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Unterschied V2 und Reihenzweizylinder Motor

Themenstarteram 17. September 2020 um 13:21

Servus Leute,

 

mich hätte mal interessiert worin man den Unterschied zwischen einer Reihenzweizylinder Maschine wie der MT07 und einem V2 Motor wie in der SV650 (2020) merkt?

 

Ich habe bisher gelesen dass einige Leute sich eher für eine SV650 entschieden haben wegen dem V2 Motor (ich übrigens auch, aber das war jetzt nicht direkt vom Motor abhängig, allerdings würde mich das ganze schon mal interessieren)

 

LG,

Manu

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13 Antworten

Im Preis..

ein Reihen Zweier ist günstiger herzustellen als ein V 2,..... und das allein zählt heute...

Schonmal was von Zündwinkel gehört?

Beim V2 kommt es auf den Zylinderwinkel an und ob beide Zylinder an einem Hubzapfen der Kurbelwelle hängen (echte V2) oder nicht (siehe Honda NTV / AfricaTwin / Transalp).

Der Zylinderwinkel und der Hubzapfenversatz entscheiden über den Zündwinkel und damit über den Charakter des Motors, was sich in Drehmoment, Vibrationen und Klang widerspiegelt.

Die unechten V2 mit zwei Hubzapfen an der Kurbelwelle haben einen günstigeren Zündwinkel und mehr Drehmoment, auch vibrieren sie je nach Ausführung weniger. So ziemliche alle V2-Motoren mit Zylinderwinkeln ungleich 90 oder 45 Grad haben mehrere Hubzapfen. So hat der Motor der oben genannten Modelle einen Zylinderwinkel von 52 Grad.

Bei den Reihenmotoren wurden sehr viele Jahre Paralleltwins gebaut: Beide Kolben gingen also gleichzeitig hoch und runter, hingen also am gleichen Hubzapfen, nur die Nockenwelle war entsprechen 180 Grad versetzt angesteuert, sodass jeweils nur ein Zylinder zündete und der andere Im Ausstoßtakt war. Oftmals ist die Zündanlage so konstruiert, dass sogar beide Zündkerzen immer synchron zünden.

Wie das Yamaha mit ihrer Crossplane-Technik macht, weiß ich jetzt nicht im Detail, aber es wird kein Paralleltwin sein, sondern ein 2-Zylinder mit Hubzapfenversatz. Vermutlich ist der zweite Zylinder um 180 Grad in der Ventilsteuerung versetzt. Dafür wird dann die Zündanlage aufwändiger, was aber in Zeiten von Einspritzsystemen und Motorsteuerungen kein Thema mehr ist.

Viele Grüße!

Sven

Die Sache wird relativ einfach, wenn Du Dir einen alten Flugzeug-Sternmotor anschaust und dann einen reinen Reihen-Motor. Z.B. in jedem Verkehrsmuseum. Das sind die 2 Grundformen. Der V2 ist - wie der Boxer auch - ein Ausschnitt aus dem Sternmotor. Der berühmte V8 der Amis ist nix weiter als 2 in V-Form angeordnete Reihenvierzylinder, also eine Mischung.

Früher (also bis vor 20 Jahren oder so) sagte die Motorform viel aus über die Fahrleistungen und die Motorencharakteristik (in Verbindung mit der Art des Hubraums, also Langhuber oder Flachhuber). So sind die V-Motoren (incl. Boxer) eben nicht so drehfreudig wie die Reihe, hatten aber mehr bums. Bestes Beispiel: Die Harley, die zwar äußerst schaltfaul zu fahren ist, aber eben nicht besonders schnell. Aber das ist heutzutage Dank elektronischen Steuerungen nicht mehr so ganz richtig. Dazu kommt, daß die Japse es inzwischen fertigbringen, Reihenmotoren so zu verdrehen daß sie wie V-Motoren aussehen. Was technisch völliger Blödsinn ist, aber natürlich keinesfalls die Harley kopieren soll........

Zitat:

@SvenL schrieb am 17. September 2020 um 15:46:51 Uhr:

 

Bei den Reihenmotoren wurden sehr viele Jahre Paralleltwins gebaut: Beide Kolben gingen also gleichzeitig hoch und runter, hingen also am gleichen Hubzapfen, nur die Nockenwelle war entsprechen 180 Grad versetzt angesteuert, sodass jeweils nur ein Zylinder zündete und der andere Im Ausstoßtakt war. Oftmals ist die Zündanlage so konstruiert, dass sogar beide Zündkerzen immer synchron zünden.

Viele Grüße!

