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Tipps zum "Schrauben" lernen
Hallo zusammen,
ich interessiere mich schon immer für Autos und es macht mir viel Spaß am Auto zu schrauben.
Allerdings sind meine Fähigkeiten (bisher) noch recht beschränkt.
Die klassischen kleinen Wartungsarbeiten wie Leuchtmitteltausch, Ölwechsel, Luftfilter wechseln, Räder wechseln etc. kann ich zwar. Aber nun würde ich mich aber gern Schritt für Schritt auch an etwas komplexere Dinge ranwagen und somit gern auch technische Zusammenhänge näher kennenlernen.
Leider bin ich schon etwas zu alt und zu weit in der Lebensplanung, um noch eine Lehre als KFZler zu absolvieren. Also bleibt mir nur die Freizeit. Habe auch schon ein paar Lehrbücher für angehende KFZ-Mechatroniker in der Freizeit gelesen. Nur leider habe ich keinen Kumpel in der Nähe, der mir bei praktischen Arbeiten zusehen und helfen kann, wenn ich was falsch mache.
Also ist jetzt meine Überlegung, mir einen alten Kleinwagen, am liebsten was Italienisches (abgemeldet und ohne TÜV) für ganz wenig Geld zu kaufen und den in der Garage einfach nach und nach auseinanderzunehmen und zu versuchen wieder zusammenzubauen. Dabei lernt man doch sicher ne Menge? Meint ihr, dass das ne gute Idee ist und dass mir das was bringt? Oder habt ihr noch andere Vorschläge, die mich weiterbringen können?
Habt ihr Empfehlungen, was das Auto angeht? Also wäre z.B. ein 92er Fiat Uno oder ein 96er Lancia Y ein geeigneter Kandidat?
Danke für eure Hilfe und sorry für den langen Text.
Beste Antwort im Thema
TÜV bzw. zulassungsfähig würde ich mir wie von den Vorschreibern schon erwähnt auch als Ziel setzen. Vor ca. 2 Jahren habe ich mir eine W124 E-Klasse zum Wiederaufbau gekauft, weil ich mal in Ruhe schrauben und mich auch mal mehr mit Karosseriearbeiten (mit Flex und Schweißgerät) beschäftigen wollte. Da ich mir inzwischen eine große Garage zugelegt hatte, konnte ich das Projekt auch in Ruhe angehen und musste nicht wie bisher die Reparaturen unter freiem Himmel machen. So konnte ich auch umfangreichere Arbeiten ohne Rücksicht auf das Wetter angehen und auch mal alles stehen und liegen lassen, wenn ich keine Lust mehr hatte und einfach das Tor zumachen.
Nur wenn ich ohne Ziel an dem Auto herumgeschraubt hätte, wäre denke ich die Motivation schnell weg gewesen und das Auto irgendwann beim Verwerter gelandet, weil es nur im Weg gestanden wäre. Spätestens nachdem man zum 5x den Zylinderkopf demontiert und wieder montiert hat, wird auch das langweilig.
Was du auch bedenken solltest ist, dass du ohne eine ausreichende Ausstattung mit Werkzeug nicht besonders weit kommen wirst. Ich schraube jetzt schon eine ganze Weile an meinen Fahrzeugen und da ich nach und nach immer größere OPs an diversen Fahrzeugen und Marken selbst durchführe, ist mein Werkzeugbestand schon enorm gewachsen. Und immer noch fehlt ab und zu eine spezielle Nuss, ein Schlüssel oder Bit.
