- Startseite
- Forum
- Motorrad
- Harley Davidson
- Tuning – oder nach 11 Jahren endlich am Ziel
Tuning – oder nach 11 Jahren endlich am Ziel
Nachfolgend für Interessierte meine "langjährigen" Erfahrungen mit Tuning, oder was manche als Solches bezeichnen.
Angefangen hat alles, nachdem ich mir im Juni 2006 just vor Einführung der 1.580 ccm Motoren eine Softail Deluxe gegönnt hatte. Der Frust, "gerade noch" das alte Modell bekommen zu haben war insbesondere wegen des Motors zumindest leicht spürbar.
Als Harley Fahrer hat man i.d.R. – neben dem insgesamten "Feeling" – zwei Themen, die einen immer wieder umtreiben. Zum einen ist das der Sound, der werksseitig zumindest "ausbaufähig" ist, zum anderen das Drehmoment "von unten raus". Insbesondere wenn man wie ich häufig zu zweit unterwegs ist und schaltfaul fahren möchte, wird Drehmoment in unteren Drehzahlen ein Thema. Vom Spaß mal ganz abgesehen…..
Nach dem ersten Besuch eines Harley-Treffens in Kössen war klar, dass soundtechnisch sofort etwas passieren muss. Also eine Kess Tech mit manueller Verstellung gekauft und eingebaut. Der Sound war natürlich besser, aber eher knallig und laut als bassig und egal wie ich den Auspuff einstellte, so richtig glücklich wurde ich damit nie. Aber dazu später mehr.
Das Thema Motorleistung bzw. Drehmoment hat mich in der Folgezeit einfach nicht losgelassen, sodass ich mich 2007 entschloss, mir bei einem im Internet mit besten Kritiken versehenen Tuner in der Pfalz, ein Big Bore Kit mit Power Commander, offenem Lufi (SE), Nockenwellen und passendem Mapping zu gönnen. Aussage des Tuners war "Sie werden Ihr Bike nicht wiedererkennen". Es wurde nach dem Umbau zwar ein "kleines Drehmomenttief" bei 2.500 U/min festgestellt, aber das würde man praktisch kaum merken. Immerhin teilte mir das Datenblatt mit, dass ich nun Herr über 89 PS und 121 NM Drehmoment war.
Wie konnte es also sein, dass ich angesichts dieser "Datenlage" dennoch nicht besonders happy über das Tuning war? Während unten raus nicht viel los war, ging das Bike ab 4.000 U/min ab wie Schmitz's Katze. Leider war das so ungefähr das Gegenteil von dem was ich wirklich wollte. Glücklicherweise fuhr ich die kommenden Jahre kein direkt vergleichbares Bike, sodass ich zumindest keinen objektiven Grund hatte, unzufrieden zu sein. Aber diese "Grinsen im Gesicht" das auf der Homepage des Tuners immer zu lesen war, stellte sich einfach nicht so richtig ein.
Ein paar Jahre später stellte sich heraus, dass mein Nachbar hauptberuflich für das Motorenmapping einer bekannten Motorradmarke zuständig war und sich wirklich damit auskennt. Er schaute sich das Mapping des Harley Tuners an und erklärte mir, dass er so was überhaupt noch nie gesehen habe – Werte, die sich völlig widersprächen und genau entgegengesetzte Wirkung hätten, Sprünge in Einspritzmenge und Zündzeitpunkt, die man seriöserweise nie im Leben programmieren würde, alles in allem ein einziges Desaster. Er glättete die Werte dann etwas, aber ohne Prüfstand war das natürlich nicht überprüfbar, obwohl das Bike danach gefühlt etwas besser lief.
Also weiterfahren mit Auspuff, der zu knallig und mit Mapping, das drehzahlorientiert ist.
Wieder einige Jahre später: Der Sound nervte mich inzwischen so sehr, dass ich mich 2016 entschloss, den Auspuff doch noch einmal zu wechseln und zwar auf eine neue Kess Tech Anlage, die elektronisch gesteuert wird. Ein akzeptables, wenn auch nicht gerade billiges Angebot für den Umbau der alten Anlage lag mir von Kess Tech vor. Geliefert wurde dann eine komplett neue Anlage, die soundtechnisch um Welten besser, weil dumpfer und deutlich bassiger war.
