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V70 DRIVe - Erfahrungen nach 2 Monaten und 4.000 km

Volvo V70 3 (B)
Themenstarteram 22. November 2010 um 19:26

Auslieferung am 29.10., jetzt 3900 km auf der Uhr.

Ich denke die anfängliche vorbehaltlose Begeisterung hat sich nun soweit gelegt, dass eine halbwegs rationale Bewertung möglich ist.

Viele Einschätzungen sind sicher an unserem alten V70II D5 (Bj 2002) gemessen, aber durchaus an anderen Autos aus dem Wettbewerb – 5er Touring, E-Klasse, A6 Avant. Passat, Superb, C5, Insignia & Co sind für mich (wenngleich sicher gute Autos) nicht in der emotional gleichen Liga.

V70 DRIVe Summum plus

  • Xenium,
  • Standheizung,
  • DAB Radio
  • Farbe Oyster
  • Leder schwarz (verstärkter Seitenhalt) und
  • silberne Dachreling

Ich fang mal außen an:

Design:

Der V70II war einfach um Längen eleganter. Wenn ich heute einen sehe, denke ich der ist gefühlt einen halben Meter niedriger und einen halben Meter länger als der V70III. Die Flanken des V70III sind zu voluminös geraten (hallo E60 BMW) und die Gürtellinie erscheint zu hoch. Das dicke Ende kommt im wahrsten Sinne dann hinten: der Designer der den Übergang von den Heckleuchten in den Stoßfänger modelliert hat hatte wohl zu viel Ton übrig. Wie man auf der selben Plattform ein deutlich eleganteres Auto (zumindest von der Seite) bauen kann, bei noch mehr Platz, siehe Ford Mondeo.

Und die Schnauze hat schon die Nasenbär-Gene, der komische Buckel auf der Haube steht einer Corvette, aber nicht dem V70.

Die Dachreling macht aus meiner Sicht das Auto noch mal optisch deutlich höher (was beim IIer nicht so war) und dank der 205/60 auf 16er Felgen wirkt er auch nicht grade leichtfüßig (beim Drive gibt’s leider keine andere Möglichkeit.) Brioni-Anzug mit Birkenstock – passt zum DRIVe….

Es hilft in die Knie zu gehen, dann sieht er besser aus, auch von schräg hinten und von vorne. Der V70 ist halt für Familien mit Kindern gemacht.

Note: befriedigend

Innenraum:

Drinnen ist es vieeeeel besser. Hier ist der V70III dem Vorgänger voraus, Materialien, Verarbeitung, Geräuschdämmung, alles besser. Derzeit klappert auch noch nichts, hoffe mal das bleibt so ne Weile. Und verglichen mit Audi, Benz und Co hat der Volvo wirklich eine individuelle Note.

Die Sitze sind prima, wie beim Vorgänger.

Die elektrische Heckklappe möchte ich nicht mehr missen, auch wenn sie etwas leiser sein könnte. Leider ist die prima Lösung aus dem V70II mit dem Laderaumrollo integriert in die Rücksitzlehnen der 3geteilten Rückbank zum Opfer gefallen. Die abnehmbaren Kassetten sind aber ok, brauche ich sowieso nur im Urlaub max 2mal im Jahr.

Note: sehr gut

Fahrwerk:

Genauso problemlos wie der Vorgänger, dank weniger Nm als beim D5 ist der Vorderradantrieb nicht so schnell überfordert. Auch ist mein Eindruck dass er sehr spurstabil ist und weniger Spurrillen nachläuft. Ist allerdings bei Querfugen recht hart, insbesondere mit dem Original Michelin Energy Saver – mit den Winterreifen (Conti TS) erscheint es mir etwas besser.

Note: gut

Motor:

Ist natürlich nicht fair den 163 PS-D5 (mit nachgerüstetem DPF) mit dem Drive zu vergleichen. Denke aber dass der Unterschied in der täglichen Praxis viel weniger zu spüren ist als ich dachte (wenn man einen halbwegs defensiven Fahrstil pflegt). An die Anfahrschwäche hat man sich schnell gewohnt, Anfahren im 2. Gang (was bein D5 kein Problem war) ist beim Drive ein absolutes NoGo. Auch beim engen Abbiegen sollte man zur Sicherheit den Fuß nahe der Kupplung haben denn wenn die Drehzahl unter 1500 min-1 fällt ist im wahrsten Sinne der Ofen aus.

