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Unfallschaden, alles incl. Lenkgetriebe tauschen (?)
Hallo und einen guten Abend zusammen,
Ich hoffe, das Thema gehört hier hin.
Ich hatte einen Unfall mit unserem Seat Ibiza (BJ 2019), ich bin schuld und habe beim ausfahren aus einer Haltebucht ein nachkommendes Auto nicht gesehen. Das ganze ist nicht an unserem Wohnort passiert, sondern ca. 300km weit weg.
Dieses Auto ist innerhalb ist Ortschaft auf meinen Reifen und Kotfügel aufgefahren. Die Schäden halten sich optisch erst einmal in Grenzen, ich weiß aber, dass grade beim Auffahren auf Reifen/Felge/Achse natürlich sehr schlimme versteckte Schäden auftreten können. Wir haben aus Vorsicht das Auto zur nächsten Werkstatt (das war durch Zufall auch Seat) abschleppen lassen und dort eine Diagnose und Achsvermessung in Auftrag gegeben, aber mit dem Hinweis, dass wir eigentlich nur auf der Durchreise sind. Tags darauf rief Seat uns an, die Spur und Sturz seien verstellt und natürlich einige Dellen am Kotflügel, das ist zwar ärgerlich aber wir könnten damit auf jeden Fall sicher die 300km über die Autobahn nach Hause fahren und uns dort um Werkstatt und Reparatur kümmern. Wir haben sogar (einfach weil ich ängstlich bin) bei einer zweiten Werkstatt am Unfallort noch eine Achsvermessung durchführen lassen, die ebenfalls gesagt hat, dass sei jetzt nicht ideal, man müsse auch einige Teile tauschen, die wohl etwas abbekommen hätten (Querlenkerbuchsen, Dämpfer) aber wir können damit sicher nach Haus fahren. Das Auto fährt tatsächlich auch sehr normal (kein schwimmen, rütteln, ziehen - auch nicht beim bremsen), einzig das Lenkrad steht eben etwas schief.
Nun hatte ich gestern den Werkstatttermin in der Heimatstadt bei Seat. Der Servicemitarbeiter machte mir dabei so eine heidenangst, dass ich froh sein könne noch zu leben, die Empfehlungen der Werkstätten wären so grob fahrlässig, niemand kann sehen ob es z. B. haarrisse in den Bauteilen gäbe. Der Kostenvoranschlag beläuft sich nun auf knapp 6.000€, im Prinzip wird das komplette Fahrwerk wohl getauscht, das müsse man so machen (Felge, Reifen, Querdenker, Dämpfer, Spurstange - Entschuldigung, er hat alles so schnell aufgezählt, dass ich dann nicht mehr mitkam) aber der größte Posten sei das Lenkgetriebe mit 2000€. Wenn ich das alles nicht umsetzen würde, hätte ich ein nicht fahrtaugliches Auto. Ich solle mir das jetzt übers Wochenende überlegen. Dazu habe ich leider den Verdacht (den habe ich aber nicht bestätigt), dass das Auto nicht einmal in der Werkstatt bzw. auf der Bühne war - wir haben ein GPS-Tracker drinnen und dieser hat sich vom Parkplatz nicht nennenswert bewegt. Ich will aber nicht unterstellen, dass die Diagnose nicht ordentlich gemacht wurde.
Ich bin die letzte, die an Sicherheit spart (wirklich!) und möchte das alles gerne umsetzen, wenn es notwendig ist. Ich frage mich aber, wieso zwei Werkstätten mir sagen, ich kann mit dem Auto bedenkenlos 300km über die Autobahn nach Hause fahren kann, während mir dann heute gesagt wird, dass ich keinen Meter mehr mit dem Auto fahren darf, weil Lebensgefahr besteht. Ich weiß, dass diese Fragen immer sehr schwierig zu beantworten sind, aber sind knapp 6000€ für diese Reparatur gerechtfertigt? Muss wirklich pauschal alles getauscht werden wegen der beim Unfall einwirkenden Kräfte? Ich hatte jetzt den Plan noch einmal eine andere Werkstatt aufzusuchen, fühle mich aber dann auch, als würde ich „Werkstatthopping“ betreiben, nur weil mir das Ergebnis da nicht gefällt. Ich habe einmal ein Bild angehängt, leider habe ich momentan kein anderes.
