Tipps bei Unfall C350 CDI
Hallo zusammen,
nun habe ich mein Auto ganze vier Wochen und es hatte den ersten Unfall...
Obwohl in mir ganz andere Gedanken aufkommen, versuche ich mal nicht beleidigend zu werden...sowas kann ja jedem mal passieren :)
Heute ist mir ein netter Postbeamter ins geparkte Auto geballert.
Der Schaden (alles auf der Fahrerseite): Vordertür hat eine gewaltige Beule direkt am Türgriff (Fenster ist nicht mehr bedienbar), der Seitenspiegel ist auch hin, die Hintertür hat Kratzer, Der Kotflügel hat Kratzer.
Der nette Beamte hat also ganze Arbeit geleistet.
Ich habe gleich die Nummer, die auf der hinterlegten Karte stand angerufen. Es wird von dort nun alles weitere in die Wege geleitet.
Mit MB habe ich auch telefoniert. Da fahre ich morgen zum Gutachten hin.
Mich würde jetzt interessieren, ob jemand hier ähnliches passiert ist und ob es nützliche Tipps gibt?
-Wie läuft sowas ab? Muss ich um alles kämpfen oder ist die Post dort kundenorientiert?
-Ich habe doch ein Recht drauf, dass alles so ist wie vorher oder? Also muss doch die Karosserieverkleidung neu, oder reicht es wenn sie einfach rum lackieren?
-Wenn die Verkleidung neu kommt, darf man doch keinen Unterschied zum "Alt-Lack" sehen oder?
-Wie sieht es aus mit dem Wertverfall durch den Unfall? Die Differenz muss doch auch erstattet werden oder?
Könnte heulen...letztes Wochenende habe ich ihn poliert :)
Gruß
Morten
Beste Antwort im Thema
Hallo ins Forum,
warum wird hier denn immer nach dem Rechtsanwalt gerufen :confused:? Ich habe ja leider so meine Erfahrungen (3 unverschuldete Unfälle in nicht einmal einem Jahr; Gesamtschaden knapp 30.000). Bei normalen Versicherungen geht's im Normalfall glatt durch. Mit dem bloßen Beauftragen treibt man nur die Kosten hoch, was dann dazu führt, dass die Prämien steigen und steigen.
Zur Vereinfachung kann man die Ansprüche gegen die VS beschränkt an den Gutachter und Werkstatt abtreten. Dann rechnen die direkt ab und Du hast keinen Stress damit.
Einen Gutachter würde ich immer nehmen, wenn der Schaden größer 700 EUR ist (drunter könnte es Ärger geben, da die VS da i.d.R. einen KVA der Werkstatt akzeptieren). Der Gutachter schickt seine Ausarbeitung an die VS. Parallel schreibst Du die an, forderst die Auszahlung der Wertminderung (steht im Gutachten), den Nutzungsausfall (oder Mietwagen, wenn Du den nimmst) dem Grunde nach (weil Du die Länge nicht kennst) und die Schadenspauschale (meist werden 20 EUR akzeptiert) an Dich sowie die Auszahlung der abgetretenen Forderungen direkt an die Werkstatt und den Gutachter. Außerdem solltest Du die unverzügliche Reparaturfreigabe einfordern.
Nach Abschluss der Reparatur dann noch den Nutzungsausfall geltend machen. Anzahl der Werkstatttage x Tagessatz (steht im Gutachten) = Ausgleichsbetrag. Achtung beim Mietwagen: Hier musst Du i.d.R. eine Nutzungswertklasse niedriger nehmen und darfst keinen besonders teuren Unfallersatztarif abschließen. Hier bietet sich eine Rücksprache mit der VS an, da die häufig besondere Vereinbarungen mit den großen Autoversicherungen haben. Dies erleichtert die Anmietung, da i.d.R. die Auslieferung und Abholung des Mietwagens zur Werkstatt oder einem von Dir gewünschten Ort enthalten ist. Auch musst Du Dir keine Gedanken über die Angemessenheit des Mietwagens machen (in einem Fall hätte mir die Gegner-VS sogar eine S-Klasse im Ersatz gegeben, wenn die Werkstatt doch nicht fertig geworden wäre).
Mit diesem Vorgehen hatte ich bei 2 der 3 Unfälle keine Probleme und die Entschädigung schnell auf dem Konto und das Auto repariert zurück.
