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Steuerkette beim 560 SEC wechseln oder wartungsfrei?

Mercedes CL C215
Themenstarteram 12. Februar 2007 um 22:30

Hallo Fachmänner,

man liest hier viel von Steuerkettenwechsel, Kettenspanner und Gleitschienenwechsel. Ist das bei meinem 560 SEC, Bj. 90 mit 215000 Km nötig, oder ist es wie ich dachte wartungsfrei? Man hört nichts klackern oder so, aber es macht mir irgendwie Angst, wenn ich hier lese, daß viele bei ihren V8's die Steuerketten usw. wechseln. Ich muss dazu schreiben, der Wagen steht fast nur in der Garage und wird im Sommer Wochenends zum cruisen mal herausgeholt. Ich fahre Hobbymäßig ca. 4000 Km bis 5000 Km pro Jahr und lasse regelmäßig Öl + Filter, sowie Kerzen und den ganzen anderen Kram wechseln. Ich fahre ihn aber gerne auch mal aus, d.h. Tachoanschlag und volle Drehzahl. Also wechseln oder nicht?

Es bedankt sich

Gerdrudi

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16 Antworten

Auf jeden Fall wechseln.

Vor einiger Zeit hat mir ein Fahrer eines 500SE erzählt das der Motor nach dem Wechsel wesentlich besser läuft/zieht.

Eigentlich logisch:

Mit der Längung der Kette ändern sich die Steuerzeiten, natürlich negativ.

Und falls die Kette reißt (dein Auto ist 17 Jahre alt!!!!!!)

kannst du den Motor und damit eingentlich den ganzen Wagen vergessen.

Du schreibst das du den Wagen auch mal gerne ausfährst.

In dem Fall ist die Steuerkette sehr stark belastet.

Wenn du es machen läßt:

Auf alle Fälle stell dich daneben. Diese Arbeit kannst du im Nachhinein nicht überprüfen. Auf jeden Fall FESTPREIS vereinbaren. Mehrere Werkstätten miteinander vergleichen!!!!

Den Wechsel von Kettenspanner und Gleitschienen halte ich für nicht so wichtig.

Hallo gerdrudi

Ich würde erstmal überprüfen, ob ein Steuerkettenwechsel überhaupt nötig ist.

Test 1

Bein normalem Gasgeben im Stand oder beim Beschleunigen während der Fahrt, kann man z.B. durch ein stark klingelndes, fast rasselndes Geräusch vernehmen, falls eine Steuerkette nicht mehr optimal gespannt wird und gelegentlich schwingt (z.B. wenn Kettenspanner defekt oder selbiger ausserhalb seines Spannbereiches ist).

Ich hatte schon einen defekten Kettenspanner. Die "heftigen Klingelgeräusche" sind dann unüberhörbar und ein KfZ-Techniker kann es sofort deuten.

Test 2

Wenn man den/die Ventildeckel abschraubt und mal eine Sichtprüfung der Steuerkette vornimmt, kann man schon selbst feststellen, ob es z.B. blancke Reibstellen an der Kette gibt, die auf abgenutzte Gleitschienen hinweisen könnten, weil die Kette irgendwo auf Metall schleift, anstatt auf den Gleitschienen.

Test 3

Die Längung der Steuerkette kann man nicht einfach so messen. In einer Werkstatt ist es evtl. möglich aber eh sehr aufwendig und teuer.

Deshalb die Kette und die Nockenwellenzahnräder genau auf Verschleiss begutachten und das über eine ganze Motorumdrehung. (Kurbelwelle von Hand drehen).

Wenn da schon offensichtlich wird, dass die Steuerkette recht "wackelig" auf den Nockenwellenzahnräder herumrutscht oder man sie schon mit den Fingern etwas abheben kann, dann stimmt sicher was nicht.

Die Kette muss fest gespannt auf den Zahnrädern sitzen.

Hinweis

Bei einem Steuerkettenwechsel sollten auch die Gleitschienen gewechselt werden. Diese unterliegen schliesslich auch einem Reibungsverschleiss durch die Kette. Beide Komponenten hatten schliesslich die gleich lange Betriebsdauer.

Der Kettenspanner sollte auf Funktion überprüft werden und kann sicher wiederverwendet werden, wenn er ok ist.

Entgegengesetzt der Meinung, dass die Steuerkette mit Steigender Umdrehungszahl extrem viel Kräfte überträgt, hab ich in Erfahrung bringen können, dass dem nicht so ist.

