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Steuergerät unter Wasser

Themenstarteram 9. Oktober 2007 um 14:01

hallo Mercedes-Gemeinde !

bei meinem C-200 BJ2001 ist nach einem Wassereintritt das Motorsteuergerät defekt. Die Werkstatt will ein Tauschgerät um € 1100 und zusätzlich das SAM Modeul (ca.350€) tauschen.

Folgende Fragen an Euch:

1) Könnte ein gebrauchtes Steuergerät verwendet werden - Problematik des Sicherheitscodes

2) Kann dieses "Programmieren" auch mit einem besseren Diagnosegerät über den CAN Bus ergolgen ?

3) Kann eventuell ein ROM/EPROM mitsamt dem orginal-Setup auf ein Tauschgerät umgesteckt bzw. umgelötet werden.

4) Hat von Euch schon jemand versucht ein Merd.Motorsteuergerät selbst zu reparieren (und ist es auch gelungen ;-)

Grundsätzlich würde ich über entsprechende Kenntnisse verfügen.

5) Besteht ein Chip-Tuning von Carlsson im Tausch des kompletten Steuergerätes und ich brauch mein altes defektes nicht ?

6) Stimmt, dass sicherheitshalber auch ein SAM (ich glaube es gibt 2) mitgetauscht werden sollte um das neue Steuergerät nicht eventuell durch einen defekt desselben zu beschädigen ?

Wäre Euch für die eine oder andere Antwort dankbar, auch wenn ich angesichts unzähliger Probleme mit einem CLK-Cabrio und dem C200 mit Sicherheit nie wieder einen Mercedes kaufen werde.

Liebe Grüsse aus Wien, Thomas

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8 Antworten

Hmm,1 Nein 2 Nein 3 evt Rep. 4? 5 Nein 6 WAS ist denn da Passiert?

Themenstarteram 9. Oktober 2007 um 17:51

Hallo Fuchs,

ad 3) Weisst du, ob die zu programmierenden Schlüsselzahlen (FgstNr, Motornummer,..) in dem 8MBit Flash-ROM abgelegt sind ?

ad 6) Das Fzg ist nach 5 Tagen Dauerregen nicht mehr angesprungen. Die Werkstatt sprach von Wassereintritt in das Steuergerät obwohl es eigentlich innen recht trocken aussieht. Ich habe den Eindruck, dass immer mehr Werkstätten angesichts des zunehmenden Einsatzes von Elektronik überfordert sind. M.E. handelt es sich beim SAM-Modul um eine Schaltstufe die sich eigentlich rückwirkungsfrei verhalten sollte ?!

Morgen bringt mir mein Vater die beiden Baugruppen (MSTG und SAM) vorbei und ich werde selbst mal einen Blick darauf werfen. Vielleicht resultiert der Fehler aus Kontaktoxidation und einer fehlerhaften Lötstelle.

Ich werde mich mal parallel erkundigen ob ich die Platinen im Backofen nachlöten kann.

Liebe Grüsse

 

Thomas

Ja beim 203 hat es viel Mist gegeben aber Wassereinbruch/ STG-ausfall hab ich noch nicht gesehen oder gehört.Zu 3 die FIN-NR und Schlüssel / FBS lernt das Stg nur einmal da kann mal nichts Programmieren/Überschreiben.Zu6 ich geh mal davon aus das,das keine DB-Werkstatt ist und das ist nicht gut.Und die Sache mit dem Backofen das ist ganz schon Heiß davon kann ich dir nur abraten.

Hallo, ich war mit meinem Sterni bei Mercedes weil es wieder Probleme mit dem SAM gab, da meinte der Meister das man gerade bei der W203 Reihe besonders drauf achten soll das keine Blätter oder anderer Dreck sich unter Halb von den Scheibenwischern (Mulde / Becken) oder neben dem SAM ansammeln, sonst verstopfen die Abflussrinnen bei Dauer Regen, und es läuft ins SAM. Soll ziemlich oft der Fall sein.

Themenstarteram 9. Oktober 2007 um 19:48

@ fuchs:

Seit eine DB-Werkstatt für das Öffnen des Kofferraumdeckels 350€ verlangt hat bin ich quasi geheilt.

Damaliges Problem war ein defektes Hydraulikaggregat meines CLK. Die Schrauben um sich Zugang zum Aggregat zu verschaffen wurden damals nicht geöffnet......

Zurück zu dem Elektronikproblem. Also nachdem der Schaden unmittelbar nach mehrtägigem Regen spontan aufgetreten ist wird Pascha mit seiner Vermutung schon recht haben. Bezüglich des Lötens mach dir keine Sorgen - wenn ich keinen reflow Ofen zur Verfügung habe verwende ich ein Heissluft-Lötgerät obwohl es mir auch mit dem Backofen bei 190° und Vorsicht und Geschick schon mal geglückt ist eine smd-bestückte Platine zu reparieren.

Themenstarteram 10. Oktober 2007 um 8:58

Also wie es aussieht, sind einige Bauteile am unteren Rand des Mstg oxidiert und mit einem bläulich grünem Film überzogen.

Besonders der serielle EEPROM (darin werden wohl Immo und ECU Seriennummern abgelegt sein) scheint davon betroffen zu sein. Werde jetzt mal die betroffenen Komponenten entfernen , sicherheitshalber das EEPROM auslesen und dann wieder sorgfältig auflöten.

