- Startseite
- Forum
- Auto
- BMW
- BMW Motoren
- Turboproblem 635D
Turboproblem 635D
Hallo zusammen,
In eisiger Kälte, fing mein 635D vor wenigen Tagen bei Einsetzen des Turbos (je nach Gaspedalstellung ab ~60 KmH) an zu rauschen - dachte erst die Frontscheiben-Lüftung an der Fahrerseite wäre auf einmal stärker eingestellt (so klang das), aber es kommt beim genaueren Hinhören aus dem Motorraum, tendenziell oben auf der Fahrerseite. Ich bin dann gemächlich weitergefahren (mit ~120 KmH dahingleiten ist kein Problem), aber sobald man versucht Leistung abzurufen rauscht es und von der gewohnten Leistung kommt nicht mehr viel (hab's aber auch nur ganz sachte probiert um nichts kaputt zu machen). Nach einer Weile stellte sich beim gemächlichen Fahren ein ganz leiser hoher Pfeifton ein.
Die Werkstatt hat sich das Ganze nun sehr genau angesehen: Alle Schläuche sind dicht (unter Last sieht man auch wie sie sich aufblähen), beide Turbolader bauen Druck auf, Ladeluftkühler scheint auch OK, aber der DPF gibt viel zu hohen Gegendruck und hat zu hohe Masse (obwohl der BC nichts anzeigt). Dazu sei gesagt, dass dieser DPF vor ca. 1 Jahr (nachdem der BC das angezeigt hatte) professionell gereinigt (ausgebrannt etc.) und mit neuwertigen Gegendruck- und Massewerten wieder eingebaut wurde.
Nun wäre ja die naheliegende Maßnahme einen neuen DPF einzubauen, Kostenpunkt ~2K. Es stellt sich aber die Frage, warum der DPF nach einem Jahr wieder zu ist. Eine These ist, dass der Biturbo minimal Öl verliert, was man noch nicht als Defekt bemerkt, aber den DPF zusetzt. Die Werkstatt hat in entsprechenden Schläuchen auch ein wenig Öl gesehen. Dann wären also auch neue Lader notwendig, Kostenpunkt inkl. Einbau ~2.5K. Aber ist es dann auch gut? Das weiß man natürlich nicht, daher lieber vorab gefragt: Hat Jemand ähnliche Erfahrungen hinter sich und kann die Thesen / Überlegungen kommentieren?
Danke und Gruß
Ähnliche Themen
17 Antworten
...wenn kein erhöhter Ölverbrauch feststellbar ist, reicht es für die vermutete Verkokung des DPF auch nicht.
Das beobachtete Öl in den Ladeluftschläuchen (?) ist normal und kommt hauptsächlich aus der Kurbelhausentlüftung, die vor dem Einlass des großen Verdichters mündet.
Die Lagerung des/der Turbos verliert erst Öl, wenn die Ölleitungen verkokt sind (Abstellen mit zu heißen Turbos), da die Druckverhäkltnisse es ansonsten nicht zulassen.
Wenn der DPF plötzlich zu hohen Gegendruck macht, ist eventuell der Einsatz beschädigt.
Hätte sich das Problem kontinuierlich verstärkt, hätte es auch an ausbleibender Regeneration des DPF liegen können.
Die entsprechenden Werte (Fahrstrecke seit letzter Regeneration/errechnete Rußmasse etc.) kann man auslesen lassen.
Habe mich, seit mein Sohn den F11, 535d fährt, mal mit den Dieseln etwas intensiver beschäftigt. Der DPF muss sich regelmäßig regenerieren können, hierzu ist Voraussetzung, dass die anfälligen Thermostate richtig arbeiten. Über das Geheimmenü mal die Kühlwassertemperatur beobachten. Die sollte während der Fahrt über 90°C liegen. Ist eines der Thermostate defekt, erreicht der Wagen meist nicht einmal 80°C im Winter, somit wird das Freibrennen des DPF nicht gestartet. Ist der DPF dann zu, baut sich Gegendruck im Abgassystem auf, welcher in der Folge auch die beide Turbos der 35d-Maschine zerstört. Ein gute Werkstatt kann die Werte des DPF und auch der Injektoren auslesen. Verglaste Injektoren spritzen nicht mehr sauber ein und es entsteht mehr Ruß bei der Verbrennung. Hier hilft auch mal ein "Kur" über 6000 km mit einem der hochwertigeren Diesel (ultmate etc von ARAL oder SHELL). Die haben Reinigungsadditive, welche die feinen Düsen der Injektoren wieder säubern können. Gibt es gute Berichte dazu in den entsprechenden Foren und bei youtube. Auf Verdacht würde ich gar nix tauschen. Wichtig ist, erst mal zu testen, ob die Thermostate richtig arbeiten, danach mit einer originalen BMW-Software den Fehlerspeicher und die anderen genannten Werte mal auslesen.
Stell die Frage auch mal im F10, F11 - Forum und im 6er, 7er und 8er-Forum hier. Dort gibt es einige, die den gleichen Motor in ihren Fahrzeugen haben.