Die Kette steuert lediglich den Nockenwellen-Ventiltrieb an, welcher einen relativ konstanten Kraftaufwand benötigt und sich lediglich die Drehzahl verändert.

Es werden aber keine Vollast kräfte wie bei einer Beschleunigung über die Antriebsachse übertragen, weil vom Ventiltrieb her keine steigenden Kraftwiederstände erzeugt werden.

Die immer konstanten Ventilfederkräfte, leichte Reibungsverluste bei der Nockenwellenumdrehung und den Reibungsdruck durch den Anpressdruck des Kettenspanners auf die Gleitschienen an der Kette anliegen, sind lediglich diese Kräfte zu überwinden.

Fliegkräfte werden durch die Gleitschienen und den Kettenspanner stark reduziert, um ein Schwingen der Kette zu vermeiden.

Abschliessend ist zu sagen, dass Steuerkettenrisse öfter darauf zurückgeführt werden können, weil die Kette zu sehr schwingte. Entweder Kette gelängt, Gleitschiene(n) gebrochen oder Kettenspanner defekt.

Materialfehler, die ein Reissen verursachen können, gibt es sicher auch, aber bestimmt relativ selten.

Also erstmal systematisch prüfen, denn ein Steuerkettenwechsel ist relativ aufwendig und teuer!

Gruss ippi

am 13. Februar 2007 um 19:51

Hallo Gerdrudi

Motorschäden durch Kettenrisse habe ich noch nicht gehört, eher schon durch gebrochene Gleitschienen ( obere Schienen ). Diese neigen im Alter und bei Laufleistungen jenseits der 200.000 km zum Verspröden und zum Brechen. Bei viel Pech setzen sich die Reste zwischen Kette und Nockenwellenräder und die Ventile machen einer Banane Konkurrenz !!

Sicher kann ein Kettenwechsel nicht schaden, aber dazu hat ippi ne ganze Menge gepostet.

Bei meinem 560er steht in diesem Jahr noch ein Gleitschienen-Wechsel an (189,000 km ).

Gruß

Bernie

Hallo Bernie Blindmann

Hast Recht mit den Gleitschienen...das Material wird extrem spröde, je älter es wird.

Seltsamer Kunststoff, aber dafür sehr verschleissarm, trotz Kettenrieb über so lange Laufzeit.

Man muss sich schliesslich vorstellen, dass die Steuerkette wie eine "Hochleistungskettesäge" rundumläuft...Drehzahlen, Drehzahlen...

Ich selbst habe noch keine Steuerkette und Gleitschienen gewechselt, aber mich schon mal verrückt machen lassen, als mein Kettenspanner defekt war.

Das gab mir Anlass, mich eingehend mit der Materie zu befassen.

Aber ich kann trösten...

Die Steuerkette ist im allgemeinen sehr ropust und reisst von selbst sicher nur in Ausnahmefällen...es sei denn die Komponenten Kettenspanner und Gleitschienen sind defekt und bleiben unbeachtet und bilden dann den Auslöser für einen Kettenriss.

Ein Steuerzahnriemen, wie z.B. beim Golf, etc. muss mehrfach in dessen Autoleben gewechselt werden.

Eine Steuerkette hingegen kann ein ganzen Leben lang halten, wenn sie auch nicht ganz wartungsarm ist.

Gruss ippi

Themenstarteram 14. Februar 2007 um 20:58

Hallo Ippi,

kannst Du mir mal sagen, was für ein Aufwand es ist, bzw. was es kostet die Gleitschienen, bzw. Kette und schienen zu wechseln?

Gerdrudi

am 14. Februar 2007 um 23:40

Also ich hab bei meinem 560SE damals die Steuerkette wechseln lassen bei 180000km.Der Wagen hing danach deutlich besser am Gas und war spritziger. Nötig wäre es nicht gewesen aber gebracht hat es schon was. Wenn du es dir leisten kannst/willst mach es, wirst es nicht bereuen.

Gruss

Olli

Hallo gertrudi

Zu den Preisen kann ich leider nichts sagen. Am besten konkret bei MB anfragen.

Bei dem Rep.-Aufwand kommt es immer darauf an, Wer und Wie man es macht.

Die Einen wechseln nur die Steuerkette indem die neue Kette an die alte angehängt und durchgezogen wird.

Empfielt sich sicher nur, wenn die Gleitschienen tatsächlich noch bestens in Ordnung sind.

