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Unterschied der Profiltiefe an Allradfahrzeug > 1 mm nicht gut, oder Hysterie?

Themenstarteram 6. Mai 2019 um 21:22

Ich fahre einen Audi Quattro. Bei der Demontage der Sommerräder im Herbst letzten Jahres hatte ich nach einer Saison vorne noch zwischen 4,5 und 5,0 mm und hinten zwischen 6,0 und 6,5 mm Restprofiltiefe. Leider hatte ich hinten rechts einen Nagel in der Reifenaußenflanke. Der Reifen musste ersetzt werden.

Bei der Montage vor ein paar Wochen habe ich die Hinterräder nach vorn und die Vorderräder nach hinten getauscht. Der Wagen läuf einwandfrei und ohne jegliche Einwirkungen auf das Lenkrad. Nur bilde ich mir ein, dass es zu einem leichten, geschwindigkeitsabhängigen Surren an der Vorderachse kommt. Ich kann jedoch keinen Defekt an einem der Reifen erkennen.

Daher habe ich heute den Reifenhersteller angeschrieben, der auch prompt geantwortet hat.

Er erklärte, dass an einem allradbetriebenem Fahrzeug keine Unterschiede der Profiltiefe von mehr als 1 mm bestehen sollten. Bei allen Reifen untereinander! Und dass die von mir wahrgenommenen Geräusche durchaus von den ungleichen Profiltiefen stammen könnten.

Wie realitätsbezogen ist dann so eine Aussage?

Also nach einer Saison habe ich immer 1 bis 2 mm Unterschied zwischen den Reifen der Vorderachse zur Hinterachse. Da es diesbezüglich noch nie zu derartigen Wahrnehmungen kam kann, ich der Erklärung des Reifenherstellers innerhalb einer Fahrzeugachse schon mal nicht nachvollziehen.

Würde denn ein defekter Reifen immer den Austausch von einem oder gar drei weiteren Reifen bedeuten?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Rufus24 schrieb am 7. Mai 2019 um 17:46:39 Uhr:

Wieder ein Grund mehr kein Allrad-Fahrzeug zu kaufen, wenn man nicht im Gebirge wohnt oder jeden Tag schwere Anhänger ziehen muss. ;)

Sorry, aber das kann nur jemand schreiben, der noch keinen 4x4 gefahren hat.

Es gibt selbst im absoluten Flachland keinen Grund auf ein vollständig angetriebenes Fahrzeug zu verzichten. Sobald etwas Leistung im Spiel ist, genügt schon feuchte Fahrbahn, um die Vorteile zu spüren.

Mein Astra K 1.6T ST ist als Frontkratzer auf nasser Straße fast nicht fahrbar - jedenfalls nicht in den ersten drei Gängen.

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Du hast die Probleme erkannt.

Alles was > 1mm Differenz ist, lässt die Differentiale vorzeitig ausscheiden ... :(

Themenstarteram 6. Mai 2019 um 21:29

Zitat:

@1.4571 schrieb am 6. Mai 2019 um 23:26:08 Uhr:

Du hast die Probleme erkannt.

Alles was > 1mm Differenz ist, lässt die Differentiale vorzeitig ausscheiden ... :(

Was bedeutet das? Ich bin diesbezüglich leider nicht sehr firm.

Das Differenzial arbeitet

a) gar nicht mehr

b) nicht mehr richtig

c) geht kaputt

wenn an einer Achse zwei Räder mit einem Profiltiefenunterschied von > 1 mm montiert sind?

Zitat:

@1.4571 schrieb am 6. Mai 2019 um 23:26:08 Uhr:

Du hast die Probleme erkannt.

Alles was > 1mm Differenz ist, lässt die Differentiale vorzeitig ausscheiden ... :(

Dann darf man ja auch keine unterschiedlichen Reifen drücke fahren, dort ist dann mehr unterschied als dieser mm.

