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Turbodefekt / Turboschaden W164 320 CDI - Kulanzansprüche ???
Liebe W164 Gemeinde
Als ich im Dezember 2010 einen gebrauchten W164 320 CDI (als Ersatz für den W163 270 CDI) gekauft habe (freier Händler), dachte ich, ich würde mir was gutes tun. Mittlerweile ist das Auto zu einem Projekt geworden.
Zuerst die Daten: Erstzulassung 07/2006, 136 tkm auf der Uhr, MB scheckheftgepflegt, made in USA, offensichtlich keine Deutsche Qualität mehr.
Bisherige Macken:
Rost an allen 4 Türfalzen --> Kulanzzusage 100%, Mietwagen nicht eingeschlossen, das Fahrzeug > 4 Jahre
Knarzendes Traggelenk hinten fahrerseits, habe entschieden beide hinten zu erneuern --> Kulanzzusage 50%, Kosten netto ca. 650€
soweit alles noch im grünen Bereich.
Leider seit gestern im hochroten Bereich: Turboschaden bei Fahrt mit 60 kmh; Kiste zum Freundlichen gestellt, Kostenvoranschlag von 2300€, Kulanzantrag MB abgelehnt! Begründung: Fahrzeug zu alt, km Leistung zu hoch. Da frage ich mich, ob ein 4.5 jähriger Mercedes Benz mit > 100tkm, Neupreis 90t€!!!, laut Mercedes Lebenszyklusdefinition bereits auf den Schrott gehört?!?
Ich kann euch sagen, hatte heute die Faxen so dicke! Ich habe anschliessend im Kundendienst in Maastricht angerufen und dem (sehr freundlichen) Kundendienstmenschen ca. 15 Minuten lang mein Leid, Ärger und Erwartungen kund getan.
Mein Anspruch ist die volle Kostenübernahme durch den Hersteller. Nun meine Fragen:
Wie sind eure Erfahrungen mit Kulanzleistungen auf NICHT-Verschleissteile (wie Turbolader), d.h. mit welcher effektiver Kulanz kann ich rechnen?
Muss ich die MB Werkstatt auf mögliche Ursachen des Torboschadens aufmerksam machen (z.B. wie im Forum gelesen, gebrochene Abgaskrümmer oder Leeren des Ladeluftkühlers)?
Wie kann ich, wenn nötig, den Druck erhöhen? Bspw. mit Drohung von Presse (Auto Bild, etc.)
Danke für die Teilung eurer Erfahrungen
Gute Fahrt, Alex
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Nik999
Ein Turbolader IST übrigens ein Verschleißteil, das nur mal so am Rande......
Dem ist nicht viel hinzuzufügen, die Anspruchshaltung mancher Leute verwundert mich doch sehr.
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29 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von agroeli
Wie sind eure Erfahrungen mit Kulanzleistungen auf NICHT-Verschleissteile (wie Turbolader), d.h. mit welcher effektiver Kulanz kann ich rechnen?
Schwierig, Kulanz wird bei MB seit einigen Jahren nach meiner Erfahrung eher widerwillig gewährt. Eine engagierte Werkstatt kann da zwar schon noch einiges bewegen, indem sie nach erfolgter erster und zweiter Ablehnung persönlichen Kontakt zur Leitung der Kulanzabteilung in Berlin aufnimmt (eigene Erfahrung aus 2009), aber ansonsten siehts schlecht aus, da ja der Rechtsanspruch fehlt.
Ein Turbolader IST übrigens ein Verschleißteil, das nur mal so am Rande......
Zitat:
Original geschrieben von agroeli
Muss ich die MB Werkstatt auf mögliche Ursachen des Torboschadens aufmerksam machen (z.B. wie im Forum gelesen, gebrochene Abgaskrümmer oder Leeren des Ladeluftkühlers)?
Kommt ganz auf die Werkstatt an, grundsätzlich schadets aber nicht. Ich würde die entsprechenden Hinweise schriftlich niederlegen und in der Werkstatt abgeben, den KD-Meister den Empfang schriftl. quittieren lassen. Dann hast Du wenigstens was in der Hand, falls der neue (und ggf. von Dir bezahlte) Lader nach kurzer Zeit auf Grund einer der im Schreiben aufgeführten möglichen Ursachen wieder verrecken sollte. In dem Fall müßte dann die Werkstatt gradestehen dafür.
