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Truma Combi 4 spinnt bei LPG-Betrieb
Hallo zusammen,
als ich vor recht genau einem Jahr den Pössl Roadcruiser neu kaufte, kaufte ich auch gleich eine SafeFill-Gasflasche mit und betrieb die Gasanlage im Auto seitdem durchweg mit Autogas. Einen Gasfilter habe ich dabei sofort installiert.
Seit neuestem geht die Heizung (Truma Combi 4 mit "Glücksrad") auf Störung, manchmal nach Minuten, manchmal nach Stunden, aber immer endet es damit, dass sie sich abschaltet und dass die gelb/orange Leuchte am Bedienteil 9x blinkt. Hab schon heraus gefunden, dass das etwas mit dem Butan-Anteil im Gas zu tun haben müsste.
Schließe ich eine Propangasflasche an, läuft die Anlage augenblicklich wieder normal. Wechsle ich zurück auf LPG, geht sie wieder auf Störung.
Ich hatte es beim ersten Auftreten auf den Butan-Anteil geschoben, der ja unter 3 oder 4 Grad nicht mehr verdampft, aber jetzt aktuell stehe ich in Ladenburg bei recht milden Temperaturen (16 Grad heute Nachmittag)und selbst mit einer auf Zimmertemperatur erwärmten Flasche geht die Heizung auf Störung.
Bin froh, dass ich Propan dabei habe, aber warum hat das ein ganzes Jahr in allen Wetterlagen funktioniert, und nun nicht mehr? Ich muss eh zur Durchsicht in die Werke demnächst, aber wenn jemand das Problem kennt und vielleicht sogar lösen konnte, nehme ich jeden Tipp gerne an.
Danke und viele Grüße
SpyderRyder
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41 Antworten
An deiner Stelle würde ich versuchen, das Problem mit Hilfe von Truma zu lösen.
Sende doch an den Truma Service eine PN, die tummeln sich lobenswerterweise auch hier im Forum:
https://www.motor-talk.de/.../CreateMessage.html?toUserId=2152214
ja, das wäre die nächste Anlaufstelle. Lieben Dank!
Hallo,
ich kann wirklich nicht sagen, dass ich ein Experte in Sachen Flüssiggas bin und eine fachliche Ahnung davon hätte. Somit schreibe ich also nur Jenes, was ich im Laufe der Zeit in Gesprächen "aufgeschnappt" oder mir mal angelesen habe.
Handelsübliches "Flüssiggas" umfasst alle Gassorten, sofern diese aus einem Propan/ Butan- Gemisch bestehen. Zusätze und Verunreinigungen gehören natürlich auch dazu, können wir hier aber mal beiseite legen, sofern der Befüller nicht "panscht", wovon nicht auszugehen sein wird. Auch Störungen am Auslassventil der mit Autogas befüllten Flaschen sollen hier keine Beachtung finden.
(DIN) EN 51622 - Heiz- und Brenngas für Hausbrand und Flaschenabfüllung schreibt vor, dass das Verhältnis von Propan (P) zu Butan (B)= 95P/5B sein muss.
Daneben gibt es Autogas entsprechend der (DIN) EN 489, das mind. dem oben genanntem Verhältnis von 95P/5B entsprechen muss. Mindestens bedeutet also, dass auch andere Mischungsverhältnisse möglich sein können. So soll es auch 60P/40B und 30P/70B geben, was den Gasverbrauch im Fahrzeug erheblich beeinflusst.
Zudem haben unterschiedliche Mischungen einen erheblichen Nachteil: Der Druck ändert sich, abhängig von der Temperatur und dem Mischungsverhältnis. Ich meine, dass Butangas bei 0 Grd. C. nicht mehr verdampft. Nur das Propangas soll bis -30 Grad gasförmig expandieren und somit entflammbar bleiben.