Ansonsten lieferbar beweise das es so ist, gibt diverse andere meinungen.

Eigentlich sollten bei einem Allradfahrzeug, die Reifenabnutzung bei allen Reifen gleich sein. Die Elektronische Steuerung bedingt das dort kein Unterschied mehr sein darf.

Ein Differentialausgleich ist darauf ausgelegt, den Drehzahlunterschied zwischen Kurveninneren und Kurvenäusseren Rad auszugleichen.

Um einen grösseren, dauerhaften Drehzahlunterschied aufgrund der unterschiedlichen Reifendurchmesser auszugleichen sind die Lager nicht ausgelegt.

Lebensdauer ist dann Glücksache, und Glück in der Technik ...

Meist sind die Unterschiede begleitet von ESP Eingriffen, weil die Raddrehzahlen nicht mehr in der Tolleranz sind, tritt verstärkt bei Allradlern auf.

Was das Surren angeht:

Sägezahnprofil?

HTC

am 7. Mai 2019 um 5:24

Zitat:

@Caligari schrieb am 6. Mai 2019 um 23:22:28 Uhr:

Audi Quattro

Hast Du noch die Anleitung? Da steht es genau zu Deinem Wagen passend drin. Unsere (A4 B6) sagt dazu: "Die Lebensdauer des Allradantriebs wird [...] durch unterschiedlich abgefahrene Reifen nicht beeinträchtigt."

Meiner Meinung nach heißt das aber nur, dass das Fahrzeug neu montierte Reifen nicht selbst so verschleißt, dass der Profilunterschied zu einem Problem wird. Woanders wird nämlich eine Regel für Ersatz einzelner Reifen angegeben und die lautet, dass der Profildurchschnitt der beiden Achsen um nicht mehr als 2 mm auseinander liegen soll. 1 mm pro Reifen ist zumindest für die Antriebsgeneration des B6 eine überzogene Anforderung. Das wäre nämlich auch gegeben, wenn auf einer Achse ein Reifen 1 mm zu wenig und der andere 1 mm zuviel hätte. Die Abweichung des Profildurchschnitts wäre aber 0 mm. Allerdings sollte man aus anderen Gründen nicht so herum fahren.

Ab der Montage nach dieser Durchschnittsregel würde dann wieder gelten, was in der Anleitung steht: Ausgehend davon würde das Fahrzeug selbst die Reifen nicht so verschleißen, dass dadurch ein Problem entsteht.

Solche Hinweise stehen mit meinem Bordbuch nicht drin, das heißt es:

Bei Fahrzeugen mit gleicher Radgröße vorn und hinten montieren Sie einzelne neue Reifen zuerst auf die VorderräderBei Fahrzeugen mit gleicher Radgröße können Sie je nach Abnutzungsgrad die Räder alle 5000 bis 10 000 km tauschen. Achten Sie darauf, dass die Laufrichtung der Räder beibehalten wird.
Die Vorder- und Hinterräder nutzen sich, abhängig von den Einsatzbedingungen, unterschiedlich ab. Tauschen Sie die Räder, bevor sich ein charakteristisches Abnut- zungsbild der Reifen gebildet hat.

am 7. Mai 2019 um 6:38

Zitat:

@Italo001 schrieb am 7. Mai 2019 um 06:08:31 Uhr:

Eigentlich sollten bei einem Allradfahrzeug, die Reifenabnutzung bei allen Reifen gleich sein. Die Elektronische Steuerung bedingt das dort kein Unterschied mehr sein darf.

Das wäre nur bei einem permanenten Allradantrieb mit weitgehend gleicher Kraftverteilung der Fall. Vielfach sind heutzutage aber Systeme verbaut, die im Normalbetrieb lediglich die Vorderachse antreiben und nur bei Bedarf Kraft an die Hinterachse leiten.

Bei der Vielzahl der verschiedenen Allradsysteme verbieten sich solche Pauschalaussagen eigentlich.

