Urteil zu Diesel mit Partikelfilter beim Einsatz auf Kurzstrecken
Diesel für Kurzstrecken ungeeignet: Rückgabe erlaubt
Ein Dieselfahrzeug darf vom Kunden zurückgegeben werden, wenn es für den ausschließlichen Kurzstreckenverkehr nicht geeignet ist. Das geht aus einem Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart hervor.
Darüber berichtet die Fachzeitschrift «NJW-Rechtsprechungs-Report Zivilrecht». Wenn das Fahrzeug insoweit technisch ungeeignet sei, liege ein erheblicher Mangel vor, den der Käufer nicht hinnehmen müsse (Az.: 3 U 236/07). Das Gericht gab in dem Fall der Klage des Käufers eines neuen Dieselfahrzeugs statt. Schon kurz nach dem Kauf kam es zu häufigen Betriebsstörungen, da der Wagen mit einem Partikelfilter ausgestattet war, der bei kurzen Fahrstrecken regelmäßig verstopfte. Als der Kläger den Wagen daraufhin zurückgeben und den Kaufpreis erstattet haben wollte, argumentierte der Händler, er habe die Mängel nicht zu vertreten. Das Gericht sah die Sache anders: Ein Kunde müsse jedes Fahrzeug, ob mit Benzin- oder Dieselmotor ausgestattet, auch ausschließlich auf Kurzstrecken nutzen können, ohne technische Probleme befürchten zu müssen.
Beste Antwort im Thema
Diesel für Kurzstrecken ungeeignet: Rückgabe erlaubt
Ein Dieselfahrzeug darf vom Kunden zurückgegeben werden, wenn es für den ausschließlichen Kurzstreckenverkehr nicht geeignet ist. Das geht aus einem Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart hervor.
Darüber berichtet die Fachzeitschrift «NJW-Rechtsprechungs-Report Zivilrecht». Wenn das Fahrzeug insoweit technisch ungeeignet sei, liege ein erheblicher Mangel vor, den der Käufer nicht hinnehmen müsse (Az.: 3 U 236/07). Das Gericht gab in dem Fall der Klage des Käufers eines neuen Dieselfahrzeugs statt. Schon kurz nach dem Kauf kam es zu häufigen Betriebsstörungen, da der Wagen mit einem Partikelfilter ausgestattet war, der bei kurzen Fahrstrecken regelmäßig verstopfte. Als der Kläger den Wagen daraufhin zurückgeben und den Kaufpreis erstattet haben wollte, argumentierte der Händler, er habe die Mängel nicht zu vertreten. Das Gericht sah die Sache anders: Ein Kunde müsse jedes Fahrzeug, ob mit Benzin- oder Dieselmotor ausgestattet, auch ausschließlich auf Kurzstrecken nutzen können, ohne technische Probleme befürchten zu müssen.
Ähnliche Themen
14 Antworten
Überzeugend und richtig.
Wenn ein Fahrzeug Einschränkungen in seiner Einsatzfähigkeit hat, muß der Hersteller explizit darauf hinweisen und Grenzwerte festlegen.
War das betroffene Fahrzeug ein Opel?
Wie wohl der Begriff "Kurzstrecke" definiert ist würde mich ja mal interesieren......
Und ob ein Diesel auf "Kurzstrecken" überhaupt rentabel ist laß ich mal dahinhestellt, vorallem weil hier im Moment der Dieselpreis = Superpreis ist. Je nach Marke ~ 1,20 Teuros....(Stand 11.11.08 15:50 Uhr)
Die offizielle Definition von Kurzstrecke würde mich auch interessieren.
Dies ließe sich eigentlich nur über die Motorstarts pro Strecke relativ eindeutig festlegen. (Also z.B. Anzahl der Starts pro 10000km) Die Motorstarts werden ja auch irgendwie von der Motorelektronik gespeichert.
Die Frage nach der Rentabilität stellt sich in diesem Thread doch überhaupt nicht!
Gibt ja auch Leute, die eine relativ geringe km-Leistung pro Jahr aufweisen, aber trotzdem lieber Diesel fahren.
Zitat:
Original geschrieben von navec
Die Frage nach der Rentabilität stellt sich in diesem Thread doch überhaupt nicht!
Gibt ja auch Leute, die eine relativ geringe km-Leistung pro Jahr aufweisen, aber trotzdem lieber Diesel fahren.
Hab ich ja nich behauptet, das es in diesem Thröööt um Rentabilität geht.
