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Suche Inspiration und Input

Themenstarteram 30. März 2022 um 19:54

Hallo Zusammen,

schon seit längerem tragen wir den Gedanken mit uns herum, uns einen 'Camper' zuzulegen um auch an Land unterwegs sein zu können.

Dabei bin ich mir unsicher ob ich eher zu einem Wohnwagen oder einem (ausgebauten) Kastenwagen tendieren soll. Der Bauch sagt Kastenwagen, weil ich vermute, daß so ein Fahrzeug in der Handhabung 'unterwegs' deutlich flexibler ist. Insbesondere was das Thema 'Freistehen' angeht.

Andererseits habe ich eh ein Zugfahrzeug, Erfahrung im Umgang mit Anhängern habe ich auch und so ein Caravan ist vermutlich deutlich günstiger als ein ausgebauter Kastenwagen... (?)

Ich habe mal versucht so gut es geht die Anforderungen zusammen zu tragen:

  • Führerscheinklasse BE
  • Platz (Grundfläche) brauchen wir nicht viel. Früher waren wir 'zu Land' nur mit Dachzelt unterwegs. 'Zu Wasser' sind wir mit den Kindern regelmäßig mit einer Moody 39 (11m Segelyacht) älteren Semesters unterwegs. Da stößt man sich auch bei jeder Drehung. Wir waren auch schon nur mit Zelt und Fahrrad quer durch Deutschland unterwegs... Wir kennen also Dinge wie Platzmangel und fehlende Privatsphäre. ;)
  • 4 vollwertige Schlafplätze mit rund 2m sind Pflicht. Wir sind sehr groß. Abgetrennter Schlaufraum ist eher unwichtig. Gerne mit Stockbetten, weil platzsparend. Keine Hubbettlösung oder ähnliches 'gebastel' ;)
  • Kein Hubdach
  • Wenn Kastenwagen, dann 4 vollwertige Sitzplätze
  • Wenn Kastenwagen, dann möglichst 'Lieferwagen-Optik'. Möglichst ohne solche Campingfenster, sondern Scheiben (gerne stark getönt) ab Werk in zweiter Reihe und am Heck. Fahrzeug sollte also nur auf den zweiten Blick und mit geschultem Auge erkennbar sein. Dachluken mit integrierten (Solar-)Lüftern wünschenswert.
  • Ausstattung sollte funktional sein und Fokus auf Autarkie legen (insbesondere beim Strom!).
  • große Batteriekapazität und leistungsfähige Solaranlage ist Pflicht.
  • bin etwas Technik-Verliebt sollte ich da erwähnen. ;)
  • Kein Gas für Kochen und Heizung, lieber Strom (Heizung lieber mit Diesel)
  • Wintertauglich
  • (Innen-)Dusche nicht erforderlich. Über Funktion für Außendusche kann man gerne reden
  • WC ist so eine Sache... es sollte eine Möglichkeit für Notfälle vorhanden sein. Regulär nutzen würden wir es nicht. Ein Bad im Sinne des Wortes ist nicht erforderlich
  • Stehhöhe unwichtig
  • Für Fahrgebiet Europa (Für Nord bis Süd geeignet aber kein 'Expeditionsmobil')
  • Wenn Kastenwagen, dann trotzdem gerne mit Allrad
  • Eignung für Langstrecke (wir wollen damit wirklich unterwegs sein)
  • Budget bis ca 60.000 EUR

Was meint ihr? Kann ich da was finden? Habt ihr vielleicht sogar konkrete Vorschläge? Kastenwagen oder Caravan?

Über einen Austausch würde ich mich freuen...

 

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67 Antworten

Allrad in einem großen Kastenwagen wird unwahrscheinlich: die gibt es kaum, und wenn dann wird es älter, um dein Budget einzuhalten. Und Allrad wird unmöglich am Wohnwagen. :D

Not-WC wäre dann in Richtung Porta Potti.

Sonst: umso technikverliebter, um so eher solltest du dir das selbst zusammenbauen.

An sich kannst du hier schon mal selbst den Markt vorsondieren:

https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/search.html?vc=Motorhome

4 bis 4 Schlafplätze, Allrad dazu => ergibt VW T5/T6 mit 4x4 oder Mercedes V-Klasse mit 4matic

Das wird halt kuschlig für 4 große Leute.

Wäre das in etwa deine Wunschrichtung? Oder soll das schon eher in Richtung Ducato, Transit, Crafter, Sprinter gehen?

