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Traggelenke und der TÜV, ein Krimi in 7 Akten

Themenstarteram 30. April 2007 um 17:21

Hallo Gemeinde,

habe mich heute den ganzen Tag mit einem unkompetenten Prüfer herumärgern müssen, muss daher hier mal meinem Ärger etwas Luft machen. Die hier beschriebenen Sachverhalte sollen andere MB-Driver davor bewahren, mit ihren Traggelenken an der VA in die gleiche TÜV-Falle zu purzeln.

Der ganze Sachverhalt hat sich in der TÜV-Prüfstelle in Sifi zugetragen, sozusagen direkt vor den Haustüren von MB.

1. Akt:

Mein 270 CDI muss nun mit 5 Jahren wieder einmal zum TÜV, welcher bei mir direkt um die Ecke ist. Also ich für Samstag den ersten Termin direkt für 8:00 Uhr vereinbart. Eine junge TÜV-Prüferin nimmt mein Fahrzeug auf die Bühne, checkt alles Mögliche durch und es ist bis dahin nix zu finden. Dann aber bockt sie den E auf der VA hoch und geht direkt mit dem Montiereisen an die Manschette vom Traggelenk und fängt an herumzuhebeln. Ich, auch studierter Kfz.-Ingenieur, denke mir das kann doch wohl nicht war sein, aber das Mädel wird vielleicht im Recht sein. Ergebnis: Beträchtliche Mängel, beide Traggelenke sollen getauscht werden.

2. Akt:

Da ich mich besser mit Airbags auskenne, fahre ich am Montagmorgen zur MB-Niederlassung die Traggelenke prüfen zu lassen. Ein freundlicher Annahmeleiter nimmt mein Fahrzeug auf die Grube und prüft die Traggelenke im belasteten Zustand. Ergebnis: Alles OK, die Traggelenke können im Fahrzeug bleiben.

3. Akt:

Ich also danach gleich wieder zum TÜV um ihn mit der Diagnose der MB-Niederlassung zu konfrontieren. Jetzt kommt der Oberhammer ins Spiel: Die Kollegin ist Montag nicht in der TÜV-Niederlassung in Sifi, anstelle ihrer nimmt sich ein mehr als selbstbewusster oder besser selbstherrlicher Kollege des Themas an. Er prüft wieder im entlasteten Zustand und meine Hinweise auf das MB-gerechte Prüfen im belasteten Zustand, tut er mit "die Werkstatt hat bloß keine Termine frei, ich glaube nur, was ich selber sehe" ab. Er gibt zu verstehen, dass er hier der Fachmann ist, ich habe mich bis dahin noch nicht als Kfz.-Ingenieur zu erkennen gegeben. Er weis also was er tut und die MB-Niederlassung scheinbar nicht.

4. Akt:

Jetzt beginnt es langsam an die eigene Ehre zu gehen, ich entscheide für mich den Kampf gegen den TÜV-Kollegen aufzunehmen. Also wieder zur Niederlassung, wieder zu dem freundlichen und hilfsbereiten Annahmeleiter der Niederlassung in BB. Ich schildere ihm meinen 3. Akt, er fühlt sich mittlerweile auch etwas vom TÜV verar... . Also ins WIS geschaut und die direkte Prüfanweisung ausgedruckt, auch die notwendige Prüflehre herbeigeholt. Das Auto wieder bei der Niederlassung auf die Grube, diesmal haben zwei Annahmemeister mit mir zusammen die Traggelenke mittels WIS-Anweisung und Prüflehre überprüft. Ergebnis wie bereits bei MB gehabt: Alles OK, die Traggelenke können im Fahrzeug bleiben.

5. Akt:

Da ich nun ja Blut geleckt habe, ich also wieder auf zum TÜV nach Sifi. Die MB-Niederlassung war so freundlich und hat mir die WIS-Prüfanweisung und auch die Prüflehre mitgegeben, der Sachverhalt sollte sich also pragmatisch mit Fakten klären lassen. Also 12:30 Uhr wieder zum TÜV, welcher just auch 12:30 Uhr wieder seine Arbeit nach der Mittagspause aufnimmt. Doch denkste, mein selbstherrlicher Prüfer ist nicht da. Der kommt circa eine halbe Stunde später aus der Mittagspause angerauscht. Ich möchte ihm nun die Prüfanweisung und auch das richtige Prüfmittel zeigen, er hat dafür weder Auge noch Ohr, das Gespräch wird daraufhin etwas heftiger. Da dieser Prüfer das Problemchen seines Kunden überhaupt nicht versteht, ziehe ich nach einigen Wortgefechten wieder ab. Der selbstherrliche Prüfer hat sich weder die Anweisung noch die Lehre angeschaut.

