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Steckverbindungen lösen

Mercedes
Themenstarteram 8. Januar 2025 um 21:02

Guten Abend,

ich fahre einen s204 220cdi seit mehr als 10 Jahren ohne größere Reparaturen. Jetzt möchte ich den Kettenspanner erneuern. Dazu sind ja eine Anzahl von Steckverbindungen zu lösen.

Wie sie zu entriegeln sind weiß ich prinzipiell, nur meistens lässt sich die Verbindung trotzdem nicht lösen.

Gibt es da einen speziellen Trick? Oder sind die Verbindungen nur so streng, weil sie mittlerweile ziemlich alt sind? Ich möchte keinen Stecker kaputtmachen.

Danke für alle Ratschläge schon im Voraus

dietergert

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12 Antworten

Da müsstet du dir schon die Mühe machen zu sagen welche und auch ein Foto machen. So klingt es daß du gar keinen auf bekommst bzw. alle gleich sind.

Themenstarteram 8. Januar 2025 um 21:21

Es stimmt, ich hab nach einem intensiveren Versuch aufgegeben, da sich nach Lösen der Verriegelung nicht gerührt hat und ich keine Reparatur riskieren wollte. (Ich hab schon zuviele Kabel und Stecker bei meinem w124 reparieren müssen, weil sie durch Alterung zerbröselt sind.

Beispielhaft hab ich ein Foto angefügt. Die Verriegelungsmechanismen dürften ja bei vielen Steckverbindungen ähnlich sein, oder hat jeder Steckertyp seine Eigenheiten?

Img

Also die Steckverbindungen mit Zusatzverriegelung gehen meist auf, indem man einen breiten Schlitzschraubendreher vor die Verriegelung setzt und vorsichtig ohne viel Kraft dreht.

Wenn sich trotz Drücken des Riegels nichts bewegt, hilft meistens, die Steckverbindung erst zusammenzudrücken (also in Richtung „verbinden“), dabei die Entriegelung zu drücken und sie dann zu lösen. Also drücken-entriegeln-ziehen. So sind sie in den Datenblättern tatsächlich meist auch spezifiziert, das ist also nicht mal ein doller Trick, sondern das macht man so ;-).

Klar gibt es jetzt viele unterschiedliche Verbinder, aber alles, was ich bisher im Motorraum angetroffen habe zwischen 1 und 35 Pins wird so gelöst.

Ausnahmen sind die Systemverbinder der Steuergeräte, die meistens durch den Verriegelungsmechanismus selbst die Kontakte führen. Diese sollte man übrigens nur lösen, wenn es unbedingt nötig ist, weil durch jedes Öffnen die Kontakte verschleißen und meist nicht rentabel ersetzt werden können. So ein Motorsteuergerät zum Beispiel legt man lieber mit angeschlossenen Leitungen zur Seite, wenn man nur für irgendeine Arbeit Platz machen muss.

Themenstarteram 8. Januar 2025 um 21:51

Vielen Dank, das hilft mir jetzt weiter. Und die Ergänzung zu den Steuergeräten war auch wichtig. Ich hab meine gesamte Erfahrung mit Autoelektrik (nicht Elektronik) nur bis zu den Baujahren 1994.

Schönen Abend noch!

Vor der Arbeit an Steckern neutrales Kontaktpflegemittel besorgen und damit die geöffneten, sauberen Stecker und Kontaktstifte / Federzungen pflegen. Auch an den Dichtungen sorgt das Mittel für leichtes gleiten.

Ganz allgemein lässt sich sagen, dass es vorteilhaft ist die Stecker und Verriegelungen vor dem Öffnen mit warmem Spüliwasser und Pinsel zu säubern und (moderat) mit Druckluft abzublasen. Dann lässt sich auch die Art und Anzahl der Verriegelungen besser erkennen.

Sand und Dreck zwischen Steckergehäuse und Verriegelung behindert die Bewegung der Verriegelungszungen / -Wippen / -Bügel

Alle gedichteten Stecker enthalten elastische Dichtungen, nach Betrieb sind die Verriegelungen fast immer vom Dichtungsdruck belastet. Deshalb den Stecker nach der äußerlichen Reinigung zunächst in Richtung "zu" schieben und dann die Verriegelung betätigen. Ein leichtes hin- und her kann bei einigen Steckerkonstruktionen das Aufgleiten unterstützen.

Nicht mit Werkzeug unterhebeln, das zerbricht meist die Kunststoffteile und ein Stecker mit beschädigter Verriegelung muss erneuert werden, er wird nicht mehr dicht.