Falls du in Richtung Caravan gehen solltest, wird natürlich gleich die Grenze des Zugfahrzeugs interessant: Anhängelast, Gesamtgewicht des Zuges, und dein Fahrerlaubnis-Limit. Außerdem ist dann bei 100 km/h auf den Fernstrecken Schluss, wenn das individuelle Land nicht mehr hergibt. Ob man sonst aber mit dem Kastenwagen so viel flotter fahren will (Spritkosten) und kann (Tempolimits für alle, z.B. in Skandinavien) steht auf einem anderen Blatt.

Du solltest das nicht übers Knie brechen und dich auf Campingmessen mit den verschiedenen Grundrissen vertraut machen.

Preislich sehe ich eher einen Wohnwagen im Bereich des machbaren.

Hallo Dr.Oetzi,

wenn ich das richtig interpretiere, suchst Du einen "Stealth-Camper"...., also einen unauffälligen Kastenwagen.

Du schreibst Einsatzgebiet Europa: Muss es dann ein Allradler sein ?

Wenn Du darauf verzichten kannst, wird die Fzg. Auswahl deutlich größer.. und preiswerter.

Beim genannten Budget würde ich nach einem guten Gebrauchten Kasten mit ordentlicher Motorisierung und dem größtmöglichen Radstand Ausschau halten und einem mittelhohen Dach (Stehhöhe ist ja nicht gefragt). Das sind dann Fzg. mit einer Gesamtlänge von ca. 6,20 bis 6,90m

Andernfalls ist das Problem mit 2 Stockbetten mit 2 m Länge pro Bett und vier echten Sitzplätzen ohne Schlafumbau kaum zu lösen. Querbetten mit 2m scheiden bei einem Kastenwagen aus, weil es wg. Schwitzwasser etc. auch einer Mindestisolierung bedarf und die Basiskasten das Mass nicht erreichen.

Etwas Technik (z. B. Heizung, Kochecke...) soll es ja auch sein.

Das Kochen kannst Du mit einer modernen 200 AH Aufbaubatterie mit einem entsprechenden E-Herd erledigen. Sinnvoll ist auf jeden Fall eine Solaranlage.

I.V. mit einer Dieselstandheizung kannst Du dann die Aufgabe Warmwasser mit erledigen und auf Gas komplett verzichten.

Mit dem mittelhohen Dach kann dann ggf. ein Teil der Bodenfläche als Doppelboden gestaltet werden und Wassertanks und andere Technik aufnehmen. Etwas Stauraum sollte es ja auch geben.

Wenn du keine Campingfenster willst, ist eine ausreichend große Dachluke ein Muss, sonst wirds bei vier Leuten ggf. ziemlich "miefig". Auch bei vorhandener Standheizung ist ausreichend Frischluft lebensnotwendig.

Wenn Du ausreichend zeitlichen Vorlauf hast, kannst Du das Basisfzg. dann von einem Individualausbauer nach deinen Wünschen ausbauen lassen. Derzeit sind die Auftragsbücher gut gefüllt und Lieferzeiten ab 9 Monaten eher die Regel.

Wenn beim Budget 50% ins Auto gehen, bleibt für ordentliche Qualität des Ausbaus m.E. genug Spielraum.

Sollte es ein Fzg. nach deinen Vorgaben Gebraucht am Markt geben, musst du mit aktuell sehr hohen Gebrauchtpreisen rechnen.

Gruss

Jazzer2004

möglichst autark und kein wc - jo eh. kackst dann hinter den nächsten busch? besonders im winter, werden da auch alle eine riesenfreude haben - nicht nur die, die nach dir auf den platz kommen.

nur mal so: freistehen, ist eh schon überall verboten und dann alles zukacken, geht gar nicht.

allrad? wozu? willst ja kein expiditionen machen.

die weitern punkte alle abzuarbeiten ist sinnlos, da es so ein teil nicht von der stange gibt. also selber ausbauen und ausbauen lassen und mehr geld in die hand nehmen. hast schon eine dachluke mit solarlüfter gefunden? nö. klar gibts auch nicht.

wintertauglich aber kein gas zum kochen wird sich ausschließen. im winter hast halt sehr wenig solarertrag.

wie immer: miete dir mal etwas für eine woche, um zu sehen, was du denn wirklich benötigst.

alle kastenwägen, werden auch auf langstrecken gefahren. sind ja auch grundbasis der teilintegrierten wohnmobile.

also nochmal alles überdenken. so wird das nichts.

Kann mich Soul2000 nur anschließen. Sowas gibt es fertig nicht von der Stange. Viele Individualausbauer haben teils Lieferzeiten von >2Jahren. Und vom Budget mit Allrad und den anderen Wünschen wird es da eher in Richtung 150.000€ und mehr gehen. Mit 3,5to und 4 Erwachsenen wird es auch nicht klappen. Isolation im Winter im Kastenwagen ist auch nicht so überzeugend. Dann mit Dieselheizung und mit Strom kochen, da sollten mindestens 2x200ah LiFePO4 drin sein. Die meisten Batterien sollten bei Betrieb nicht unter 0°C kommen, sonst lassen diese sich nicht laden!