Selten soviel Halbwahrheiten gelesen.

 

Welche Auswirkungen hat der Profilstand auf das Differenzial einer Achse wenn das Restprofil rechts und links annähernd gleich ist? Antwort sollte nicht schwer fallen.

 

Ist ein Unterschied von 1mm vorne hinten schlimm? Nein, kann bei reinem Fronttriebler oder Hecktriebler noch krasser ausfallen. Quattro verbessert das, hat aber keine starre 50/50 Verteilung. Bremseinflüsse belasten die VA idR stärker und haben gar nix mit Allrad zu tun.

 

Wo ich zustimme: stärkere Abweichungen des Profils und damit der Haftung/Reibwerte können zu vermehrten ESP Eingriffen führen. Die spürt man normalerweise nicht, außer im absoluten Grenzbereich und ggf. am Verschleiß der Bremsbeläge.

Es geht sogar noch weiter:

X-Drive

Dort sind die Unterschiede wohl am stärksten zu spüren, bis hin zum kompletten Runterdrosseln der Leistung.

HTC

Wieder ein Grund mehr kein Allrad-Fahrzeug zu kaufen, wenn man nicht im Gebirge wohnt oder jeden Tag schwere Anhänger ziehen muss. ;)

Bei meinem verflossenen Outback 3,0R (Planetendifferential zwischen vorne und hinten) war eine maximale Abweichung der Profiltiefe von 2 mm am Fahrzeug zulässig. Ferner galt die Empfehlung grundsätzlich nur Reifen des gleichen Herstellers und Typs zu fahren.

Um auf Deine Frage zurückzukommen:

Wenn ein 4x4 empfindlich ist, kann ein defekter Reifen durchaus bedeuten, einen Satz kaufen zu müssen.

Alles weitere kann Dir nur Audi sagen.

Zitat:

@Caligari schrieb am 6. Mai 2019 um 23:22:28 Uhr:

Ich fahre einen Audi Quattro. Bei der Demontage der Sommerräder im Herbst letzten Jahres hatte ich nach einer Saison vorne noch zwischen 4,5 und 5,0 mm und hinten zwischen 6,0 und 6,5 mm Restprofiltiefe. Leider hatte ich hinten rechts einen Nagel in der Reifenaußenflanke. Der Reifen musste ersetzt werden.

Damit hättest Du eine maximale Profiltiefendifferenz von 3,5 mm: Dazu würde ein 3,0R "Nein" sagen.

Zitat:

Bei der Montage vor ein paar Wochen habe ich die Hinterräder nach vorn und die Vorderräder nach hinten getauscht. Der Wagen läuf einwandfrei und ohne jegliche Einwirkungen auf das Lenkrad. Nur bilde ich mir ein, dass es zu einem leichten, geschwindigkeitsabhängigen Surren an der Vorderachse kommt. Ich kann jedoch keinen Defekt an einem der Reifen erkennen.

2 mm unterschiedliche Profiltiefe auf der VA bedeutet für das Diff permanente Kurvenfahrt. Das Geräusch zeigt Dir einen beginnenden Schaden.

Zitat:

[...]

Also nach einer Saison habe ich immer 1 bis 2 mm Unterschied zwischen den Reifen der Vorderachse zur Hinterachse. Da es diesbezüglich noch nie zu derartigen Wahrnehmungen kam kann, ich der Erklärung des Reifenherstellers innerhalb einer Fahrzeugachse schon mal nicht nachvollziehen.

Wenn Dein "Allradantrieb" so unterschiedlichen Reifenverschleiß erzeugt, solltest Du häufiger von vorne nach hinten wechseln und umgekehrt. Dabei bitte nicht die Laufrichtung verändern.

Zitat:

Würde denn ein defekter Reifen immer den Austausch von einem oder gar drei weiteren Reifen bedeuten?

Siehe ganz oben: Im schlimmsten Fall ja.

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