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SZ-Interview: "Wenn ich mich für den König der Straße halte, bin ich nie schuld"

Themenstarteram 24. Januar 2020 um 7:38

Morgen,

habe gerade einen interessanten Artikel auf sz online gelesen und musste gleich an V&S denken :D

Deshalb will ich ihn euch nicht vorenthalten. Wer seinen Adblocker nicht deaktivieren will, muss einfach nur die Seite neu laden und dann gleich darauf das Neu laden unterbrechen. Dann kann man es auch so lesen.

https://www.sueddeutsche.de/auto/strassenverkehr-aggression-tempolimit-1.4768123

Beste Antwort im Thema

Das „ich bin nicht schuld“ ist ja nicht nur auf der Autobahn verbreitet.

Die meisten Leute mit mangelndem Realitätsbezug und Selbst-Bewusstsein sehen sich entweder als im Recht, und deshalb zu ihrem Handeln befugt, oder aber, sie sehen sich in der Opferrolle. Im Falle von „die anderen machens ja auch“.

Wer sich nicht nur eigenverantwortlich sondern auch sozial verhält, wird sich bemühen, Regeln zu beachten, die nur dafür gemacht sind, dass das Zusammenleben mit allen Menschen auf Erden funktioniert. Nur ein paar wenige sind der Ansicht, dass das Recht des Stärkeren durchgesetzt werden muss.

Und so wie es manche Diktatoren auch heutzutage noch in manchen Ländern schaffen, so versucht es mancher Autofahrer auf seine Art. Wenn er denn dank PS und Hubraum dazu in der Lage ist. Der eine ist es gewohnt, weil er auch im gesellschaftlichen Leben was zu sagen hat. Der aus welchen Gründen auch immer mehr Macht als der Durchschnitt hat, seinen Willen durchzusetzen. So jemand hat dann auch die entsprechende Karosse, auch hinterm Steuer „ein Macher“ zu sein, nach dem man sich zu richten hat.

Doch, dank unserem Banken-System kann auch der größte Loser einen Sportwagen finanzieren, den er dann die nächsten 72 Monate abstottert und gerade so über die Runden kommt. Diese Leute posten vorher bei MT ihr Nettogehalt und persönliche Situation, weil sie sogar dazu noch zu unfähig sind, herauszufinden, ob sie die überteuerte Karre auch bezahlen können.

Hat man es dann endlich geschafft und sitzt hinterm Steuer, ist man endlich wer. Man muss bei jeder Gelegenheit zeigen, was für ein Held und wie mächtig man jetzt ist. Wohlhabend, und nicht zuletzt sagenhaft talentiert, dass man überhaupt mit so einem Boliden umgehen kann. Im Idealfall während eines wichtigen Telefonats mit Handy am Ohr mit 190 auf der linken Spur. Leute, die weniger PS steuern, gelten als unwert und behindern den Verkehrsfluss bzw. die persönliche Freiheit. Ich glaube, diese Drängler glauben das wirklich.

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Es ist schade das permanent die hohe Geschwindigkeit für die Unfälle allgemein herangezogen wird und nicht das "WO" ist diese Geschwindigkeit gefahren worden. Die Unfälle mit Todesfolge passieren überwiegend auf der Landstraße. Da könnte man meinethalben durchgehend 80 machen.

Die Gesellschaft im Allgemeinen wird aggressiver, es wäre komisch wenn sich das nicht im Strassenverkehr wiederfinden würde.

Kontrolldichte erhöhen, Mehrfachtäter früher disqualifizieren. Ist zwar wirkungsvoller als ein aTL, aber leider viel teurer. Also wird das aTL kommen und man sich dann wundern das es nicht annähernd das bringt was man sich für Verkehrssicherheit und Klimaschutz vorgestellt hat.