Vor allem kalt ist der Motor akustisch präsenter als der D5, direkt knurrig, aber nicht störend. Ab 60 km/h treten die Motorgeräusche in den Hintergrund – perfekt.

Auf der Autobahn ist Reisetempo 160 kein Problem, wenn dann aber ein LKW ausschert und einen auf 100 runterbremst dauert es wieder ne Weile, und die Hintermänner werden schon mal ungeduldig – beim D5 war man ratzfatz wieder auf Tempo. Keep cool ist die Devise. Und eine lange Autobahnsteigung kann sich zieeeeehen.

Der Verbrauch liegt derzeit um die 6 l/100km, hauptsächlich Stadt und Autobahn, und tägliche Standheizung. Verbrauch in der Stadt etwas über 6 l, BAB bei im Schnitt Richtgeschwindigkeit um die 5,5 l, auf der Landstraße bei 80 klar unter 5 l. Die Reichweite liegt locker über 1000 km, den Tankwart sieht man nur selten. Der D5 hatte bei ähnlichem Fahrprofil ca. 7,5 l gebraucht. Gehe davon aus dass sich der Verbrauch mittelfristig bei 5,5 l einpendelt, vielleicht knacken wir auch mal die 5 Liter Grenze. Bei unserem Fahrprofil wird die Start-/Stoppautomatik schmerzlich vermisst, in der Stadt wäre so sicher noch mal ein halber Liter weniger drin.

Note: gut

Bedienung/Komfort:

Das „Nonsus“ Bedienkonzept mit den verstreuten Anzeigen (Radio, RTI, und die beiden Rundinstrumente) sowie Knöpfen auf und inter dem Lenkrad sowie in der Mittelkonsole ist für den Erst- und Seltennutzer eine Katastrophe. Nimmt man sich aber die Zeit, sich damit zu beschäftigen und nutzt das Auto auch regelmäßig, dann gewöhnt man sich recht schnell dran und hat dann auch Vorteile gegenüber den vollintegrierten Systemen der Konkurrenz. Vieles geht dann „blind“, was z.B. bei iDrive, MMI oder Comand (und nun Sensus) unmöglich ist.

Mit der Klimaautomatik bin ich zufrieden, allerdings verstehe ich nicht ganz warum das Aufheizen ausschließlich über die Scheiben- und Fußraumdüsen geht und so ein Heidenradau erzeugt wird – würden auch die Mitteldüsen beitragen wäre der Innenraum schneller warm. Ich vermisse auch einen Schalter um die zwei Zonen links/rechts gleichzuschalten, ein Golf VI hat so was. So muss ich immer 2 Rädchen drehen.

Schmerzlich vermisse ich auch eine Öl/Wasser-Temperaturanzeige - wenn ich weiß, wie es dem Motor geht, gibt das mir ein Gefühl der Beruhigung. Die Daten gibt’s doch ohnehin im CAN-Bus, kann man das nicht wahlweise im Display einblenden? Wäre sogar bereit fürs Freischalten 50 Euro zu zahlen.

Die Tasten tief links unten für elektr. Heckklappe, und Tankdeckel sind zwar während der Fahrt beleuchtet, sobald der Motor aus ist, ist es aber zappenduster. Nicht praxisgerecht – denn dann braucht man sie um die Tankklappe oder Heckklappe zu öffnen. Der Griff für die Feststellbremse bleibt ja auch beleuchtet.

Die Taster für den elektrischen Fensterheber sind mir etwas zu weit vorne – wenn ich das Fenster vorne runterlassen will erwische ich in der Regel den Schalter für hinten – vielleicht gewöhne ich mich noch dran.

PDC vorne und hinten waren mir anfangs schon peinlich, aber vielleicht hilft es Schrammen zu vermeiden, unser V70II hatte nach 8 Jahren doch einigen Lack an den Stoßfängern gelassen.