Bei 4 Personen und keinen Bettenumbau, da kommt eigentlich nur ein Alkovenmobil in Frage. Oder ein Wohnwagen. Da sollte das Budget reichen. Wäre mir allerdings wieder zu „umständlich“, ist aber eine individuelle Entscheidung eines jeden.

Da sucht einer die Eierlegendewollmilchsau.

 

Aufgrund des Führerscheins nur bis 3,5t, wird bei 4 Personen eng wenn man nicht etwas mitnimmt. Sicher werden dann auch 4 Fahrräder dabei sein, die einiges wiegen.

 

Kastenwagen mit 2m Betten geht nicht quer, nur längs und hintereinander, also 4m Innenlänge mindestens. Alternativ im Heck über die gesamte Fahrzeugbreite zwei Stockbetten, dann nur 2m.

Wir kommst du auf die Idee, keine Camping-Fenster haben zu wollen? Mit dem Einscheibenglas hat du eine Kältebrücke, an der sich die Feuchtigkeit, gerade wenn 4 Personen schlafen, zu Flüssen sammeln wird, welches Du nicht los wirst.

 

WC ist Pflicht, wenn man nicht nur CP ansteuern will, die anderen werden es dir danken. Wobei der Traum vom freistehen eh schon lange ausgeräumt ist und nur von Bloggern (angeblich) gelebt wird.

 

Schaut euch bei Händlern einfach mal Fahrzeuge an, egal welche Preisklasse und versucht zu finden, was ihr sucht. Denke, bei den Anforderungen, gerade was die Betten angeht, werdet ihr beim Wohnwagen landen.

 

Leiht euch ein Fahrzeug und testet. Kostet Geld, ein Fehlkauf kostet aber viel mehr.

möglichst autark und kein wc - jo eh. kackst dann hinter den nächsten busch? 0

@Soul2000

Du magst die etwas drastische Sprachführung. O.k.

Es gibt ja auch noch etwas dazwischen. Die Karawane der Trucker hat auch keine "Schüssel" an Bord. Und die Parkplätze an den Raststätten sind europaweit begrenzt.

Wo ich hin will: Leider schützt auch das vorhandene "Innenklosett" nicht davor, sich daneben zu benehmen, wie ich kürzlich in Spanien erleben durfte:

Da haben Eigner vollausgestatteter Womos ihre Kasetten reihenweise in einen naheliegenden Gully gekippt, ohne zu wissen, ob es ein Regenwasser oder wirklich ein Abwasserkanal ist.

Einer hat angefangen und dann brachen alle Dämme...

Sauerei hat also nicht unbedingt etwas mit vorhandenem/nicht vorhandenem Klo zu tun.

Gruss

Jazzer2004

Themenstarteram 31. März 2022 um 10:44

Hallo Zusammen,

@HamburgerJunge66

Ja - Du hast es kurz und präzise zusammengefasst - ich suche die Eierlegendewollmilchsau ;)

Danke für euren Input! :D Das ist ein Klasse Einstieg! Ich versuche mal auf die Punkte einzugehen. Der Post ist so natürlich etwas länger. Ich hoffe das ist OK und ihr versteht meine Anforderungen besser.

Daher Vorweg die Frage: Kennt ihr vielleicht einen Anbieter, der für mich eine vielversprechende Anlaufstelle sein könnte? Haltet ihr das 'Projekt' grundlegend für realisierbar oder kann ich das komplett vergessen?

 

Stichwort Kastenwagen mit Allrad:

Ja - ich denke auch, dass Allrad a) die Auswahl erheblich einschränkt und gleichzeitig keine unbedingte Notwendigkeit hat. Schön wäre Allrad dennoch, wenn ich da bspw. an einen schlammigen Weg in Nordschweden zu einem Fluss oder See denke. Ich sags mal so: Das 'Projekt' würde am Allrad nicht scheitern und ich weiß, dass diese Anforderung das Budget u.U. sprengt. Schön wäre eine leichte Höherlegung + Allrad trotzdem, wenn es ein Kastenwagen würde. Habe gelesen, dass es Anbieter gibt, die Allrad nachrüsten können? Wäre das je nach Fahrzeug vielleicht eine Option für später?

