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Unrunder Leerlauf - Überprüfung Vanos-Ventile und NWS

BMW 1er E88 (Cabrio)
Themenstarteram 6. Januar 2024 um 18:57

Hi Leute

jetzt hat es auch meinen 118i (E88/N43B20 ) erwischt:-

- Nach dem Kaltstart von etwa 20-30 Sek (genau dann wenn die Drehzahl von 1200 auf 700 U/min fällt), beginnt der Motor heftig im Leerlauf zu ruckeln,

- Erst dann kommt die gelbe Motorstörung (reduzierte Leistung, langsam fahren, Werkstatt aufsuchen) und der Fehlerspeicher spuckt 4 DTCs aus rund um Nockenwelle, Sensor und Steuerkette:

P13b4, P13b6, 2A98, 2A99

- wenn man Gas gibt und die Drehzahl hebt, läuft er wieder rund und hat auch Power (wenn auch nicht ganz 100%), nur im Leerlauf kommt das Ruckeln, und zwar immer

Ich habe jetzt die beiden Vanos-Magnetventile ausgebaut (keine Späne, Schleifspuren, etc, auch die Bohrung ist von innen sauber, ohne Riefen und Späne) und wenn man dort eine leichte Spannung von zB 9V anlegt, dann klackert es darin spürbar.

Allerdings: Egal, wie rum die Polung angelegt wird, geht der innere Schieber immer zum Heck - macht das Sinn? Ich hätte erwartet, dass über die Polung die Nockenwellenverstellung in beide Richtungen angesteuert werden kann, also vorlaufend oder nachlaufend zur Drehrichtung.

Gibt es weitere Tipps zum Testen der Vanos? Oder der NW-Sensoren?

Schliesslich noch die Auswertung weiterer Bimmer-Parameter:

- Im 30-Sek-Kaltstart mit erhöhter Drehzahl sind alle folgenden Parameter plausibel bzw. moderat ändernd

- Ab normaler Leerlauf-Drehzahl kippt das System ins komische:

- Zündwinkel zappelt im Leerlauf zwischen -40° und +20° wild rum. Bei Fahrt mit Gas aber stabil

- Position Nockenwelle (E/A) sind beide am Anschlag - Soll/Ist bei +126° (E) und -125° (A).

Das ändert sich auch nicht mehr mit erhöhter Drehzahl oder bei Fahrt

Was ich schon komisch finde ist die Tatsache, dass die Fehler sowohl für die Einlass- und Auslassseite auftreten, und zwar sowohl der Sensor-Fehler (P13b*) als auch die unplausible Nockenwellenposition 2A9*), als ob da was grundsätzlicheres dahinter steckt ....

 

Könnte evtl. die gemeinsame Stromversorgung betroffen sein? Wo könnte man das sinnvoll abgreifen und prüfen?

Der Öldruck laut Bimmer-Protokoll zappelt im unrunden Leerlauf zwischen 1,3 und 1,6 bar - reicht das für eine saubere VANOS-Ansteuerung?

Bei leichtem Gas (1500 U/min) geht er auf stabile 2,5 bar hoch, bei mehr Gas auch auf 3,0 - 3,5 bar (Motor warm).

Hat jemand eine Idee, wie sich das Problem einkreisen lässt?

Danke & Grüße zum WE,

Hajo

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9 Antworten

Verschoben und ins Motorenforum gespiegelt.

VG

Chris

Themenstarteram 8. Januar 2024 um 12:01

Kurzer Zwischenstand hierzu:

Die Funktion der Vanos-Ventile ist ok. (Die Steuerung zwischen den beiden Ölkanälen erfolgt über ein PWM-Signal, meine Frage somit erledigt). Die Ventile wurden intensiv gespült und gereinigt.

Fehlerbild (unrunder Leerlauf, MKL, Fehlercodes P13b4, P13b6, 2A98, 2A99) nach Drehzahlabfall nach 30 Sek-Kaltstartphase aber noch da.

Kann jemand zu den anderen Punkten helfen?

- Warum treten die Fehlercodes/MKL erst genau bei Drehzahlabfall nach Kaltstartphase auf?

- Was führt dazu, dass die Nockenwellenpositionen für Einlass/Auslass nach der Kaltstartphase auf die extremen Anschlagwerte springen und dort auch bleiben?