Bei einem Unfall hatte ich es aber mit einem Direktversicherer zu tun, der glaubte mich übers Ohr hauen zu müssen. Dies ging dann, nachdem nicht einmal der Gutachter bezahlt wurde, zum Rechtsanwalt und wird jetzt vor Gericht landen, da die Gegner-VS die Wertminderung partout nicht bezahlen will.
Ich drück' mal die Daumen, dass Du Deinen 204er gut repariert zurückbekommst und auch die Abwicklung gut klappt.
Viele Grüße
Peter
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20 Antworten
Hallo,
egal wer den Schaden macht, er muß dafür gerade stehen (gilt auch für die Post).
Ich wäre auch stocksauer.
Kostenvoranschlag von MB bzw. Gutachter erstellen lassen und bei der Versicherung einreichen.
Während der Reparatur gibts einen Mietwagen bzw. Nutzungsausfall.
Evtl gibts noch Wertminderung für das Fahrzeug, das steht aber im Gutachten.
Ich würde sofort einen Sachverständigen beauftragen, zahlt die gegnerische Versicherung.
Falls jemand herum zigt zum Rechtsanwalt.
Viel Glück.
Gruss Ralf
Danke! Na ja, ein Sachverständiger ist doch dann morgen bei MB eh dabei oder nicht? Oder ist ein Gutachter was anderes? :)
Was du noch machen kannst, weil es dir einfach zusteht: Einen Rechtsanwalt hinzu ziehen, der alles für dich regelt. Dieser muss auch vom Schadensverursacher gezahlt werden. Es spielt auch keine Rolle ob der Gegner sich kooperativ verhält oder nicht. Es macht es für dich entspannter und die Anwälte kennen sich aus und holen auch den letzten dir zustehenden Cent bei der gegnerischen Versicherung.
Die MB NL wird einen amtlich anerkannten Sachverständigen hinzuziehen. Der wird sich das Fz angucken und entsprechend das Gutachten fertigen. Bevor der Schriebs bei Dir einflattert, wirst Du eine Abtretungserklärung unterzeichnen müssen. Bedeutet, der SV rechnet seine Vergütung direkt mit der gegnerischen Versicherung ab, Du musst nicht in Vorkasse gehen. Anschließend wird das Gutachten der gegnerischen Versicherung eingereicht und die gibt ihr Ja oder Nein. Wenn Ja, unterschreibst Du erneut eine Abtretungserklärung, sodaß die NL Teile und Arbeitslohn auch direkt mit der Versicherung abrechnen kann. Wenn ein Nein, wird ein Sachverständiger der Versicherung das Fz begutachten und seinerseits einen Kostenvoranschlag erstellen. Dann wird's spätestens Zeit, das Ganze der Rechtschutz zu übergeben. Aber so weit ist's ja noch nicht. Üblicherweise versuchen Versicherungen, diese Schritte zu umgehen, da sie Kosten verursachen und zeigen sich doch eher kooperativ.
Du kannst davon ausgehen, daß nur Neuteile verbaut werden. Eine Instandsetzung von zerdellten Karosserieteilen ist doppelt und dreifach so teuer. Ob ein Unterschied zum Altlack sichtbar ist, hängt von der Qualität des Lackierers ab, dazu kann hier keiner was sagen. Üblicherweise ist es so, daß diese Fz in's nächstgelegene MB LaKaZe (Lack- und Karosseriezentrum) verbracht und repariert werden. Wertverlust ist eingetreten, da das Fz im rechtl. Sinne ein Unfallfz ist. Der wird geschätzt roundabout zw. 500,- und 750,- betragen.
Hallo ins Forum,
warum wird hier denn immer nach dem Rechtsanwalt gerufen :confused:? Ich habe ja leider so meine Erfahrungen (3 unverschuldete Unfälle in nicht einmal einem Jahr; Gesamtschaden knapp 30.000). Bei normalen Versicherungen geht's im Normalfall glatt durch. Mit dem bloßen Beauftragen treibt man nur die Kosten hoch, was dann dazu führt, dass die Prämien steigen und steigen.
Zur Vereinfachung kann man die Ansprüche gegen die VS beschränkt an den Gutachter und Werkstatt abtreten. Dann rechnen die direkt ab und Du hast keinen Stress damit.
