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Stößelstangen / Hydrostößel einstellen ?

Harley-Davidson
Themenstarteram 14. Februar 2016 um 14:38

Hallo,

ich habe mein Winterprojekt, die Überholung und Neuabdichtung meines Motors, nun fast abgeschlossen. Gemacht wurde: Zylinder nachgehohnt + neue Kolbenringe, Neue Schaftdichtungen + Ventile neu eingeschliffen, Kopf und Furssdichtungen erneuert, Ölpumpe komplett zerlegt, gereinigt und neu abgedichtet, Motor komplett entlackt (Trockeneisstrahlen) und neu lackiert.

Im Moment bin ich damit zu gange die Stößelstangen neu einzustellen, weil ich dem Vorbesitzer bei dem ganzen Murcks der bis dato aufgetaucht ist, nicht mehr vertraue.

Vorab, bei mir sind Hydros von Jims in Verbindung mit einstellbaren S&S Stößelstangen verbaut mit 32TPI. Ich bin folgendermaßen vorgegangen und hoffe mir kann jemand bestätigen, dass das so korrekt war:

1. Erste einzustellende Stößelstange auf den tiefsten Punkt gedreht (auf den Nockengrundkreis, habe zur Sicherheit sogar den Steuergehäusedeckel demonitert gelassen damit ich auch sicher auf dem tiefsten Punkt war. Ob das notwendig ist weiss ich nicht, aber ich habe mich dabei sicherer gefühlt.)

2. Stößelstange auseinander gedreht bis sie mit der Hand nicht mehr zu drehen war.

3. Dann eine Umdrehung weiter, dass das Ventil anhebt. Nach kurzer Zeit hatte sich der Stößel gesetzt. Den Vorgang habe ich solange wiederholt bis das Ventil, auch nach längerer Wartezeit sich nicht mehr geschlossen hat. Während der Einstellarbeiten war der Steuergehäusedeckel wieder provisorisch angesetzt, damit sich hier keine Messabweichung einstellt.

4. Dann die Stößelstange wieder zusammengeschraubt, bis sich gerade noch mit der Hand drehen hat lassen. Von diesem Punkt ausgehend habe ich dann die Stößelstange um 3 Umdrehungen wieder zusammengedreht (in Summe kürzer gemacht). Damit ergibt sich am Kipphebel ungefähr ein Spiel von 2,2 bis 2,5mm.

5. Dann den Motor auf die nächste einzustellende Stößelstange weitergedreht, und das gleiche von vorne.

War bis hierher alles OK, oder habe ich etwas vergessen zu berücksichtigen??? Der Motor lässt sich von Hand ohne Probleme durchdrehen.

P.S. Das Nockenwellenlager(INA) habe ich in diesem Zug ebenfalls gleich gegen ein Torrington ausgetauscht.

 

Muss die Ölpumpe eigentlich vor dem ersten Betrieb mit Öl befüllt werden oder erledigt das die Schwerkraft (Öltank liegt ja höher als die Pumpe)???

 

Über eine kurze Rückmeldung würde ich mich sehr freuen. Habe auch mal ein Bild von meinen Hydros mit beigefügt.

Grüße

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150 Antworten

Mal abgesehen davon das eine Kombination Hydrostößel + einstellbare Stoßstangen völlig sinnfrei ist .

Entweder hast du Hydros , dann nimmt man die originalen starren Stangen .

Oder

Du hast starre Stößel , dann brauchst du natürlich einstellbare Stangen .

Beides kombiniert ist normal unsinnig .

Das mit dem einstellen soll ja nur sicherstellen , das der Kolben in den Hydros im normalen Arbeitsbereich selbiger stehen , nachdem die aufgepumpt worden sind , mehr nicht.

Ob das also eine Umdrehung mehr oder weniger ist , ist total wumpe von der Funktion her , den Hydro juckt das nicht .

Aber : Die Hydros müssen ölfrei und leer sein , damit der Kolben wirklich unten ist , bevor du die Stangen kürzer schraubst .

Am einfachsten stellst du die Stangen vorher auf die Längen der starren originalen ein , fertig.

