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V 70 1 Handbremse
Hallo Leute.
Ich hoffe es geht euch allen gut.
Kennt sich jemand von euch mit der Handbremse vom V70, Bj.99 2.4 Turbo aus?? Die bringt mich zum verzweifeln. Sie zieht beidseitig schlecht, rechts mit einem leichten Knall und ziemlich Plötzlich. Die Beläge sind in Ordnung, eingestellt habe ich sie auch. Federn sind auch ok. Jetzt hab ich beide Seiten schon zweimal zerlegt und weiß langsam nicht mehr weiter.
Danke schon mal im Voraus für Ratschläge.
Beste Antwort im Thema
Hallo,
die Handbremse ist wirklich ein konstruktives Grauen. Auch ich als Profi hatte damit schon so meine Probleme. Der Tausch der Seile bringt nur was wenn die kaputt waren. Zur Grundeinstellung: Wenn die Bremse zu locker ist (wie schon jemand schrieb) hat man das Knallen besonders stark. Auch ist die Wirkung in Fahrtrichtung Rückwärts dann sehr gering. Leider gibt es ja auch noch den gefährlichen Fehler der sich ablösenden Handbremsbacken (kann schlimmstenfalls zum plötzlichen Blockieren eines Hinterrades führen, teils danach Gewaltschäden wie zerbrochene Bremsscheibe oder ein ganzer Deltalenker muss neu). Trotzdem muss man die Bremse relativ "mutig stramm" stellen. Ich war da früher immer übervorsichtig, und habe es lieber etwas lockerer eingestellt. Denn die sich ablösenden Bremsbeläge (mit den Bremsbacken verklebt) tun das vermutlich besonders dann, wenn sie heiß geworden sind. Also wenn sie immer etwas schleifen.
Die Einstellung ist aber eine Gratwanderung. Ich mache das wie folgt: Immer beide Hinterräder aufbocken. Versteller mit einem normalen 5.5er Schraubendreher so stramm drehen, bis es nicht weiter geht. Dann nur 2-3 Zähne lockern. Also nicht eine ganze Umdrehung des Verstellers, dann ist es zu locker und das Auto rollt rückwärts weg. Nach dem 2-3 Schraubendreherhübe lockern Rad per Hand drehen. Es schleift dann leicht, besonders bei Neuteilen (wenn die Scheiben noch diese silberne Geometbeschichtung haben). Wenn man es zu stramm macht, kann beim per Hand drehen auch plötzlich dieser Knall kommen bei dem die Bremse abrupt greift. Ich glaube das passiert aber zum Glück nur bei Fahrtrichtung Rückwärts.
Meist muss man nach kurzer Zeit nochmals die Handbremse strammer stellen. Ungleichmäßigkeit merkt man gut, wenn man das Auto rückwärts rollen lässt und die Handbremse zieht. Das Heck geht dann auf einer Seit nur hoch. Die Bremse ist konstruktiv echt Mist um IMHO die schlechteste Baugruppe am sonst so guten "L". Nur BMW hatte beim E39 ab 1997 ähnlichen Mist zu bieten. Ich denke Volvo wollte unbedingt ein komplett von der Scheibenbremse unabhängiges System haben, IMHO ging der Schuss nach hinten los. Ich mag mir nicht vorstellen wie man damit einen V70 (am Besten noch voll beladen) im Notfall abbremsen soll. Die Handbremse ist schwach und nicht sehr gut dosierbar. Dazu kaum gleichmäßig (rechts/Links Abweichung).
Ach ja: Bei dieser Handbremse empfehle ich, sie nicht während der Fahrt zu testen. Ich selbst mache es nur bei Schrittgeschwindigkeit, also maximal aus 10 km/h. Und das auch nur alle paar Monate. Die Bremsbacken kontrolliere ich jährlich mindestens 1x auf Ablösung. 1x bei der Kontrolle war plötzlich ein Belag schon zu 2/3 am Umfang gelöst, obwohl wenige Monate vorher kontrolliert.
