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Umstieg von Passat / Travel Assist
Hallo zusammen,
erst mal ein paar Infos zu meinem Profil. Ich bin viel mit dem Auto auf Langstrecken unterwegs. Ca. 50-60 tkm pro Jahr. Viel Autobahn aber auch mal Landstraßen. Ich fahre zur Zeit einen Passat GTE. Manches an dem Auto nervt. ABER: ich liebe den Travel Assist. Das abbremsen vor Ortschaften. Das vorausschauende Bremsen vor Geschwindigkeitsbeschränkungen. Die Lenkunterstützung die dezent im Hintergrund arbeitet, aber trotzdem nicht ständig „rausfliegt“ wenn ich mal einem Gullideckel ausweichen will, oder in einer Kurve unterstützen muss.
Die Situation: Am Wochenende konnten wir eine Probefahrt mit einem Model Y Performance machen. Insgesamt waren wir sehr positiv überrascht. Ausstattung, Verarbeitung und Fahrgefühl war besser als erwartet. Die Motorisierung ist natürlich über jeden Zweifel erhaben. Das Laden war auch top. Im Grunde kann man sagen: alles was ich bei Tesla als negativ eingeschätzt hatte, war in Realität besser als gedacht. Der Punkt laden, der bei mir als positiv gesetzt war, hat sich auch als positiv herausgestellt. Also insgesamt wäre das Auto sehr interessant für mich/uns. Jetzt kommt das ABER:
Der Punkt Asisstenzsysteme, der in meinem seltsamen Gehirn als positiv gesetzt war, hat sich als sehr negativ entpuppt. Warum? Über Land ist der Autopilot praktisch unbrauchbar. Jede zweite Kurve kriegt das Model Y nicht selbstständig und wenn ich eingreife, schaltet sich der Assi ab. Gegenüber meinem Passat B8.2 ein Rückschritt. Aber damit könnte ich noch leben, weil ich nicht so viel auf Landstraßen unterwegs bin. Den Spaß am fahren hat mit aber der SuperNanny Modus versaut. Was meine ich damit? Die Funktion dass sich der Autopilot permanent abschaltet, wenn er zu dem Schluss kommt, dass ich die Hände nicht am Lenkrad habe. Was ist denn da los? Ich habe mich gefühlt wie ein 4-jähriger der von der SuperNanny auf die stille Treppe verbannt wird, weil er böse war. Dabei hatte ich die Hände am Lenkrad. Ich habe nur nicht ausreichend stark gerüttelt. Denn wenn ich zu stark rüttele, schaltet sich der Autopilot ab. Wenn ich zu schwach rüttele kommt die SuperNanny.
Vielen Dank für das durchhalten bisher! Nun ein paar Fragen:
1. Gibt es eine Möglichkeit den SuperNanny Modus abzuschalten?
2. Gibt es auch andere Umsteiger die so empfinden wie ich?
Schöne Grüße!
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18 Antworten
Zu 1.: nein, geht nicht. Aber: du musst nur leicht Druck auf‘s Lenkrad ausüben, dann gibt’s keine Beschwerden vom System. Mittelfristig kann (!) es sein, dass die Innenkamera überwacht, ob du aufmerksam bist und das Thema Hände am Lenkrad nicht ganz so restriktiv ist. Aber das ist nur Spekulation.
Zu 2.: ich fand es bei BMW „gruselig“ nicht genau zu wissen, wann er jetzt mitlenkt oder nicht (ja, er zeigt es im HUD an); ich persönlich mag das „harte“ On/Off, da weiß ich woran ich bin.
Zitat:
@Alexa78 schrieb am 19. Juni 2023 um 12:01:12 Uhr:
[...]Landstraßen [...]