Das High-Performance ist ordentlich, vor allem mit dem DAB-Radio eine sehr gute Klangqualität. Wenn mein Sohn mal wieder die Bässe voll aufgedreht hat, scheppern allerdings die Lautsprecher in den Vordertüren.

Note: gut

RTI:

Kriegt ein extra Kapitel. Benchmark ist hier unser 4 Jahre altes „Aldion“ das im V70II brav sein Werk verrichtete. Ich muss sagen, das RTI ist in vielen Belangen schlechter:

  • Zieleingabe: es dauert viel länger als auf dem Touchscreen eine Stadt oder Straße einzugeben. Zudem gibt es nervige Denkpausen (CD-Sybol rechts oben rotiert) zwischen den einzelnen Buchstaben-Eingaben, das ist eine Zumutung.
  • Unrealistische Fahrzeiten: ich weiß nicht wie man es schaffen soll die vom RTI errechneten Fahrzeiten in der Stadt zu erreichen. Es sind anscheinend 50 km/h hinterlegt. Anscheinend gibt es in schwedischen Städten keine Ampeln, keinen Verkehr, und man darf überall 80 fahren. Wegen der unrealistisch hohen Geschwindigkeiten die im RTI für die Stadt hinterlegt sind tendiert es dazu einen möglichst in das tiefste Dickicht zu lotsen – schön auf Urlaubsreisen, da sieht man was von den Innenstädten. Man kann versuchen über die „Umfahrungsfunktion“ etwas zu tricksen, das erscheint mir aber nicht der richtige Weg.
  • Bildschirm: der Infogehalt ist für den doch recht großen Schirm dürftig. Warum kann ich nicht Restfahrzeit und Ankunftszeit anzeigen, sondern nur eins von beiden? Und die Kartendarstellung ist von den Farben her recht gewöhnungsbedürftig (grüne Autobahn, orange Bundesstraßen, Nebenstraßen (grau) nur schwer von Eisenbahn zu unterscheiden. Wälder hellgrün, Wiesen dunkelgrün – normalerweise ist das umgekehrt). In der Dämmerung ist der Bildschirm zu dunkel, man muss dann händisch die Instrumentenbeleuchtung auf max regeln dann reichts grade so. Die zwei Helligkeitsstufen für die Instrumentenbeleuchtung sind gerade in der Dämmerung nicht praktikabel, wäre nicht eine variable Helligkeitsregelung möglich gewesen?
  • Es gibt bei der Gesamtkarte keinen Auto-Zoom, d.h. gut wäre es wenn (wahlweise) bei Richtungsänderungen reingezoomt wird, wenn es nur geradeaus geht - heraus. Beim RTI müsste ich ständig zwischen 1 km und 50 km Maßstab hin- und herschalten wenn ich das gleiche will. (zumindest habe ich das noch nicht gefunden)
  • Die Sprachführung ist sehr weitschweifig (laberlaber). Habe sie gleich ausgeschaltet, fahre nur nach Karte. Meine Frau fährt aber nur nach Sprachführung, sie bräuchte gar keinen Bildschirm (da sieht man wieder die Unterschiede zwischen den Geschlechtern), jetzt ist nachteilig dass das An- und Ausschalten der Sprachführung nur recht versteckt im „Einstellungen“ Menü erfolgt. Das Regeln über den Radio-Lautstärkeregler funktioniert nur eingeschränkt. Beim Aldi-Navi gab es eine „+“ und eine „–„ Taste da war das ruckzuck erledigt. Mit dem RTI-Lautstärkeregler bleibt immer eine Mindest-Lautstärke und das Radio wird auf leise gestellt.
  • Habe festgestellt dass die Uhr des Navis an der Fahrzeuguhr hängt. Warum nimmt es nicht das Zeitsignal des GPS?