 

Kastenwagen, Bulli und Caravan:

Ein Bulli (Kleinbus ala V-Klasse, T5/T6 und Co) fällt definitiv raus. Für 4 Personen ist so ein Fahrzeug in unseren Augen definitiv zu klein. Wenn dann kommt wie schon gesagt ein Kastenwagen (Langer Radstand, mittlere Höhe wie von @jazzer2004 vorgeschlagen) oder eben ein kleinerer Caravan (nicht so einen riesigen Doppelachser) in Frage.

Beim Kastenwagen wird es mit den 3.5t schnell eng - verstanden, danke für den Tipp - das ist in der Tat ein Problem. Da würden wir Kompromisse eingehen müssen und bspw. besagte Fahrräder daheim lassen müssen.

Beim Caravan scheint das Gewicht kein so großes Problem zu sein, weil man scheinbar gut Auflasten kann. Da hingegen stört mehr das angesprochene "umständliche" Handling. Alles hat eben Vor- und Nachteile.

Der Bauch sagt 'Kastenwagen'. Allerdings könnte das Budget echt ein Problem werden. Was kostet denn so ein Ausbau circa. bekommt man da für ~ 30.000 EUR etwas zusammen? Da habe ich tatsächlich keine richtige Orientierung.

Kleine Frage: Wie ist denn der richtige Begriff für einen Kastenwagen mit zweiter Sitzreihe und werksseitigen Kabinenfenster in der zweiten Reihe? 'Doppelkabine Kastenwagen'?

 

Stichwort Grundriss:

Beim Kastenwagen geht in unserem Fall kein Querbett - das habe ich auch schon oft gelesen. Leider habe ich noch keinen Grundriss (außer Eigenbauten) gesehen, der bspw. ein Längsdoppelbett mit links und rechts darüberliegendem Etagenbett oder zwei Stockbetten links und rechts liefert. Kennt ihr vielleicht einen Anbieter, der das so bietet? Oder kennt ihr Firmen, die sich auf den Individuellen Campern spezialisiert haben?

Bei Caravans findet man hingegen so einige, die bezüglich Schlafplätzen unsere Anforderungen abdecken.

 

Stealth-Camper:

Danke für diesen Begriff @jazzer2004 - genau das trifft es. Der Vorteil an so einem Fahrzeug ist, dass man ihn etwas unauffälliger abstellen kann (insbesondere auch dann, wenn man sich mal vom Fahrzeug entfernt). So kann ich einen Stealth-Camper in Absprache auch mal ein paar Tage auf ein Gelände einer Firma stellen, ohne das er Aufmerksamkeit erregt. Wir stellen unser Fahrzeug bspw. auf dem Gelände einer Werft ab, wenn wir mit dem Boot unterwegs sind. Oder auf den Lofoten haben wir unser Fahrzeug stehen lassen und sind zwei Wochen auf einem Traditionsschiff segeln gewesen.

Aber auch wenn man mal auf einem Rastplatz 'zur Wiederherstellung der Fahrtauglichkeit' übernachtet, fällt so ein Fahrzeug einfach weniger auf.

 

Fenster, Lüftung und Kondenswasser:

Was die Fenster angeht ist das so eine Sache. Sicher bieten diese Camping-Fenster (ich nenne das mal so)

Vorteile. Alleine schon weil ich sie Ausstellen kann und mit Verdunklung und Insektengitter ausstatten kann. Sie sind für einen Camper schlicht besser geeignet. Aber dem Gegenüber steht, dass man damit das Fahrzeug auf große Distanz sofort als Camper identifizieren kann. (siehe vorheriger Punkt)

Was Kondenswasserbildung angeht haben wir sehr gute Erfahrung gemacht, wenn die Warmluftheizung eine Frischluftansaugung von außen hat (das kostet Energie, entfeuchtet aber sehr stark, haben wir so auf dem Boot). Wenn man zusätzlich eine durchdachte, aktive Entlüftung hat, hält sich das Problem mit Kondenswasser sehr stark in Grenzen, selbst wenn man Klamotten trocknet. Wie gesagt - auf dem Boot ist das das gleiche Thema und da geht es auch.

Selbst in kleinen Hundefängern funktioniert das, wie man aus vielen Blogs im Netz erfährt.

Was die Dachluken mit (Solar-)Lüfter angeht: Sowas gibts im Bootsbereich. Warum soll es sowas für ein Reisemobil nicht geben? Aber egal wie man das löst (da gibt es definitiv Lösungen - egal ob mit oder ohne Solar). Eine aktive Entlüftung ist der Schlüssel. Das geniale an Solarlüftern ist, dass diese zwar leistungsschwach sind aber das Fahrzeug unabhängig von der Bordelektrik entlüften. Gerade bei längerer Standzeit ist das Gold wert.