Einen schönen Abend an alle!
N
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12 Antworten
@noeme die letzte Werkstatt will mit deiner Angst die Taschen vollmachen . Wenn 2 unabhängige Werkstätten dir gesagt haben du kannst damit fahren und du kein Unterschied merkst dann kann es nicht so schlimm sein.
Ich würde aber die Fahrwerksteile wie Spurstange, Querlenker austauschen eventuell auch Die Stoßdämpfer prüfen ob die auch was davon abbekommen haben vermutlich ja. Aber mehr würde ich nicht machen , Lenkgetriebe ist ja nicht undicht, es kein akuter Gefahr für Leib und Seele besteht.
Reifen , Felge haben nichts abbekommen sonst würdest du auf deiner 300 km Fahrt am Lenkrad merken und spüren.
Ich rate dir davon ab bei der Werkstatt die Reparaturen durchzuführen! Die wollen dich über den Tisch ziehen und von deiner Lage sich berreichern .
Persönlich teile ich die Meinung der letzten Werkstatt, dass man damit nicht mehr 300km nach Hause hätte fahren sollen, solange das genaue Schadensausmaß nicht feststeht.
Radlager und Spurstange würde ich in jedem Fall neu machen. Und dann muss man bei den anderen Teilen schauen, was noch alles in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Ich hatte 2 Unfälle, bei denen mit einer auf ein Rad gefahren ist. Einmal aufs Hinterrad und nur das Rad erwischt -> 12.000€ Schaden; und ausser an der Felge nichts zu sehen (Waren jedoch einige Achsteile verzogen und die Anriebswelle ins Differential gedrückt worden).
Das andere mal aufs Vorderrad; an der Karosse war nichts.... aber das Lenkgetriebe hatte nach dem sehr leichten Kontakt Spiel und musste getauscht werden.
Ohne den Wagen selbst untersucht zu haben, wird die niemand sagen können, was wirklich alles kaputt ist. Sofern du eine Vollkasko hast würde ich mir da gar keine Gedanken machen und alles machen lassen, was die Werkstatt empfiehlt; auch, wenn es vielleicht ungerechtfertigt ist.
Ohne Vollkasko würde ich mir eine zweite Meinung einholen.
Im Grunde kann man Seat keinen Vorwurf machen. Stell dir vor, die übersehen ein defektes Teil, welches auf der Autobahn aufgibt und dir einen schweren Unfall bescherrt... die Verantwortung will die Werkstatt nicht übernehmen und ich würde es auch nicht.
Ich kenne die Regelung für den Ibiza nicht; bei meinem Audi S8 war es Audi-Vorgabe, dass die komplette Achse bei einem Treffer aufs Rad getauscht werden muss; da kann die Werkstatt nicht von abweichen, wenn es eine Markenwerkstatt ist.
Ganz lieben Dank für eure bisherigen Einschätzungen und verschiedenen Blickwinkel auf das Thema!
Das Auto ist nicht Vollkasko versichert, da würde ich mir diese Gedanken vermutlich auch überhaupt nicht machen sondern es einfach darüber abwickeln. Es gibt nur eine Teilkasko.
Ich habe mittlerweile auch den Gedanken, mir bei einer anderen Werkstatt eine zweite Meinung einzuholen…
Wenn die Spur wieder eingestellt ist, würde ich am Fahrwerk keine weiteren Reparaturen durchführen lassen. Ob du mit der Optik leben kannst ist eine andere Sache. Alles eine Preisfrage.
Bei heftigen Unfälle, Felge gebrochen, Spurstange richtig krumm, Krafteinwirkung direkt auf das Lenkgetriebe, kann auch ein Lenkgetriebe Schaden nehmen und sollte aus Sicherheitsgründen getauscht werden. Der Übergang ist fließend.
Von dem optischen Eindruck, Reifen und Felge ohne großem Schaden, sollte das Lenkgetriebe nichts abbekommen haben.