Herzlichen Dank für die Antworten! Ich werde morgen zu einem BMW-Spezialisten fahren, der mir empfohlen wurde und die hier genannten Erfahrungen / Tips mitnehmen - meine Hoffnug wächst den Wagen doch noch ohne Großoperationen wieder zu kriegen...
So, heute wurden seitens der neuen Werkstatt alle Fehler gelöscht und eine Probefahrt gemacht. Ergebnis: Bei kaltem Motor ist das Fahrverhalten völlig normal - also voller Schub. Dann tut sich plötzlich nicht mehr viel und als erster Fehler wird ein mechanisch/elektronischer Fehler in den Drallklappen des Ansaugkrümmers ausgegeben. Da die Dinger laut Meister temperaturgeregelt funktionieren, passt das Phänomen. Auch das beschriebene Rauschen aus dem Motorraum auf Fahrerseite spricht nicht dagegen.
Nun wurde der Ansaugkrümmer beim Glühkerzenwechsel vor 13 Monaten ebenfalls getauscht, d.h. darauf ist noch Garantie. Ich werde ihn also bei der verantwortlichen Werkstatt wieder tauschen lassen und hoffe das Problem damit behoben zu haben. Dass der DPF dann als "Folgeschaden" akzeptiert würde bliebe dann zu hoffen (die erste DPF-Meldung kam ca. 2 Monate nach Einbau des neuen Ansaugkrümmers, nach dessen Reinigung vergingen nun ca. 11 Monate bis er offenbar wieder voll ist - ist doch schon verdächtig). Aber mal sehen, erstmal hoffe ich dass es wirklich die Drallklappen sind. Was denkt Ihr dazu?
Bezüglich Thermostate habe ich noch keine News, werde bei Abholung nochmal um Zahlen bitten.
Grüße
Ich hatte vorgeschlagen, selbst die Kühlwassertemperatur über das Geheimmenü zu kontrollieren. Damit kann man selbst feststellen, ob die Thermostate in Ordnung sind und muss sich nicht auf die Werkstattaussagen verlassen.
...von einer Temperaturabhängigkeit der Drallklappenposition ist in der Funktionsbeschreibung keine Rede, nur vom Funktions-Temperaturbereich des Stellungssensors (erkennt m.M.n. die Position aber nicht irgend eine Temperatur).
Die Abhängigkeit besteht von der durchgesetzten Luftmasse über Drehzahl, mittelbar die Einspritzmenge und den Umgebungsdruck.
https://www.newtis.info/.../XXVRQFT
Der gespeicherte Positionsfehler ist eigentlich Indiz für eine fortgeschrittene Verkokung, was nach der kurzen Betriebszeit seit Neueinbau natürlich kaum zu glauben ist.
Hm OK, danke für die Überlegungen!
Zum Geheimmenü: Wie komme ich da rein?
Zur Verkokung: Damit ist eine Verkokung des Abgaskrümmers gemeint, oder? Das würde beim Tausch ja auffallen und zumindest den Fehler an dieser Stelle bestätigen?
Bei Defekt des Drallklappenstellers wird "mechanische Notluftposition" eingenommen - vielleicht hört man ja das als 'Rauschen'...
Zitat:
@BMWnei schrieb am 28. Januar 2019 um 20:04:25 Uhr:
Hm OK, danke für die Überlegungen!
Zum Geheimmenü: Wie komme ich da rein?
Zur Verkokung: Damit ist eine Verkokung des Abgaskrümmers gemeint, oder? Das würde beim Tausch ja auffallen und zumindest den Fehler an dieser Stelle bestätigen?
...Krümmer und AGR-Ventil verkoken üblicherweise nicht - nur, wenn der Motor übermäßig viel Öl verbrennt.
Das Verkokungsprobem betrifft den Ladelufttrakt ab Mischrohr und die Einlasskanäle.
Im Mischrohr trifft das rückgeführte rußhaltige Abgas auf die Ladeluft vom Verdichter, die zwangsläufig Öl aus der Kurbelhausentlüftung enthält.
Die Kombination aus Öl und Ruß führt zu Ablagerungen, die eine beträchtliche Dimension erreichen und das Laufverhalten beeinträchtigen können.
Bei entsprechender Schichtdicke erreichen die Drallklappen ihre Sollpositionen nicht mehr und ein Fehlereintrag wird abgelegt.
Die Verkokung wird also mittelbar angezeigt.
Danke für die Erläuterung! Für mich stellt sich dabei die Frage was Folge und was Ursache sein könnte:
Ist ein defekter Drallklappen-Stellmotor (der meinem Verständnis nach als Teil des Ansaugkrümmers mitgetauscht wurde) die Ursache, sollte ich wohl meine Stammwerkstatt in Erwartung eines Garantiefalles um einen nochmaligen Tausch und ggf. Behebung der Folgeschäden (Mischrohr/Einlasskanäle/DPF Verkokung) bitten.