Sven

Fast richtig: Paralleltwin ist aber der stinknormale Reihen-Zweizylinder, nur anders bezeichnet ;). Du beschreibst hier den Gleichläufer (Kolben gleichsinnig laufend), der Gegensatz dazu ist der Gegenläufer.

Ansonsten ist das Wesentliche gesagt.

am 17. September 2020 um 16:51

Die Bauform des Motors hat hauptsächlich geometrische Gründe.

Ein Boxermotor baut nicht so lang und kann daher gut längs in ein Motorrad eingebaut werden. Das hat Vorteile, wenn man einen Kardanantrieb hat. Die Rototionsachse des Kardans ist parallel zur Motorachse. Gleiches gilt für den V-Motor bei Moto Guzzi. Zusätzlich liegen so beide Zylinder gut im Fahrtwind.

Harley hat das ursprünglich gemacht, da das Motorrad trotz des grossen Motors so recht schmal blieb. Der Motor verschwindet so gut im Rahmen. Heute ist der Motor ein Markenzeichen von Harley Davidson und daher aus Marketinggründen nicht wegdiskutierbar. Technisch gibt er keinen Vorteil.

Bei Autos nimmt man V-Motoren, da man so mehr Zylinder in kompakter Bauform hinbekommt. Ansonsten wird die Motorhaube schlicht zu lang.

Harleys haben hauptsächlich den "Wumms von unten" wegen des recht grossen Hubraums.

Die Triumph Thunderbird Storm schafft das genauso mit ihrem Reihentwin.

Die Motorbauform ist ursprünglich also hauptsächlich durch die Einbaubedingungen und Kühlung entstanden.

Da das alles nur ein Kompromiss ist und jeder Hersteller andere Schwerpunkte setzt, gibt es da aber keine ideale Lösung und daher viele Varianten.

Bei V2 hat der hintere Zylinder häufig thermische Probleme, wenn er luftgekühlt ist.

Besteht kein Unterschied, haben beide mind. zwei Zylinder zu wenig...

Das hängt von der Einbaulage ab, siehe Moto Guzzi, da gibt es zwar viele V2-Motoren, aber keinen hinteren Zylinder und keine thermischen Probleme.

Zitat:

@Softail-88 schrieb am 17. September 2020 um 17:16:33 Uhr:

Dazu kommt, daß die Japse es inzwischen fertigbringen, Reihenmotoren so zu verdrehen daß sie wie V-Motoren aussehen.

Es ist genau umgekehrt: Ein äußerlicher Zweizylinder-Reihenmotor kann wie ein V2 laufen. Erreicht wird das z. B. bei den Honda NC-Motoren durch eine Kurbelwelle mit einen Versatz von 270°. Der Motor hat nun eine Zündfolge wie ein V2 mit 90° Zylinderwinkel.

 

Gruß Michael

Stimmt. Bei der Viktoria Bergmeister 350 auch nicht.

am 18. September 2020 um 4:06

Ducatis haben da, soweit ich weiss, auch keine Probleme damit.

Liegt daran, dass der eine Zylinder waagerecht und der andere senkrecht verbaut sind. So liegt kein Zylinder im Windschatten des anderen.

Diese Einbauweise ergibt auch wieder ein relativ schmales Motorrad.

Moto Guzzis sind dagegen relativ breit. Mich stören da die herausragenden Zylinderköpfe. Irgendwie komme ich da mit den Knien dran. Mich stört das, anderen ist es egal oder die sitzen vielleicht anders.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 17. September 2020 um 20:42:59 Uhr:

Besteht kein Unterschied, haben beide mind. zwei Zylinder zu wenig...

Eher einen zuviel (Ein Motorrad kann nicht einzylindrig und viertaktend genug sein).

Zitat:

Es ist genau umgekehrt: Ein äußerlicher Zweizylinder-Reihenmotor kann wie ein V2 laufen. Erreicht wird das z. B. bei den Honda NC-Motoren durch eine Kurbelwelle mit einen Versatz von 270°. Der Motor hat nun eine Zündfolge wie ein V2 mit 90° Zylinderwinkel.

So ist es

Deshalb baut man wieder vermehrt Reihen Zweier,..... weil sie eben billiger in der Herstellung sind....

 

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 17. September 2020 um 18:51:56 Uhr:

Bei V2 hat der hintere Zylinder häufig thermische Probleme, wenn er luftgekühlt ist.

Dummerweise stimmt bei den alten Harleys das Gegenteil: Da der hintere Motor direkt vom Öltank versorgt und dadurch gekühlt wird, ist es der vordere, der zu heiß wird. Deshalb sieht man bei alten Shovels etc. oft einen Zubehör-Ölkühler.

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