 

Stichwort WC:

@Soul2000

Ich weiß worauf Du anspielst auch wenn Deine Wortwahl in meinen Augen der eines Stahlarbeiters aus den 60ern entspricht. ;)

Daher wichtig vorweg: Es geht nicht darum in den Wald zu 'k***en'! ;)

Und im übrigen nützt Dir das dollste WC an Bord auch nichts, wenn Du es am Straßenrand entleerst. Ich unterstelle Dir das selbstverständlich nicht aber leider muss ich da die Erfahrung von @jazzer2004 bestätigen. Gerade in Südeuropa habe ich da abenteuerliches gesehen.

Fakt ist: Es gibt sehr viele Möglichkeiten der zivilisierten Gesellschaft um im Regelfall auf das 'Bord-WC' verzichten zu können und sich damit auch Wartung und Reinigung zu ersparen. Gerade in Nordeuropa ist das gar kein Problem - im Gegenteil - da steht auch mal ein beheiztes WC-Häuschen mit Warmwasser mitten im Wald und im absoluten Notfall hat es in Lappland ein mal in zig Jahren der Klappspaten getan. Und für eben den besagten "Notfall" (also wenn eine "externen Möglichkeit" nicht vorhanden ist) möchten wir ja zukünftig ein WC haben. Nur brauche ich für diesen 'Notfall' keine komplette Nasszelle mit separatem Fäkalientank und allem TammTamm, wie es bei vielen Fahrzeugen angeboten wird. :)

In jedem Fall ist das Vorhandensein eines WC mit Musikanlage, Duftspender, Wasserspülung und Sitzheizung kein Indikator dafür, welche Hinterlassenschaften am Stellplatz zurückbleiben.

@KlausFrisch

Danke für den Tipp mit dem 'Porta Potti' - so etwas könnte genau unsere Lösung sein. Das werde ich mir näher ansehen. Was man auch oft ließt ist das Stichwort 'Trockentrenntoilette'. Allerdings wäre die Lösung mit Kindern eher unpraktisch vermute ich(?).

 

Stromversorgung:

An Bord des Boots haben wir (oder vielmehr die Schwiegereltern, denen der Kahn gehört) 2x150Ah + Starterbatterie. Damit kommen wir mit 4 Personen sehr gut hin. Gekocht wird da allerdings mit Spiritus. In Verbindung mit Solaranlage und Lichtmaschine ist man damit nahezu unabhängig vom Landstrom. Dennoch wäre für mich genau wie auch an Board des Bootes ein Landstromanschluss obligatorisch. (Den würde ich aber innenliegend verbauen - Stichwort 'Stealth-Camper')

Das Laden der Batterien bei <0°C ist in der Tat ein Thema. Aber darauf kann man sich einstellen. An Bord des Boots hatten wir damit noch nie Probleme in der Praxis - auch nicht im Winterlager. Gerade beim Kastenwagen hätte man ja auch die Möglichkeit das Fahrzeug 'aufzutauen'. Beim Caravan müsste man da etwas erfinderischer sein, weil ohne Batterie keine Heizung. Aber auch im Caravan kann man sich darauf einstellen.

Kurz: Danke für den Tipp @Chief_SL aber das hatte ich auf dem Schirm - ich denke, dass wir uns darauf einstellen können.

 

Stichwort Wintertauglichkeit:

Uns geht es nicht darum bei -20°C nach Sibirien fahren zu können. Vielmehr geht es darum bspw. im Winterurlaub seine Unterkunft dabei zu haben. Da ist ja Zivilisation und auch (Land-)Strom (weil Solar entfällt da natürlich). Das heißt es geht darum auch mal bei Temperaturen unter 0 unterwegs sein und übernachten zu können, was ja auch im (Früh-/Spät-)Sommer nördlich des Polarkreises der Fall sein kann.

 

Autarkie & Freistehen:

Es geht nicht darum mit dem Fahrzeug wochenlang fernab der Zivilisation zu verbringen. Es geht darum Abhängigkeit zu verringern. Bspw ist es einfach komfortabel kein Kabel legen zu müssen, wenn man in strömendem Regen auf einem Campingplatz ankommt. Auch das bedeutet Autarkie :) Oder bspw. eine Nacht am Straßenrand stehen und trotzdem elektrisch kochen können. Oder Oder Oder...

Und klar ist das mit dem "Freistehen" so eine Sache. Bei unseren bisherigen Reisen war es im Norden klar einfacher mal eine Nacht frei zu stehen als im Süden. Dazu kommen die Natur-CP im Norden. Im Süden hingegen landet man quasi zwangsweise auf einem klassischen CP - auch da haben wir von den Reisen mit Dachzelt durchaus bereits eigene Erfahrungen gemacht.