Allerdings brachte der Umbau ein "kleines" Problem mit sich. Das Mapping stimmte jetzt hinten und vorne nicht mehr, sodass die Maschine beim heftigen Beschleunigen aufgrund fehlendes Abgasgegendrucks regelrecht absoff. Also musste ein neues Mapping her, aber wo sollte ich da hin? In die Pfalz würde ich nach den vorliegenden Erkenntnissen auf jeden Fall im Leben nicht mehr fahren. Durch Zufall kam ich dann zu Tom in Denklingen, der tatsächlich einen Leistungsprüfstand besitzt und mir das Bike vernünftig abstimmte.
Beim Fachsimpeln (also er "Fach" und ich "simpel") erläuterte ich ihm meine latente Unzufriedenheit mit den Motoreneigenschaften der Harley. Daraufhin erklärte er mir, dass letztlich ganz klar sei woran das liegt – und was zu tun sei, um das abzustellen. Das Ganze klang plausibel – nach meinen bisherigen "Erfahrungen" war ich aber insgesamt skeptisch und wusste auch nicht, wie ich der besten aller Ehefrauen auch nur ansatzweise erklären könnte, weshalb ich für das Bike noch einmal viel Geld in die Hand nehmen sollte. Ihrer Meinung nach sah es gut aus – und das reicht ja wohl völlig aus.
Aber es kam wie immer – das Thema ließ und ließ mich nicht los. Den ganzen Winter überlegte ich mir, was ich tun könnte, oder sollte, was der beste Kompromiss aus Kosten und Leistung sei, versuchte mir einzureden, dass ich ja eh nur langsam cruisen würde und das Thema Leistung total überbewertet sei – aber es ließ mich einfach nicht los.
Nachdem ich das Ganze dann doch irgendwie abgehakt hatte, entschloss ich mich, mir als "Belohnung" für den Verzicht auf mehr Power, zumindest einen Heavy Breather zu gönnen. Bei dieser Gelegenheit machte ich dann leider eine Probefahrt bei Tom mit seiner 103 cui Road King mit Kopfbearbeitung. Danach war es aber sowas von geschehen um die Zurückhaltung. (Im Nachinein ist mir natürlich klar, dass der Tom sein "Verkaufsargument" nicht hätte besser einsetzen können…..). Noch nie war ich auf einer Harley gesessen, die so einen brachialen Durchzug hatte und mir war schlagartig klar: HABEN WOLLEN!!!!!
Am Ende war es dann doch das ganz große Paket, das gekauft wurde:
- Heavy Breather (meine "Belohnung")
- Tausch der Nockenwellen (die alten waren billige Andrews NW, die leider drehzahlorientiert waren, daher die Leistung erst im hohen Drehzahlbereich)
- verstärkte Ölpumpe und hydraulische Kettenspanner
- Honen der Zylinder und neue Kolben (Verbaute High Compression Kolben passten nicht zur Kopfbearbeitung und die Zylinder waren bei 30.000 km bereits knapp an der Verschleißgrenze…)
- Zylinderkopfbearbeitung und neue Ventile
- Verstärkte Kupplungsfedern
- 2 neue Katalysatoren (etwas dumpferer Sound + mehr Durchzug unten)
Als ich das Bike abholte hatte ich dann zum ersten Mal wirklich dieses oft beschriebene "Grinsen im Gesicht", knackiger Anzug von unten heraus 120 NM bei 2.000 U/min (vorher ganze 54 NM…), ruhiger Motorlauf. Sie zieht natürlich nicht ganz so brachial an wie die 1.680 ccm Road King, aber es ist wirklich klasse. Insgesamt habe ich nun zwar nicht mehr PS (88 PS) aber in der Spitze bei 3.250 U/min 138 NM Drehmoment. Wichtiger ist, dass das Drehmomentband ab 1.750 U/min konstant über 120 NM liegt.
Nach sage und schreibe 11 Jahren habe ich nun motortechnisch endlich das bekommen, nach dem ich so lange gesucht habe. Klar hat mir das Motorrad immer gut gefallen, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass sie komplett ist und freue mich auf die kommenden Jahre. Glück gehabt, dass ich schlussendlich auf einen Tuner getroffen bin, der nicht nur eine Super Homepage hat, sondern auch sein Handwerk versteht und gut berät.
Bin mal gespannt, was als nächstes kommt…..
Beste Antwort im Thema
Nachfolgend für Interessierte meine "langjährigen" Erfahrungen mit Tuning, oder was manche als Solches bezeichnen.
