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Unterschiedliche Reifen vorn/hinten auf dem BMW 325d

Themenstarteram 18. Mai 2014 um 11:02

Ich geh schon lange damit schwanger trotz gleicher Dimension von vorn und hinten für Mischbereifung zu sorgen. Zu unterschiedlich sind die Anforderungen an Vorder- und Hinterachse und das merkt man eben auch. Meinen Traumreifen habe ich noch nicht gefunden. Ich beziehe meine Erfahrungen auf die Dimension 225/45R17 am 1er und aktuell am 3er, also sich sehr ähnelnder Autos mit vergleichbarer Fahrwerkstechnik.

Ich möchte die Reifendimension beibehalten!

Hier mal meine Erfahrungen mit diversen sportlichen Reifen. Ich bekomme häufig den Eindruck, dass eine abgefahrene Außenkante an der Vorderachse mit der Steifigkeit der Reifenflanke zu tun hat. Zumindest passt das häufig zusammen, außer die RFT scheinen da teilweise rauszufallen. Die Erklärung wäre sicher auch zu einfach, aber es bestätigt sich einfach sehr oft, dass die steife Karkasse für eine abgefahrene Außenkante sorgt, was mir nicht ganz logisch ist. Eigentlich könnte auch das Gegenteil der Fall sein.

Bisher hatte ich:

Goodyear Eagle F1 (V-Profil). Ich vergeb mal Schulnoten für Steifigkeit: 2+

Bestimmt ein guter Sportreifen, aber keine Harmonie mit dem E87/E90. Die Außenkante fährt sich stark ab und das Untersteuern ist nervig.

Bridgestone RE050A Steifigkeit: 2

Nur leichtes Untersteuern und leichtes Abfahren der Außenkante. Harmoniert sehr gut mit dem BMW und erlaubt unglaubliche Kurvengeschwindigkeiten

Bridgestone S001Steifigkeit: 2-

Fast frei von Untersteuern. Sehr neutrales Fahrverhalten und auch die Außenkante hält sehr gut durch und wird kaum angegriffen. Leider weniger Grip als der RE050a und daher werde ich mit ihm nicht glücklich. Dafür hat er länger gehalten

Bridgstone Potenza S02(V-Profil)Steifigkeit 2+

Die Reifen sind eigentlich für Porsche und brauchen Temperatur. Dann sind sie relativ neutral, aber trotzdem fuhr sich die Außenkante sehr schnell ab, der Hinterreifen hielt sogar relativ gut.

Conti Sportcontact2(RFT) Steifigkeit 1-, also schon nervig steif, weil das Auto hoppelt

Der ist die Ausnahme, wo sich die Außenkante relativ gleichmäßig abfährt, obwohl er steif ist. Insgesamt kein besonders guter, aber auch nicht schlechter Reifen.

Die Winterreifen sind da insgesamt etwas unproblematischer, wobei manche wie der Ultragrip7 auch dazu neigte außen Glatze zu bekommen.

Ich versuche immer noch zu verstehen, warum sich der eine so und der andere so verhält. Das neutrale Fahrverhalten könnte damit zu erklären sein, weil der weichere Reifen mehr wegknickt, also der Hintern des BMW sich mehr in die Kurve dreht (also eigentlich raus) und das Auto damit neutral wird.

Oder der weichere Reifen kann an der Vorderachse überproportional mehr Grip aufbauen, weil er besser arbeiten kann. Um eine Über- oder Untersteuern zu beseitigen wird das ja auch in der Fahrwerkstechnik so gemacht, dass man an der Achse wo mehr Grip sein soll, die Feder weicher macht bzw. die Dämpfung zurücknimmt, den Stabi weicher macht, bzw. das Gegenteil an der anderen Achse. Klingt erstmal unlogisch.

Der Gesetzgeber erlaubt mir ja unterschiedliche Reifen zu nutzen. Dabei möchte ich natürlich auch alle anderen Eigenschaften wie das Verhalten bei unterschiedlicher Temperatur und Nässe im Blick haben.

Weil der RE050a bisher die höchste Kurvengeschwindigkeit erlaubte und ich wohl keine noch extremeren Sportreifen im normalen Straßenverkehr nutzen will, sehe ich den an der Vorderachse. Der war auch gut bei Aquaplaning (auch an der Verschleißgrenze) und bot bei allen Temperaturen gute Haftung. Leider gehörte er zu denen, die am schnellsten verschlissen.