War nur ein Gedankenspiel meinerseits
Zitat:
Original geschrieben von navec
Die offizielle Definition von Kurzstrecke würde mich auch interessieren.
Dies ließe sich eigentlich nur über die Motorstarts pro Strecke relativ eindeutig festlegen. (Also z.B. Anzahl der Starts pro 10000km) Die Motorstarts werden ja auch irgendwie von der Motorelektronik gespeichert.
Die Frage nach der Rentabilität stellt sich in diesem Thread doch überhaupt nicht!
Gibt ja auch Leute, die eine relativ geringe km-Leistung pro Jahr aufweisen, aber trotzdem lieber Diesel fahren.
Mit den modernen Bordcomputern ist es ein leichtes eine Fülle von Betriebsdaten abzuspeichern.
Man kann auch mittels eines Betriebsstundenzählers die Motorlaufzeiten abspeichern. Im Nutzfahrzeugbereich ist das seit langem Standart. Im Verknüpfung mit Zeit und Geschwindigkeit, die bereits aufgezeichnet werden, läßt sich ein lückenloses Einsatzprofil rekonstruieren.
Nur irgenwann werden auch einmal Datenschutzinteressen berührt. Ich hätte etwas dagegen wenn andere Interessensgruppen ( Hersteller, Polizei, Arbeitgeber etc.) jederzeit feststellen können wie oft, wie lange und wie schnell ich mit meinem Auto unterwegs war.
Die Daten die ich angesprochen hatte werden ja, m.E., bereits bei jedem neueren Wagen gespeichert. Ein Bordcomputer ist dafür auch überhaupt nicht nötig.
Für die Inspektionsanzeige wird u.a. natürlich die Laufleistung nach der letzten Inspektion, aber auch die Anzahl der Motorstarts gespeichert.
Daher kommt es ja auch, dass Leute, obwohl das Jahr noch nicht rum ist und obwohl auch das angestrebte KM-Intervall noch nicht erreicht ist, vorzeitig zur Inspektion aufgefordert werden.
Die Datenerhebung kostet also überhaupt nichts und ist sowieso schon vorhanden.
Da stellt sich die Frage nach dem Datenschutz etwas spät.
Mit diesen Daten könnte die Polizei oder der Arbeitgeber aber nichts anfangen und der Hersteller hat, aus den o.a. Gründen, jetzt schon Zugriff darauf.
Die Anzahl der Motorstarts nach der letzten Inspektion durch die, nach der letzten Inspektion gefahrenen, Kilometer zu teilen, dürfte dann nicht mehr so schwierig sein.
Das Ergebnis (1 Motorstart pro x km) wäre auf jeden Fall ein sehr gute Grundlage, um Kurzstreckenfahrverhalten zu definieren bzw. um im Nachhinein festzustellen, ob es sich um ein Kurzstreckenfahrzeug handelt.
Es ist ziemlich einfach, aber auch gleichzeitig "kompliziert"...seht selbst:
"Kurzstrecke" umfasst alles Fahren ab dem "üblichen Bewegen von Fahrzeugen im allgemeinen Gebrauch", also auch "rangieren, parken, umsetzen" und im weiterführenden alle "Fahrten" von Fahrzeugen bis zu (nicht näher) definierten Bereichen von "Langstrecken".
"Langstrecken" wären zum Beispiel unter Gesichtspunkten der üblichen Aussagen in den diversen Betriebsanleitungen von "neueren" Dieselfahrzeugen mit RPF von Opel alle "Strecken " (zurückgelegten Fahrwege), in welchen es möglich ist, den Rußpartikelfilter (RPF) bei technsich notwendigen Bedarf regenerieren zu können.
Opel schreibt ja dazu (sinngemäß), daß man beim Aufleuchten der entsprechenden Signalleuchte im Cockpit ca. 10-15 Minuten mit mindestens 60 Km/h "herumfahren" muß, um den RPF zu reinigen. Das ergibt im "günstigsten" Fall (losfahren und RPF-Anzeige zur Reinigung leuchtet sofort auf, ab dann also "fahren" zum regenerieren...) bei 10 Minuten Regeration also mindestens 15 Km-20 Km Fahrstrecke, im ungünstigsten Fall dann die Summe aus bisher zurückgelegter Fahrstrecke "X" PLUS am Ende der Fahrt notwendiger Regenerationsfahrt von eben mindestens 15 Km. Daraus könnte man "praxisnah" schließen, daß alles unter ca. 25 Km Fahrstrecke "Kurzstrecke" ist.