Angefangen hat alles, nachdem ich mir im Juni 2006 just vor Einführung der 1.580 ccm Motoren eine Softail Deluxe gegönnt hatte. Der Frust, "gerade noch" das alte Modell bekommen zu haben war insbesondere wegen des Motors zumindest leicht spürbar.
Als Harley Fahrer hat man i.d.R. – neben dem insgesamten "Feeling" – zwei Themen, die einen immer wieder umtreiben. Zum einen ist das der Sound, der werksseitig zumindest "ausbaufähig" ist, zum anderen das Drehmoment "von unten raus". Insbesondere wenn man wie ich häufig zu zweit unterwegs ist und schaltfaul fahren möchte, wird Drehmoment in unteren Drehzahlen ein Thema. Vom Spaß mal ganz abgesehen…..
Nach dem ersten Besuch eines Harley-Treffens in Kössen war klar, dass soundtechnisch sofort etwas passieren muss. Also eine Kess Tech mit manueller Verstellung gekauft und eingebaut. Der Sound war natürlich besser, aber eher knallig und laut als bassig und egal wie ich den Auspuff einstellte, so richtig glücklich wurde ich damit nie. Aber dazu später mehr.
Das Thema Motorleistung bzw. Drehmoment hat mich in der Folgezeit einfach nicht losgelassen, sodass ich mich 2007 entschloss, mir bei einem im Internet mit besten Kritiken versehenen Tuner in der Pfalz, ein Big Bore Kit mit Power Commander, offenem Lufi (SE), Nockenwellen und passendem Mapping zu gönnen. Aussage des Tuners war "Sie werden Ihr Bike nicht wiedererkennen". Es wurde nach dem Umbau zwar ein "kleines Drehmomenttief" bei 2.500 U/min festgestellt, aber das würde man praktisch kaum merken. Immerhin teilte mir das Datenblatt mit, dass ich nun Herr über 89 PS und 121 NM Drehmoment war.
Wie konnte es also sein, dass ich angesichts dieser "Datenlage" dennoch nicht besonders happy über das Tuning war? Während unten raus nicht viel los war, ging das Bike ab 4.000 U/min ab wie Schmitz's Katze. Leider war das so ungefähr das Gegenteil von dem was ich wirklich wollte. Glücklicherweise fuhr ich die kommenden Jahre kein direkt vergleichbares Bike, sodass ich zumindest keinen objektiven Grund hatte, unzufrieden zu sein. Aber diese "Grinsen im Gesicht" das auf der Homepage des Tuners immer zu lesen war, stellte sich einfach nicht so richtig ein.
Ein paar Jahre später stellte sich heraus, dass mein Nachbar hauptberuflich für das Motorenmapping einer bekannten Motorradmarke zuständig war und sich wirklich damit auskennt. Er schaute sich das Mapping des Harley Tuners an und erklärte mir, dass er so was überhaupt noch nie gesehen habe – Werte, die sich völlig widersprächen und genau entgegengesetzte Wirkung hätten, Sprünge in Einspritzmenge und Zündzeitpunkt, die man seriöserweise nie im Leben programmieren würde, alles in allem ein einziges Desaster. Er glättete die Werte dann etwas, aber ohne Prüfstand war das natürlich nicht überprüfbar, obwohl das Bike danach gefühlt etwas besser lief.
Also weiterfahren mit Auspuff, der zu knallig und mit Mapping, das drehzahlorientiert ist.
Wieder einige Jahre später: Der Sound nervte mich inzwischen so sehr, dass ich mich 2016 entschloss, den Auspuff doch noch einmal zu wechseln und zwar auf eine neue Kess Tech Anlage, die elektronisch gesteuert wird. Ein akzeptables, wenn auch nicht gerade billiges Angebot für den Umbau der alten Anlage lag mir von Kess Tech vor. Geliefert wurde dann eine komplett neue Anlage, die soundtechnisch um Welten besser, weil dumpfer und deutlich bassiger war.
Allerdings brachte der Umbau ein "kleines" Problem mit sich. Das Mapping stimmte jetzt hinten und vorne nicht mehr, sodass die Maschine beim heftigen Beschleunigen aufgrund fehlendes Abgasgegendrucks regelrecht absoff. Also musste ein neues Mapping her, aber wo sollte ich da hin? In die Pfalz würde ich nach den vorliegenden Erkenntnissen auf jeden Fall im Leben nicht mehr fahren. Durch Zufall kam ich dann zu Tom in Denklingen, der tatsächlich einen Leistungsprüfstand besitzt und mir das Bike vernünftig abstimmte.