Es könnte!!!! evtl sein, dass der Gasdruck in den mit Autogas befüllten Flaschen nicht mehr ausreicht, um den Gaswächter der Heizung zur Weiterarbeit zu motivieren, oder, dass flüssiges Butan einfließt und damt die Störung hervorruft. Evtl. liegt die Ursache auch bereits am Regler, so dass der Mindestgasdruck im Heizgerät unterschritten wird. ( Regler frieret ein)
Bei einem Mischungsverhältnis von 30(P) zu 70(B) wäre dies, auch bei höheren Aussentemperaturen logisch nachvollziehbar. Durch die Expansion des Propans/ Butans tritt der Joule- Thomson- Effekt auf. Wenn eine größere Menge an flüssigem Gas ( wie für ein Heizgerät) entnommen wird, sinkt infolge der Expansion des Gases dessen Temperatur. Bei 14 Grd. Aussentemp. werden eher keine 14 Grad Gastemperatur vorliegen. Wahrscheinlich liegt die Temp. im einstelligen Bereich. Bei Entnahme kann die Gastemperatur also schnell unter 0 Grad sinken.
Bei Fahrzeugen wirkt sich das Mischungsverhältnis außerhalb von 95(P)/5(B) nicht nachteilig aus, da das Gasgemisch entweder vorgewärmt wird, oder, wie bei LPI-Anlagen, direkt in den Zylinder flüssig eingespritzt wird und dort durch die vorhandene Raumwärme im Zylinder verdampft und dann gezündet wird. Darum ( kann) soll ein Autogasbetrieb stets erst mit warmen Motor erfolgen.
Aber, bitte frage doch mal einen Experten und teile uns doch das Ergebnis mit, denn diese Sache interessiert mich auch sehr!
Danke sagt der Asphalthoppler
Zitat:
@asphalthoppler schrieb am 7. März 2019 um 00:22:36 Uhr:
Hallo,
ich kann wirklich nicht sagen, dass ich ein Experte in Sachen Flüssiggas bin und eine fachliche Ahnung davon hätte. Somit schreibe ich also nur Jenes, was ich im Laufe der Zeit in Gesprächen "aufgeschnappt" oder mir mal angelesen habe.
Handelsübliches "Flüssiggas" umfasst alle Gassorten, sofern diese aus einem Propan/ Butan- Gemisch bestehen. Zusätze und Verunreinigungen gehören natürlich auch dazu, können wir hier aber mal beiseite legen, sofern der Befüller nicht "panscht", wovon nicht auszugehen sein wird. Auch Störungen am Auslassventil der mit Autogas befüllten Flaschen sollen hier keine Beachtung finden.
(DIN) EN 51622 - Heiz- und Brenngas für Hausbrand und Flaschenabfüllung schreibt vor, dass das Verhältnis von Propan (P) zu Butan (B)= 95P/5B sein muss.
Daneben gibt es Autogas entsprechend der (DIN) EN 489, das mind. dem oben genanntem Verhältnis von 95P/5B entsprechen muss. Mindestens bedeutet also, dass auch andere Mischungsverhältnisse möglich sein können. So soll es auch 60P/40B und 30P/70B geben, was den Gasverbrauch im Fahrzeug erheblich beeinflusst.
Zudem haben unterschiedliche Mischungen einen erheblichen Nachteil: Der Druck ändert sich, abhängig von der Temperatur und dem Mischungsverhältnis. Ich meine, dass Butangas bei 0 Grd. C. nicht mehr verdampft. Nur das Propangas soll bis -30 Grad gasförmig expandieren und somit entflammbar bleiben.