Einen Gutachter würde ich immer nehmen, wenn der Schaden größer 700 EUR ist (drunter könnte es Ärger geben, da die VS da i.d.R. einen KVA der Werkstatt akzeptieren). Der Gutachter schickt seine Ausarbeitung an die VS. Parallel schreibst Du die an, forderst die Auszahlung der Wertminderung (steht im Gutachten), den Nutzungsausfall (oder Mietwagen, wenn Du den nimmst) dem Grunde nach (weil Du die Länge nicht kennst) und die Schadenspauschale (meist werden 20 EUR akzeptiert) an Dich sowie die Auszahlung der abgetretenen Forderungen direkt an die Werkstatt und den Gutachter. Außerdem solltest Du die unverzügliche Reparaturfreigabe einfordern.
Nach Abschluss der Reparatur dann noch den Nutzungsausfall geltend machen. Anzahl der Werkstatttage x Tagessatz (steht im Gutachten) = Ausgleichsbetrag. Achtung beim Mietwagen: Hier musst Du i.d.R. eine Nutzungswertklasse niedriger nehmen und darfst keinen besonders teuren Unfallersatztarif abschließen. Hier bietet sich eine Rücksprache mit der VS an, da die häufig besondere Vereinbarungen mit den großen Autoversicherungen haben. Dies erleichtert die Anmietung, da i.d.R. die Auslieferung und Abholung des Mietwagens zur Werkstatt oder einem von Dir gewünschten Ort enthalten ist. Auch musst Du Dir keine Gedanken über die Angemessenheit des Mietwagens machen (in einem Fall hätte mir die Gegner-VS sogar eine S-Klasse im Ersatz gegeben, wenn die Werkstatt doch nicht fertig geworden wäre).
Mit diesem Vorgehen hatte ich bei 2 der 3 Unfälle keine Probleme und die Entschädigung schnell auf dem Konto und das Auto repariert zurück.
Bei einem Unfall hatte ich es aber mit einem Direktversicherer zu tun, der glaubte mich übers Ohr hauen zu müssen. Dies ging dann, nachdem nicht einmal der Gutachter bezahlt wurde, zum Rechtsanwalt und wird jetzt vor Gericht landen, da die Gegner-VS die Wertminderung partout nicht bezahlen will.
Ich drück' mal die Daumen, dass Du Deinen 204er gut repariert zurückbekommst und auch die Abwicklung gut klappt.
Viele Grüße
Peter
Zitat:
Original geschrieben von 212059
Hallo ins Forum,
warum wird hier denn immer nach dem Rechtsanwalt gerufen :confused:? Ich habe ja leider so meine Erfahrungen (3 unverschuldete Unfälle in nicht einmal einem Jahr; Gesamtschaden knapp 30.000). Bei normalen Versicherungen geht's im Normalfall glatt durch. Mit dem bloßen Beauftragen treibt man nur die Kosten hoch, was dann dazu führt, dass die Prämien steigen und steigen
Weil er nach Tipps gefragt hat, ein Rechtsanwalt sich um alles kümmert. Dieser auch Posten bei der Versicherung einfordert die die meisten nicht kennen und aus meiner Erfahrung heraus auch nicht selbstverständlich von der Versicherung gezahlt werden! Ob die Prämien durch den Einsatz eines Rechtsanwaltes signifikant steigen halte ich für ein Gerücht.
Ich werde es auf jeden Fall über MB abwickeln und die haben ja dann einen Gutachter da. Der Schaden ist auch ganz sicher über 1500 Euro und bei dem Betrag wurde mir gesagt, ist ein Gutachter Pflicht. Ich hoffe nur, dass mein Kleiner danach wie vorher ist und das Ganze schnell über die Bühne geht.
Vielen Dank für die Tipps!
Hallo ins Forum,
Zitat:
Original geschrieben von Scene7678
Ob die Prämien durch den Einsatz eines Rechtsanwaltes signifikant steigen halte ich für ein Gerücht.
nun ja, bei z.B. einem Schaden von nur 6.000 EUR (was schnell zusammen kommt) bekommt ein Rechtsanwalt rund 575 EUR, was eine Schadenserhöhung von 9,5% ist. Da kommen insgesamt schon Kosten zusammen, die die Versicherungen auf die Prämien umlegen.