Beim Fachsimpeln (also er "Fach" und ich "simpel") erläuterte ich ihm meine latente Unzufriedenheit mit den Motoreneigenschaften der Harley. Daraufhin erklärte er mir, dass letztlich ganz klar sei woran das liegt – und was zu tun sei, um das abzustellen. Das Ganze klang plausibel – nach meinen bisherigen "Erfahrungen" war ich aber insgesamt skeptisch und wusste auch nicht, wie ich der besten aller Ehefrauen auch nur ansatzweise erklären könnte, weshalb ich für das Bike noch einmal viel Geld in die Hand nehmen sollte. Ihrer Meinung nach sah es gut aus – und das reicht ja wohl völlig aus.
Aber es kam wie immer – das Thema ließ und ließ mich nicht los. Den ganzen Winter überlegte ich mir, was ich tun könnte, oder sollte, was der beste Kompromiss aus Kosten und Leistung sei, versuchte mir einzureden, dass ich ja eh nur langsam cruisen würde und das Thema Leistung total überbewertet sei – aber es ließ mich einfach nicht los.
Nachdem ich das Ganze dann doch irgendwie abgehakt hatte, entschloss ich mich, mir als "Belohnung" für den Verzicht auf mehr Power, zumindest einen Heavy Breather zu gönnen. Bei dieser Gelegenheit machte ich dann leider eine Probefahrt bei Tom mit seiner 103 cui Road King mit Kopfbearbeitung. Danach war es aber sowas von geschehen um die Zurückhaltung. (Im Nachinein ist mir natürlich klar, dass der Tom sein "Verkaufsargument" nicht hätte besser einsetzen können…..). Noch nie war ich auf einer Harley gesessen, die so einen brachialen Durchzug hatte und mir war schlagartig klar: HABEN WOLLEN!!!!!
Am Ende war es dann doch das ganz große Paket, das gekauft wurde:
- Heavy Breather (meine "Belohnung")
- Tausch der Nockenwellen (die alten waren billige Andrews NW, die leider drehzahlorientiert waren, daher die Leistung erst im hohen Drehzahlbereich)
- verstärkte Ölpumpe und hydraulische Kettenspanner
- Honen der Zylinder und neue Kolben (Verbaute High Compression Kolben passten nicht zur Kopfbearbeitung und die Zylinder waren bei 30.000 km bereits knapp an der Verschleißgrenze…)
- Zylinderkopfbearbeitung und neue Ventile
- Verstärkte Kupplungsfedern
- 2 neue Katalysatoren (etwas dumpferer Sound + mehr Durchzug unten)
Als ich das Bike abholte hatte ich dann zum ersten Mal wirklich dieses oft beschriebene "Grinsen im Gesicht", knackiger Anzug von unten heraus 120 NM bei 2.000 U/min (vorher ganze 54 NM…), ruhiger Motorlauf. Sie zieht natürlich nicht ganz so brachial an wie die 1.680 ccm Road King, aber es ist wirklich klasse. Insgesamt habe ich nun zwar nicht mehr PS (88 PS) aber in der Spitze bei 3.250 U/min 138 NM Drehmoment. Wichtiger ist, dass das Drehmomentband ab 1.750 U/min konstant über 120 NM liegt.
Nach sage und schreibe 11 Jahren habe ich nun motortechnisch endlich das bekommen, nach dem ich so lange gesucht habe. Klar hat mir das Motorrad immer gut gefallen, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass sie komplett ist und freue mich auf die kommenden Jahre. Glück gehabt, dass ich schlussendlich auf einen Tuner getroffen bin, der nicht nur eine Super Homepage hat, sondern auch sein Handwerk versteht und gut berät.
Bin mal gespannt, was als nächstes kommt…..
Ähnliche Themen
27 Antworten
Jetz so n Bild von deiner Tuning Mopede wäre cool gewesen. Glaub die Umbauten bzw. Tuning sind bei Harleys fast schon normal. Kommt immer nur auf den Geldbeutel an, wie schnell man sich sein Traumbike zusammgestellt hat.
Aber coole Geschichte
Was hat den das dann alles gekostet?
Hallo kse deluxe,
ich hab' gerade meine Ultra beim Tom in Denklingen abgeholt (Stator war defekt).