Was kann das RTI besser:

  • es versperrt nicht meine Lüftungsdüse (Aldi-navi war am Brodit-Halter),
  • es kann grenzübergreifend navigieren (wenn ich Glück habe und die DVD mit der richtigen Länderkombi drin ist)
  • es kann mehrere Ziele nacheinander abarbeiten (Zielliste).
  • Auch im Tunnel läuft die Wegmessung weiter
  • Es ist schön dem Bildschirm beim Rein- und Rausfahren zuzusehen – in jedem Mann steckt ein Kind.

Note: knapp ausreichend

Für den 10-fachen Preis ist das mir zu dürftig. Aber da Summum mit Edition-Vorteil war es ja praktisch geschenkt.

So das wärs - für einen "ersten Eindruck" doch recht viel.

lg

Marvin D5

 

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 22. November 2010 um 19:26

Auslieferung am 29.10., jetzt 3900 km auf der Uhr.

Ich denke die anfängliche vorbehaltlose Begeisterung hat sich nun soweit gelegt, dass eine halbwegs rationale Bewertung möglich ist.

Viele Einschätzungen sind sicher an unserem alten V70II D5 (Bj 2002) gemessen, aber durchaus an anderen Autos aus dem Wettbewerb – 5er Touring, E-Klasse, A6 Avant. Passat, Superb, C5, Insignia & Co sind für mich (wenngleich sicher gute Autos) nicht in der emotional gleichen Liga.

V70 DRIVe Summum plus

  • Xenium,
  • Standheizung,
  • DAB Radio
  • Farbe Oyster
  • Leder schwarz (verstärkter Seitenhalt) und
  • silberne Dachreling

Ich fang mal außen an:

Design:

Der V70II war einfach um Längen eleganter. Wenn ich heute einen sehe, denke ich der ist gefühlt einen halben Meter niedriger und einen halben Meter länger als der V70III. Die Flanken des V70III sind zu voluminös geraten (hallo E60 BMW) und die Gürtellinie erscheint zu hoch. Das dicke Ende kommt im wahrsten Sinne dann hinten: der Designer der den Übergang von den Heckleuchten in den Stoßfänger modelliert hat hatte wohl zu viel Ton übrig. Wie man auf der selben Plattform ein deutlich eleganteres Auto (zumindest von der Seite) bauen kann, bei noch mehr Platz, siehe Ford Mondeo.

Und die Schnauze hat schon die Nasenbär-Gene, der komische Buckel auf der Haube steht einer Corvette, aber nicht dem V70.

Die Dachreling macht aus meiner Sicht das Auto noch mal optisch deutlich höher (was beim IIer nicht so war) und dank der 205/60 auf 16er Felgen wirkt er auch nicht grade leichtfüßig (beim Drive gibt’s leider keine andere Möglichkeit.) Brioni-Anzug mit Birkenstock – passt zum DRIVe….

Es hilft in die Knie zu gehen, dann sieht er besser aus, auch von schräg hinten und von vorne. Der V70 ist halt für Familien mit Kindern gemacht.

Note: befriedigend

Innenraum:

Drinnen ist es vieeeeel besser. Hier ist der V70III dem Vorgänger voraus, Materialien, Verarbeitung, Geräuschdämmung, alles besser. Derzeit klappert auch noch nichts, hoffe mal das bleibt so ne Weile. Und verglichen mit Audi, Benz und Co hat der Volvo wirklich eine individuelle Note.

Die Sitze sind prima, wie beim Vorgänger.

Die elektrische Heckklappe möchte ich nicht mehr missen, auch wenn sie etwas leiser sein könnte. Leider ist die prima Lösung aus dem V70II mit dem Laderaumrollo integriert in die Rücksitzlehnen der 3geteilten Rückbank zum Opfer gefallen. Die abnehmbaren Kassetten sind aber ok, brauche ich sowieso nur im Urlaub max 2mal im Jahr.

Note: sehr gut

Fahrwerk:

Genauso problemlos wie der Vorgänger, dank weniger Nm als beim D5 ist der Vorderradantrieb nicht so schnell überfordert. Auch ist mein Eindruck dass er sehr spurstabil ist und weniger Spurrillen nachläuft. Ist allerdings bei Querfugen recht hart, insbesondere mit dem Original Michelin Energy Saver – mit den Winterreifen (Conti TS) erscheint es mir etwas besser.