Seile: Habe meine mal getauscht. Ein ziemlicher Akt. Der Teppich muss hinten angehoben werden, denn sie verlaufen ein Stück "im Niemandsland", also weder außen noch innen. Reste zerbrechen und bleiben im hinteren Radlagergehäuse stecken. Die musste ich heraus pulen. Die ATE-Seile, die ich vor ca. 6 Jahren gekauft hatte, waren eine Fehlcharge: Seil zu lang oder Seilhülle zu kurz (je nachem wie man es betrachtet). Die Handbremse liess sich so gar nicht einstellen. Erst die Seile vorn mit aufgeflexten M5-Muttern unterfüttern brachte Abhilfe. Normalerweise hätte ich die Seile reklamiert, aber wer zahlt mir die Arbeitsstunden vom Einbau. Daher würde ich nächstes Mal auch Billigseile nehmen.
Grüße
Chris
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18 Antworten
Die Seile gammeln gerne weg, und brechen auch , vor allem wo die an der Hinterachse mit der Torxschraube festgemacht werden.
Zitat:
@scutyde schrieb am 17. März 2020 um 16:55:31 Uhr:
Die Seile gammeln gerne weg, und brechen auch , vor allem wo die an der Hinterachse mit der Torxschraube festgemacht werden.
Die Seile wurden im März letzten Jahres erneuert, allerdings Billigteile. Ich vermute dass die da schon Mist gebaut haben, weil die Handbremse nie richtig funktioniert hat. Hat der Tüv letztes Jahr auch bemängelt. Ich hab den Wagen erst seit Juni letztes Jahr, und er wäre mir schon um ein Haar in einen See gerollt, weil die Handbremse nach hinten gar nicht zieht. Will diese Woche noch zum TÜV und die Bremse vorher in Ordnung haben.
Moin,
Handbremse exakt einstellen , Seile lösen , Backen in den Trommeln einstellen , dann Seile einstellen ,
ist fummelig ,
wenn s knallt beim anziehen , sind die Beläge zu weit von der Trommel entfernt , korrekt einstellen , wirkt Wunder bei der Konstruktion der Feststellbremse .
MfG
Zitat:
@asterix1962 schrieb am 17. März 2020 um 17:12:13 Uhr:
Moin,
Handbremse exakt einstellen , Seile lösen , Backen in den Trommeln einstellen , dann Seile einstellen ,
ist fummelig ,
wenn s knallt beim anziehen , sind die Beläge zu weit von der Trommel entfernt , korrekt einstellen , wirkt Wunder bei der Konstruktion der Feststellbremse .
MfG
Super, das probiere ich mal. Dankeschön. Der innere Bremskolben hinten rechts ist leider auch felsenfest. Brauche ich vermutlich einen neuen Sattel. Die Handbremse ist schon eine sehr eigenwillige Konstruktion. Nach hinten zieht sie überhaupt nicht.
Das ist das Problem mit den Dingern .
Wenn du den Bremssattel tauscht , rechne damit , das du die Bremsleitung nicht los bekommst :-(
Dann bleibt nur absägen Bördeln und mit nem geraden Verbinder und nem Stück neuer Leitung das Malheur zu beheben , nach 20 Jahren ist die Überwurfmutter der Leitung meist wie verschweisst im Sattel
MfG
Zitat:
@asterix1962 schrieb am 17. März 2020 um 17:20:15 Uhr:
Das ist das Problem mit den Dingern .
Wenn du den Bremssattel tauscht , rechne damit , das du die Bremsleitung nicht los bekommst :-(
Dann bleibt nur absägen Bördeln und mit nem geraden Verbinder und nem Stück neuer Leitung das Malheur zu beheben , nach 20 Jahren ist die Überwurfmutter der Leitung meist wie verschweisst im Sattel
MfG
Im Dezember ist mir der Sattel vorne links kaputt gegangen. Der war auch felsenfest, hab ich so noch nie bei einem Auto gehabt. Da ging die Verschraubung gut auf. Das Auto hat nie viel Salz gesehen. Hoffe es geht gut auf. Hab auch einen hervorragenden Rostlöser von Wirth.