6. Akt.

Da der TÜV-Sifi wohl unter der Regie des TÜV-BB arbeitet, schwinge ich mich ans Telefon und trage meinen Sachverhalt beim TÜV in BB vor. Die nette Dame am Telefon teilt mir daraufhin mit, man müsse den Sachverhalt mit dem Chef besprechen, er meldet sich umgehend bei mir. Da ich aber am morgigen Maifeiertag für den Rest der Woche auf Geschäftsreise muss, beschließe ich selbst nochmals zum TÜV nach BB zu fahren. Ich trage an der Kundenannahme mein Anliegen vor, warte circa 15 Minuten und werde danach von einem älteren Prüfer auf die Bühne gebeten. Dieser schaut mit mir zusammen die Unterlagen durch, sieht sich das Prüfmittel an und prüft dann endlich mal nach MB-Vorschrift. Ergebnis: Alles OK, die Traggelenke können im Fahrzeug bleiben, ich bekomme meine Plakette.

=> Uff, das hat nun einen ganzen Tag gedauert, den TÜV zu überzeugen.

Er gibt des Weiteren zu verstehen, "so eine Prüflehre müssen wir uns dann wohl mal anschaffen". Wie bitte, die Profis von TÜV kennen die Methode und auch die richtigen Werkzeuge dafür nicht? Unglaublich!!!

Da ich nun meine Plakette habe, ziehe ich mit geschwellter Brust von Dannen, lasse aber die WIS-Ausdrucke beim TÜV, damit er nun wirklich mal richtig unsere VA's prüfen kann.

7. Akt:

Ich gebe die Prüflehre wieder in der Niederlassung ab und bedanke mich für die tolle Unterstützung, selbst eine kleine angebotene Anerkennung lehnt man dankend ab. An dieser Stelle ein obergroßes Lob an die Niederlassung in BB, besser geht es nimmer.

Des Weiteren rufe ich die auf dem TÜV-Bericht befindliche Feedback-Nummer an. Als ich dem TÜV-Kollegen an der Hotline meinen Sachverhalt schildere, fängt dieser sofort an, "da gibt es doch diese Prüflehre". Sumasumarum: Die TÜV-Hotline für das Feedback ist deutlich kompetenter als meine mir erfahrenen TÜV-Prüfer.

Da aber Rache süß ist, fahre ich nochmals zum TÜV nach Sifi und zeige dem selbstherrlichen Prüfer stolz meine Plakette. Das stimmt nun meinen Prüfer gar nicht mehr freundlich, wir haben unser zweites Wortgefecht. Er zeigt mir danach noch durch das Fenster einen Zeigefinger berührenden Daumen, welche zusammen einen Kreis bilden. Ich gebe ihn dafür einen Luftkuss zurück, empfinde nun aber doch Genugtuung für mein gewonnenes Recht.

Und das Ende vom Lied: Der TÜV mich in seiner Halle wohl nicht mehr sieht!

Also liebe MB-Fahrer: Wenn die Prüfanstalt wieder einmal mit Montiereisen eure VA bearbeitet, geht lieber direkt zu MB und ihr spart euch das Geld für unnütz erneuerte Traggelenke.

Gruß,

Helge

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10 Antworten

Ich lasse auch immer die HU in der (Audi-)WS durchführen. Erstens ist ein kompetenter Meister mit anwesend und zweitens werden kleine Reparaturen wenn nötig gleich durchgeführt. Der Tipp mit der MB- WS ist sehr gut.

am 30. April 2007 um 19:37

Interessante Geschichte. Deine Geschichte hat mich an folgendes erinnert:

Ich war mit meinem Auto mal bei dem grossen Mitbewerber des TÜV.

Der Wagen (Golf III/Vento) mit dem sehr jungen Fahrer hat die Plakette verweigert bekommen, weil beim Fernlicht aufblenden sich das Abblendlicht ausschaltet.

Ich hatte mal einen Vento. Das hat so seine Richtigkeit, war zumindest bei meinem so ab Werk.

Der wahrscheinlich 18 jährige Fahrer hat Stein und Bein geschworen, das dies so original ist.

Ihm wurde die Plakette verweigert. Er soll sich einen neuen Lenkstockhebel einbauen lassen, der alte sei kaputt!!! Na toll. Wenn soetwas passiert, dann hilft wirklich nurnoch die HU und AU in der Vertragswerkstatt machen.

Grüsse

Daniel

P. S.: Das mit der Genugtuung kann ich verstehen :D

Hallo.

Das letzte Mal, noch mit dem 124er, als ich beim TÜV war, hat mir der der Prüfer den Wagen mit dem Kuhfuß fast kalt verformt. Ich dachte der demoliert absichtlich mein Fahrgestell.