Kurz: Es geht nicht darum tagelang fernab der Zivilisation zu verbringen, sondern darum nicht stets auf Infrastruktur und CP angewiesen zu sein. :)

 

Budget:

Wie oben schon angesprochen habe ich keine Vorstellung, was Umbauten ungefähr kosten bzw. was man ungefähr für rund 30.000 EUR erwarten kann. Wäre es nicht beispielsweise denkbar eine Art Basis ausbauen zu lassen, die man dann (teils in Eigenleistung) erweitern könnte? Kennt ihr Anbieter bzw. gibt es Erfahrungen?

Klar sieht man in Berichten, Blogs oder auf Messen auch exklusive Sprinter-Umbauten mit allem SchiSchi den der Markt bietet für 150k aber das ist ja gar nicht der Anspruch.

a) bräuchten wir diese Exklusivität und viele dieser Features nicht

und

b) kann man vieles auch in Eigenleistung erbringen, wenn die Basis (der grundlegende Ausbau) einmal steht.

 

Zeit:

Wir haben es nicht eilig. Wenn es zwei Jahre dauert, dann dauert es zwei Jahre.

 

 

 

 

Nur mal so nebenbei....

"Stealth-Camper" gibt es mittlerweile so viele, dass sie schon wieder nicht mehr "Stealth" sind. Die Gemeinden und Städte kennen die Plätze, wenn da 4 - 5 Transporter stehen und nirgendwo ist ne Baustelle, kann sich jeder denken wer da steht.

Die Anzahl legaler und kostenloser WoMo Stellplätze steigt zudem, so dass man nicht mal mehr Wild stehen muss.

Themenstarteram 31. März 2022 um 11:31

Das stimmt zweifelsohne - die vom Ordnungsamt wissen genau wo sie zu suchen haben und wenn so ne Kiste am Waldrand mit Seeblick steht, kann selbst ein Einäugiger mit Krückstock aus 5km Entfernung 1 und 1 zusammenzählen - mir geht es aber gar nicht ums Freistehen.

Mir geht es vielmehr darum, welche 'Begehrlichkeiten' so ein Fahrzeug je nach Abstellort weckt - auch, wenn man es mal für eine Zeit unbeaufsichtigt lässt.

Stelle ich einen Camper auf einem Firmengelände ab sieht man das sofort. Einen Stealth-Camper deklariert der 'Beobachter' dort hingegen als Nutzfahrzeug.

Selbiges gilt, wenn ich mit dem Fahrzeug auf einem Rastplatz zwischen zig anderen Lieferwagen einen Powernap mache.

Das sind nur zwei Beispiele, worum es mir geht, wenn es ein Kastenwagen würde. :) Wenn das Budget 'Caravan' schreit hat sich das ja eh erledigt.

Wegen der Allrad-Nachrüstung.

Dangel bietet einen Allrad-Umbau für den Citroen Jumper, nicht aber für den Fiat Ducato an. Kostenpunkt 13.000 Euro ca.

Der Haken: Die bauen nur Neufahrzeuge um die frisch aus dem Werk kommen.

Oberaigner baut Crafter, Sprinter und Achleitner baut Daily und Sprinter um. Ob diese Firmen auch Gebrauchtwagen umbauen bezweifle ich indes.

Hallo Dr. Oetzi,

Du hast ja jetzt ein richtiges Pflíchtenheft formuliert.

Ich versuche mal, aus meinen Erfahrungen ein paar Punkte aufzugreifen:

Anbieter:

Durch den Boom sind viele kleine Ausbauer auf den Wohnmobilzug aufgesprungen.

Ich würde über das Netz mal nach einem regionalen Anbieter Ausschau halten.

+++

Nachrüstung Allrad.

Wir haben 2019 ein 10 tkm Tour mit Wowa nebst Allrad-Pkw durch alle skandinavischen Länder plus Baltikum gemacht. Unser Wowa hatte 1700 kg. Natürlich war das Gespann mit dem Antrieb komfortabel unterwegs.

Grenzwertige Situationen, die den Antrieb unabdingbar gemacht hätten, gab es keine.

Die heutigen Kastenfzg. der 3,5 t Klasse haben in Regelfall Frontantrieb und entsprechende Schlupfregelsysteme.

In Verbindung mit entsprechender Bereifung sollte das 99% der Bedürfnisse, auch im hohen Norden, abdecken.

Eine Nachrüstung auf AWD mag technisch machbar sein. Wirtschaftlich ist das niemals zu realisieren.

+++

Kastenwagen, Bulli und Caravan:

Bei einem kleineren Caravan kommst Du ohne Bettumbau nicht zurecht. Irgendwo müssen die vier 2 m Betten ja herkommen.