"Jeder dritte Unfall weltweit hat mit Geschwindigkeit zu tun. Rund drei Viertel aller Eintragungen im Fahreignungsregister, das frühere Punktekonto in Flensburg, sind die Folge überhöhter Geschwindigkeit, Verletzung des Mindestabstands . . . (und von Rotlichtverstößen). "

. . . och, bald sind eh die Radler die "Kings of the Road", mit temporeduzierender + sicherheitsfördernder Wirkung obendrein :

---> denn wenn die bald nur noch mit reichlich Seitenabstand (innerorts 1,50 m und außerorts 2 m) überholt werden dürfen

https://www.motor-talk.de/.../...adfahrer-in-dresden-t6327759.html?...

. . . sind die dann die "Könige der Straße" . . . da brauchts dann gar kein Tempolimit mehr . . . es genügt, wenn paar Radler unterwegs sind . . . dazu noch bissl Gegenverkehr . . . und schon hat jeder von denen die "Größe" + Wirkung eines langsamen Traktors . . . :D

Aber ob das dann die Aggressionen der Autofahrer auch reduzieren wird ? . . . da wird wohl noch viel Toleranz von den Autofahrern nötig werden . . . aber ich fürchte fast, eher das Gegenteil wird der Fall werden . . .

Zitat:

@OO--II--OO schrieb am 24. Januar 2020 um 10:55:10 Uhr:

Aber ob das dann die Aggressionen der Autofahrer auch reduzieren wird ? . . . da wird wohl noch viel Toleranz von den Autofahrern nötig werden . . . aber ich fürchte fast, eher das Gegenteil wird der Fall werden . . .

Hier muß einfach ein gesellschaftliches Umdenken erfolgen.

Ich habe den Text nur überflogen und weiß warum du an V&S denkst, sollte Pflichtlektüre werden, für jeden hier. Selbsternannte <90% Super Autofahrer und die Treffen ausgerechnet auf die >10% Schlechten Autofahrer.

Sorglosigkeitshaltung - "ich lasse es bei meinem Verhalten einfach mal darauf ankommen, auch wenn ich mich außerhalb der Regeln bewege".

Studien zeigen, dass das Empfinden von Ärger dann besonders hoch ist, wenn es eine Differenz zwischen eigener Wunschgeschwindigkeit und tatsächlich fahrbarer Geschwindigkeit gibt. Oder wenn Fahrzeuge vor mir nicht ausweichen. Andere Verkehrsteilnehmer hinter mir drängeln. Daraus resultiert das aggressive Verhalten, dass ich mich über Regeln hinwegsetze und ein "Revanche-Foul" im Straßenverkehr begehe.

Ob die Aggressionen, was immer man nun ganz genau darunter verstehen will, im Straßenverkehr tatsächlich zugenommen haben, weiß niemand so genau. Wenn immer mehr Autos auf unseren Straßen unterwegs sind, muss zwangsläufig auf die Wahrscheinlichkeit steigen, dass man in eine Verkehrssituation kommt, in der man einem anderen aggressives Verhalten zumindest unterstellen kann. Ob das dann nur Unkonzentriertheit, Unfähigkeit oder sonst ein Grund, der nichts mit Aggressivität zu tun hat, war, kann man eben nicht mal kurz mit dem Betreffenden erörtern. Wie man das sieht hängt wohl auch davon ab, wie man selbst tickt. Ist man selbst schon angenervt aus irgendwelchen Anlässen, die mit dem Srraßenverkehr nichts zu tun haben müssen, genügt eine Kleinigkeit, damit man seine eigene Aggressivität am anderen abreagiert. Die gleich Situation in entspannter Stimmung hätte man vielleicht maximal mit leichtem Kopfschütteln quittiert. So mancher regt sich auch um des Aufregens willen auf, weil er sonst wohl keine Probleme mehr hat. Der "Aufreger-Thread" hier bietet zahlreiche Beispiele dafür. Hinzu kommt die Funktion der sozialen Medien als Durchlauferhitzer. Früher konnte ich meinen Aufreger vielleicht einer handvoll Leuten berichten, heute gleich mal ein paar tausend. Die sich dann auch gleich darüber aufregen können. und so kocht dann in unserer Empörungskultur jede regionale Lappalie zu einem nationalen Ereignis hoch.