Note: gut

Motor:

Ist natürlich nicht fair den 163 PS-D5 (mit nachgerüstetem DPF) mit dem Drive zu vergleichen. Denke aber dass der Unterschied in der täglichen Praxis viel weniger zu spüren ist als ich dachte (wenn man einen halbwegs defensiven Fahrstil pflegt). An die Anfahrschwäche hat man sich schnell gewohnt, Anfahren im 2. Gang (was bein D5 kein Problem war) ist beim Drive ein absolutes NoGo. Auch beim engen Abbiegen sollte man zur Sicherheit den Fuß nahe der Kupplung haben denn wenn die Drehzahl unter 1500 min-1 fällt ist im wahrsten Sinne der Ofen aus.

Vor allem kalt ist der Motor akustisch präsenter als der D5, direkt knurrig, aber nicht störend. Ab 60 km/h treten die Motorgeräusche in den Hintergrund – perfekt.

Auf der Autobahn ist Reisetempo 160 kein Problem, wenn dann aber ein LKW ausschert und einen auf 100 runterbremst dauert es wieder ne Weile, und die Hintermänner werden schon mal ungeduldig – beim D5 war man ratzfatz wieder auf Tempo. Keep cool ist die Devise. Und eine lange Autobahnsteigung kann sich zieeeeehen.

Der Verbrauch liegt derzeit um die 6 l/100km, hauptsächlich Stadt und Autobahn, und tägliche Standheizung. Verbrauch in der Stadt etwas über 6 l, BAB bei im Schnitt Richtgeschwindigkeit um die 5,5 l, auf der Landstraße bei 80 klar unter 5 l. Die Reichweite liegt locker über 1000 km, den Tankwart sieht man nur selten. Der D5 hatte bei ähnlichem Fahrprofil ca. 7,5 l gebraucht. Gehe davon aus dass sich der Verbrauch mittelfristig bei 5,5 l einpendelt, vielleicht knacken wir auch mal die 5 Liter Grenze. Bei unserem Fahrprofil wird die Start-/Stoppautomatik schmerzlich vermisst, in der Stadt wäre so sicher noch mal ein halber Liter weniger drin.

Note: gut

Bedienung/Komfort:

Das „Nonsus“ Bedienkonzept mit den verstreuten Anzeigen (Radio, RTI, und die beiden Rundinstrumente) sowie Knöpfen auf und inter dem Lenkrad sowie in der Mittelkonsole ist für den Erst- und Seltennutzer eine Katastrophe. Nimmt man sich aber die Zeit, sich damit zu beschäftigen und nutzt das Auto auch regelmäßig, dann gewöhnt man sich recht schnell dran und hat dann auch Vorteile gegenüber den vollintegrierten Systemen der Konkurrenz. Vieles geht dann „blind“, was z.B. bei iDrive, MMI oder Comand (und nun Sensus) unmöglich ist.

Mit der Klimaautomatik bin ich zufrieden, allerdings verstehe ich nicht ganz warum das Aufheizen ausschließlich über die Scheiben- und Fußraumdüsen geht und so ein Heidenradau erzeugt wird – würden auch die Mitteldüsen beitragen wäre der Innenraum schneller warm. Ich vermisse auch einen Schalter um die zwei Zonen links/rechts gleichzuschalten, ein Golf VI hat so was. So muss ich immer 2 Rädchen drehen.

Schmerzlich vermisse ich auch eine Öl/Wasser-Temperaturanzeige - wenn ich weiß, wie es dem Motor geht, gibt das mir ein Gefühl der Beruhigung. Die Daten gibt’s doch ohnehin im CAN-Bus, kann man das nicht wahlweise im Display einblenden? Wäre sogar bereit fürs Freischalten 50 Euro zu zahlen.

Die Tasten tief links unten für elektr. Heckklappe, und Tankdeckel sind zwar während der Fahrt beleuchtet, sobald der Motor aus ist, ist es aber zappenduster. Nicht praxisgerecht – denn dann braucht man sie um die Tankklappe oder Heckklappe zu öffnen. Der Griff für die Feststellbremse bleibt ja auch beleuchtet.