- Ist ein zappeliger Zündwinkel (nur im Leerlauf) nach der Kaltstartphase Ursache oder nur Symptom der Störung?

- Ist ein Öldruck im Leerlauf nach Kaltstart bei schwankenden 1,3-1,6 bar ok?

Oder könnte es sein, dass Probleme mit der Stromversorgung der relevanten Bauteile die Ursache sind (hängen die zB an einem gemeinsamen Kabelstrang?) Wo könnte man das messen/kontrollieren?

Danke für jeden Tipp oder Hilfe,

Hajo

Wie läuft der Motor mit abgesteckten Magnetventilen?

Themenstarteram 9. Januar 2024 um 11:23

Wenn die Vanos-Stecker abgezogen sind, kommen zwei zusätzliche Fehlercodes "Ansteuerung E und A Nockenwellenverstellung" oder so ähnlich. Der verschwinden, wenn wieder aufgesteckt wurde.

Sonst macht es vom Motorlauf keinen Unterschied, ob die Magnetventil-Stecker drauf oder abgezogen sind.

Laut Bimmer-Link sind die beiden Nockenwellenversteller im Warmlauf auf Anschlagposition (Einlass +126°, Auslass -125°, und zwar unabhängig von der Drehzahl)

Hier hatte es heute morgen -9°C - da wurde auch der Warm-Leerlauf offenbar höher eingestellt mit ca. 850 Umin und alles lief schon deutlich runder. Je niedriger die Drehzahl, umso größer das Problem.

Anbei ein Screenshot der Logdatei - die x-Achse umfasst insgesamt 90 Sekunden, ab 40 Sek. senkte die Drehzahl auch Warmbetrieb ab:

- interessant oben und unten die Nockenwellenposition im Warmlauf mit 'gefrorenen' E +126/A -125° im Soll/Ist.

Im Kaltstart bis 40 Sek. waren die durchaus noch variabel.

- rosa Linie ist der ab Warmlauf/40 Sek. zappelige Zündwinkel

- die restlichen Linien für Spannung (Bordnetz/DME) und Öldruck sind stabil und auch plausibel (?... oder?)

Bmw-logdatei

Was etwas unplausibel aussieht ist, dass die Auslassnockenwelle sich bereits verstellt, obwohl der Sollwert sich noch nicht verändert hat

Themenstarteram 9. Januar 2024 um 11:53

Das stimmt - insbesondere auf der Auslass-Seite.

Die DTCs meckern beide Seiten an ...

Ist das ab 45 Sek (Mitte) so eine Art "Notbetrieb-Modus" mit den eingefrorenen NW-Positionen?

Dass die NW-Ist-Positionen beide leicht zappeln ist ok, oder ein Zeichen für zu lose Steuerkette?

Wenn du ein Oszilloskop zur Verfügung hast, dann könntest du die Ansteuerung und die tatsächliche Verstellung der Nockenwelle messen, prüfen

Die Nockenwellen können nur durch Ansteuerung Ruchtung früh verstellt werden. Wenn der Motor im Notlauf ist, bleiben die Nockenwellen in ihren mechanischen Endanschlägen.

Themenstarteram 9. Januar 2024 um 22:01

Ich habe leider zzt kein Oszi in Reichweite ... - ich würde aber an dem Vanos-Stecker abgreifen und auf ein plausibles PWM-Signal prüfen? Oder kommt man da am DME leichter ran ...?

Aber folgende Beobachtung:

Wenn nach Kaltstart der Motor per Pedal auf Drehzahl (ca. 1.500 Umin) gehalten wird, dann bleiben die NW-Versteller aktiv und gehen nicht auf fixe Anschläge - teilweise wurde sogar keine MKL-Störmeldung und keine DTCs gegeben. Erst bei Leerlauf von <800 Umin geht das Theater wieder los.

Der Öldruck liegt immer und drehzahlunabhängig ca 1 bar unter dem Sollwert. Kann es sein, dass im Leerlauf der Öldruck mit nur 1,3-1,6 bar zu gering ist für eine geordnete NW-Verstellung, und dann steigt die DME zur Sicherheit aus?

Woran könnte ggf. der zu niedrige Öldruck liegen - wie / was könnte man da prüfen (Öldruckregler, Öldrucksensor, ...?)

Ich bin sehr dankbar für diesen Austausch und Deine Gedanken ...

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