Dabei haben wir auch ausführlich übers Tuning gesprochen. Ich werde in den nächsten Tagen mal seine Vorführer-Road King ausprobieren (mit meiner Frau als Sozia).
Deine Geschichte und das heutige Gespräch mit ihm haben mich schon sehr neugierig gemacht.
Gruß vom Ammersee
gravnov
Schöne Werbeanzeige.......
Mit bisschen Recherche in einschlägigen Foren hättest Du sicher ne Menge Kohle gespart.
Anderen Auspuff und offenen Luffi kaufen und anbauen ist sogar was für Menschen mit zwei linken Daumen.
Dann PowerVision holen, sich von Dynojet die passenden Maps per E-Mail schicken lassen und draufspielen ist auch kein Hexenwerk.
Und schon läuft die Kiste sauber und ohne Patschen oder Knallen.
Hab ich mit fast allen meiner Einspritzer-Harleys durch, ging ganz easy ......
Zitat:
@Bikermaxx schrieb am 4. August 2017 um 17:40:47 Uhr:
Schöne Werbeanzeige.......
Mit bisschen Recherche in einschlägigen Foren hättest Du sicher ne Menge Kohle gespart.
Anderen Auspuff und offenen Luffi kaufen und anbauen ist sogar was für Menschen mit zwei linken Daumen.
Dann PowerVision holen, sich von Dynojet die passenden Maps per E-Mail schicken lassen und draufspielen ist auch kein Hexenwerk.
Und schon läuft die Kiste sauber und ohne Patschen oder Knallen.
Hab ich mit fast allen meiner Einspritzer-Harleys durch, ging ganz easy ......
Ja - ist schon klar - dann fahr mal ein Bike mit Kopfbearbeitung und gescheiten Nockenwellen, dann merkst Du mal den Unterschied - erst mal vollständig lesen, was alles gemacht wurde, dann gerne klugscheissen..... Hinterher ist man immer schlauer (vielleicht nicht so schlau wie Du aber immerhin) - für mich war es ein etwas steinigerer Weg, dachte am Anfang auch, dass es mit weniger geht, aber am Ende war dann doch alles gut. In den Foren wird auch viel Mist erzählt, darauf verlasse ich mich gleich gar nicht - und mal einfach so ein Mapping aufspielen, das einem zugeschickt wird, das muss man auch mögen. Aber schon klar - nur die Blöden lassen ihr Bike auf dem Prüfstand abstimmen...
Zitat:
@gravnov schrieb am 4. August 2017 um 17:40:17 Uhr:
Gruß vom Ammersee
gravnov
Dann grüß ich mal vom Ammersee zurück....????
Glaub eher, Du bist bei der falschen Marke gelandet....
@kse deluxe schrieb am 4. August 2017 um 22:59:36 Uhr:
Zitat:
- nur die Blöden lassen ihr Bike auf dem Prüfstand abstimmen...
Siehe Eingangspost....... duck und wech.
Da bist du ja mal schön von Herrn Sohn übern Tisch gezogen worden und hast die Reibungswärme als Nestwärme falsch interpretiert. Anscheinend wurde dir damals auch "nur" ein schlechtes 0815 Standardmapping aufgespielt.
Zitat:
@Bikermaxx schrieb am 5. August 2017 um 06:43:17 Uhr:
Glaub eher, Du bist bei der falschen Marke gelandet....
Solche Oberahnunghaber und Besserwisser sind mir immer die Liebsten - lesen einen Post und wissen schon, welche Marke zu wem passt, Bravo, weiter so - glücklicherweise lege ich auf solche Typen, die glauben sie seien die Helden, weil sie schon einen Auspuff getauscht haben, keinen Wert. Ich denke, dass jeder hier im Forum selbst entscheiden darf und kann, was er wann fährt - und das ist gut so! Und Gott sei dank leben wir noch in einer Welt, in der jeder seine eigenen Erfahrungen machen darf und selbst entscheidet, ob er schraubt oder Schrauben lässt.
Zitat:
@bestesht schrieb am 5. August 2017 um 07:40:27 Uhr:
@kse deluxe schrieb am 4. August 2017 um 22:59:36 Uhr:
Zitat:
@bestesht schrieb am 5. August 2017 um 07:40:27 Uhr:
Zitat:
- nur die Blöden lassen ihr Bike auf dem Prüfstand abstimmen...
Siehe Eingangspost....... duck und wech.