Die Taster für den elektrischen Fensterheber sind mir etwas zu weit vorne – wenn ich das Fenster vorne runterlassen will erwische ich in der Regel den Schalter für hinten – vielleicht gewöhne ich mich noch dran.

PDC vorne und hinten waren mir anfangs schon peinlich, aber vielleicht hilft es Schrammen zu vermeiden, unser V70II hatte nach 8 Jahren doch einigen Lack an den Stoßfängern gelassen.

Das High-Performance ist ordentlich, vor allem mit dem DAB-Radio eine sehr gute Klangqualität. Wenn mein Sohn mal wieder die Bässe voll aufgedreht hat, scheppern allerdings die Lautsprecher in den Vordertüren.

Note: gut

RTI:

Kriegt ein extra Kapitel. Benchmark ist hier unser 4 Jahre altes „Aldion“ das im V70II brav sein Werk verrichtete. Ich muss sagen, das RTI ist in vielen Belangen schlechter:

  • Zieleingabe: es dauert viel länger als auf dem Touchscreen eine Stadt oder Straße einzugeben. Zudem gibt es nervige Denkpausen (CD-Sybol rechts oben rotiert) zwischen den einzelnen Buchstaben-Eingaben, das ist eine Zumutung.
  • Unrealistische Fahrzeiten: ich weiß nicht wie man es schaffen soll die vom RTI errechneten Fahrzeiten in der Stadt zu erreichen. Es sind anscheinend 50 km/h hinterlegt. Anscheinend gibt es in schwedischen Städten keine Ampeln, keinen Verkehr, und man darf überall 80 fahren. Wegen der unrealistisch hohen Geschwindigkeiten die im RTI für die Stadt hinterlegt sind tendiert es dazu einen möglichst in das tiefste Dickicht zu lotsen – schön auf Urlaubsreisen, da sieht man was von den Innenstädten. Man kann versuchen über die „Umfahrungsfunktion“ etwas zu tricksen, das erscheint mir aber nicht der richtige Weg.
  • Bildschirm: der Infogehalt ist für den doch recht großen Schirm dürftig. Warum kann ich nicht Restfahrzeit und Ankunftszeit anzeigen, sondern nur eins von beiden? Und die Kartendarstellung ist von den Farben her recht gewöhnungsbedürftig (grüne Autobahn, orange Bundesstraßen, Nebenstraßen (grau) nur schwer von Eisenbahn zu unterscheiden. Wälder hellgrün, Wiesen dunkelgrün – normalerweise ist das umgekehrt). In der Dämmerung ist der Bildschirm zu dunkel, man muss dann händisch die Instrumentenbeleuchtung auf max regeln dann reichts grade so. Die zwei Helligkeitsstufen für die Instrumentenbeleuchtung sind gerade in der Dämmerung nicht praktikabel, wäre nicht eine variable Helligkeitsregelung möglich gewesen?
  • Es gibt bei der Gesamtkarte keinen Auto-Zoom, d.h. gut wäre es wenn (wahlweise) bei Richtungsänderungen reingezoomt wird, wenn es nur geradeaus geht - heraus. Beim RTI müsste ich ständig zwischen 1 km und 50 km Maßstab hin- und herschalten wenn ich das gleiche will. (zumindest habe ich das noch nicht gefunden)
  • Die Sprachführung ist sehr weitschweifig (laberlaber). Habe sie gleich ausgeschaltet, fahre nur nach Karte. Meine Frau fährt aber nur nach Sprachführung, sie bräuchte gar keinen Bildschirm (da sieht man wieder die Unterschiede zwischen den Geschlechtern), jetzt ist nachteilig dass das An- und Ausschalten der Sprachführung nur recht versteckt im „Einstellungen“ Menü erfolgt. Das Regeln über den Radio-Lautstärkeregler funktioniert nur eingeschränkt. Beim Aldi-Navi gab es eine „+“ und eine „–„ Taste da war das ruckzuck erledigt. Mit dem RTI-Lautstärkeregler bleibt immer eine Mindest-Lautstärke und das Radio wird auf leise gestellt.
  • Habe festgestellt dass die Uhr des Navis an der Fahrzeuguhr hängt. Warum nimmt es nicht das Zeitsignal des GPS?