In der Anlage eine Anleitung zur Sicherungs- und Steckerpflege am Kfz.

Gruß

Pendlerrad

Stecker reinigen vor dem Öffnen ist eine gute Idee, um keinen Schmutz an die Kontakte zu lassen. Würde ich aber wegen Korrosion nicht mit Wasser machen.

Ein weithin bekannter Motorenspezialist auf YouTube (:D) empfiehlt dafür WD40, weil es reinigt, die meisten Kunststoffe und Elastomere nicht angreift und eben Wasser verdrängt und so Korrosion vorbeugt. Ich kann es materialtechnisch nicht besser beurteilen, halte es aber für plausibel und mache es auch so.

Die sorgfältige Reinigung dient vor allem dem leichten Öffnen.

Spätestens, wenn die Stecker wieder montiert werden sollten sie trocken sein.

Wasser, das auf Kontakten trocknet hinterlässt maximal einen leichten Belag, das ist noch keine Korrosion.

WD 40 ist ein Mineralölprodukt, das gehört für mich nicht auf Kontakte und selbst wenn es "die meisten" Elastomere nicht angreift kann es auf Dauer doch zur Veränderung von Isolationsmaterial führen.

Themenstarteram 9. Januar 2025 um 8:25

Herzlichen Dank für die ausgezeichnete Anleitung, die mir gut helfen wird beim Öffnen und bei der Pflege der Steckverbindungen.

Ich bin vom Beruf her Korrosionsfachmann, allerdings nur für Metalle, daher bin ich mit Aussagen zu Kunststoffen sehr zurückhaltend. M. E. Ist das größte Problem für die alternden Kunststoffe ist klarerweise der Verlust der Weichmacher. WD40 würde ich eher mit Vorsicht betrachten und im Stecker nicht verwenden. Da bietet sich zu dessen Reinigung eher Isopropylalkohol mit nachfolgendem Trocknen durch sanfte Druckluft an.

Zu viele Schlaumeier hier.

Das WD40 wurde 1959 erfunden und ist ein Kontaktspray mit ganz leichten Schmiereigenschaften. Es ist nicht agressiev und greift keine Stoffe an. Es verdrängt Wasser und stellt eine Zündwilligkeit wieder her. Wurde früher oft nach einer Motorwäsche benutzt wenn der Motor nicht mehr ansprang. Erfolg 100%

Es gibt Menschen , die uralte Gewohnheiten als das sehen, was sie sind, Gewohnheiten.

Es kann im Umgang mit Technik durchaus besseres Verhalten geben und "Wundermittel" sind meist ein Kompromiss.

Ein Anhaltspunkt für den sachlichen Wert der Aussage, WD 40 sei ein Kontaktspray steht im Datenblatt zum Multifunktionsprodukt WD 40, Zitat:

"Nahezu alle Materialien reagieren auf WD-40® Multifunktionsprodukt genauso wie auf andere hochwertige aliphatische Lösungsbenzine..."

Zitat Ende

Ein weiterer Hinweis des Herstellers kann auch zum Nachdenken anregen, Zitat:

"Gewisse Gummisorten schwellen bei längerem Eintauchen in WD-40® Multifunktionsprodukt an."

und weiter:

"Bei klarem Polykarbonat und Polystyrol können Haarrisse oder größere Risse auftreten, wenn sie mit WD-40® Multifunktionsprodukt in Kontakt kommen."

WD 40 kann also die Abdeckungen der heute üblichen Scheinwerfer zerstören...

Der Anwendungsbereich wird vom Hersteller auch beschrieben, WD 40 beseitigt Rost und Quietschen, Einfluss auf Kontakte scheint doch eher ein Nebeneffekt zu sein.

(siehe Anlage)

WD40 ist nicht neutral, es ist ein Lösungsmittel, das einen Schutzfilm hinterlässt, selbst der Hersteller sieht den Hauptanwendungsberich offensichtlich bei Stahl.

In gedichtete Stecker eingebrachte Mittel bleiben dort drin, wirken also unbegrenzte Zeit. Ich will da kein Lösungsbenzin drin haben. Für mich wäre Kontakt 61 eine gute Wahl

Kein Kontakt 60, das ist aktiv und muss nach der Anwendung abgewaschen werden. Auch dazu liefert der Hersteller Informationen.

