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Tip, "günstige" Winter Kompletträder für den X1

BMW
Themenstarteram 12. Februar 2011 um 22:51

Da der X1 relativ neu auf dem Markt ist, gibt es keine günstigen Angebote für gebrauchte Felgen, da hier eine bestimmte Kombination vorgeschreiben ist, die auf anderen BMW Modellen nicht herrschen: 225/50 17 Zoll mit Einpresstiefe 34. Was macht man nun, wenn man einen 5er (E60) BMW 3 Jahre gefahren hat und noch sehr gute Winterräder der Größe 225/50 17 Zoll mit Felgen 7,5 x17 allerdings mit Einpresstiefe 20 besitzt? Der Satz hat damals mit Runflatreifen ca. 1500 Euro gekostet. Kann man diese auf einen X1 fahren? Ja, es geht. Ich habe mir seitens BMW ein Tragfähigkeitsgutachten für die Felgen (Styling 138) zusenden lassen. (Felgenliste hier: http://felgenkatalog.auto-treff.com/). Anschliessend habe ich mir aus dem Zubehörangebot einen Hersteller gesucht, welcher für den X1 Felgen mit einer Einpresstiefe 7,5x17 ET 20 anbietet und mir das entsprechende Gutachten heruntergeladen (http://www.onlineraeder.de/angebote_komplettraeder.asp?...).

Wenn man diese Felgen nun montiert, stehen durch die veränderte Einpresstiefe die Räder pro Seite 14mm weiter vor als die eingetragenen Serienbereifung. Bildlich stehen die Räder also weiter nach aussen. Man hat die Spurweite des Fahrzeuges insgesamt um 28mm verbreitert. Diese Einpresstiefe ist bei dem BMW eintragungsfähig. Eine geringere Einpresstiefe ist immer problematisch, da die Räder hier an den Innenkontflügeln oder an Bremsteilen schleifen könnten. Bei einer Spurverbreiterung muss nun getestet werden, ob die Räder nicht aus den Radkästen herausstehen (was nicht erlaubt ist), oder etwa an den Kontfügelkanten scheuern. Dies wurde früher durch sog. Bördeln der Kontfügelinnenkannten umgangen. Beim X1 gäbe es hier Probleme, da hier eine Kunststoffabdeckung vorhanden ist.

Die Reifen/Felgenkombination muss man nun beim TÜV (DEKRA darf dies nicht) eintragen lassen. Wie bereits geschrieben ist diese von mir genutze Kombination bereits von dem Zubehörhersteller getestet worden. Es gibt hier jedoch eine Auflage, dass die Kotflügel evtl. im Bereich vor und hinter dem Rad verbreitert werden müssen, bzw. die Räder abgedeckt sein müssen. Auch dies ist bei dem X1 etwas schwierig aufgrund der Kunststoffverbreiterung. Ich konnte die Räder ohne Probleme oder zusätzliche Verbreiterungen eintragen lassen. Es ist allerdings Ermessensache des Prüfers. Bei anderen Reifenfabrikaten kann eine Verbreiterung notwendig werden, da diese nochmal einen Teil über den Rand der Felge hinausstehen und so noch weniger von den Kotflügeln abgedeckt werden.

Analog zur Veranschaulichung hier: http://www.riediger.at/.../

Der TÜV schaut, ob die Räder freigängig sind, d. h. ob die Reifen beim kompletten einfedern an den Innenkotflügeln scheuern (der X1 ist mit Sereinfahrwerk "hochbeinig", so dass hier kein Problem besteht, ob genügend Platz zur Bremsanlage besteht (die Räderkombination steht weiter nach aussen als nach innen) und ob die Räder genügend von den Serienkotflügeln abgedeckt werden. Das Problem besteht hier nur bei der "genügenden" Abdeckung der Reifen durch die Kotflügel (genauer - ob die Reifenlauffläche entsprechend der Verordnung abgedeckt ist. In meinem Fall sind sie oberhalb gerade so abgedeckt, im unteren bereich nicht vollständig. Es gab hier jedoch aufgrund der Inaugenscheinnahme glücklicherweise keine Probleme.

Falls eine Verbreiterung erforderlich oder notwendig gewesen wäre gibt es nun auch eine Möglichkeit.

Da BMW in Kürze das M-Sportpaket für den X1 herausbringt, kann man nachträglich lediglich die Kunststoffkotfügelverbreiterungen montieren. Diese sind beim Sportpaket etwas weiter herausgezogen als bei den standard Kotflügelabdeckungen.