Im Übrigen ist so ein Urteil absolut begrüßenswert, denn gerade bei der Problematik RPF wird man als Kunde veralbert und der sogenannte technische Fortschritt existiert nur auf dem Papier. Wenn man bisherige Dieselfahrzeuge ohne RPF (mit "Freibrenn-System") und Dieselfahrzeuge mit der Additiv-Reinigungslösung für JEDES Fahrprofil nutzen kann, dann ist es ein technischer Rückschritt, wenn man "moderen" Dieselfahrzeuge mit RPF dann nur "eingeschränkt" nutzen kann.
Man überlege sich: Man kann ein modernes Fahrzeug mit Dieselmotor und RPF nicht so uneingschränkt nutzen wie ältere Fahrzeuge , weil man sonst mit zu erwartenden, gravierenden technischen Problemen und außerplanmäßigen Folgekosten (kostenpflichtiges Freibrennen in Werkstatt...oder sogenannte "Regenerationsfahrten", also quasi "zielloses" und eigentlich unbeabsichtigtes "herumfahren", nur um den Filter freizubrennen, ein Widerspruch in sich...erst "Umweltschutz" durch Filter, dann technisch zwingend notwendiges Fahren, als verbrauch von Kraftstsoff, Zeit, Ressourcen, Vekehrsgefährdung etc. nur zum Zweck der Filterreinigung...????) konfrontiert wird.
Rußpartikelfilter: ja, gerne..., aber nur mit uneingschränkter Nutzbarkeit der Fahrzeuge wie "früher" auch...es soll ja ein Fortschritt sein.
Viele Grüße, vectoura
Ich möchte mir durch technische Zwänge jedenfalls nicht gerne vorschreiben lassen, was Kurzstrecke ist und was nicht.
Bei mir komme ich bei der Regeneration immer mit ca 10 Minuten hin. Wenn ich unterbrechen muss, geht die Regeneration kurz nach dem nächsten Start (auch wenn eine Nacht dazwischenliegt) weiter. Die dauert dann aber keine 10 Minuten mehr!
Wenn meine Regeneration zufällig 2 Minuten vor dem Ende einer Langstreckenfahrt anfängt, gilt übrigens genau das gleiche! Auch da wird dann unterbrochen, obwohl es vorher mehr als genug Zeit dafür gab.
Das ist reiner Zufall, da dass Steuergerät leider keinen Hellseh-Sensor besitzt, der ihm sagt, dass die Fahrt gleich zu Ende ist.
Wenn man schon Autos mit einer Technik fahren muss (bei Diesel), die so primitiv ist (Freibrennen...kenn ich noch vom Moped), dass sie, bei bestimmten Fahrbedingungen zu Problemen führt, wäre es schön, wenn man den versierteren Fahrern zumindest eine Möglichkeit gäbe, die ganze Sache positiv zu beeinflussen. Es gibt ja schließlich auch Autos, wo das ABS abgeschaltet werden kann und die Fahrwerksabstimmung verändert werden kann.
Wenn die Druckdifferenzsensoren knapp vor dem Zeitpunkt sind, wo sie die Regeneration auslösen, könnte ein kleiner optischer Hinweis erfolgen, dass man ab dann die Regeneration selbst auslösen könnte. Knöpfe/Kombinationen für so einen Zweck gibt es ja genug.
Dann würde ich die Regeneration im o.a. Fall rechtzeitig vor Ende der Fahrt auslösen und es käme nicht zur Unterbrechung. Selbst bei Kurzstrecken bis 15km könnte man damit jede Unterbrechung der Regeneration vermeiden.
Für Leute, die dies eh nicht verstehen und auf so einen optischen Hinweis nicht reagieren (also die Mehrheit), hätte das keine Auswirkungen, weil die Regeneration irgendwann, ein paar Kilometer weiter, automatisch ausgelöst werden würde (wie jetzt auch).
Aber natürlich würde ein Autohersteller so was niemals machen, weil er damit praktisch zugeben würde, dass sein Auto nicht alltagstauglich ist. Genauso wenig, wie er niemals die Geschichte mit dem 2-T-Öl im Diesel in die Betriebsanleitung schreiben würde.
Das einzige, was ich momentan aktiv machen kann, ist, die Fahrt zu verlängern, bis die Regeneration beendet ist, was ungefähr genau so primitiv ist, wie das Freibrennen selbst.
Aber mehr geht nicht und wenn es irgendwie möglich ist, mache ich das auch.