Und zum Thema Fiat: Ich habe in meinem Leben mehrere Fiat selbst besessen. 1x Uno, 2x Stilo und immer noch habe ich meine Barchetta (Basiert auf dem Punto 176). Allesamt schöne und zuverlässige (und im Gegensatz zu meinen Mercedes rostfreie) Autos. Nur wenn man mal etwas Reparieren muss, dann sind sie eine Katastrophe. Man merkt einfach, dass Wartungsfreundlichkeit nicht im Lastenheft der Ingenieure gestanden haben kann. Erst letztes Wochenende hat meine Barchetta ein neues Getriebe bekommen. Im Motorraum alles verbaut und eng. X-Verschiedene Schraubengrößen an jedem Bauteil, so dass man mit dem Werkzeugwechsel kaum hinterherkommt. Und die Ersatzteilpreise bei Fiat sind auch nicht von schlechten Eltern. Für 10 Schrauben und 2 Muttern die ich an Stabi und Querlenker ersetzen wollte, hat der Teilemann bei Fiat 37€ aufgerufen. Da war die Auspuffhalterung mit 13€ geradezu günstig. Vom Mercedes-Teiletresen kenne ich solche Preise nicht. Außerdem hört man da nicht so oft "Teil ist nicht mehr Lieferbar / Ersatzlos gestrichen" wie bei anderen Herstellern. Und genau hier könntest du mit deinem 1992 Uno Probleme bekommen. Auf den Schrottplätzen sind die Unos fast verschwunden und am Teiletresen wird es entweder teuer, oder ist nicht mehr lieferbar.
Und auch das Zerlegen fällt gerade bei einem Stern aus den 1980ern deutlich leichter aus. Da merkt man einfach, dass die Autos noch nicht wie heute als Wegwerfprodukt gebaut wurden. Fast alles lässt sich zerstörungsfrei demontieren und auch reparieren, weil noch nicht alles geklipst oder verklebt ist. Daher würde ich zum Schrauben eher zu etwas Altem greifen, ohne Airbag, ohne viel Elektronik.
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18 Antworten
Learning by doing, so geht es am besten.
Ich denke auch, learning by doing. Alles wirst Du eh nicht machen können, da oft eine Bühne oder eine Grube benötigt wird. Das schränkt schon mal ein. Ansonsten gibts hier im Forum immer Hilfe, Tipps oder weiteres.
Dann würde ich mir auch keine Exotenauto holen, sondern eher einen Golf (z.B. Golf 3 oder 4). Da gibts Teile ohne Ende, Literatur und auch Software für Diagnose und Reparatur. Bei einem Fiat oder Lancia könnte das schon eng werden.
Ich bin auch keine gelernter Schrauber, aber bis zu einem gewissen Schwierigkeitsgrad traue ich mir schon was zu. Falls nicht, gibts auch noch Werkstätten.
Ja stimmt. Das mit der Literatur ist nen Punkt. Mit den Teilen denke ich sollte (zumindest bei Fiat) weniger ein Problem sein, wenn ich mir angucke, wieviel da bei den Autoverwertern stehen? Achso falls das noch nicht ganz deutlich war: das Schrauber-Auto wäre nur so zum Schrauben. Das müsste nicht TÜV-fähig sein oder werden.
Ich habe ja noch mein Alltagsauto, wo ich wirklich nur Kleinigkeiten dran selbst mache. Für den Rest fahre ich in die Werkstatt damit.
Hallo
Also genau so habe ich mit meine Kenntnisse angeeignet.
Such dir am besten irgendeine alte Schüssel wo Ersatzteile günstig zu bekommen sind dann ist es auch egal wenn mal was daneben geht.
Vll einen alten Golf, Passat oder ähnliches.
Irgendwas um eine eine Kiste Bier eben
Versuch doch einfach die Kiste durch den TÜV zu bringen dann hast ein Ziel vor Augen und bekommst wsl einen Teil deiner Investition wieder.
Mfg
Ich würde vielleicht nicht ganz so alte Autos kaufen, die Autos ab ca. 2000 haben OBD, evtl. Airbags usw. zumindest meine 3 Fiat Punto 188 (die gab es ab 1999). Hierfür ist der Neu- und Gebrauchteilemarkt auch wirklich göttlich! :-)
Mehr Spaß und mehr Möglichkeiten hast Du natürlich in einer Halle, Garage, Schraubergemeinschaft etc. pp - da ist dann auch mehr und besseres Werkzeug vorhanden und Du kannst auch mal länger an was herumschrauben.
