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tageszeitabhängigiges Tempo 100 in den Niederlande und Bußgeldstaffelung bei Verstößen
Bitte jetzt keine Diskussion über den Sinn oder Unsinn der Reduzierung des TL auf 100km/h auf holländischen Autobahnen starten.
Ich war vorhin mit einem Kumpel was essen und er hat mir was darüber vorgelesen.
Von 06:00 - 19:00 gilt auf allen Autobahnen in den Niederlande 100km/h.
Die vorhandenen Verkehrsschilder (also 120km/h oder 130km/h) bleiben bestehen, verlieren in der Zeit von 06:00 bis 19:00 aber ihre Gültigkeit. Ob nun anders auf das neue TL zwischen 06:00 und 19:00 hingewiesen wird, weiß ich nicht. Es klang für mich ein wenig so in die Richtung "musst du als Autofahrer wissen und wenn nicht, hast du dich zu informieren"
Geschwindigkeitsüberschreitungen kosten pauschal 40,-€ zzgl. 20,-€/km/h Überschreitung,. Dabei gibt es auch keine Toleranz sondern die Strafe greift ab dem ersten km/h drüber.
Um nicht alle Geschwindigkeitsschilder anzupassen oder auszutauschen, würde ich aber zumindest erwarten dürfen, dass ich auf diesen "Begrüßungstafeln" an/hinter der Grenze auf das TL von 100km/h zwischen 06:00 und 19:00 hingewiesen werde. Das reine "Autofahrer hat sich eigenständig zu informieren..." geht mir ein wenig in Richtung "bewusst ins offene Messer laufen lassen".
Wäre eine Anpassung des Bußgeldkatalogs in diese Richtung bei uns denkbar?
Man könnte ja die Messtoleranz bei uns bestehen lassen, aber ab dann auch pro km/h drüber kostet es X Euro. Das ganze kann man dann auch in Bereiche staffeln.
In etwa so:
0 - 10km/h drüber: 5,-€/km/h Überschreitung
11 - 20km/h drüber: 10,-€/km/h Überschreitung
21 - 30km/h drüber: 15,-€/km/h Überschreitung
Dabei ist grundsätzlich der Satz für die höchste Überschreitung für jeden km/h Überschreitung anzusetzen.
Also 15km/h zu schnell würden 150,-€ kosten, weil pro km/h Überschreitung 10,-€ zu zahlen sind.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@MvM schrieb am 3. März 2020 um 23:18:07 Uhr:
Ich denke, dass ein Belohningssystem viel besser funktionieren würde. Die Fahrer bekommen eine App in das Fahrzeug eingebaut, welches die Geschwindigkeit erfasst. Wer lange ohne eine Übertretung fährt bekommt Geld. 1 Euro für vollendete 100KM. Wer nach 99KM zu schnell ist bekommt nix und darf von vorne anfangen.
Datenschützer dürften nichts sagen, weil es ja freiwillig ist...
Das klingt gut. Ein durchaus diskussionswürdiger Ansatz. Bitte auf alle anderen Bereiche ausdehnen. Dass der einzelne sich an Regeln hält, darf heute niemand mehr erwarten.
10 x Einkaufen ohne Diebstahl. Belohnung!
10 x Wochenenden ohne Party und Ruhestörung der Nachbarn. Belohnung!
10 x die Strasse entlang laufen, ohne ein fremdes Auto mit dem Schlüssel zu zerkratzen. Belohnung!
Eine Goldgrube.
Ich bin dabei.
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70 Antworten
Eine Anpassung des Bußgeldkatalogs erfolgt doch demnächst.
Aber die im Beispiel erwähnten 150 Euro für 15KMH ist was viel.
Vielleicht 2 euro je KM übertretung.
Das ist mir klar, dass unser Bußgeldkatalog bald angepasst wird. Ich hatte mir nur die Frage gestellt, ob eine Bestrafung nach Schema X Euro pro km/h Überschreitung bei uns "Sinn" machen würde. Ohne mir selber so etwas zu wünschen.
Ich denke, dass ein Belohningssystem viel besser funktionieren würde. Die Fahrer bekommen eine App in das Fahrzeug eingebaut, welches die Geschwindigkeit erfasst. Wer lange ohne eine Übertretung fährt bekommt Geld. 1 Euro für vollendete 100KM. Wer nach 99KM zu schnell ist bekommt nix und darf von vorne anfangen.