Es könnte!!!! evtl sein, dass der Gasdruck in den mit Autogas befüllten Flaschen nicht mehr ausreicht, um den Gaswächter der Heizung zur Weiterarbeit zu motivieren, oder, dass flüssiges Butan einfließt und damt die Störung hervorruft. Evtl. liegt die Ursache auch bereits am Regler, so dass der Mindestgasdruck im Heizgerät unterschritten wird. ( Regler frieret ein)
Bei einem Mischungsverhältnis von 30(P) zu 70(B) wäre dies, auch bei höheren Aussentemperaturen logisch nachvollziehbar. Durch die Expansion des Propans/ Butans tritt der Joule- Thomson- Effekt auf. Wenn eine größere Menge an flüssigem Gas ( wie für ein Heizgerät) entnommen wird, sinkt infolge der Expansion des Gases dessen Temperatur. Bei 14 Grd. Aussentemp. werden eher keine 14 Grad Gastemperatur vorliegen. Wahrscheinlich liegt die Temp. im einstelligen Bereich. Bei Entnahme kann die Gastemperatur also schnell unter 0 Grad sinken.
Bei Fahrzeugen wirkt sich das Mischungsverhältnis außerhalb von 95(P)/5(B) nicht nachteilig aus, da das Gasgemisch entweder vorgewärmt wird, oder, wie bei LPI-Anlagen, direkt in den Zylinder flüssig eingespritzt wird und dort durch die vorhandene Raumwärme im Zylinder verdampft und dann gezündet wird. Darum ( kann) soll ein Autogasbetrieb stets erst mit warmen Motor erfolgen.
Aber, bitte frage doch mal einen Experten und teile uns doch das Ergebnis mit, denn diese Sache interessiert mich auch sehr!
Danke sagt der Asphalthoppler
hallo asphalthoppler,
mein erster Antwortversuch hat nicht so recht geklappt, aber jetzt kommt mein Beitrag!
Endlich mal ein richtig guter und nachvollziehbarer Beitrag zum Thema LPG und den möglichen Problemen die beim Betrieb auftreten können.
Herzlichen Dank von Hellebor!
Die Ausführungen erklären aber nicht, warum das 12 Monate lang bei allen denkbaren Witterungen bis knapp unter 0 Grad funktioniert hat und jetzt schlagartig nicht mehr.
Truma Service und Händler sind kontaktiert, ich werde berichten, wenn ich Neues erfahre.
Nach Rücksprache mit einem Truma-Stützpunkt hier im Heidelberger Umfeld gstern Nachmittag scheint es recht eindeutig daran zu liegen, dass das LPG in meiner Flasche auf irgendeine Weise versifft ist und schlecht verbrennt. Was den Kühlschrank und den Herd nicht stört, wohl aber die Heizung.
Um das zu belegen, habe ich nun etwas Arbeit vor mir. Ich muss die gut 8kg restliches Gas aus meiner Pulle rausbekommen und dann mal beobachten, was sonst noch alles mit heraus kommt. Also wird morgen mal der Grill ein paar Stunden auf volle Kanne laufen, damit die Flasche leer wird. Dann mal auf den Kopf stellen, so gut es geht säubern und dann woanders neu füllen. Wenn es dann wieder geht, grinse ich breit, wenn nicht.... naja, am 22.03. ist eh Termin beim Händler.
Nachtrag: am Wochenende habe ich die Gasflasche dann leer gezogen. Auch der Grill wollte mit dem Zeug nicht so wirklich auf Temperatur kommen; es war recht kühl bei uns am Wochenende, die Flasche war im unteren Bereich etwas vereist und der Grill kam bei geschlossener Haube mit vier Flammen kaum auf 150 Grad. Das sieht nicht so aus, als seien die laut Hersteller-Plakette angegebenen knapp 1100 Gramm Gas je Stunde entnommen worden, sonst wäre die Flasche auch gegen 18 Uhr leer gewesen. War sie aber noch lange nicht.
Die restlichen 2 Liter Gas habe ich dann bei auf den Kopf gestellter Flasche entweichen lassen, jetzt ist sie komplett leer. Entgegen meinen Erwartungen kam aber kein Siff mit raus, keine Ölreste usw.
Wenn ich mir das Brennverhalten am Grill so im Nachhinein betrachte, kann es eigentlich nur sein, dass wirklich der Butananteil so hoch war, dass einfach kein vernünftiger Gasdruck bereit gestellt wurde. Hm. Ich frage mich dann nur, warum das sonst immer so schön geklappt hat.