Die Eintragung hat mich 50 Euro gekostet. Beim Austausch der Kotflügelverbreiterung lohnt sich die Ersparnis jedoch nicht, da die neuen Kotflügelverbreiterungen pro Stück zusätzlich etwa 50 Euro kosten werden.

ABS, DSC, Luftdruckkontrolle funktionieren trotz Spurverbreiterungen unverändert. Eine Änderung des Fahrverhaltens konnte ich nicht feststellen, ausser das mir die RunFlat Reifen uberraschenderweise persönlich zu hart erscheinen.

Die Eintragung hat bei mir mit den vorhandenen Unterlagen und etlichen telefonaten mit BMW und dem TÜV ohne große Probleme funktioniert. Bei der Abnahme und Eintragung müssen die gewünschten Räder- und Reifenkombinationen selbstverständlich montiert sein. Hier ist auch die Fahrt zum TÜV versicherungstechnisch abgesichert. Ich rate jedoch vorher bei der gewünschten TÜV Station und dem einzutragenden Prüfer über die gewünschte Eintragung der Räderkombination anzufragen bevor ein Satz gekauft wird, da eine problemlose Eintragung nicht unbedingt gegeben sein muss.

Vom Fahren ohne die im COC Dokument eingetragenen Kombinationen ist dringend abzuraten, da hier sonst die Betriebserlaubnis des Fahrzeuges erlischt auch wenn es sich um original BMW Felgen handelt, vom Versicherungsschutz mal ganz abgesehen.

Sascha

 

 

 

 

 

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 12. Februar 2011 um 22:51

Da der X1 relativ neu auf dem Markt ist, gibt es keine günstigen Angebote für gebrauchte Felgen, da hier eine bestimmte Kombination vorgeschreiben ist, die auf anderen BMW Modellen nicht herrschen: 225/50 17 Zoll mit Einpresstiefe 34. Was macht man nun, wenn man einen 5er (E60) BMW 3 Jahre gefahren hat und noch sehr gute Winterräder der Größe 225/50 17 Zoll mit Felgen 7,5 x17 allerdings mit Einpresstiefe 20 besitzt? Der Satz hat damals mit Runflatreifen ca. 1500 Euro gekostet. Kann man diese auf einen X1 fahren? Ja, es geht. Ich habe mir seitens BMW ein Tragfähigkeitsgutachten für die Felgen (Styling 138) zusenden lassen. (Felgenliste hier: http://felgenkatalog.auto-treff.com/). Anschliessend habe ich mir aus dem Zubehörangebot einen Hersteller gesucht, welcher für den X1 Felgen mit einer Einpresstiefe 7,5x17 ET 20 anbietet und mir das entsprechende Gutachten heruntergeladen (http://www.onlineraeder.de/angebote_komplettraeder.asp?...).

Wenn man diese Felgen nun montiert, stehen durch die veränderte Einpresstiefe die Räder pro Seite 14mm weiter vor als die eingetragenen Serienbereifung. Bildlich stehen die Räder also weiter nach aussen. Man hat die Spurweite des Fahrzeuges insgesamt um 28mm verbreitert. Diese Einpresstiefe ist bei dem BMW eintragungsfähig. Eine geringere Einpresstiefe ist immer problematisch, da die Räder hier an den Innenkontflügeln oder an Bremsteilen schleifen könnten. Bei einer Spurverbreiterung muss nun getestet werden, ob die Räder nicht aus den Radkästen herausstehen (was nicht erlaubt ist), oder etwa an den Kontfügelkanten scheuern. Dies wurde früher durch sog. Bördeln der Kontfügelinnenkannten umgangen. Beim X1 gäbe es hier Probleme, da hier eine Kunststoffabdeckung vorhanden ist.

Die Reifen/Felgenkombination muss man nun beim TÜV (DEKRA darf dies nicht) eintragen lassen. Wie bereits geschrieben ist diese von mir genutze Kombination bereits von dem Zubehörhersteller getestet worden. Es gibt hier jedoch eine Auflage, dass die Kotflügel evtl. im Bereich vor und hinter dem Rad verbreitert werden müssen, bzw. die Räder abgedeckt sein müssen. Auch dies ist bei dem X1 etwas schwierig aufgrund der Kunststoffverbreiterung. Ich konnte die Räder ohne Probleme oder zusätzliche Verbreiterungen eintragen lassen. Es ist allerdings Ermessensache des Prüfers. Bei anderen Reifenfabrikaten kann eine Verbreiterung notwendig werden, da diese nochmal einen Teil über den Rand der Felge hinausstehen und so noch weniger von den Kotflügeln abgedeckt werden.