Mir ist kein Serienhersteller bekannt, der einen Wowa ohne Mindestkomfort (Küche,Kühlschrank,Spüle..) anbietet.

Einfach weil es von der Kundschaft gewünscht wird.

 

+++

3,5 To Klasse Kastenwagen

Dies ist in der Community ein Dauerthema.

Die Fzg sollen immer besser ausgestattet werden und unter 3,5 tons bleiben.

Alle Womo-Hersteller tricksen hier sehr gekonnt. Nicht umsonst gibts bei kaum einem Hersteller bei Auslieferung ein aktuelles Wiegeprotokoll dazu. Das im Kfz-Schein genannte Leergewicht ist meist bei Zulassung schon Makulatur.

(Anm.: Lt. Gesetzeslage dürfen die im Verkaufsprospekt des Herstellers genannten Gewichte um bis zu 3% abweichen. Steht im Prospekt Leergewicht 3.000kg, darf das Fzg. bei Auslieferung also ggf. 3150 kg wiegen. Dieses Mehrgewicht geht immer zu Lasten der Zuladung, da die 3500 kg Grenze unangetastet bleibt). In Deutschland sind Überladungen bis 3% zwar nicht zulässig, sind bei einer Kontrolle aber eine Ordnungswidrigkeit. Im Ausland, z.B. Österreich sieht es ganz anders aus. Da können schon 10 kg hohe Strafen bis zur Fzg-Stillegung nach sich ziehen.)

Hier hilft nur konsequenter Ausbau mit Leichtbaumaterialien und Reduktion aufs Wesentliche. Dann können auch die Fahrräder mit. Das geht halt nur mit Individualausbau.

++

Wie weit reichen 30.000.--€ für den Ausbau?

Du hast Zeit:

Also hol Dir mal einen Ausbauerkatalog (z.B. Reimo o.ä.) und schaue, was die Ausrüstung, die dir vorschwebt, so kostet. Das addierst Du und ziehst es von den 30 TD€ ab.

Restbetrag durch 100 teilen (Std.Satz Ausbauer), dann weißt Du in etwa, wieviel Zeit der werkeln könnte.

In 40-50 Std. sieht man ein ganze Menge.

++

Kasten mit zweiter Sitzreihe und Fenster im Fahrgastraum ist der richtige Begriff.

Doppelkabine ist ein Pritschen-LKW.

 

Stichwort Grundriss:

Da sind wir wieder beim Individualausbau, das kann jeder gute Ausbauer.

+++

Fenster:

Wenn das System "Stealth" konsequent umgesetzt werden soll, sind Camping- Fenster tabu.

 

Ansaugung Warmluftheizung

Ein ganz heikles Thema: Alle Fachleute raten bei Dieselheizungen von einer Aussenansaugung der zu erwärmdenden Raumluft dringend ab. Die Gefahr der Ansaugung der Verbrennungsabgase ist einfach nicht zu untrerschätzen.

(Auf einem Boot dürften hier die techn. Gegebenheiten andere sein..)

+++

Dachluken mit Lüfter:

Da gibt es gute Systeme mit recht/links-Lauf. Leistungsaufnahme ca. 36 Watt. Solar ist also nicht unbedingt erforderlich.

+++

 

Stichwort WC:

Die neuen Trocken.WC scheinen gut zu funktionieren.

Wäre also eine gewichtssparende Variante.

(Anm.am Rande: Ein WC an Bord kann durchaus mal "lebensnotwendig" sein. Nicht überall ist die Ausstattung wie im Hohen Norden. Ich hatte mir auf unserer letzten Rückreise aus dem Süden so den Magen verdorben, dass ich froh war, autark zu sein, weil mittlerweile auch viele Raststätten ihr "Häusle" von 22-6 Uhr zuschliessen. Mit Fieber nachts bei Null Grad raus wäre nicht so spaßig gewesen; aber ich bin auch schon in 7ten Jahrzehnt unterwegs)

+++

Stromversorgung:

2 x150 AH Batterien gehen (Merke: 3,5 tons) nur mit der neuen Technologie der Lithium-Ionen-Batterien, sonst fährst Du ca. 120 kg Batterien spazieren. (Ich habe gerade eine 240 AH = 67 kg eliminiert)

Kostenpunkt einer solchen Anlage mit Ladegerät und Regler 3-4 TD€.

Das System sollte dann frostsicher verbaut sein. (Wie beim E-Auto)

+++

Stichwort Wintertauglichkeit:

Das erledigt dann die gute Dieselheizung und auf den C-Plätzen des hohen Nordens (die, die geöffnet haben..) die gute Stromversorgung. Wir haben auf unserer Tour fast immer elektrisch geheizt (20 Euro E-Lüfter)

Verdunkelung mit Isolation der Führerhausfenster bringt auch ein paar Grad. Iso-Matte für aussen fällt ja weg wegen "Stealth".