Zitat:
Original geschrieben von navec
Bei mir komme ich bei der Regeneration immer mit ca 10 Minuten hin. Wenn ich unterbrechen muss, geht die Regeneration kurz nach dem nächsten Start (auch wenn eine Nacht dazwischenliegt) weiter. Die dauert dann aber keine 10 Minuten mehr!
Genau. Und deshalb mach dir keinen Kopp, sondern stell das Auto einfach ab, wenn du zu Hause bist. Am nächsten morgen wird dann der Rest weggebrannt. ich kapier nicht, warum hier deswegen immer so ein grosses Fass aufgemacht wird, tut mir leid.
Klar: eine klitzekleine Information, dass "demnächst" ein Freibrennen nötig ist, verbunden mit der Möglichkeit, dieses manuell zu aktivieren, wäre optimal. Aber eben nicht für 90% der Kunden - leider. Die würden bei jedem Aufleuchten voll Panik den ADAC rufen...
Zitat:
ich kapier nicht, warum hier deswegen immer so ein grosses Fass aufgemacht wird, tut mir leid.
Weil "es" so leider nicht immer funktioniert...
Viele Grüße, vectoura
"die Gedanken sind frei" - so sei es denn. Die Fakten hingegen sprechen eine andere Sprache.
Zitat:
Original geschrieben von HJOrtmann
"die Gedanken sind frei" - so sei es denn. Die Fakten hingegen sprechen eine andere Sprache.
Dem kann ich nur zustimmen. Gut, dass die Gerichte nach Auswertung der Fakten entscheiden und nicht nach den Wünschen Einzelner.
Hallo miteinander.
Mein 1,9 Diesel mit 100 PS hat nun 25000 km am Buckel. Gekauft habe ich ihn mit 8000 km.
Ich fahre überwiegend Kurzstrecke - max. 1 mal pro Woche ca 20 km wobei er an diesem Tag ca. 100 km bewegt wird. ( 30 - 100 km durchschnittliche Tagesfahrleistung - ca. 23000 km im Jahr).
Mein Zaffi hat zumindest lt. Anzeige (Glühfaden blinkt) noch NIE freigebrannt - wobei ich am öfters auftretenden unüberhörbaren Knistern nach abstellen des Motors annehme, dass dies doch öfters der Fall ist.
Hab aber keinen Motorleistungsverlust oder sonstige Probleme.
Meine Werkstatt meint, dass dies normal ist, da mein Zaffi wohl genügend bewegt wird (trotz Kurzstrecke) - um auch ohne Vorwarnung (Blinkender Glühfaden ) während der Fahrt freizubrennen - Ob diese Auskunft der Tatsache entspricht weiss ich nicht - nur so viel ist sicher - 17000 km störungsfreier Kurzstreckenbetrieb sprechen eher für - als gegen den Partikelfilter .. Aber, um sicherzugehen sollte man wohl doch eher zum Benziner greifen!
Wenn jemand der meinung ist, dass die Auskunft meiner Werkstatt falsch ist - meldets euch bitte. Ansonsten kann ich dieses Fahrzeug nur loben.
Die Anzeige mit dem Glühfaden, ist, soweit ich das bisher mitbekommen habe, keine Funktionsanzeige für den Freibrennvorgang, sondern nur eine Warnung, wenn es durch die Fahrweise, trotz einiger Versuche, bis dahin nicht zum Beenden der Regeneration gekommen ist.
Bei meiner Motorsoftware würde es aber kaum so weit kommen. Da müsste ich schon pro Fahrt nur 2-3km fahren, bis es Probleme geben könnte und die Lampe blinkt.
Diese aktuelle Software verhindert ziemlich wirksam, dass der Filter dicht geht. Es wird um jeden Preis und relativ oft, auch mit fast kaltem Motor (nach Unterbrechungen) und sogar im Leerlauf, freigebrannt.
Wie das dann, wenn einer nur extrem kurze Strecken mit geringer Belastung fährt, mit der Motorölverdünnung aussieht, steht auf einem ganz anderen Blatt!
Opel hat das Problem mit der neuen Software einfach verlagert. Mit zuviel Öl (genauer: Öl plus Diesel) im Motor bleibt ja erst mal keiner stehen...dass Problem lässt sich mit häufigen Ölwechseln "beheben".
Dieser Mangel ist auch schwieriger nachzuweisen, als wenn ein Auto öfters mit dichtem Filter stehen bleibt.