Zitat:
@asterix1962 schrieb am 17. März 2020 um 17:20:15 Uhr:
Das ist das Problem mit den Dingern .
Wenn du den Bremssattel tauscht , rechne damit , das du die Bremsleitung nicht los bekommst :-(
Dann bleibt nur absägen Bördeln und mit nem geraden Verbinder und nem Stück neuer Leitung das Malheur zu beheben , nach 20 Jahren ist die Überwurfmutter der Leitung meist wie verschweisst im Sattel
MfG
Ja, stimmt. Die Bremsleitung musste ich abschneiden und ein neues Stück einsetzen. Da war nichts mehr zu wollen. Ging aber ruckzuck, dank Schnellverbinder. Die Handbremse hat jetzt Topwerte, der TÜV hat sie nicht beanstandet. Mich stört es allerdings, dass sie nach wie vor nach hinten keinerlei Bremswirkung zeigt. Außerdem hat er das Traggelenk vorne rechts beanstandet. Da hab ich jetzt auch nochmal eine Frage: Ist es richtig, dass man das Traggelenk nicht einzeln bekommt, sondern den kompletten Dreieckslenker tauschen muss??
Gruß Klausi
Traggelenk lässt sich nicht einzeln wechseln.Querlenker tauschen ist beim V70 ja kein großer Akt, wenn Du die 3 Bolzen Variante hast.
Hallo,
@chrissA4: Tut da nich' Fett (# no- Kupferfett ) an den Lenkanschlagsbegrenzer gehören?
Gruß Philipp
Zitat:
@chrissA4 schrieb am 19. März 2020 um 16:19:30 Uhr:
Traggelenk lässt sich nicht einzeln wechseln.Querlenker tauschen ist beim V70 ja kein großer Akt, wenn Du die 3 Bolzen Variante hast.
Ja, drei Bolzen. Hab mich nur gewundert, da ich es nicht kenne dass man den ganzen Dreieckslenker auswechseln muss. Hat mich 1860 SEK gekostet.
Zitat:
@Alsen schrieb am 19. März 2020 um 18:10:13 Uhr:
Hallo,
@chrissA4: Tut da nich' Fett (# no- Kupferfett ) an den Lenkanschlagsbegrenzer gehören?
Gruß Philipp
Hat er
Foto war direkt nach der Montage
Hallo,
Hab auch das Problem mit der Feststellbremse.
Hab auch schon zig mal eingestellt aber diese Konstruktion ist ein absolutes Grauen meiner Meinung nach.
Was mir zu dem festen Kolben noch einfällt-schau unbedingt ob die Ankerbleche noch intakt sind, hatte das auch schonmal und bei mir war das Ankerbleche weggerostet, in Folge dessen Schmutz an die Zange gekommen ist.
Hat jemand schonmal positive Erfahrungen mit dem Austausch der Seile gehabt?
Dass das zumindest bisschen besser wird danach?
Austausch der Seile war bei mir die Lösung, die ließen sich schon alleine nur noch schwer bewegen.
Zitat:
@ducatomatze schrieb am 2. August 2020 um 11:48:01 Uhr:
Hallo,
Hab auch das Problem mit der Feststellbremse.
Hab auch schon zig mal eingestellt aber diese Konstruktion ist ein absolutes Grauen meiner Meinung nach.
Was mir zu dem festen Kolben noch einfällt-schau unbedingt ob die Ankerbleche noch intakt sind, hatte das auch schonmal und bei mir war das Ankerbleche weggerostet, in Folge dessen Schmutz an die Zange gekommen ist.
Hat jemand schonmal positive Erfahrungen mit dem Austausch der Seile gehabt?
Dass das zumindest bisschen besser wird danach?