Datenschützer dürften nichts sagen, weil es ja freiwillig ist...
Ohne Prämien darf man wohl vom 08/15 Michel nichts mehr erwarten, oder was?
Höhere Strafen sind richtig und wichtig. Vor allem im Bereich 5-25km/h überschreitung tat es nicht wirklich weh, mit dem Resultat, dass man sich, wenn man sich an das Limit hält, immer fein in deutschen Städten nötigen lassen muss. Und nein, weil ich das Limit einhalte und der Raser hinter mir nicht, nötige ich ihn nicht.
Das System NL möchte ich für Deutschland auch!
Grüße vom Armani-Biker...
Zitat:
@PHIRAOS schrieb am 3. März 2020 um 22:46:09 Uhr:
Die vorhandenen Verkehrsschilder (also 120km/h oder 130km/h) bleiben bestehen, verlieren in der Zeit von 06:00 bis 19:00 aber ihre Gültigkeit.
Das stimmt nicht.
Die Höchstgeschwindigkeit auf niederländischen Autobahnen wird ab 16. März 2020 tagsüber auf Tempo 100 begrenzt. Das hat die Regierung im Rahmen eines Maßnahmenpakets für mehr Klimaschutz beschlossen.
Wo bislang ganztägig Tempo 130 galt, sind künftig zwischen 6 und 19 Uhr nur noch maximal 100 km/h erlaubt. Die Beschilderung auf den Autobahnen soll zwischen dem 12. und 16. März entsprechend angepasst werden. Sobald die neuen Schilder stehen, gilt auch das Tempolimit.
Quelle:
https://www.adac.de/.../?redirectId=quer.niederlandetempo100
PS: Danke für die Info. Ich bin beruflich 1-2x in Holland und wusste über diese Regelung noch nicht bescheid.
Zitat:
@MvM schrieb am 3. März 2020 um 23:18:07 Uhr:
Ich denke, dass ein Belohningssystem viel besser funktionieren würde. Die Fahrer bekommen eine App in das Fahrzeug eingebaut, welches die Geschwindigkeit erfasst. Wer lange ohne eine Übertretung fährt bekommt Geld. 1 Euro für vollendete 100KM. Wer nach 99KM zu schnell ist bekommt nix und darf von vorne anfangen.
Datenschützer dürften nichts sagen, weil es ja freiwillig ist...
Das klingt gut. Ein durchaus diskussionswürdiger Ansatz. Bitte auf alle anderen Bereiche ausdehnen. Dass der einzelne sich an Regeln hält, darf heute niemand mehr erwarten.
10 x Einkaufen ohne Diebstahl. Belohnung!
10 x Wochenenden ohne Party und Ruhestörung der Nachbarn. Belohnung!
10 x die Strasse entlang laufen, ohne ein fremdes Auto mit dem Schlüssel zu zerkratzen. Belohnung!
Eine Goldgrube.
Ich bin dabei.
Den Thementitel habe ich mal etwas angepasst und darf darum bitten, den Wunsch des TE zu respektieren: Keine Diskussion über Sinn und Unsinn eines Tempolimits
Der TE hat die Bußgeldstaffelung für Tempoverstöße in den Niederlanden angesprochen.
Warum sollten wir uns über Themen aus den NL austauschen?
Das geht gnadenlos in die Tonne.
Die Beweggründe sind ganz andere als bei uns, nur das in NL alles wesentlich teurer bei Verstößen ist.
Ich wäre dafür, aber nur bei gleichzeitiger Abschaffung von Punktesystem und Fahrverboten, also Geldstrafe als einzige Sanktion für Geschwindigkeitsübertretungen.
Zitat:
@Niflheim schrieb am 4. März 2020 um 08:09:25 Uhr:
Ich wäre dafür, aber nur bei gleichzeitiger Abschaffung von Punktesystem und Fahrverboten, also Geldstrafe als einzige Sanktion für Geschwindigkeitsübertretungen.
Da halte ich nichts von, weil es die Gutverdiener dann noch weniger juckt, wenn kein Fahrverbot oder Führerscheinentzug zu befürchten ist.
