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Unterschied Verbrauch zwischen 50:50 und ungleicher Kraftverteilung bei Allradantrieb?

Themenstarteram 30. Mai 2022 um 21:23

Hallo,

verbraucht ein Allradsystem bei dem unter normalen Umständen ein größerer Teil der Kraft an die Vorderräder verteilt wird (wie z. B. 60:40) weniger als ein System bei dem die Verteilung gleichmäßig ist?

Gruß und Dank

Stefan

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7 Antworten

Wenn die Drehzahl des Motors sich nicht verändert, dann wird auch der Verbrauch gleich sein. Der Verbrauch eines Allrades steigt ja nur deswegen, weil der Wagen dadurch ca. 100 KG schwerer wird und die Widerstände im Allrad deutlich größer sind. Wenn aber der Motor keine höheren Drehzahlen sieht, dann wird der Verbrauch auch gleich hoch sein.

Das müßte man testen, denn Erfahrungswerte wird es da nicht geben, denn niemand kauft sich exact ein Auto 2 mal, einmal mit 60:40 und einmal mit 50:50 Verteilung.

Ist meiner Meinung nach nicht vergleichbar. Es liegt ja keine starre Auftelung 60:40 vor. Das ist ja eher ein automatisches System, was je nach Fahrsituation mehr die Kraft zwischen den Rädern aufteilt und daas variiert ständig.

Bei einer wirklichen Verteilung 50:50 muß ja das Mitteldifferential gespert werden mit allen Nachteilen, die das mit sich bringt. Man kann also keine Kurven vernünftig fahren, bzw. nur auf rutschigem Untergrund, weil vorne und hinten die Drehzahl der Räder gleich ist. Auch bei den heute üblichen eletronischen Systemen ist eine Sperrung 50:50 zwar möglich, aber wird nicht so umgesetzt, wie es bei eienr wirklichen Sperrung der Fall wäre.

Um welches Auto geht es denn?

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 31. Mai 2022 um 09:35:47 Uhr:

....

Bei einer wirklichen Verteilung 50:50 muß ja das Mitteldifferential gespert werden mit allen Nachteilen, die das mit sich bringt.

....

Bei einer vollen Sperrung des Differentials ist die Kraftverteilung nicht 50:50, sondern auf den Rädern höher, die mehr Bodenlast aufbringen. Zudem entstehen durch die Versspannung des Fahrzeuges zusätzliche Kräfte.

Beim Durchdrehen einzelner Räder verändert sich auch die Kraftverteilung noch ungleichmässiger.

Ich glaube, hier wird etwas verwechselt:

Ob ein Mittendifferential gesperrt wird oder nicht, ändert erstmal nichts an der Kraftverteilung.

Warum ?

Bei einem konventionellen Allradantrieb wird die Kraft gleichmäßig auf alle Räder übertragen, solange diese Räder die Kraft auch auf die Straße übertragen können, also entsprechenden Grip haben.

Dabei ist es egal, ob dies 4, 6 oder 8 Räder sind.

Eine Sperre verhindert lediglich eine unterschiedliche Drehzahl der Räder z.B. in Kurven.

Bei glattem Untergrund findet an der jeweiligen Stelle keine Kraftübertragung statt, bei vier durchdrehenden Räder auch nicht mit Sperren.

Eine ungleiche Kraftverteilung ( z.B. 60:40 ) wird meist über Lamellen oder Torsenkupplungen umgesetzt.

Das Problem des Allradantriebes in Bezug auf den Verbrauch ist, dass in jedem Fall alle Antriebswellen, Getriebe, Kupplungen und so weiter mitgeschleppt werden müssen, und durch das höhere Gewicht und den Reibungswiderstand den Verbrauch erhöhen.

Denn auch bei einem „abschaltbaren Allrad“ laufen die abgeschalteten Teile mit, weil sie durch die drehenden Räder mitgenommen werden.

Ein Unterschied im Verbrauch ist bei den jeweiligen Systemen daher - falls überhaupt real messbar - eher marginal.

am 1. Juni 2022 um 13:42

Prinzipiell ist der Effizienzunterschied eines 50/50- oder 60/40- oder auch 70/30-Antriebes vernachlässigbar. Beides sind damit ja permanente Antriebe und in beiden Fällen läuft die gesamte Chose ja permanent mit.

Interessant wird es aus Verbrauchssicht bei den zuschaltbaren Antrieben, z.B. den Haldex-Systemen: Die haben nämlich im Normalfall meist eher so eine 100/0-Verteilung und damit kannst du die Hälfte deines Antriebsstranges die meiste Zeit schlafen schicken und das merkst du dann u.U. auch auf der Tankuhr (aber eben auch am Fahrverhalten).

Aus genau diesem Grund hatten übrigens auch klassische Geländewagen mit Zuschaltallrad ohne Diff, sondern mit "nur" einer Klauenkupplung im Verteilergetriebe sogenannte Freilaufnaben. Die haben damals Diff und Antriebswellen der im 2WD-Betrieb nicht angetriebenen Achse abgekoppelt, sodass diese nicht mal mit drehten. Das funktionierte prächtig, denn spontan zugeschaltet wurde eh nie, weil diese Form von Allrad nur im Gelände was brachte, auf der Straße blieb der eh immer aus.

Hier sind wir aber bisher immer bei der Verteilung im Normalfall, also bei gutem Grip, also auch bei "offenem" Zentraldiff/Vertreilergetriebe ohne irgendeine Sperrwirkung (sonst kannste keine Kurven fahren).

Sparmöglichkeiten hast du aber auch, indem man die Sperrwirkung des Zentraldiffs begrenzt: Wenn du nur Sperre bis meinetwegen 80% statt 100% zulässt, musst du die Querdifferenziale, Antriebswellen, Lager, Achsen, Pipapo nur auf 80% der Belastung auslegen. Damit wiegen sie weniger, laufen leichter usw. und brauchen damit auch weniger Sprit. Und im Normalfall ändert sich ja gar nichts, denn da hast du ja ohnehin nur 50% oder 60% der Kraft...

Themenstarteram 6. Juni 2022 um 17:33

Um ein bestimmtes Auto geht es gar nicht - aber mein Auto hat einen 60:40 Allradantrieb und ist ein Hyundai Santa Fe SM und ich hab mich gefragt, ob eine andere Verteilung Vorteile oder Nachteile bezüglich des Verbrauchs hätte.

Die Verteilung ist bis auf zuschaltbare ältere Antriebe zb. bei Geländewagen (Mittendiffs) ja heute idR. nicht starr, sprich die Angabe 40/60 70/30 ect. beschreibt nur die Grundverteilung bei trockener Straße ohne Schlupf. Sobald du stark beschleunigst oder auf rutschigen Untergrund bist, verschiebt sich die Drehmomentaufteilung ständig zwischen Achsen & auch zwischen den Rädern.

Bezogen auf den Verbrauch wenn man das aufdröseln wollte käme es dann auf die Details an, also wie der Antrieb je nach Fahrzeug im einzelnen genau aufgebaut ist. Je mehr Mechanik im Eingriff steht sprich Sperrdiffs,Lamellenkupplungen, Kardanabzweige (90°) usw. umso höher sind die Antriebsverluste. Oder anders gesagt der Allrad einer G Klasse wird tendenziell mehr "verbauchen" wie ein simpler HangOn mit Visco Kupplung eines Golf.

Audi geht zb. beim "Quattro Ultra" den Weg die Kardanwelle samt HA komplett abzukoppeln über eine Klauenkupplung um Verbrauchsvorteile zu erzielen.

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