Grüße vom Ostelch

Moin!

Wenn es jemanden wirklich interessiert, der sollte mal GOOGLE, um herauszufinden, wie viel Unfälle mit Todesfolge im Jahr auf bundesdeutschen Autobahnen, anderen Straßen und im Haushalt passieren.

Dann wird er feststellen, dass der sicherste Ort auf der Autobahn ist.

(...) weil etwa dort nur etwa ein Fünftel von dem auf anderen Straßen -, und etwa ein Zwanzigstel von denen im Haushalt vorkommen.

Ich weiß, dass es eine "Milchmädchenrechnung" ist, aber überraschend ist es schon.

G

Mit der Einführung von TL 130 mittlerweile, bin Ich sogar für TL 120, würde das im Bericht zu Lesende schnell der Vergangenheit angehören.

Man muß den Autofahrer auf deutschen Autobahnen endlich mal von seinem hohen Ross runterholen und auf den Boden der Tatsachen stellen !!!

am 25. Januar 2020 um 8:51

Hallo hjluecke,

gerade weil es eine Milchmädchenrechnung ist, ist es nicht überraschend.:)

Auf der Autobahn gibt es i.d.R. nur 3 Gruppen Verkehrsteilnehmer: PKW/LKW&BUSSE/KRAD.

Keine "regulären" Fussgänger, Radfahrer, Strassenbahnen, kein kreuzender Querverkehr, keine roten Ampeln die überfahren werden und zu Unfällen führen, kein häufiger Wildkontakt usw. Daher ist der Vergleich zu anderen Strassentypen schwierig.

Grundsätzlich sind zwar deshalb Autobahnen der sicherste Straßentyp der Welt. Laut OECD ist dort das Risiko zu sterben bis zu sechs Mal kleiner als auf Straßen insgesamt. Doch Deutschland ist das einzige Land Europas ohne generelles Tempolimit auf Autobahnen. Und mit höherer Geschwindigkeit steigt das Risiko, einen tödlichen Unfall zu verursachen, schnell: Wie die Weltgesundheitsorganisation schreibt, wächst das Risiko mit jedem Prozent mehr Tempo um vier Prozent.

Gleichwohl passieren auf der Autobahn auch schlimme Unfälle, die leider dank (und da sind wir wieder beim Thema) Gaffern und Handyfilmern zu Folgeunfällen führen.

Auch Mitarbeiter in Baustellen oder Rettungskräfte sind auf Autobahnen sehr viel gefährdeter weil Teilnehmer dort noch gleichgültiger mit Rettungsgasse usw. umgehen. Da zeigt sich dann im Besonderen der Individualcharakter.

 

Vielleicht schwenken dann mehr auf ein Motorrad oder Roller um. Da braucht man nicht so viel Platz und den Radler kann man auch einfach überholen.

Wenn ihr so weitermachen wollt, um auch dieses Thema zu killen, seid ihr auf einem guten Weg. ;)

 

Grüße vom Ostelch

Zitat:

@HighspeedRS schrieb am 25. Januar 2020 um 10:22:22 Uhr:

Vielleicht schwenken dann mehr auf ein Motorrad oder Roller um. Da braucht man nicht so viel Platz und den Radler kann man auch einfach überholen.

Oder gleich radeln, dann würden die meisten hier gar nicht mehr überholen...:)

Zitat:

@Ostelch schrieb am 25. Januar 2020 um 11:15:37 Uhr:

Wenn ihr so weitermachen wollt, um auch dieses Thema zu killen, seid ihr auf einem guten Weg. ;)

Grüße vom Ostelch

Ja, wäre aber auch kein Malheur. Das Älter werden bringt Gelassenheit und ich kann das Geschriebene im Artikel auch nachvollziehen und denke ähnlich.

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