Analog zur Veranschaulichung hier: http://www.riediger.at/.../

Der TÜV schaut, ob die Räder freigängig sind, d. h. ob die Reifen beim kompletten einfedern an den Innenkotflügeln scheuern (der X1 ist mit Sereinfahrwerk "hochbeinig", so dass hier kein Problem besteht, ob genügend Platz zur Bremsanlage besteht (die Räderkombination steht weiter nach aussen als nach innen) und ob die Räder genügend von den Serienkotflügeln abgedeckt werden. Das Problem besteht hier nur bei der "genügenden" Abdeckung der Reifen durch die Kotflügel (genauer - ob die Reifenlauffläche entsprechend der Verordnung abgedeckt ist. In meinem Fall sind sie oberhalb gerade so abgedeckt, im unteren bereich nicht vollständig. Es gab hier jedoch aufgrund der Inaugenscheinnahme glücklicherweise keine Probleme.

Falls eine Verbreiterung erforderlich oder notwendig gewesen wäre gibt es nun auch eine Möglichkeit.

Da BMW in Kürze das M-Sportpaket für den X1 herausbringt, kann man nachträglich lediglich die Kunststoffkotfügelverbreiterungen montieren. Diese sind beim Sportpaket etwas weiter herausgezogen als bei den standard Kotflügelabdeckungen.

Die Eintragung hat mich 50 Euro gekostet. Beim Austausch der Kotflügelverbreiterung lohnt sich die Ersparnis jedoch nicht, da die neuen Kotflügelverbreiterungen pro Stück zusätzlich etwa 50 Euro kosten werden.

ABS, DSC, Luftdruckkontrolle funktionieren trotz Spurverbreiterungen unverändert. Eine Änderung des Fahrverhaltens konnte ich nicht feststellen, ausser das mir die RunFlat Reifen uberraschenderweise persönlich zu hart erscheinen.

Die Eintragung hat bei mir mit den vorhandenen Unterlagen und etlichen telefonaten mit BMW und dem TÜV ohne große Probleme funktioniert. Bei der Abnahme und Eintragung müssen die gewünschten Räder- und Reifenkombinationen selbstverständlich montiert sein. Hier ist auch die Fahrt zum TÜV versicherungstechnisch abgesichert. Ich rate jedoch vorher bei der gewünschten TÜV Station und dem einzutragenden Prüfer über die gewünschte Eintragung der Räderkombination anzufragen bevor ein Satz gekauft wird, da eine problemlose Eintragung nicht unbedingt gegeben sein muss.

Vom Fahren ohne die im COC Dokument eingetragenen Kombinationen ist dringend abzuraten, da hier sonst die Betriebserlaubnis des Fahrzeuges erlischt auch wenn es sich um original BMW Felgen handelt, vom Versicherungsschutz mal ganz abgesehen.

Sascha

 

 

 

 

 

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5 Antworten

Kompliment !!!!

Selten einen so perfekten, sachlich kompletten und informativen Beitrag gelesen.

Daran könnten sich einige Forenteilnehmer hier ein Beispiel nehmen.

Vielen Dank, wird bestimmt einigen Lesern weiterhelfen.

wäre nett wenn du mal bilder einstellen würdest!

Themenstarteram 14. Februar 2011 um 23:00

Hier wie gewünscht ein paar Bilder der BMW Styling Felgen 138 vom 5er (E60) auf dem X1 (E84) aus verschiedenen Perspektiven. Die Räder stehen pro Seite 14mm weiter aussen.

am 25. August 2011 um 5:07

Hallo Sascha,

vielen Dank für deinen tollen, sachlich perfekten Artikel. Ich habe exakt diesselbe Situation (neuwertige Alufelgen Typ 138 mit Winterreifen von meinem E60) und habe versucht diese für meinen neuen X1 eintragen zu lassen. Dies wurde bisher wegen der anderen Einpresstiefe abgelehnt.

Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir eine Kopie (Scan) deines TÜV-Gutachtens zukommen lassen könntest.

Herzlichen Dank

007bigjack

am 25. August 2011 um 7:45

Zitat:

Original geschrieben von slw73

Ich konnte die Räder ohne Probleme oder zusätzliche Verbreiterungen eintragen lassen. Es ist allerdings Ermessensache des Prüfers.

DAS ist wohl der wichtigste Satz des gesamten Texts. Alles schön, aber eben u.U. wertlos, wenn man zu einem anderen Prüfer geht.

Amen

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