Ich werde sie nun neu betanken, vielleicht auch erstmal nur halb voll, und dann schauen was passiert.
Grüße
SpyderRyder
Es gibt ja auch noch längere Alkane wie Pentan, die im LPG Gasgemisch enthalten sein können. Vielleicht hattest du einfach Pech bei der Befüllung.
Wenn du über längere Zeit in kühleren Regionen warst/getankt hast, kann sich auch der Butan Anteil von Füllung zu Füllung immer weiter erhöht haben. Während der Propan Anteil noch verdampfen kann, bleibt flüssiges Butan zurück. Irgendwann ist die Flasche noch fast voll mit Butan und der Propananteil ist sehr gering. Auch der Druckminderer kann durch das flüssig werdende Butan blockiert werden.
Bernhard
so ungefähr denke ich mir das auch. Jetzt ist die Flasche auf jeden Fall leer und ich starte am WE, wenn ich wieder daheim bin, einen neuen Versuch. Ist ja immer noch angenehm kühl draußen :-)
…. und so kam es dann auch. Flasche mit frischem LPG aufgefüllt, angeschlossen, Heizung läuft. Hab nach einer halben Stunde abgeschaltet, aber damit ist dann klar, dass die Heizung nicht defekt ist sondern dass entweder doch der Butan-Anteil durch mehrfaches Nachtanken zu hoch geworden war und/oder dass zusätzlich irgendwelche Verunreinigungen in der Flüssigkeit waren, die die Verdampfung erschwert hatten. Gasfilter usw. waren und sind aber sauber. Ich beobachte das jetzt mal und am 22.03. ist auch Termin beim Händler, da werde ich um Durchsicht bitten, aber ich rechne nicht damit, dass da noch neue Informationen kommen.
Besten Dank an alle, die sich beteiligt haben.
SpyderRyder
Nachtrag: die Durchsicht am 22.03. verlief ohne Befund; trotzdem ist die Heizung am Wochenende vom 30./31.03. wieder auf Störung gegangen. Der Gasdruck scheint einfach knapp zu wenig zu sein, trotz der frischen LPG-Füllung. Hab jetzt aber eine funktionierende Lösung gefunden für kleines Geld und hab meine Ruhe. 4 störungsfreie kühle Nächte in Folge hat es nun geklappt. Erfordert halt nur ein wenig persönliche Aufmerksamkeit.
Zitat:
Nachtrag: die Durchsicht am 22.03. verlief ohne Befund; trotzdem ist die Heizung am Wochenende vom 30./31.03. wieder auf Störung gegangen. Der Gasdruck scheint einfach knapp zu wenig zu sein, trotz der frischen LPG-Füllung. Hab jetzt aber eine funktionierende Lösung gefunden für kleines Geld und hab meine Ruhe. 4 störungsfreie kühle Nächte in Folge hat es nun geklappt. Erfordert halt nur ein wenig persönliche Aufmerksamkeit.
Guten Tag SpyderRyder,
Ich habe ebenfalls das gleiche Problem mit meiner Truma Anlage mit dem Gas. Frage: Welche Lösung hast Du gefunden? Danke für Deine Hilfe,
Ich denke das liegt am Butananteil bei LPG.
Du schreibst wenn Du eine normale Flasche anschließ geht es einwandfrei.
Butan vergast nicht wenn die Temperatur einen bestimmten Grad unterschreitet.
Such Dir eine LPG Tanke wo Du reines Propan bekommst,oder benutze im Winter eine Tauschflasche mit Propan.
Oder schaff Dir eine Flaschenheizung an.
Im PKW macht das nichts aus wenn Butan im Winter nicht in Gas übergeht, da wird das in
flüssiger Form aus der Flasche entnommen,vergast wird am Motor im Ansaugtrakt.