Es sei denn die Nachbauhydros haben andere Längen, was ich nicht weiss .

Also eigentlich nichts Geheimnissvolles , wie immer geglaubt wird .

Die Ölpumpe musst du nicht füllen , wozu , im Werk wird so ein Motor ja auch furztrocken zusammengebaut .

Themenstarteram 14. Februar 2016 um 20:06

Hallo und vielen Dank für die Antwort,

Die Kombination von Hydros und einstellbaren Stößelstangen kommt vermutlich zustande weil S&S Zylinder auf einem STD Gehäuse in Verbindung mit STD Zylinderköpfen verbaut sind.

Vermutlich war das mit den originalen Stagen nicht mehr zu machen. War die oben beschriebene Einstellprozedur nun soweit richtig?

Wie lange wird es denn dauern wenn der Motor das erste mal gestartet wird, bis sich wieder ein normales Motorgeräusch einstellt?

Wird ja vermutlich erstmal richtig scheppern mit dem momentanen Spiel, oder?

Gruß

Sandro

Die (vor)einstellprozedur ist oK.

Bis die Hydros gefüllt und stabil sind dauert es ca. 20 - 30 sec.

Es rasselt halt , keine Angst bekommen.

Das mit den S&S Zylindern glaube ich nicht , sonst müssten die zylinder ja länger sein ,und die Kurbelwelle mehr Hub haben , was wohl nicht der Fall ist .

Nebenbei halte ich die ganzen Nachbauersatzteile für keinesfalls "besser" als die originalen , und weiss echt nicht warum da so viel Kohle versenkt wird , ohne wirklichen Vorteil .....

Die Köpfe sind unterschiedlich, nicht die Zylinder.

Der größte Vorteil von einstellbaren Stößelstangen ist, das beim Wechsel der Nockenwellen, etc. der Kopf samt Kipphebel nicht demontiert werden muß. Das rechnet sich schon fast bei der ersten Schrauberei, spätestens aber nach der 2. Je nach Stundensatz des Mechanikers. :D

Diese Art der Einstellung kenne ich nur, wenn man Rev-Ringe nachträglich in die Hydros eingebaut hat. Ansonsten werden Hydros spielfrei ganz lang mit der für diese Gewinde der Stößelstangen vorgeschriebenen Anzahl Umdrehungen komprimiert. So hat man dann auch kein oder fast kein klappern beim Neustart, sofern die Hydros oelgefüllt waren (wie bei Dir) Die Klapperprozedur kann deutlich länger dauern als 20-30 Sek, das letzte leise Ticken braucht manchmal viele Kilometer Fahrt. Manchmal hilfts komischerweise, wenn man den Motor zwischendurch mal für einige Minuten ausmacht.

Ich glaube, auf den Seiten von JIMS gibts Einstelltabellen für die verschiedenen Gewinde der Stößelstangen. ...oder bei irgend einem anderen Zub-Tuner-Teile-Höker

Zitat:

@HD-Moos schrieb am 15. Februar 2016 um 01:28:47 Uhr:

...Der größte Vorteil von einstellbaren Stößelstangen ist, das beim Wechsel der Nockenwellen, etc. der Kopf samt Kipphebel nicht demontiert werden muß...

-:)

Und die größten Nachteile sind, dass sie schwerer sind, aufwändig einzustellen sind und sie sich auch wieder verstellen können...!

-:)

Zitat:

@princeton schrieb am 15. Februar 2016 um 02:18:01 Uhr:

Zitat:

@HD-Moos schrieb am 15. Februar 2016 um 01:28:47 Uhr:

...Der größte Vorteil von einstellbaren Stößelstangen ist, das beim Wechsel der Nockenwellen, etc. der Kopf samt Kipphebel nicht demontiert werden muß...

-:)

Und die größten Nachteile sind, dass sie schwerer sind, aufwändig einzustellen sind und sie sich auch wieder verstellen können...!

-:)

Du hast es erkannt .

Meist sind die Schlüsselflächen an den Dingern auch vermurkst , weil die Leute genau davor Schiss haben.