Das SAM Modul übrigens hat auch jede Menge Elektronik an Board und stellt nicht nur eine einfache Relais- und Sicherungsbaugruppe dar. Üblicherweise sind solche Ausgabegruppen rückwirkungsfrei und sollten von der Steuerung über OC-Ausgänge angesprochen werden. Also ich denke das SAM wird das alte bleiben.

Themenstarteram 17. Oktober 2007 um 19:47

Alles dreht sich - alles bewegt sich !

Nach einiger Recherchen und hilfreichen Tipps bin ich jetzt ein wenig gescheiter und konnte 1.500€ Reparaturkosten einsparen.

Der Wassereintritt beim W203 ist ein typisches Leiden, das vor allem bei den ersten Modellen bestanden hat.

DB hat offenbar reagiert und später eine Kunststoffabdeckung spendiert.

Also beim Ausfall meines Steuergerätes BOSCH EDC-15C6 ist dieser Wassereintritt offenbar über die oben liegenden Stecker erfolgt

und das Wasser hat sich an der Unterseite der Platine angesammelt (ca. 10mm).

Das Resultat war eine leuchtende Motorkontrolllampe - ein nach 5 Sekunden anlaufender Motorlüfter und die Anzeige "Wartezeit einhalten" im Infodisplay. Nachdem die Werkstatt mit dem Diagnosegerät "nicht hineingekommen" ist wurde mir nahegelegt, ein neues Motorsteuergerät und sicherheitshalber auch ein neues SAM/SRB Modul anzuschaffen. Letzteres für den unwahrscheinlichen Fall, dass das SAM zu einer Beschädigung des ECMs geführt hat.

Das ausgebaute ECM ist dann bei mir gelandet und ich konnte Oxidationsspuren an den beiden unteren Schrauben feststellen.

An der Platine selbst zeigte nur der 8-polige serielle EEPROM grünlichblaue Oxidationsspuren. Nachdem ich mich versicherte, dass

Reparaturdienste in Deutschland ECM's auch nach erfolgten Reparaturversuchen servicieren, habe ich diesen EEPROM ausgelötet, die Kontakte gereinigt und wieder aufgelötet. (Wahrscheinlich wäre dies gar nicht notwendig gewesen ?!).

Alle Signalausgänge wiesen vernünftige Pegel auf und ich konnte bei Anlegen der 15er Klemme (Zündungsplus an Pin 2/13) erkennen wie das serielle EEPROM ausgelesen wurde. Darin sind offenbar die IMMO-Daten abgelegt um den einfachen Austausch von ECM's zu unterbinden - angesichts der umfangreichen Informationen auf russischen und rumänischen Internetseiten eine völlig unzureichende Massnahme, die zuletzt

nur dazu führt, dass wir Verbraucher bei Anschaffung und Reparatur tiefer in die Tasche greifen müssen. Für organisierte Fahrzeugschieber stellen diese technischen Vorkehrungen wohl keine Probleme dar.

Auch das CAN-Signal erschien auf dem Oszilloskop betrachtet vernünftig - vor allem die Tatsache dass sich das Signal mit Anlegen des Zündungsplus sichtbar veränderte.

Conclusio: Steuergeräte können für den Verbraucher oft zu einer kostenspieligen Reparatur führen und oft reicht nur

einfaches Trocknen um die Dinger wieder zum Laufen zu bringen. Ich bin ziemlich sicher, dass viele der zur Diagnose bzw. zur Reparatur

geschickten Steuergeräte unrepariert aber funktionstüchtig zur Werkstatt zurückkommen. In wie vielen Fällen der Kunde dafür bezahlen musste

liegt wohl an der Aufrichtigkeit der Werkstatt - als Konsument fehlt es an Überprüfungsmöglichkeiten.

Soviel Segen (Emissionsverminderung, Verbrauch, Leistung) modernste Elektronik einerseits bringt - so viel einfacher war es das eine oder andere Ding mal aus einem anderen Fahrzeug auszubauen oder vom Schrotti zu holen.

Auch vielen Werkstätten fehlt es trotz moderner Analysemittel mit denen er oft "nicht reinkommt" mitunter an Problemlösungskompetenz, bzw.

der Möglichkeit ein elektronisches Teil zu prüfen.

Ich will jetzt niemanden dazu animieren, an seinem Steuergerät herumzulöten, und natürlich hätte es auch in meinem Fall ein gröberer Defekt

gewesen sein können. Aber auch das Steuergerät hat Sicherungen - Elkos die auslaufen können oder Leiterbahnen die korrodieren - vielleicht lohnt es sich das eine oder andere Mal, die Werkstatt zu ermutigen, das geheimnissvolle und teure Ding mal aufzuschrauben.

Liebe Grüsse aus Wien

Thomas

 

 

 

Das ist ja Hammer, mit welcher Kompetenz du gesegnet bist und dass Du uns so ausführlich darlegst, was defekt war! :)

Heutigentags ist genau das das Problem, was Du beschreibst: Durch die immer stärker werdende (elektronische) Integration der Bauteile in einem Kfz sieht sich die Werkstatt außerstande, Teile wirklich zu REPARIEREN. Es fehlt schlicht an Fachwissen und an Lust behaupte ich mal, die Module zu prüfen. Stattdessen wird einfach das gesamte Element geordert.

Irgendwann einmal in nicht allzu ferner Zukunft wird ein Teil im Motorraum defekt sein und der gesamte Vorderbau wird schlicht ausgetauscht...

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