Was kann das RTI besser:

  • es versperrt nicht meine Lüftungsdüse (Aldi-navi war am Brodit-Halter),
  • es kann grenzübergreifend navigieren (wenn ich Glück habe und die DVD mit der richtigen Länderkombi drin ist)
  • es kann mehrere Ziele nacheinander abarbeiten (Zielliste).
  • Auch im Tunnel läuft die Wegmessung weiter
  • Es ist schön dem Bildschirm beim Rein- und Rausfahren zuzusehen – in jedem Mann steckt ein Kind.

Note: knapp ausreichend

Für den 10-fachen Preis ist das mir zu dürftig. Aber da Summum mit Edition-Vorteil war es ja praktisch geschenkt.

So das wärs - für einen "ersten Eindruck" doch recht viel.

lg

Marvin D5

 

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30 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von marvin d5

 

  • Unrealistische Fahrzeiten: ich weiß nicht wie man es schaffen soll die vom RTI errechneten Fahrzeiten in der Stadt zu erreichen. Es sind anscheinend 50 km/h hinterlegt. Anscheinend gibt es in schwedischen Städten keine Ampeln, keinen Verkehr, und man darf überall 80 fahren. Wegen der unrealistisch hohen Geschwindigkeiten die im RTI für die Stadt hinterlegt sind tendiert es dazu einen möglichst in das tiefste Dickicht zu lotsen – schön auf Urlaubsreisen, da sieht man was von den Innenstädten. Man kann versuchen über die „Umfahrungsfunktion“ etwas zu tricksen, das erscheint mir aber nicht der richtige Weg.

das ist mir auch ein Rätsel :confused:

Ciao,

Eric

Zitat:

Original geschrieben von Eric E.

Zitat:

Original geschrieben von marvin d5

 

  • Unrealistische Fahrzeiten: ich weiß nicht wie man es schaffen soll die vom RTI errechneten Fahrzeiten in der Stadt zu erreichen. Es sind anscheinend 50 km/h hinterlegt. Anscheinend gibt es in schwedischen Städten keine Ampeln, keinen Verkehr, und man darf überall 80 fahren. Wegen der unrealistisch hohen Geschwindigkeiten die im RTI für die Stadt hinterlegt sind tendiert es dazu einen möglichst in das tiefste Dickicht zu lotsen – schön auf Urlaubsreisen, da sieht man was von den Innenstädten. Man kann versuchen über die „Umfahrungsfunktion“ etwas zu tricksen, das erscheint mir aber nicht der richtige Weg.

das ist mir auch ein Rätsel :confused:

Ciao,

Eric

Da muss man kräftig üben. Dann kriegt man das schon hin, dass das RTI am Ende recht hat. Dass ihr euch aber auch so anstellt!

Schneller fahren, Ampeln umgehen wie die Fahrradfahrer, an Zebrastreifen bloß nicht anhalten (wie in manchen südlicheren Ländern), ab und an mal durch eine Fußgängerzone brettern, dann wird das schon... :D

Danke für den sehr ausgewogenen und detaillierten Bericht!

Zitat:

Original geschrieben von filiushh

 

Schneller fahren, Ampeln umgehen wie die Fahrradfahrer, an Zebrastreifen bloß nicht anhalten (wie in manchen südeuropäischen Ländern), ab und an mal durch eine Fußgängerzone brettern, dann wird das schon... :D

aha, VOLVO arbeitet an einem neuen Image :D

Zitat:

Original geschrieben von Eric E.

 

aha, VOLVO arbeitet an einem neuen Image :D

Yepp, Anti-Brav-System.Nur so brav wie Du ihn fährst. :D

Gruß

Hagelschaden

Themenstarteram 23. November 2010 um 7:16

Zitat:

Original geschrieben von filiushh

 

Da muss man kräftig üben. Dann kriegt man das schon hin, dass das RTI am Ende recht hat. Dass ihr euch aber auch so anstellt!

