzündung verschwunden ist, habe ich mich dazu entschlossen, die auch bei dem 2. Fahrzeug (P2) einzubauen.

Das Modul ist etwa so groß wie 2 Streichholzschachteln, und lässt sich sehr gut so verstecken, das nur der Fachmann es entdeckt, wenn er dem 6-Volt Kabel aus dem Verteiler folgt.

Aufgrund der vielen Vorteile bin ich sehr überzeugt von der Lösung; zumal es auch recht schwierig ist, 6Volt-Relais in zeitgenössischer Bauform zu finden.

Wo wir gerade bei Relais sind; im P3 habe ich auch ein elektronisches Blinkrelais (m-flash) verbaut, da die originalen Hitzdraht-Relais kaum mehr zu bekommen sind, die Ost/China Nachfertigungen nicht allzuviel taugen, und die Hellphase bei den Hitzdrahtrelais generell recht kurz ist. Das Elektronikteilchen ist so groß wie ein Stück Würfelzucker, habe ich in das Blechgehäuse des Originalrelais eingebaut, und es funktioniert einfach wunderbar! Endlich auch bei 6 Volt helle Blinker mit ausreichend langer Leuchtphase, und immer beginnend mit einer Leuchtphase.

Sicherheit und Zuverlässigkeit sind bei mir schon Kriterien, weswegen ich von der Originalität abweiche.

Just my 2 Cents

Nick

Themenstarteram 18. Mai 2013 um 13:31

Das ist ganz lustig, habe (unabhängig)  das Gleiche gemacht wie Vintageford und  den Anlasser hörte man kaum, das Machinchen war sofort da.

Und exakt das Gleiche werde ich auch machen mit dem Relais, have schon eines mit 5V bestellt (Omron).

Das sind dann halt welche für Printmontage, nicht mit Steckkontakten.

 

Mit der Transistorzündung werde ich machen, wenn ich mal Zeit habe. Neben der geringen Kontaktbelastung kann man auch eine Stromabschaltung machen, wenn der Motor stillsteht. Habe ich vor ein paar Jahren mal entwickelt, allerdings für 12V.

 

Die 0,7...1,5 V Spannungsabfall müssen nicht sein. Die Collector-Emitter Restspannungen dicker Schalttransitoren liegen eher bei 0,2 Volt.

 

Mit OptiMOS Leistungs-FETs kann man auch Relais für Birnen, Scheibenwischer etc ersetzen. Haben Rds im Milliohm-Bereich bei 30A Schaltstrom. Allerdings schalten die nach Minus.

 

@Zwiebelfarmer, wer oder eas ist der "25er"?

Ein Werkstattbuch habe ich, aus der Schweiz, es richtet sich aber mehr an denjenigen, der das Getriebe zerlegen will etc....

Der "25er" ist ein Forumskollege hier (aus dem Raum nordöstliches Franken).

 

Grüsse,    motorina.

am 19. Mai 2013 um 12:54

Zitat:

Original geschrieben von motorina

Der "25er" ist ein Forumskollege hier...

...der Bed. Anleitungen sammelt und überzählige oft zum Kauf anbietet, siehe Eintrag v. 15.Mai hier:

http://www.motor-talk.de/.../...kte-wer-sammelt-sie-noch-t4276389.html

Zitat:

Original geschrieben von Karl-der-Käfer

Die 0,7...1,5 V Spannungsabfall müssen nicht sein...

Ok, man kann sich bei angebotenen Modulen aber nicht auf intelligentes Layout verlassen und Eigenbau ist nicht Jedermanns Sache. Aber darum ging es mir nicht, sondern darum, daß es nichts bringt, einen Fehler durch solche Maßnahmen zu kaschieren, ohne die eigentliche Ursache zu beseitigen. Früher oder später holt einen sowas doch ein.

Vintageford, es lag mir fern, Dich persönlich zu kritisieren, auf Probleme mir der Qualität nachgefertigter Teile hatte ich ja indirekt verwiesen, Zündkontakte leider nicht ausgenommen.

Zitat:

Original geschrieben von vintageford

elektronisches Blinkrelais ... Das Elektronikteilchen ist so groß wie ein Stück Würfelzucker, habe ich in das Blechgehäuse des Originalrelais eingebaut..., Endlich auch bei 6 Volt helle Blinker mit ausreichend langer Leuchtphase, und immer beginnend mit einer Leuchtphase.

Sehr schön! Und bisweilen geht es heute auch nicht mehr anders, der Laderegler ist auch ein Kandidat für solch kreative Lösungen.

Alte Relais im Alugehäuse findet man oft auf Oldimärkten, z.T auch Ebay, die kann man nötigenfalls auch mit neuem Innenleben versehen.

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