Das was Du beschreibst ist dreist. Eigene Unfähigkeit / Böswilligkeit und Unkenntnis mit Impertinenz zu kaschieren.

... und das Null- A...lochzeichen - das wäre mir eine schriftliche Beschwerde wert und sollte in seine Personalakte kommen.

Bei uns hat GTÜ ebenfalls diese Prüflehre und man wird wirklich wie ein Kunde behandelt. Nie wieder TÜV!

Grüsse

Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wie man sich als Prüfer so verhalten kann. Diese Selbstherrlichkeit kenne ich nur von früher, als ich als Azubi eines Vertragshändlers, zu Weihnachten tonnenweise Schampus, Schinken usw. dort abgeliefert habe, um diese Leute mal wieder für ein Jahr gefügig zu machen. Spätestens seit Dekra sollte das aber nun mal vorbei sein.

Gruß

erstmal danke für deinen bericht!

ich würde auf jeden fall eine beschwerde bei seinem chef einreichen, ggf. kannst du ihn sogar anzeigen wegen "beleidigung"

ich würde mit so etwas nicht mehr gefallen lassen!

Hallo,

falls ihr`s noch nicht bemerkt habt: Der TüV und andere arbeiten gerade zu krampfhaft an einer Argumentation damit demnächst ältere Autos öfter zum TüV etc. müssen..........

Dazu muß man natürlich erst einmal mehr Bemängeln damit die Statistik, die als grundlage herhalten muß stimmt...

Was heute als mangel vermerkt wird, ist teilweise ein witz, wenn man überlegt das das T-Gutachten als solches eigentlich nichts wert ist.

Der TüV und andere sind wichtig und haben auch 100% ihre daseins Berechtigung.

Sehe ich mir den Strassenzustand stellenweise an, frage ich mich ob man in punkto Verkehrssicherheit nicht da mal ansetzen sollte.

MfG Günter

am 2. Mai 2007 um 8:54

Wenn Du jetzt noch Lust und Zeit hast, den Prüfer schachmatt zu setzen, hilft ein nettes Schreiben an die oberste Führungsebene dieses "Unternehmens" mit der Bitte um Stellungnahme. Die Fakten sprechen doch für sich.

Traggelenke

 

Tja, das genau ist der Grund, warum ich nicht mehr zum TÜV fahre. Ähnliche Begebenheiten habe ich auch schon erlebt.

In meiner "Prüfstätte" (GTÜ) wird dieses Prüfwerkzeug schon lange benutzt. Damit wird, glaub ich, lediglich ein Abstandmaß unter Belastung geprüft.

Viel Spass bei der nächsten HU

 

...ach übrigens, die AU- Werte wollte mein Prüfer gar nicht glauben. Er meinte, da ist doch bestimmt ein DPF drin!

Nö, is nicht. Nur Zweitaktöl im Sprit ;-))

am 2. Mai 2007 um 13:35

Hallo,

den gelichen Fall hatte ich auch bei der letzten HU beim TÜV. Der TÜV-Prüfer: "Die vorderen Traggelenke hätten zu viel Spiel und müssen getauscht werden.

Nach dem Wechsel in der Werkstatt (180,-Euro) sagte mir der Meister: "Warum sollten die Tragelenke eigendlich gesechselt werden, sie sind noch weit innerhalb der Tolleranz und die besten Traggelenke, die er je getauscht hätte"?

Nach durchgeführtem Wechsel war es aber bereits zu spät um andere Schritte einzuleiten.

Wenn mir bei der nächsten HU der TÜV wieder mit den dann 2 Jahre alten Traggelenken kommt, weiß ich endlich genau, dass dort unheimlich was falsch läuft, was dem Kunden inkl. Nachuntersuchung mit 200.-Euro zu buche schlägt. Der angebliche Mängel wurde bei mir auch durch Rumhebeln im unbelasteten Zustand festgestellt. Leider kannte ich mich mit der Materien nicht gut genug aus.

Gruß,

Jörg

alles ist relativ

 

ist schon eine üble geschichte. entsprechend meines signums bin ich auch im bereich der HU tätig, allerdings in einer der anderen organisationen. es ist wie überall, wo sich arroganz mit unwissenheit paart enstehen solche geschichten. keiner ist fehlerfrei (egal WO und als WAS er/sie arbeitet). man kann aber auch sich informieren oder weiterbilden bzw. bei einem fehler auch dies mal eingestehen (fällt jedem sicher nicht leicht). sich aber einfach auf die hinterbeine zu stellen und einen auf dicke hose zu machen lässt viel über die geistige möbelierung im oberstübchen erfahren. aber, wie sagte schon der alte gauß:

"die dummen sind mathematisch gleich verteilt!"

dto

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