Diesbezüglich sollte man erwähnen: Der Lenkassistent ist bisher nicht für Landstraßen vorgesehen, sondern nur für richtungsgetrennte Schnellstraßen und Autobahnen - steht auch so in der BDA. Das hängt auch mit dem Konzept von Tesla zusammen, dass die Assistenzsysteme mehr "selbst fahren" anstatt bloß zu unterstützen im Vergleich zu bspw. zu den Systemen aus dem VW-Konzern (obwohl beides natürlich "nur" Level 2 Systeme sind, die ständige Fahrerüberwachung erfordern). Vom Passat kommend ist das also erst mal eine Umstellung, weil dessen Systeme eher sanft "assistieren" - mir persönlich gefällt mittlerweile aber auch das Verhalten bei Tesla besser anstatt die diffusen Systeme anderer Hersteller. Aber das ist letztendlich auch ein Stück Geschmacksache/Philosophiefrage...
Bei nicht zu kurvigen Landstraßen funktioniert das System an sich aber auch gut (die Verantwortung gerade außerhalb des beschriebenen Einsatzgebiets bleibt aber natürlich beim Fahrer und man sollte immer eingriffsbereit sein), bei kurvigen Straßen sollt man allerdings selbst fahren. Man bekommt nach einer Weile aber heraus, was das System kann und was nicht. Weitere Verbesserungen werden dann erst kommen, wenn wir auch in Europa die neue Software (oder zumindest Teile davon) aus den USA per Update bekommen.
Zum Thema Lenk-/Handerkennung: Auch das das erfordert am Anfang etwas Eingewöhnung, eine kurze Probefahrt reicht da nicht unbedingt aus. Hat man das erforderliche Lenkmoment verinnerlicht, klappt das aber problemlos und "nebenbei" und das Auto beschwert sich dann auch nicht mehr.
Zitat:
@Alexa78 schrieb am 19. Juni 2023 um 12:01:12 Uhr:
Den Spaß am fahren hat mit aber der SuperNanny Modus versaut. Was meine ich damit? Die Funktion dass sich der Autopilot permanent abschaltet, wenn er zu dem Schluss kommt, dass ich die Hände nicht am Lenkrad habe. Was ist denn da los? Ich habe mich gefühlt wie ein 4-jähriger der von der SuperNanny auf die stille Treppe verbannt wird, weil er böse war. Dabei hatte ich die Hände am Lenkrad. Ich habe nur nicht ausreichend stark gerüttelt. Denn wenn ich zu stark rüttele, schaltet sich der Autopilot ab. Wenn ich zu schwach rüttele kommt die SuperNanny.
Nur einen Finger leicht ins Lenkrad legen. Dieser minimale Druck reicht aus, damit der AP nicht aussteigt.
Es fehlt halt die Kapazitive Berührungserkennung, aber mit Handschuhen würde das auch nicht funzen.
Das sind halt ganz andere Autos. Bei Tesla bekommst du extreme Performance für verhältnismäßig wenig Geld. Dafür sind die Assistenzsysteme unterirdisch oder gar nicht vorhanden. Irgendwo muss halt gespart werden.
Das ist in dieser Pauschalität aus meiner Sicht nicht richtig. Ich kenne auch die Assistenzsysteme von ABM und unserem Volvo (MJ 23). Die haben alle unterschiedliche Stärken und Schwächen.
Beim Thema Spurhalten ist Tesla bspw. allen genannten überlegen, der Volvo würde einen regelmäßig in den Gegenverkehr fahren lassen oder biegt bei Autobahnabfahrten gerne mal unvermittelt ab und bei Audi weiß man nie, ob nicht mitten in einer Kurve ohne akustische Ankündigung die Spurhalteassistenz einfach aussteigt, dafür ist seine Schildererkennung besser und VW/Audi kann das vorausschauende Abbremsen vor Schildern sehr gut, Tesla bremst erst am Schild, wenn es erkannt wurde.