Schneller fahren, Ampeln umgehen wie die Fahrradfahrer, an Zebrastreifen bloß nicht anhalten (wie in manchen südlicheren Ländern), ab und an mal durch eine Fußgängerzone brettern, dann wird das schon... :D

Wenn ich mit meiner KTM die gleiche Strecke fahre schaffe ich es manchmal - aber eben mit "an der Ampelschlange vobeidrängeln", Blitzstart und Zick-Zack-Überholmanöver. Geht alles nicht mit dem V70.....

Punkt eins ( Design) lässt sich nicht bewerten, schon garnicht mit Noten, ansonsten klang alles sehr vernünftig und nachvollziehbar.

Themenstarteram 23. November 2010 um 7:27

Klaro - alles Geschmackssache.

Hat bei mir auch eine Weile gedauert, bis ich mich an den V70II gewöhnt hatte, der 850er gefiel mir damals auch besser. Wird schon!

Noch kleine Korrektur: EZ war 29.9.2010 (nicht Oktober)

hallo marvin,

freut mich das du so zufrieden bist ... war ja auch meine erste wahl, da ich aber fürs gleiche geld den xc60 bekommen habe hatte ich mich ja umentschieden und bin aufgrund des motors froh das ich es getan habe. ich hatte 2 monate einen v50 drive, das auto ist echt super gelaufen aber dieses turboloch ist ja echt der hammer, das ging mir irgendwann auf die nerven :D

weiterhin viele spass mit deinem v70

Zitat:

Original geschrieben von marvin d5

Leider ist die prima Lösung aus dem V70II mit dem Laderaumrollo integriert in die Rücksitzlehnen der 3geteilten Rückbank zum Opfer gefallen. Die abnehmbaren Kassetten sind aber ok, brauche ich sowieso nur im Urlaub max 2mal im Jahr.

Note: sehr gut

Erst einmal danke für Deinen ausführlichen und anschaulichen Bericht. Zu den Zeilen oben aber eine Anmerkung: Zumindest bei meinem V70II war das Laderaumrollo ebenfalls eine separate Kassette (die ihrerseits schon wieder deutlich billiger wirkte als die im V70I). In der Rückbank war das Gepäcktrennnetz, was in der Tat eine Superlösung war.

Gruß

Jörg

Hallo Marvin D5,

Deinem Bericht kann ich zu 100% zustimmen. Habe S80 EZ 12.2009.

Habe bis jetzt keinerlei Probleme bis auf die Standheizung, die hat vor 1 Woche den Dienstquittiert. Warte auf Termin wegen Austausch.

Gruß

Themenstarteram 24. November 2010 um 5:52

Zitat:

 

Erst einmal danke für Deinen ausführlichen und anschaulichen Bericht. Zu den Zeilen oben aber eine Anmerkung: Zumindest bei meinem V70II war das Laderaumrollo ebenfalls eine separate Kassette (die ihrerseits schon wieder deutlich billiger wirkte als die im V70I). In der Rückbank war das Gepäcktrennnetz, was in der Tat eine Superlösung war.

Gruß

Jörg

Jo - du hast natürlich recht: ich meinte das Netz, das ist jetzt in 2 abnehmbaren Kassetten (eine lange und eine kurze) und nicht mehr in die Bank integriert..

Die Gepäckraumabdeckung ist wie immer, mir gefällt sie aber besser als im V70II, vor allem das Einhängen ist weniger fummlig, man findet leichter die Aufnahmen.

lg

Marvin D5

Als V70-Diesel-Interessent und -Käufer in Lauerstellung, der hier schon länger mitliest, hat mich der Bericht sehr erfreut.

Bisher habe ich leider noch keinen Volvo-Händler gefunden, der mir einen V70 DRIVe zur Probefahrt zur Verfügung stellen kann. Eigentlich sollte es der 2,0 D werden, aber der ist ja leider nicht mehr im Programm. Der D3 hat mich auf einer Probefahrt begeistert. Ob das der DRIVe auch kann, wird sich hoffentlich bald herausstellen.

Du mußt aber noch sehr lange warten ... Die neuen werden erst ab KW 20 produziert :D

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