Und die Idee mit Ziel und TÜV kann ich nur unterstreichen, Du hättest im Ernstfall auch mal eine Alternative, wenn dein Alltagsauto defekt ist. Und wenn der TÜV halt mal nein sagt, hat man i.d.R. immer was dabei gelernt und Du hast dann ja noch weitere 4 Wochen Zeit .... ;-)
TÜV bzw. zulassungsfähig würde ich mir wie von den Vorschreibern schon erwähnt auch als Ziel setzen. Vor ca. 2 Jahren habe ich mir eine W124 E-Klasse zum Wiederaufbau gekauft, weil ich mal in Ruhe schrauben und mich auch mal mehr mit Karosseriearbeiten (mit Flex und Schweißgerät) beschäftigen wollte. Da ich mir inzwischen eine große Garage zugelegt hatte, konnte ich das Projekt auch in Ruhe angehen und musste nicht wie bisher die Reparaturen unter freiem Himmel machen. So konnte ich auch umfangreichere Arbeiten ohne Rücksicht auf das Wetter angehen und auch mal alles stehen und liegen lassen, wenn ich keine Lust mehr hatte und einfach das Tor zumachen.
Nur wenn ich ohne Ziel an dem Auto herumgeschraubt hätte, wäre denke ich die Motivation schnell weg gewesen und das Auto irgendwann beim Verwerter gelandet, weil es nur im Weg gestanden wäre. Spätestens nachdem man zum 5x den Zylinderkopf demontiert und wieder montiert hat, wird auch das langweilig.
Was du auch bedenken solltest ist, dass du ohne eine ausreichende Ausstattung mit Werkzeug nicht besonders weit kommen wirst. Ich schraube jetzt schon eine ganze Weile an meinen Fahrzeugen und da ich nach und nach immer größere OPs an diversen Fahrzeugen und Marken selbst durchführe, ist mein Werkzeugbestand schon enorm gewachsen. Und immer noch fehlt ab und zu eine spezielle Nuss, ein Schlüssel oder Bit.
Und zum Thema Fiat: Ich habe in meinem Leben mehrere Fiat selbst besessen. 1x Uno, 2x Stilo und immer noch habe ich meine Barchetta (Basiert auf dem Punto 176). Allesamt schöne und zuverlässige (und im Gegensatz zu meinen Mercedes rostfreie) Autos. Nur wenn man mal etwas Reparieren muss, dann sind sie eine Katastrophe. Man merkt einfach, dass Wartungsfreundlichkeit nicht im Lastenheft der Ingenieure gestanden haben kann. Erst letztes Wochenende hat meine Barchetta ein neues Getriebe bekommen. Im Motorraum alles verbaut und eng. X-Verschiedene Schraubengrößen an jedem Bauteil, so dass man mit dem Werkzeugwechsel kaum hinterherkommt. Und die Ersatzteilpreise bei Fiat sind auch nicht von schlechten Eltern. Für 10 Schrauben und 2 Muttern die ich an Stabi und Querlenker ersetzen wollte, hat der Teilemann bei Fiat 37€ aufgerufen. Da war die Auspuffhalterung mit 13€ geradezu günstig. Vom Mercedes-Teiletresen kenne ich solche Preise nicht. Außerdem hört man da nicht so oft "Teil ist nicht mehr Lieferbar / Ersatzlos gestrichen" wie bei anderen Herstellern. Und genau hier könntest du mit deinem 1992 Uno Probleme bekommen. Auf den Schrottplätzen sind die Unos fast verschwunden und am Teiletresen wird es entweder teuer, oder ist nicht mehr lieferbar.
Und auch das Zerlegen fällt gerade bei einem Stern aus den 1980ern deutlich leichter aus. Da merkt man einfach, dass die Autos noch nicht wie heute als Wegwerfprodukt gebaut wurden. Fast alles lässt sich zerstörungsfrei demontieren und auch reparieren, weil noch nicht alles geklipst oder verklebt ist. Daher würde ich zum Schrauben eher zu etwas Altem greifen, ohne Airbag, ohne viel Elektronik.
Das mit den Schraubenpreisen (gilt für Dichtungen und Simmeringe auch) stimmt schon, aber letztendlich muss man die nur einmal in der Hand gehabt haben, dann kennt man die genauen Größen und kann sie woanders kaufen.
Gerade KFZ Schrauben gibt's wie Sand am Meer, die müssen natürlichen nicht von Fiat sein. Ich habe hier gerade in einem anderen Thread für Punto 188 eine Liste gepostet.