Andererseits birgt das natürlich auch wieder die Gefahr, das die Reparatur noch teurer werden könnte, da länger rumgesucht wird und evtl. auch noch was zusätzlich erneuert wird, nur weil es in Deinem Schreiben steht.
Besteh auf alle Fälle im Vorfeld drauf, das Dir die getauschten Teile ausgehändigt werden. Das Recht hast Du, solang Du irgendwas selbst bezahlen sollst. Vermindert zumindest die Gefahr, das Teile einfach auf Verdacht getauscht werden.....
LG Nik
Zitat:
Original geschrieben von Nik999
Ein Turbolader IST übrigens ein Verschleißteil, das nur mal so am Rande......
Dem ist nicht viel hinzuzufügen, die Anspruchshaltung mancher Leute verwundert mich doch sehr.
Zitat:
Original geschrieben von stelen
Zitat:
Original geschrieben von Nik999
Ein Turbolader IST übrigens ein Verschleißteil, das nur mal so am Rande......
Dem ist nicht viel hinzuzufügen, die Anspruchshaltung mancher Leute verwundert mich doch sehr.
Hallo stelen, was soll an dieser Anspruchhaltung denn verkehrt sein? Die Verhandlungstechnik ist doch so, dass die Ansprüche sehr hoch sein sollten, um am Ende eine angemessene Kulanz zu erreichen! Wenn man anfangs schon schwach in die Runde geht, fliegt man ganz schnell raus...Im weiteren sprechen wir nicht von einem Low-Budget Fahrzeug. MB gibt sich selber gern als PREMIUM, damit kann ein höherer Verkaufswert im Markt erzielt werden. Das ist auch ok. Der Premiumhersteller muss jedoch mit seiner erhöhten Marge auch gewisse zusätzliche Kosten abdecken, um die Kunden bei der Stange zu halten.
Grüsse,
Alex
Ein Trubolader geht, wenn man sich nicht peinlich genau an die Turbo-Regeln (langsam warm fahren und besonders wichtig auch kaltfahren) hält ganz schnell kaputt. Ich sehe keinerlei Grund warum ich und die anderen Daimler-Kunden dafür mitzahlen sollen wenn ein solcher ganz einfach durch den Fahrer verursachter Schaden auftritt. Vmtl. war die Kiste vorher ein Leasingfahrzeug und dem Fahrer war es wurscht, da zur Not noch alles in der Garantie lief.
Bei den Rostdingern bin ich sehr für Kulanz, da Daimler das verbaockt hat, bei Getriebeschäden bin ich sehr für Kulanz, da das Ding einfach nicht für den ML geeignet ist. Bei einem Laderschaden nicht.
Also wenn ich das richtig verstehe hast Du Deinen ML im Dez. bei einem freien Händler gekauft. Also hast Du mindestens 1 Jahr gesetzliche Gewährleistung und im 1. halben Jahr sogar mit Beweislastumkehr, d.h. der Händler muß Dir nachweisen, daß der Mangel (in Deinem Fall Turboschaden) beim Verkauf noch nicht vorlag.
Also eine gesetzliche Grundlage für einen Anspruch ist vorhanden, aber nicht gegen Daimler sondern gegen den Händler. Ob und inwieweit der Turbolader hier mit abgedeckt wird kannst Du doch klären lassen. Jedenfalls ist es für den Händler meistens schwierig den Nachweis zu führen daß der Mangel noch nicht vorlag.
Einen volle Kostenübernahme vom Hersteller bei einem Fahrzeug mit 130000 Km bekommst Du nie (verständlicherweise)!
Gruß
@ stelen: Wenn der Turbo durch Nicht-Sorgetragen des Fahrers währen der Garantiezeit verreckt kostet es MB ebenso viel wie nachher. Zudem ist eine Unternehmung immer gewinnmaximierend. Die Garantie/Kulanzkosten werden daher nicht zwingend durch die anderenKunden bezahlt, (resp. können nicht 1:1 auf die Kunden überwälzt werden) sondern eher durch die Unternehmenseigner/Aktionäre. Dieser Effekt versterkt sich durch das Konkurrenzgefüge (andere Mütter haben auch schöne Töchter).