Gruß

Pendlerrad

Da ich das Thema WD40 hier auf den Tisch gebracht habe: Es ging darum, vor dem Öffnen einer Steckverbindung den Dreck davon zu entfernen. Beispiel: Finde ich bei einer Reparatur einen verölten und verdreckten Stecker vor, nehme ich WD40 auf einen Lappen und reinige den Stecker damit äußerlich. Das halte ich ganz persönlich für besser als Spüliwasser. Wasser mit herabgesetzter Oberflächenspannung kriecht ja bewusst überall hinein und dass Wasser nicht in den Stecker gehört, ist denke ich auch klar. Die Idee kommt wahrscheinlich vom entfettenden Effekt von Spüliwasser, aber auch dann wäre, wie oben schon jemand erwähnt hat, Isoprop die bessere Wahl.

Ich würde auf keinen Fall etwas anderes als ein No-Clean Kontaktspray in den Stecker hineinsprühen. Auch kein WD40. Und wenn ich überhaupt etwas im Stecker reinigen muss, trockne ich es mit ölfreier Druckluft.

 

Wie auch immer: Einen sehr verdreckten Stecker kann man mit was auch immer reinigen, bevor man ihn öffnet. Drücken, dann ziehen, damit der Stecker gut entriegelt. Und Ansonsten einfach nichts reparieren was nicht kaputt ist. Saubere Stecker, die noch funktionieren und nicht verölt sind, einfach in Ruhe lassen und gut ist.

das Beispiel mit dem Lappen passt aber nicht für die feinen Strukturen der Verriegelung mehrpoliger Stecker wie ich sie zum Beispiel an einer Standheizung oder an Sensoren vorfinde.

Mit einem Lappen bekommt man Sand und Dreck aus den Verriegelungsbereichen nicht raus und die Steckeraufnahme ist nicht von allen Seiten frei zugänglich.

Sand und Dreck blockiert die Bewegung der Verriegelungszungen und diese gilt es zunächst gewaltfrei zu lösen.

Ein gedichteter Stecker in geschlossenem Zustand ist dicht, auch gegen Spüliwasser.

Selbstverständlich kann man den Schmutz auch mit z. B. Isopropanol lösen.

Es wird aber schon eine erhebliche Menge gebraucht und das ist nicht angenehm in der Anwendung.

Lösungsmittel entfernt möglicherweise in der Umgebung auch mehr als mir lieb ist (Beschriftungen...).

Die gedichteten Stecker sind auch ein gutes Beispiel für ein System. dass nur so gut ist wie sein schwächstes Glied.

Die Kontaktstifte und -Federn der elektrischen Verbindung müssen vor Umwelteinflüssen geschützt werden. Eindringende Feuchtigkeit würde den Stecker zerstören, Oxidationsprodukte können in Verbindung mit Wasser zu Kriechstrom führen und dieser kann auf die Dauer sogar Kontaktmaterial elektrochemisch abtragen.

Zwischen der festen Steckeraufnahme und dem abnehmbaren Stecker gibt es eine Weichstoffdichtung. Die funktioniert nur, wenn der Stecker durch die Verriegelung fest gehalten wird.

Diese Dichtung und die zugehörigen Flächen der Steckerteile muss bei der Montage auch sauber sein.

Etwas neutrales Kontaktpflegemittel lässt die Dichtung gut gleiten und sauber an ihren Platz kommen.

Für jede Einzelader hat der Steckerkern eine Kammer, um die Ader sitzt ein (Silikon-) Stopfen, der vom Kontaktstück gehalten wird und durch Verspannung zwischen Adernisolierung und Kammer dichtet.

(das Bild zeigt einen leistungsfähigeren Kontakt mit 2,5 mm² Ader, der passt z. B. in den zweipoligen Powerstecker auf den anderen Bildern)

Wenn jetzt durch äußere Einwirkungen die Adernisolierung versprödet und feine Risse bekommt dringt Feuchtigkeit ein und wird durch die Kapillarwirkung zwischen den feinen Einzeldrähten der Litze in den Stecker transportiert.

Deshalb ist es auch wichtig, mit welchen Stoffen die Adernisolierung in Berührung kommt und mit WD 40, dass sich in den Kammern über den Silikonstopfen sammelt kannst Du Deinen Steckerverbindungen ggf. einen schlechten Dienst erweisen. Der Übergang vom festen zum beweglichen Bereich der Ader ist für Isolationsbrüche immer besonders anfällig und falls WD40 auch nur die unvermeidliche Alterung beschleunigt ist die Anwendung ein Fehler.

Gruß

Pendlerrad

Stecker Webasto TT-C / -E
Webasto TT-C
Crimpkontakt mit Einzeladerdichtung
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