Ansonsten der Komplettwechsel von Kette und Gleitschienen.

Sicher müssen auch paar Aggregate raus, um an alle Zugänge zur Steuerkettenführung und der Gleitschienen zu wechseln.

Wenn man es selbst reparieren kann, ist es sicher eine enorme Kostenersparnis, aber sicher auch etwas Geduldssache und hoher Zeitaufwand.

Aber man muss extrem genau arbeiten und aufpassen, dass sich die Steuerzeiten nicht verstellen!

Also Nockenwellenposition genau markieren und fest justieren.

Aber ich empfehle erstmal, zu prüfen, ob tatsächlich eine Reparatur nötig ist!

Gruss ippi

kettenlängung isn ammenmärchen...

die kette an sich ist unverwüstlich.. die gleitschienen weniger... aber wenn du die schienen alle machst... bist du so weit vorgedrungen das die paar € für die kette auch nix machen....

Naja, also unverwüstlich ist so eine Steuerkette sicher nicht, was diverse Erfahrungsberichte in Foren belegen.

Obwohl ich es auch nicht glauben wollte, hab ich mich auch überzeugen lassen, dass sich eine Steuerkette mit zunehmender Betriebsdauer etwas längt.

Der Kettenspanner ist deshalb nicht für umsonst mit einer mechanischen Federspannung und in der Regel auch mit einer hydraulichen Federspannung versehen.

Die Kette wird damit einerseits im konstanten Spannungslauf gedrückt.

Andererseits wird eine minimal entstehende Längung der Kette kompensiert.

Der Verschleiss der Gleitschienen ist auf Grund der Materialkomponenten und Schmierung der Kette relativ klein, was aber im Verschleissfall widerum durch den Kettenspanner kompensiert wird.

Die Längung der Kette ist nicht unbedingt durch die Zugkräftebelastung der Kette zu begründen (ohne verbaute Zündkerzen kann man sogar die Kurbelwelle von Hand drehen, und damit auch die Ventilsteuerung).

Die Längung der Kette kommt auch etwas dadurch zu STande, weil die Kette in ihren Gliedern etwas verschleisst und etwas ausklappert.

Die Motordrehzahl lässt die STeuerketten entsprechend schnell umlaufen...entsprechend verschleissen auch die Glieder der Kette...

Man muss nur mal zählen, wieviel Kettenglieder eine Steuerkette hat...

Verschleisst jedes Glied nur ein winziges bischen, potensiert sich das, je länger eine Steuerkette ist.

Zitat:

Original geschrieben von 3litercoupè

kettenlängung isn ammenmärchen...

Nein ist es nicht!

Als ich in meinem alten 124er bei ca. 280TKM die Steuerkette ausgetauscht habe, war die alte Kette knapp 1 cm länger als die neue Kette - bei gleicher Anzahl Kettenglieder!

Hier mal ein Link zur KFZ-Technik

http://www.kfz-tech.de/Steuerkette.htm

mittlerweile ist aus diesem mercedes benz werk hier eine motorenschmiede geworden... ich mache grade den 5. motor in diesem jahr... dabei sind drei 103er gewesen.. die haben eine einfache kette.... die würde sich ja normaler weise am ehesten längen... ich konnte an keinem der unzähligen motoren die ich je gemacht habe egal welche laufleistung eine kettenlängung.... nicht feststellen...

was ich jedoch feststellen konnte ist das die markierung der kurbelwelle variabl ist... und verstellt ist... wenn man sich danach richtet... stimmen die steuerzeiten nicht...klar...

aber in wirklich keit stimmen sie...

also ich hab locker 100 motoren gemacht...102, 103, 601 bis 603, 104 , 117 116 110 180 und weiß nich was noch alles...

und das ketten reißen liegt an spannschienen oder gleitschienen die zerplatzen und in kettentrieb fallen....

hier kann man die markierung sehen.. die ist angeschraubt... die rote farbe ist meine markierung... damit es wieder da hinkam wo es hingehört.. zusätzlich markiere ich es mechanisch... dam man die farbe schonmal mit diversen reinigungmitteln wegwischt... und dann kann man nur noch raten.. wenn man nicht weiß wie man den ot bei aufgeschraubten zylinderkopf ermittelt... also lasst die leute schreiben was sie wollen... ich tue es auch ...aber was man glaubt.. is immer ne andere sache... ich weiß was ich sehe...

und hier der grund für reißende ketten.. wenn diese kunststoffteile zerbersten....

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