Gerne wird ja auch bei Tesla bemängelt, dass zu früh Warntöne kommen, wenn man zu nah an den Fahrbahnrand oder die Mittellinie kommt, aber die letzten Tage in einem Kia haben mir gezeigt, dass das auch noch auf einem ganz anderen Level möglich ist, das war ein ständiges Piepkonzert.
Und Summon/Herbeirufen (aktuell bei Neufahrzeugen noch nicht wieder aktiv und Teil des EAP-Pakets) per App nutze ich gerne um das Auto bspw. zum Einsteigen aus engen Lücken rausfahren zu lassen. Gibt's bei Volvo und Audi nicht für Geld und gute Worte bzw. teilweise nur in einzelnen hochpreisigen Modellen.
Dass bei Tesla in dem Punkt nicht gespart wird, sieht man u.a. auch daran, dass das Model Y mit Bestnoten das Assistenz-Kapitel ("Safety Assist") beim EuroNCAP absolviert hat, 98% hat dort bisher kein anderes Fahrzeug erreicht.
Tesla verfolgt einen anderen Ansatz. Entweder der Fahrer fährt oder das Auto fährt. So ein Rumeiern wie bei den anderen gibt es nicht. Wenn sich der Fahrer einmischt und lenkt oder bremst, muss er schauen wo er bleibt.
Zitat:
@AndyC200 schrieb am 19. Juni 2023 um 12:57:58 Uhr:
Nur einen Finger leicht ins Lenkrad legen. Dieser minimale Druck reicht aus, damit der AP nicht aussteigt.
Entweder bedeutet für mich „einen Finger legen“ was anderes, oder an dem Fahrzeug war etwas nicht in Ordnung. Ich hatte eine Hand am Lenkrad und bin trotzdem auf die stille Treppe geschickt worden.
Normalerweise reicht wirklich ein/zwei Finger als leichter Gegendruck um die Handerkennung zufriedenzustellen. Was da bei dir konkret los war, ist aus der Ferne natürlich nur schwer zu beurteilen. Ist in der täglichen Fahrpraxis jedenfalls wirklich kein Problem.
Zitat:
@MartinBru schrieb am 20. Juni 2023 um 14:57:01 Uhr:
Tesla verfolgt einen anderen Ansatz. Entweder der Fahrer fährt oder das Auto fährt. So ein Rumeiern wie bei den anderen gibt es nicht. Wenn sich der Fahrer einmischt und lenkt oder bremst, muss er schauen wo er bleibt.
Das stimmt natürlich und auch die Bezeichnungen zeigen dass deutlich. Autopilot und Assistent. Ich war halt etwas überrascht, weil ich mich vorher vielleicht auch nicht richtig informiert habe. Ich empfinde das Assistieren als sehr angenehm und nicht als rumeiern. Das ist vermutlich Geschmacksache.
Wenn man die Hände in der von Tesla vorgeschriebenen dreiviertel Drei Haltung hat, führt es halt leicht dazu, dass sich der AP abschaltet. Deswegen halten die meisten das Lenkrad nur mit einer Hand unten. Was natürlich sehr ungünstig ist, falls der AP mal wieder in die Rabatte lenkt oder man auf den Verkehr reagieren muss. Tesla muss endlich mal ein kapazitives Lenkrad verbauen.
Das ist wie beim Regensensor, die denken halt sie bekommen "in two weeks" die Innenkamera fehlerfrei.
Zitat:
@radio schrieb am 23. Juni 2023 um 07:04:42 Uhr:
Wenn man die Hände in der von Tesla vorgeschriebenen dreiviertel Drei Haltung hat, führt es halt leicht dazu, dass sich der AP abschaltet.
Wie gefühllos kann man sein? Ich fahre nur mit einer oder beiden Händen an der richtigen Stelle und der AP ist hunderte Kilometer lang glücklich, wenn es die Linienführung zulässt. Da schaltet sich gar nichts ab.
Dreiviertel 3 kann nicht funktionieren, das Lenkrad benötigt etwas einseitigen Druck