Und das mit dem Zeit sparen beim nächsten zerlegen , ist schon wahr , aber wann triftt das denn mal zu , doch nur alle Jubeljahre , oder machen Leute das ständig ?

Nur mit irgendeinem Argument müssen die einstellbaren ja beworben werden , sonst kauft die ja keiner.

Zitat:

@princeton schrieb am 15. Februar 2016 um 02:18:01 Uhr:

 

Und die größten Nachteile sind, dass sie schwerer sind, aufwändig einzustellen sind und sie sich auch wieder verstellen können...!

-:)

:cool::cool::cool:

Zitat:

@bestesht schrieb am 15. Februar 2016 um 08:54:40 Uhr:

Zitat:

@princeton schrieb am 15. Februar 2016 um 02:18:01 Uhr:

 

Und die größten Nachteile sind, dass sie schwerer sind, aufwändig einzustellen sind und sie sich auch wieder verstellen können...!

-:)

:cool::cool::cool:

Hinzufügen möchte ich , daß gerade das Gewichte der Stößelstangen zur Entwicklung obenliegender NW geführt hat. Die Masseträgheit der Stößelstangen ist ab dem mittleren Drehzahlbereich hinderlich und verschleissfördernd. Wer den Motor soweit zerlegt hat, sollte auf die techn. bessere Lösung zurückgreifen.

Zitat:

@ortler schrieb am 15. Februar 2016 um 11:50:14 Uhr:

Zitat:

@bestesht schrieb am 15. Februar 2016 um 08:54:40 Uhr:

 

:cool::cool::cool:

Hinzufügen möchte ich , daß gerade das Gewichte der Stößelstangen zur Entwicklung obenliegender NW geführt hat...

-:)

Ich hab gerad bei mir die 255er Edelnocken eingebaut!

Und zumindest bei meiner Road King waren die ziemlich weit unten verbaut...!

-:)

Naja, das techn. Konzept ist aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts und wurde Anfg. der 80iger von Porsche zur Abwendung der bevorstehenden Pleite zu einem fahrbaren Vehike, dem EVOl weiterentwickelt.

Ich dachte, wenn jemand gerade dabei ist, sollte man eine techn. Unzulänglichkeit nicht noch verschlimmern.

Themenstarteram 15. Februar 2016 um 19:46

Hallo an alle, und Dankeschön für die vielen Antworten. Ich werde den Motor einfach mal laufen lassen. Zur Not muss ich vielleicht noch mal etwas nachkorrigieren wenn das Klappern dann nicht nach angemessener Wartezeit verschwindet.

Durchdrehen lässt sich der Motor ja ohne Probleme. Somit brauch ich mir hinsichtlich Ventil / Kolbenkontakt = Motorschaden ja keine Sorgen machen.

Gruß aus Oberfranken!

Zitat:

@Barney_123 schrieb am 15. Februar 2016 um 20:46:41 Uhr:

Hallo an alle, und Dankeschön für die vielen Antworten. Ich werde den Motor einfach mal laufen lassen. Zur Not muss ich vielleicht noch mal etwas nachkorrigieren wenn das Klappern dann nicht nach angemessener Wartezeit verschwindet.

Durchdrehen lässt sich der Motor ja ohne Probleme. Somit brauch ich mir hinsichtlich Ventil / Kolbenkontakt = Motorschaden ja keine Sorgen machen.

Gruß aus Oberfranken!

learning by doing, dafür muß man sich hier aber keine Infos einholen

Moin moin,

sehr interessanter Beitrag. Bei mir klappert neuerdings ein Hydrostößel am hinteren Zylinder. Manchmal ganz schön heftig und sehr laut, manchmal gar nicht. Kann man am Cover spüren.

Kann das bei dem Synthom auch ein Lager sein? Wie gesagt ist nicht immer.

Frage: geht da noch was ein zu stellen? Muss der Hydero gewechselt werden? Wenn ja dann gleich alle? Und wie ich hier mit bekommen habe keine einstellbaren sondern starre originale! Gibt es noch eine andere Möglichkeit außer

W & W ?

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