Ich denke in manchen Fällen ist es ganz sinnvoll, den Leuten mal vorübergehend ihr Spielzeug zu entziehen.
Zusätzlich zur Geldbuße in gestaffelter Höhe könnte man ja auch sofort abzusitzende Zwangspausen verordnen. Das dürfte die Leute mehr treffen, als ein Fahrverbot was im gewissen Rahmen planbar ist.
Ich sehe in den Niederlanden keinen Bedarf für eine Diskussion über Sanktionierungen. Zumal die Strafen dort einigermaßen hoch sind und das Verkehrsverhalten sehr zivilisiert.
Ich fahre persönlich mehr auf niederländischen Autobahnen als auf deutschen Autobahnen.
Zitat:
@boerni666 schrieb am 3. März 2020 um 23:43:41 Uhr:
Ohne Prämien darf man wohl vom 08/15 Michel nichts mehr erwarten, oder was?
Wir leben in einer Welt, wo jeder fast nur noch an sich denkt. Ein Arugument lautet, dass man erst anfängt, wenn andere auch anfangen. Die Beispie von @reox (Diebstahl, Ruhestörung und Vandalismus) kann man hierbei nicht anwenden. Das häufig genutzte argument bei TL-Verstößen lautet, dass doch keiner geschädigt wird.
Was nutzen höhere Strafen, wenn die Leute sich dank blitzer.de für einige Jahre sicher fühlen, bis es mal nicht funktioniert. Ich wunde auch ohne blitzer.de noch nie geblitzt, obwohl ich gerne etwas schneller fahre. Die Kontrollen auf den Straßen sind gering, und wenn sie mal da sind, sieht man sie schon von weitem. Mit dem von mir vorgeschlagenen Belohnungssystem gibt es eine freiwillige Dauerüberwachung. Ob es funktioniert kann ich nicht sagen, es ist nur ein Vorschlag. Das naive verlangen nach höheren Strafen hat in der vergangenheit nichts gebracht. Deshalb kann man mal über was neues nachdenken. Es muss ja nicht dauerhaft sein, sondern kann versuchsweise zeitlich begrenzt werden. Ich gehe nun mal gerne neue Wege, wenn ich merke, dass (in diesem fall die anderen) der jahrelange stillstand stört. Wobei ich sagen muss, dass ich damit keine Probleme habe, weil ich nun mal selbst gerne was schneller unterwegs bin. Da wir in einem Land der verbote leben, wo innovationen immer seltener werden, wird es wohl erst gar nicht versucht.
Ma darf bei der Diskussion auch nicht vergessen, dass die deutschen aus einem Volk bestehen, die sich gerne Druck machen. Mit Zeitdruck fährt man gerne was schneller, auch wenn es nichts bringt. Im Ausland ist die Stimmung oft ganz anders. Eine Strafe, wie in den Niederlanden, würde sich in deutschland etwas anders auswirken.
Hallo!
Zitat:
@MvM schrieb am 4. März 2020 um 09:27:10 Uhr:
[...] Mit dem von mir vorgeschlagenen Belohnungssystem gibt es eine freiwillige Dauerüberwachung. Ob es funktioniert kann ich nicht sagen, es ist nur ein Vorschlag. Das naive verlangen nach höheren Strafen hat in der vergangenheit nichts gebracht. Deshalb kann man mal über was neues nachdenken.[...]
Ich möchte dir deine Euphorie ungern zunichte machen, aber dein Vorschlag ist ja nun alles andere als neu. Sowas gibt es schon seit Jahren in Form sogenannter Telematik-Tarife von den Autoversicherern.
Und weil das eben freiwillig ist, wird es auch nur von wenigen benutzt. Natürlich genau von denjenigen, welche auch vorher schon die Verkehrsregeln beachtet haben.
Genau jene Klientel aber, die sich die Regeln nach eigenem Gusto auslegt und oftmals bewusst missachtet, verzichtet selbstredend dankend auf die Teilnahme am "Belohnungssystem". Ist ja freiwillig. Wird aufgrund vermeintlicher Ineffektivität die Bestrafung dann auch noch zugunsten dieses "Belohnungssystems" abgeschafft, haben die Regelbrecher völlige Narrenfreiheit.
Gruß
.SD