Nun ist dir Frage, welcher auf der Hinterachse die bessere Figur macht. Entweder der etwas weichere S001, der beim Griplevel etwas unterm RE050a liegt. Damit wird das Auto neutral und der Reifen war in Sachen Verschleiß relativ gut, also genau richtig für die 430Nm an der Hinterachse. Nachteil: Er fängt eher an zu schmieren, was andere besser können wie z.B.

der etwas steifere Potenza S02, wobei ich mir da unsicher bin, ob ich genau das erreiche, was ich will. Wäre es so, dass der steifere Reifen tendenziell geringfügig Grip einbüßt, wird es auch neutral. Bei warmen Temperaturen müsste es relativ neutral sein, bei nur 10Grad neigt der BMW vielleicht minimal zum Übersteuern, aber eigentlich mag ich dieses Verhalten und bin allergisch auf nerviges Untersteuern. Durch etwas Gasgeben bekomm ich den Reifen dann ja warm ;)

Die nächsten Kandidaten, die ich noch testen würde wäre ein Michelin Pilot sport und ein Potenzen S002 adrenalin. Aber ich befürchte meine Liste einfach nur noch länger zu machen, ohne zufrieden zu sein. Conti, Pirelli, Dunlop, Dingdong, Klingklang sind bei mir eigentlich Großteils schon unten durch. Deswegen die Überlegung die Reifen, welche ich halbwegs einschätzen kann zu kombinieren.

Was meint ihr? Wer hat überhaupt so weit gelesen:rolleyes:

Danke!

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6 Antworten

Uff... ich tue jetzt nicht so als ob ich das alles gelesen hätte. Grob überflogen habe ich es allerdings.

Mischbereifung ist meiner Erfahrung nach blödsinn.

Hinten breitere Reifen als vorne, sorgt für mehr Untersteuern.

Breitere Reifen vorne als hinten, sorgt für mehr Übersteuern.

Um ein möglichst neutrales Fahrverhalten für ein Fahrzeug mit diesem Layout (Frontmotor-Hinterradantrieb) zu finden, würde ich bei Gleichbereifung bleiben.

Der Rest ist Experimentiersache. Der Goodyear reagiert anders als der Dunlop. Klar.

Probier vor allem auch mit dem Luftdruck rumzuspielen. Auf dem Track ruhig mal ein Bar ablassen.

Das dauert bis man die Feineinstellungen raus hat.

Ich persönlich habe auf meinem E30 318is Semi-Slicks in der Größe 205/55 R15. Der Grenzbereich bei meinem Auto ist schon schmal genug. Breitere Reifen verschieben diesen Grenzbereich zwar weiter nach hinten, machen ihn aber noch schmaler, sodass noch weniger Spielraum für Fehler bleibt.

Mit einem 6-Zylinder auf der Vorderachse wahrscheinlich ein ganz anderes Thema. Ballast ist sicher auch eine Option um eine neutralere Auslegung zu bekommen.

Was ist eigentlich "neutral" bei dir? Bei mir heißt das, dass das Fahrzeug gleichmäßig über beide Achsen schiebt im Grenzbereich (weder richtiges Unter- noch Übersteuern).

Themenstarteram 20. Mai 2014 um 17:23

Zitat:

Mischbereifung ist meiner Erfahrung nach blödsinn.

Kommt auf´s Auto an. Der 318is E30 neigt nur bei sehr geringem Tempo (Kreisverkehr) zum Untersteuern. In einem gewissen Geschwindigkeitsbereich ist er neutral und wenn du eine Autobahnauffahrt mit 100km/h hochballerst, dann drängt er mit dem Heck nach außen. Du kannst also den E30 sehr schön mit dem Lenkrad und dem Gasfuß lenken.

Machst du das Gleiche mit einem 1er oder 3er (E90), dann tendieren diese Auto mit vielen Reifen zum Untersteuern. Mega-nervig!!!:mad:

Man kann zwar die Lenkung bissl öffnen und mit mehr Gas das Heck nach außen drängen, aber sobald sich die Kurve zuzieht, versaut es alles. Ich suche also nach einem Reifen, der an der Vorderachse mehr Grip bietet, will aber hinten auch keinen Schrott draufmachen. Und meine Erfahrung ist auch, dass ein Reifen mit weicher Reifenflanke, wo der Popo bissl wegknickt, auch für neutrale Fahrverhalten sorgt. Gutes Beispiel ist der Michelin Alpin4, den ich letzten Winter hatte. Der ist im Sommer aber nicht so gut;) und war allgemein recht unsportlich.

Ach, es geht um einen E90? Ging aus dem Thema nicht so hervor. Und es geht um Straßenfahrzeuge? Ich war jetzt irgendwie auf ein Trackauto fixiert, weil du das hier im Themenbereich "Privater Motorsport" reingestellt hast.

Mein E30 tendiert auch bei höheren Kurventempi zum Untersteuern. Der ist eben bis zum Ende vom Fahrwerk, Bereifung und Steifigkeit ausgereizt. Du kannst wesentlich später einlenken mit viel höherem Speed, aber ein paar wenige Km/h zu schnell, und schon gehts geradeaus. ;)

Gleichzeitig ist das Heck sehr giftig.

Eine Weisheit, die ich gelernt habe:

Wenn du die Vorderachse nicht besser machen kannst, mach die Hinterachse schlechter.

Und nochmal: Was ist ein neutrales Fahrverhalten bei dir?

Themenstarteram 20. Mai 2014 um 17:49

Zitat:

Und nochmal: Was ist ein neutrales Fahrverhalten bei dir?