@TE: Wenn Du's bei MB machen lässt, sollte man hinter her nichts mehr sehen. Bei mir sieht man nach einem heftigem Frontschaden (Reparatursumme knapp über 20.000) auch nichts mehr (schau' mal hier).
Viele Grüße
Peter
Aua! Das sieht echt fies aus. Dann bin ich einfach mal optimistisch :)
Die elf Seiten lese ich mir morgen bei der Arbeit mal gemütlich durch ;)
Wirklich eine unschöne Geschichte mit den beiden Unfällen!
Ich war gestern bei MB und habe den Wagen dort begutachten lassen. Der Schaden ist geringer als ich dachte. Ca. 3500 Euro kostet der Spaß -plus die Wertminderung natürlich. Die Tür und der Spiegel müssen neu. Kotflügel kann ausgebeult und lackiert werden. Hintere Tür muss nur lackiert werden.
Sie meinten, dass ich mir nur einen Rechtsbeistand nehmen soll, wenn die Post sich zeit lässt. Sie sagten, dass die gerne mal zicken, wenn der Wagen in die Fahrbahn ragte. Es war eine Pflasterstraße wo die Fahrbahn nicht mal definiert war. Ich stand nicht weiter als 30 cm vom Bordstein. Das sollte wohl passen.
Nun kann ich nur abwarten, bis die Post sich meldet.
Zitat:
Original geschrieben von FelixDesouza
Ich werde es auf jeden Fall über MB abwickeln und die haben ja dann einen Gutachter da. Der Schaden ist auch ganz sicher über 1500 Euro und bei dem Betrag wurde mir gesagt, ist ein Gutachter Pflicht. Ich hoffe nur, dass mein Kleiner danach wie vorher ist und das Ganze schnell über die Bühne geht.
Vielen Dank für die Tipps!
Schau mal meine alten Beiträge, ich habe eine ähnliche Frage hier gestellt.
Auch 350 CDI relativ neu und unverschuldeter Unfall.
Nehme Dir auf jeden Fall einen Anwalt!
Lasse Dich auf nichts anderes ein, auch wenn alle noch so nett sind.
Der Anwalt kostet Dich nichts und es ist Dein gutes Recht.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von Scene7678
Zitat:
Original geschrieben von 212059
Hallo ins Forum,
warum wird hier denn immer nach dem Rechtsanwalt gerufen :confused:? Ich habe ja leider so meine Erfahrungen (3 unverschuldete Unfälle in nicht einmal einem Jahr; Gesamtschaden knapp 30.000). Bei normalen Versicherungen geht's im Normalfall glatt durch. Mit dem bloßen Beauftragen treibt man nur die Kosten hoch, was dann dazu führt, dass die Prämien steigen und steigen
Weil er nach Tipps gefragt hat, ein Rechtsanwalt sich um alles kümmert. Dieser auch Posten bei der Versicherung einfordert die die meisten nicht kennen und aus meiner Erfahrung heraus auch nicht selbstverständlich von der Versicherung gezahlt werden! Ob die Prämien durch den Einsatz eines Rechtsanwaltes signifikant steigen halte ich für ein Gerücht.
Genau meine Meinung,
Du hast völlig Recht.
Bis jetzt hat sich die Post noch nicht gemeldet. Mein Unfallsachbearbeiter von MB sagte mir, dass ich noch bis Montag Nachmittag warten soll. Dann rufe ich da an. Wenn sie mir sagen, dass der Unfall noch nicht gemeldet wurde, nehme ich mir einen Anwalt.
Auf jeden Fall Anwalt nehmen.
Ich hatte vor 3 Wochen auch einen Crash, eindeutig unverschuldet.
Gegnereische Versicherung auch erstmal total nett.
MB hat ein Gutachten machen lassen, Totalschaden.
Jetzt bezweifelt die gegnerische Versicherung den gutachterlich geschätzten Restwert und zahlt erst mal gar nichts.
Will ein Gegengutachten, das Wrack ist aber schon exportiert.
Ich Idiot habe auch gedacht, alles ist eindeutig. Montag früh geh ich als erstes zum Anwalt.
Ich drück dir die Daumen.
Gruß, Maik