Ist die Verkokung des Mischrohrs/ der Einlasskanäle Ursache für die Störung der Drallklappen, ist das ja kein Fehler des Abgaskrümmers d.h. kein Garantiefall und dann wäre mein Wagen bei der neuen Werkstatt glaube ich besser aufgehoben, da man mit diesem Motoren dort potentiell mehr Erfahrung hat.
Last but not least natürlich die Sache mit den Thermostaten: Wenn mir Jemand einen Tip/Link (habe mit der Suche nichts gefunden) gibt, wie man da reinkommt, schaue ich mir das an - das wäre ja ein weiteres Szenario, mit dem ich mich als Garantiefall an meine Stammwerkstatt wenden sollte.
Danke und Grüße!
Gefunden auf Youtube - sorry, manchmal glaube ich ich werde alt ;-)
Hallo zusammen,
erst heute konnte ich den Wagen wieder in meine Stammwerkstatt bringen. Das Fehlerprotokoll habe ich mal angefügt. Da ja nach Löschen aller Fehler der 483D als Erster wieder auftaucht, habe ich darum gebeten zunächst dem nachzugehen. Interessanterweise ist dieser Fehler bei meiner Werkstatt als "Drosselklappensteller" benannt, bei der Anderen als "Drallklappensteller". Was ist es denn nun?
Erstmal war man einigermaßen überrascht, dass der Ladedrucksensor (? das Ding, dass mit Gummidichtung direkt unterhalb der Ansaugbrücke eingesteckt ist - sorry, habe heute zu viele mir fremde Begriffe gehört) nicht mehr an Ort und Stelle saß sondern daneben lag! Die Gummidichtung ist in zwei Teile gerissen. Das war bei erster Durchsicht des Motors vor 2 Wochen nicht der Fall. Völlig unerklärlich, denn ich habe nichteinmal die Haube aufgemacht und die zwischenzeitlich konsultierte andere Werkstatt beteuert außer dem Abnehmen der Motorabdeckung, Fehlerspeicherauslesen und einer Probefahrt nichts gemacht zu haben.
Nunja, ich habe darum gebeten einfach mal weiter zu machen und die ca. 1 Jahr alte Ansaugbrücke zu inspizieren. Ergebnis: Alles in Ordnung, keine Defekte, Gestänge und Drallklappen einwandfrei, auch AGR und Mischrohr sind nicht übermäßig verkokt und funktionieren (mit Druckluft getestet). Auch eine nochmalige Inspizierung der umliegenden Schläuche brachte keine Ergebnisse.
Die letzte Regeneration des DPF kann nicht ausgelesen werden, die Funktion ist im Steuergerät jedoch freigegeben (sorry, Wortlaut war etwas anders, ist mir entfallen aber sinngemäß war die Aussage, dass das Motorsteuergerät keinen Grund gespeichert hat, den DPF nicht zu regenerieren). Dieser DPF wurde vor ca. 1 Jahr instandgesetzt und neue Thernostate verbaut, der dürfte also noch lange nicht zu sein, wenn die Regeneration denn wirklich funktioniert. In das Geheimmenü kam ich bisher nicht rein, könnte aber meine Werkstatt bitten den Temperaturverlauf zu checken. Wäre ein Nichterreichen der Solltemperatur denn tatsächlich eine mögliche Ursache für die übrigen Fehlern und Symptome?
Nochmal zu den Symptomen: Mir fallen in erster Linie zwei Dinge auf, erstens rauscht es auf Fahrerseite aus dem Motorraum sobald man etwas Leistung abruft und die Leistung kommt nicht wirklich, zweitens rüttelt der Motor beim Ausstellen unrund (ein bisschen so, wie wenn man ihn abwürgen würde).
Hat Jemand eine Idee/ einen Vorschlag wie man weitermachen könnte? Ich will das Auto keinesfalls wegen eines solchen unverstandenen Problems aufgeben und lasse meine Werkstatt nach allem gucken was möglicherweise Licht ins Dunkel bringt.
Danke und Grüße!
P.S. Wie oben angeraten, setzte ich das Thema auch nochmal in die F10/11 etc. Foren.
...der Ladelufttrakt - also die Strecke zwischen Verdichterauslass und Zylinderkopf - scheint leck.
Dazu passt, dass es beim Gasgeben rauscht und keine Leistung vorhanden ist.
Die angegebenen Fehlerbeschreibungen passen ebenfalls
- 3F25 weist etwas salopp direkt auf ein Leck hin
- 4530 ist erklärbar, da der Turbo stärker angesteuert wird, um den Ladedruck aufzubauen
- 3FF1 ist dann die Folge, weil der Luftbedarf höher ist als normal
- 483D scheint falsch beschrieben - Drosselklappe ist wahrscheinlich
Dazu passt das "Nachdieseln" beim Abstellen. Um das zu unterbinden, schließt die Drosselklappe normalerweise die Luftzufuhr vom Verdichter.
Ich würde bei erhöhter Motordrehzahl den gesamten Ladelufttrakt im Stand kontrollieren.
Wenn es nicht unmittelbar auffällt, geht das auch mit Leckagespray oder Dampflanze.
Der Druck könnte z.b. am Drosselklappengehäuse oder am Ladeluftkühler abblasen.