Da bist du ja mal schön von Herrn Sohn übern Tisch gezogen worden und hast die Reibungswärme als Nestwärme falsch interpretiert. Anscheinend wurde dir damals auch "nur" ein schlechtes 0815 Standardmapping aufgespielt.
Das scheint leider auch heute noch vielen so zu gehen.....
Ich fahre seit 8 Jahren bzw. 80000 Km mit anderem Luftfilter und anderen Endtöpfen. Das ganze wurde damals mit Power Commander V und vorkonfigurierter Map als Bundle von einem renommierten Tuner in den USA (Fuelmoto) geliefert.
Der Motor läuft spürbar weniger heiß, das Magerklingeln ist weg, er zieht sauber durch und es ist vielleicht sogar ein kleines Leistungsplus zu spüren.
Ob in meinem Fall ein aufwändiger Prüfstandslauf zwingend notwendig ist, glaub ich eher nicht.
Der Themenstarter hat aber soviel Umbauten vornehmen lassen, daß er schlecht beraten gewesen wäre, wenn er auf diese Feinabstimmung verzichtet und hier Geld gespart hätte.
Es wird doch wohl keinen ernstzunehmenden Menschen geben, der diesen Sätzen nicht zustimmen würde.
gravnov
KSE deluxe,
danke für diesen ausführlichen Erfahrungsbericht und die Schilderung deines Leidensweges.
Die Erfahrung zeigt, dass Händler und Tuner zunächst einmal ihren eigenen Geschäftsinteressen nachgehen und die heißen Umsatz und Gewinn. Völlig berechtigt, ansonsten ist das Unternehmen nur bedingt am Leben zu erhalten. Kundenzufriedenheit ist dabei nur Mittel zum Zweck, machen wir uns da nichts vor. Der Umsatz generiert sich dabei im Wesentlichen aus dem Teileverkauf und nicht dem Prüfstandstuning an sich. Deshalb machen die Tuner auch gerne sogenannte Bundle-Angebote (Stage 1, Stage 2, Stage 3 + IV), die sie im Paket günstig einkaufen und zusammenstellen. Bei der Prüfstandsabstimmung wird dann gerne mal geschludert, denn eine gute Abstimmung erfordert einen erheblichen Zeitaufwand, der die Marge des Bundles negativ beeinflußt. Standardmaps werden hier vornehmlich zum Einsatz gebracht (viele Harley-Händler ohne Prüfstand machen das gerne). Wenn die Maschine nach der Übergabe knallt und bollert ist das meistens ein Symptom dafür.
Die Quintessenz deiner Geschichte und ein möglicher Rat an alle Neulinge, die sich eine Harley gönnen: Lest euch in möglichst vielen verschiedenen Foren in das Thema ein. Man bekommt dann schnell ein Gefühl für Unwahrheiten und zweifelhaftes Halbwissen. Man glaube nicht allen positiven Berichten über Tuningergebnisse und fordere im Zweifelsfall konkrete Nachweise an. "Negative" Berichte sind dabei wertvoller als positive, leitet man daraus die richtigen Fragen ab, kann man Entäuschungen vermeiden. Man sollte sich, wenn immer möglich, die Zeit nehmen bei Umbauarbeiten dabei zu sein, mindestens bei der Prüfstandsabstimmung, man sieht dann sehr schnell wer sich Mühe gibt...
Zum Schluss noch meine ganz persönliche Meinung zum fortgeschrittenen Tuning: Wenn man mit der aktuellen Leistung unzufrieden ist, kaufe man sich lieber einen 103er oder 110er, als einen TC88 bzw. 96 zu vergewaltigen und viel, viel Geld hineinzustecken. Das ist im Endeffekt meisten billiger und schont Nerven. Der TC88 leistet dann einem weniger anspruchvollen Fahrer noch gute Dienste und kann im Originalzustand erhalten bleiben. Einen "verbastelten" Motor wollen meines Erachtens nur die Wenigsten, falls man seine Maschine mal verkaufen will. Mein TC 103-B hat nach selbst durchgeführtem Stage 1 Tuning aktuell ca. 86 PS, viel mehr hast du jetzt nach deiner Tuning-Odysee ja auch nicht.
Gruß Michel
Da hast Du prinzipiell Recht - ich würde den hubraumstärkeren Motor in jedem Fall vorziehen. Aber da die Maschine optisch schon komplett meinen Vorstellungen entspricht, wollte ich sie nicht gegen eine neuere tauschen, obwohl das rechnerisch kaum einen Unterschied gemacht hätte.