Zitat:
@85mz85 schrieb am 25. Mai 2024 um 12:35:48 Uhr:
Von dem optischen Eindruck, Reifen und Felge ohne großem Schaden, sollte das Lenkgetriebe nichts abbekommen haben.
Ich würde auch nicht zwingend davon ausgehen. Hängt sehr davon ab wie das Rad getroffen wurde
Bei meinem Unfall wurde das Rad tochiert; leider in einem so blöden Winkel, dass die Spurstange die Kraft nicht aufnahm sondern direkt ins Lenkgetriebe übertrug.
Das muss man sich anschauen und dann beurteilen.
Allein vom Schadensbild außen kann man nicht mit 100% Sicherheit ausschließen, dass es etwas abbekommen hat. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber es gibt ein Restrisiko.
Frag einen Gutacher an was der dazu sagt.
Der wird sicher mit Bezug auf die durch den Unfall verstellte Achsgeometrie auch das "Komplettpaket" buchen.
Keine vernünftige Werkstatt würde da nach einem Unfall "halbe Sachen" machen.
Wenn es später erneut zu einem Unfall kommt weil die Werkstatt ein vorgeschädigtes Bauteil nicht getauscht hat weil sie sparen wollte (auch wenn das nur im Sinne des Kunden war) stehen die in der Haftung.
Hast du von den ersten Werkstätten das Vermessungsprokoll bekommen.
Ich halte es übrigens schon für grenzwertig dich mit einem Auto mit verstellter Achse nach einem Unfall seelenruhig vom Hof fahren zu lassen, da kenne ich Firmen da hättest du das unreparierte Auto nur auf dem Schlepper mitnehmen dürfen.
So krumm kann das alles nicht gewesen sein, wenn die Spur eingestellt werden kann. Und ob es vom Unfall kam oder Bordsteinrepler ist auch nicht bekannt.
Das wäre ja einfach zu klären.
Stand das Lenkrad vorher schon schief ?
Wenn nicht wird wohl was "krumm" sein.
Da ist dann wohl vorbei mit "wir stellen das mal ein".
Die verstellte Spur kommt schon vom Unfall, vorher war alles in Ordnung.
Ich habe die Achsmessprotokolle der ersten beiden Werkstätten, die sind jetzt aber mit dem Auto abgegeben und nicht bei mir für ein Foto. Aus meiner Erinnerung ist die Spur ca 1,3 Grad verstellt, der Sturz ca. 1 Grad negativ.
Und wenn ich jetzt einen Gutachter frage, bin ich halt noch mal zusätzlich 800€ los. Ich bin da jetzt aber nicht völlig abgeneigt und hatte den Gedanken auch schon. Ich bin völlig fein damit, alle beschädigten und notwendigen Bauteile tauschen zu lassen - möchte mich aber ebensowenig über den Tisch ziehen lassen. Momentan ist es ja so, dass z.B. Lenkgetriebe, Felge und Reifen völlig in Ordnung sind (sichtbar und funktional, das haben mir beide Werkstätten vorher bestätigt, sonst hätten sie mich nicht fahren lassen), sie aber bei der jetzigen Werkstatt wegen eventueller Haarrisse oder nicht sichtbarer Schäden getauscht werden sollen. Wenn das sein muss - in Ordnung, mache ich. Aber ich will eben auch nicht, dass mir Angst gemacht wird und mit dieser Angst dann Kasse.
Dass die Felge absolut in Ordnung sein soll fällt mir schwer zu glauben....
Spätestens beim nächsten Auswuchten ließe sich feststellen ob sie nun einen Seitenschlag hat.
Das ist das doofe an einer Alufelge. Die hält, bis sie bricht. Verbiegen gibt es bei Schmiedealus, das hier ist aber eine schwere Leichtmetallgußfelge. Deshalb haben richtige Geländewagen fürs Gelände meist Stahlfelge, welche man nach einem Schaden im Gelände zumindest so weit ausheulen kann, das man damit noch irgendwie ankommt. Die Alu hält meist mehr aus, bricht dann aber irreparabel.