Das gehört zum Schrauben auch dazu, das man schaut, wo man günstig Ersatzteile findet.
Dass die Suche nach Teilen dazugehört stimmt schon. Der Kupplungssatz von LUK hat mich 80€ gekostet, die Querlenker von TRW pro Seite 47€. Das sollte alles deutlich günstiger gewesen sein, als die Preise welche Fiat für die Barchetta selbst aufrufen würde. Die Stoßstangen kosten anscheinend mittlerweile 800€ hinten, 1200€ für vorne, meinte der Herr vom Teiletresen. War wohl sein Versuch die Schraubenpreise kleinzureden.
Aber bei Mercedes bekommt man gerade den Kleinkram, Dichtungen oder spezielle Formteile wie Schläuche etc. für einen relativ schmalen Kurs. Teilweise werden Teile im Internet sogar deutlich teurer verkauft, als sie direkt in der Mercedesniederlassung kosten. Z.B. für die innere und äußere Abdichtung der Radioantenne habe ich 7,12€ bezahlt. Bei ebay werden dafür teilweise 25-30€ aufgerufen. Und wenn Mercedes doch mal zu teuer sein sollte, gibt es bei Mercedes genügend Anbieter von Reproteilen. Oder es wird zur Teilesuche zum nächsten Autoverwerter gefahren. Wobei dort der W124 auch nicht mehr sooo häufig anzutreffen ist wie früher und langsam von seinen moderneren Artgenossen abgelöst wird. Daher habe ich auch schon angefangen jede Barchetta die auf dem Schrott auftaucht nach brauchbarem zu durchsuchen und die Teile auf Lager zu legen. Die letzte die ich gesehen habe, ist aber auch schon ein paar Jahre her.
Schrauben lernen, lernt man beim schrauben. Das ist üben am Objekt. Fehler machen alle und muss man machen. Es gibt bald für jede Schrauberaufgabe ein youtube Video. Und ich würde gucken ob Du nicht ein paar andere Begeisterte findest. Gemeinsam ist noch besser.
Eine alte Karre über den TÜV zu bringen, ist schon der richtige Ansatz. Man muss aber dranbleiben und auch mit einer Wiedervorführung klarkommen. Bei der Wahl des Fahrzeugs auf gute Teileversorung achten. Also kein Audi
Da gibt's gute robuste Autos. Hol dir eins für 3 - 400,- und leg los. Empfehlen kann ich Astra G, Corsa C oder etwas in der Altersklasse. Robuste Technik und wesentlich bessere Rostvorsorge als die Vorgänger. Golf 3 wäre auch nocj so eine Möglichkeit....
Golf 4 ist noch besser. Zwischen keiner anderen Golf Generation ist der Abstand so groß wie zwischen 3 und 4. Der 4er ist ein modernes, immer noch weit verbreiteten Auto mit bester Teileversorgung und zeitgemäßer Sicherheit.
Golf IV ist schon n ziemlich modernes Auto, da ist viel Technik drin, auch elektronik, grade im Bereich Motorsteuerung, Datenbusgeschichten für Innenraum, usw. usf. und das meißte ist Plastik. Da gibts nicht mehr viel zu schrauben, sondern nur KlipsKlapsKnack und neu...
Wenn du dir was zum "basteln" kaufen willst, kauf dir was, wo die Teile günstig sind und gut verfügbar, denn wenn du n Auto zerlegst und zusammen baust, lernst du viel, aber zum Zusammenbau brauchste einiges neu und das sollte nicht zu teuer sein. Stell dir vor, du "überholst" nen Motor und der funktioniert nicht. Ist dann doof, wenn du 2.000€ Teile in nen Mercedesmotor gesteckt hast.
Dann kauf dir lieber n Golf 2, da verbauste nur 800€ an Teilen und wenn der hinterher nicht funktioniert, haste für 800€ n halbes Jahr Spass gehabt und gehst dir für 150€ n Motor kaufen und versuchst es nochmal.
190E geht noch, kleinere W124 ok, aber son Golf II für nen blutigen Anfänger ist ne gute Idee