++

Und klar ist das mit dem "Freistehen" so eine Sache.

Nach wie vor ein häufiger Interpretionsfehler: Auch in Norwegen, Schweden, Finnland wird erlaubtes Übernachten am Strassenrand zum unerlaubten Wilden Campen, wenn man seinen Stuhl rausstellt.

Budget und Eigenleistung

Ich würde alle wichtigen techn. Dinge (incl. Isolation von Wand, Boden, Decke) machen lassen. Hier nachzurüsten führt immer zu Problemen.

...60.000.-- € sind nach wie vor viel Geld !

Zeit:

Nach dann, gehts an!:):)

Gruss

Jazzer2004

Zitat:

@Dr.OeTzi schrieb am 31. März 2022 um 12:44:41 Uhr:

Hallo Zusammen,

@HamburgerJunge66

Ja - Du hast es kurz und präzise zusammengefasst - ich suche die Eierlegendewollmilchsau ;)

...

Stichwort Grundriss:

Beim Kastenwagen geht in unserem Fall kein Querbett - das habe ich auch schon oft gelesen. Leider habe ich noch keinen Grundriss (außer Eigenbauten) gesehen, der bspw. ein Längsdoppelbett mit links und rechts darüberliegendem Etagenbett oder zwei Stockbetten links und rechts liefert. Kennt ihr vielleicht einen Anbieter, der das so bietet? Oder kennt ihr Firmen, die sich auf den Individuellen Campern spezialisiert haben?

Bei Caravans findet man hingegen so einige, die bezüglich Schlafplätzen unsere Anforderungen abdecken.

 

...

Du kannst dir mal den Grundriss vom Pössl Roadcruiser Revolution ansehen:

https://www.poessl-mobile.de/modelle/d-line/roadcruiser-revolution

Das ist ein Kastenwagen mit 4 Betten im Heck, den es auch schon seit einer Weile zu kaufen gibt. Für 30 Scheine könnte es da einen gut abgehangenen Gebrauchten gerade so geben.

Aber: täusch dich nicht. Das ist schon ziemlich eng von innen. Wir haben seit 4 Jahren einen Roadcruiser (ohne Revolution, also 2 Schlafplätze), den wir zu zweit mit Hund benutzen. Wir fühlen uns wohl damit. Wenn wir uns abends, wenn es in Richtung Nachtruhe geht, aber so ansehen, wie es im Auto dann aussieht mit verstreuter Kleidung und eventuell noch ungespültem Geschirr auf dem Küchenblock, dann mögen wir uns gar nicht ausmalen, wie das dann bei vier Personen aussieht, wenn die sich abends alle umziehen, Zähne putzen, Pipi machen, und das alles am besten bei Regen, wo der Platz vor dem Auto dann halt nicht nutzbar ist. Da wäre wohl der großzügige Caravan die angenehmere Lösung.

Zitat:

Kleine Frage: Wie ist denn der richtige Begriff für einen Kastenwagen mit zweiter Sitzreihe und werksseitigen Kabinenfenster in der zweiten Reihe? 'Doppelkabine Kastenwagen'?

Also Doppelkabine (Doka) oder auch Double Cab ist eigentlich für hinten Pritsche. Und davor eine Kabine, eben mit 2 Sitzreihen. Aber mit Pritsche oder Fahrgestell (und dann eine komplett separate Kabine da drauf zimmern) willst du ja vermutlich nicht. Da gibt es auch so Spezialisten, die sowas auf einen Hilux, Amarok oder Defender draufpacken.

Du suchst einfach einen Kastenwagen mit zweiter Sitzreihe. Die Verglasung der zweiten Reihe musst du dann getrennt pro Fahrzeug checken (z.B. bei Gebrauchtangeboten). Oder halt hinzufügen lassen. Blech raus, Fenster rein, und das mit den Optionen, die du da halt brauchst bzgl. Öffnungsmöglichkeiten des Fensters. Kippen, Klappen, elFH, Sonnenschutz, Fliegengitter, was auch immer.

Jemand, der sich auskennt, wird aber "Kastenwagen mit Doppelkabine" auch verstehen.

Bei den kleineren Bussen geht die Trennung über die Modellnamen, wo eine Pkw-artige Version und eine Nutzfahrzeug-artige Version unterschiedliche Namen haben (z.B. Transit vs. Tourneo, oder Vito vs. V-Klasse). Aber bei der Liga Ducato, Crafter, Sprinter gibt es die Namenstrennung nicht mehr.

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