Wenn ich meine "Referenzkurve" Autobahnauffahrt XY mit 100km/h fahre und ich werde nicht nervig eingebremst, weil die Vorderräder trotz Einschlag geradeaus wollen, sondern alle 4Räder kommen halbwegs gleichmäßig an die Grenze. Und wenn ich dann noch ein wenig mehr Gas gebe, dann darf der Popo nach außen drängen. Ich kenne die E30 nur im Serientrimm, habe es aber in dem Bereich gefragt, weil ich hier mehr Leute die Ahnung haben vermute.

Die neueren BMWs sollen eben ab Werk das Image "Heckschleuder" auf gar keine Fall bestätigen, sondern lieber "gutmütig" (was ist daran gutmütig:confused:) über die Vorderachse schieben.

Evtl. beherzige ich den Tipp die Hinterachse schlechter zu machen und zwar mit einem Reifen, der dann etwas haltbarer ist und evtl. minimal weich in der Reifenflanke ist.

Wenn man 2 Reifen hat, deren Lauffläche gleich gut am Asphalt klebt, aber der eine ist in der Flanke weicher und der andere härter und du die härteren nach vorn, die weicheren nach hinten und dann umgekehrt, wie ändert sich das Fahrverhalten Stichwort Über-/Untersteuern. Die Frage klingt erstmal simpel, aber ich bin mir da gar nicht zu 100% sicher, weil auch manche Dinge am Fahrwerksetup erstmal unlogisch klingen. Z.B. baust du einen härteren Stabi hinten ein, dann neigt das Auto mehr zu Übersteuern.

Ja, deshalb baut man oft härtere Stabis zusammen ein (also vorne und hinten).

Mit deiner Vermutung hast du wohl recht, allerdings ist das Forum in diesem Bereich auf Motor Talk tot.

Die Sport- und Rennfahrer haben andere Foren, wo sie sich über solche Dinge austauschen.

touristenfahrerforum.de

Schau mal da rein. Da kann man dir wohl am ehesten helfen. Das Problem ist ja auch, dass man nicht unbedingt die Möglichkeiten hat unbegrenzt Reifen auszuprobieren. Das ist ja leider auch eine Geldfrage.

Das aktuelle BMW-Modelle (leider) untersteuernd ausgelegt sind, ist wahr. Es sei denn man greift zu den sportlichen Top-Modellen (M-Performance und M). Aber das ist nunmal ein Schritt auf die Kundenwünsche - so doof das auch klingt. Wie oft hab ich gehört BMWs seien "Heckschleudern", oder man könne mit ihnen auf Schnee nicht fahren. :rolleyes:

Schade drum.

Der Härtegrad der Reifenflanke ist ja nicht das einzige Kriterium. Grundsätzlich hast du ja mit einem insgesamt weicheren Reifen mehr Grip, er nutzt sich aber naturgemäß auch schneller ab. Die Flanke ist bei vielen sportlicheren Reifen verstärkt, das ist richtig, weil man sonst den Reifen "überfährt".

Ich neige auch zu eher härteren Flanken, weil es einfach haltbarer ist auf dem Track.

Themenstarteram 20. Mai 2014 um 19:02

Zitat:

Ich neige auch zu eher härteren Flanken, weil es einfach haltbarer ist auf dem Track.

Ging mir auch mal so und als RFT auf den Markt kamen, dachte ich dass das mit den megasteifen Reifenflanken gaaaanz super ist. Stimmt aber nicht. Ein Reifen muss arbeiten können sonst hoppelt er. Und wenn das Auto nicht so messerscharf reagiert sondern nur ein klein wenig gemütlich, dann kann man es sehr gut positionieren und wenn man über die typischen miesen Straßen am Dorfausgang fährt und kann über den Flickenteppich so richtig drüber ballern, weil Fahrwerk und Reifen mitspielen, dann bin ich zufrieden.

Mir wäre auch geholfen könnte ich vorn etwas negativen Sturz einstellen. Geht aber glaube ich nicht.

Zitat:

Grundsätzlich hast du ja mit einem insgesamt weicheren Reifen mehr Grip

Das bezieht sich auf die Gummimischung, aber die Steifigkeit der Reifenflanke wird bestimmt durch die Armierung mit Stahl/Kevlar/Gewebe und Dicke der Gummiwand. Wenn der Reifen dazu neigt leicht "überfahren" zu werden ist das auch doof. Komischerweise habe ich die Erfahrung gemacht, dass die steifen sich an der Vorderachse außen abfahren und die weicheren, welche eigentlich minimal von der Lauffläche auf die Seite walken, fahren sich gleichmäßig ab.

Deshalb überlege ich, welchen schlechteren Reifen ich evtl. das nächste Mal auf die Hinterachse mache. Entweder einen der bissl weicher ist (Potenza S001) oder einen, der steifer ist, wie der Potenza S02 (N für Porsche).

Wenn ich doch wieder 4 identische Reifen nehme, neige ich zum Michelin Pilot sport3, weil der anscheinend auch bissl weicher ist, trotzdem präzise einlenkt und in einem Test hatte ich etwas von klarem Übersteuern gelesen, wo Mitbewerber untersteuerten. Es muss gar nicht der allerbeste Supersportler sein, bissl vernünftig darf er auch sein.

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