@TimoB: Werde euch über die Kulanz auf dem laufenden halten, bin gespannt (wie ein altes Leintuch) 
Danke für euren Input und Grüsse,
Alex
wie schon TimoB schreibt, würde ich dir auch empfehlen direkt an dem Verkäufer zu wenden.
So kurz nach dem Kauf kann er sich da nicht ausreden und greift die gesetzliche Gewährleistung.
..
Zitat:
Original geschrieben von thomylb
wie schon TimoB schreibt, würde ich dir auch empfehlen direkt an dem Verkäufer zu wenden.
So kurz nach dem Kauf kann er sich da nicht ausreden und greift die gesetzliche Gewährleistung.
..
Rrrrrichtich! Wenns sein muß mit nem Rechtsanwalt! Da stehen die Chancen höher als bei MB auf Kulanz pochen!
Hallo zusammen
Mein Freundlicher hat mich gestern darüber informiert, dass der Turbodefekt von einem äusserlichen Einfluss entstanden ist! Weshalb erst nach 2 Tagen verstehe ich nicht, hätte mir das Kulanzprozedere, welches mein Freundlicher angefangen hat, erspart...
Und zwar hat mein freier Händler, bei dem ich das Auto gekauft habe, den Öl-Wasser-Tauscher wegen Ölverlust wechseln müssen. Dabei musste er die Turboschläuche/-rohre, etc. entfernen und wieder montieren. Das Kunststoffansaugrohr mit der roten Dichtung, direkt ab Turbo angeschraubt, wurde nicht korrekt angezogen. Laut MB muss dieses ganz genau mit Gewicht angeschraubt werden. Zu lose oder zu fest kann genau zu meinem Defekt führen: Teil der roten O-Dichtung wird vom Turborad angezogen und macht der Turbine sofort den Gar aus.
Kostenvoranschlag MB inkl. neuem Ansaugrohr: EUR 3000! Davon der Turbo mehr als 50%. Mein freier Händler ist natürlich fast vom Stuhl gefallen, hatte jedoch eine gute Lösung: Der Turbo kommt nun von www.turbolader.net, Original Neuteil von Garrett für 50% vom Preis von MB - wohl gesagt, genau dasselbe Teil; der Preisunterschied ist für mich absolut unverständlich.
Aarbeit wird durch MB ausgeführt.
Alles durch den freien Händler bezahlt.
Anbei zwei Fotos
Grüsse,
Alex
Ganz klarer Montagefehler deines Händlers, da kann weder das Auto noch die MB Werkstatt was dafür.
Aber gleich die nächste Möglichkeit gefunden um auf die Sternwarte zu schimpfen, naja, hoffnungslos.
Hallo Farmer1
Die Kulanzanfrage ist durch meinen Freundlichen über interne Fehlinformation entstanden, jedoch ist das kein Unglück...Laut seiner Aussage ist ein Torbodefekt bei der Laufleistung meines MLs nicht normal - was sich ja (glücklicherweise) verspätet herausgestellt hat.
Grüsse,
Alex
Das nenne ich mal Glück im Unglück. Eine eindeutigere Ursachenermittlung geht wohl kaum! Glück gehabt!
Zitat:
Original geschrieben von agroeli
Hallo Farmer1
Die Kulanzanfrage ist durch meinen Freundlichen über interne Fehlinformation entstanden, jedoch ist das kein Unglück...Laut seiner Aussage ist ein Torbodefekt bei der Laufleistung meines MLs nicht normal - was sich ja (glücklicherweise) verspätet herausgestellt hat.
Grüsse,
Alex
Turbodefekt bei dieser Laufleistung nicht normal? Bei mir wurde schon bei 50 000 KM der Turbo gewechselt. Wegen 100% Kulanz für mich aber kein Problem.
Richte mich aber bei 100 000 Km schon drauf ein (bin jetzt bei 78 000 Km) wieder dran zu sein. Werd es dann aber wohl selbst bezahlen müssen.
Deshalb Dank für den Link mit dem preiswerteren Turbolader.
Gruß
Der Turbo des OM642 ist eigtl. langlebig, zumindest solange man den 320/350CDI nicht chippt.