Hallo,
die Handbremse ist wirklich ein konstruktives Grauen. Auch ich als Profi hatte damit schon so meine Probleme. Der Tausch der Seile bringt nur was wenn die kaputt waren. Zur Grundeinstellung: Wenn die Bremse zu locker ist (wie schon jemand schrieb) hat man das Knallen besonders stark. Auch ist die Wirkung in Fahrtrichtung Rückwärts dann sehr gering. Leider gibt es ja auch noch den gefährlichen Fehler der sich ablösenden Handbremsbacken (kann schlimmstenfalls zum plötzlichen Blockieren eines Hinterrades führen, teils danach Gewaltschäden wie zerbrochene Bremsscheibe oder ein ganzer Deltalenker muss neu). Trotzdem muss man die Bremse relativ "mutig stramm" stellen. Ich war da früher immer übervorsichtig, und habe es lieber etwas lockerer eingestellt. Denn die sich ablösenden Bremsbeläge (mit den Bremsbacken verklebt) tun das vermutlich besonders dann, wenn sie heiß geworden sind. Also wenn sie immer etwas schleifen.
Die Einstellung ist aber eine Gratwanderung. Ich mache das wie folgt: Immer beide Hinterräder aufbocken. Versteller mit einem normalen 5.5er Schraubendreher so stramm drehen, bis es nicht weiter geht. Dann nur 2-3 Zähne lockern. Also nicht eine ganze Umdrehung des Verstellers, dann ist es zu locker und das Auto rollt rückwärts weg. Nach dem 2-3 Schraubendreherhübe lockern Rad per Hand drehen. Es schleift dann leicht, besonders bei Neuteilen (wenn die Scheiben noch diese silberne Geometbeschichtung haben). Wenn man es zu stramm macht, kann beim per Hand drehen auch plötzlich dieser Knall kommen bei dem die Bremse abrupt greift. Ich glaube das passiert aber zum Glück nur bei Fahrtrichtung Rückwärts.
Meist muss man nach kurzer Zeit nochmals die Handbremse strammer stellen. Ungleichmäßigkeit merkt man gut, wenn man das Auto rückwärts rollen lässt und die Handbremse zieht. Das Heck geht dann auf einer Seit nur hoch. Die Bremse ist konstruktiv echt Mist um IMHO die schlechteste Baugruppe am sonst so guten "L". Nur BMW hatte beim E39 ab 1997 ähnlichen Mist zu bieten. Ich denke Volvo wollte unbedingt ein komplett von der Scheibenbremse unabhängiges System haben, IMHO ging der Schuss nach hinten los. Ich mag mir nicht vorstellen wie man damit einen V70 (am Besten noch voll beladen) im Notfall abbremsen soll. Die Handbremse ist schwach und nicht sehr gut dosierbar. Dazu kaum gleichmäßig (rechts/Links Abweichung).
Ach ja: Bei dieser Handbremse empfehle ich, sie nicht während der Fahrt zu testen. Ich selbst mache es nur bei Schrittgeschwindigkeit, also maximal aus 10 km/h. Und das auch nur alle paar Monate. Die Bremsbacken kontrolliere ich jährlich mindestens 1x auf Ablösung. 1x bei der Kontrolle war plötzlich ein Belag schon zu 2/3 am Umfang gelöst, obwohl wenige Monate vorher kontrolliert.
Seile: Habe meine mal getauscht. Ein ziemlicher Akt. Der Teppich muss hinten angehoben werden, denn sie verlaufen ein Stück "im Niemandsland", also weder außen noch innen. Reste zerbrechen und bleiben im hinteren Radlagergehäuse stecken. Die musste ich heraus pulen. Die ATE-Seile, die ich vor ca. 6 Jahren gekauft hatte, waren eine Fehlcharge: Seil zu lang oder Seilhülle zu kurz (je nachem wie man es betrachtet). Die Handbremse liess sich so gar nicht einstellen. Erst die Seile vorn mit aufgeflexten M5-Muttern unterfüttern brachte Abhilfe. Normalerweise hätte ich die Seile reklamiert, aber wer zahlt mir die Arbeitsstunden vom Einbau. Daher würde ich nächstes Mal auch Billigseile nehmen.
Grüße
Chris