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Variant 1,6 AKS 74 KW Begrenzer bei 5000 UPM, Zahnriemen und Drosselklappe

VW Golf 3 (1H)
Themenstarteram 6. April 2011 um 22:24

Hallo Leute,

habe mich hier im Forum schon ein wenig eingelesen, werde aber aus der Vielzahl der dazu passenden Threads und den unzähligen Hinweisen leider nur bedingt schlau und wollte generell noch mal fragen, ob mir jemand mit Ahnung vom Thema/den Themen zusammenfassen kann, was ich am besten machen kann/soll bzw. wie die sinnvollste Vorgehensweise wäre.

Folgendes ist passiert:

Habe mich nach einiger Zeit ohne "Schrauben" mal wieder an (m)einen Golf III Variant mit 1,6 Liter AKS 74 KW Motor gewagt und eigentlich "nur" den Zahnriemen gewechselt. Habe mich dabei an die Anleitung aus dem original Reparaturleitfaden von VW zum Motor und zusätzlich aus "So wird's gemacht" gehalten. Natürlich habe ich dabei einige Dinge "improvisiert", allerdings nur mechanische Werkzeuge, die mir nicht zur Verfügung standen.

Ende vom Lied: Nachdem ich eigentlich der Meinung war, alles richtig gemacht zu haben (mechanisch auf jeden Fall!) und der Motor bei der ersten vorsichtigen Probefahrt und einer 250 Kilometer langen Autobahnfahrt mit gemäßigter Geschwindigkeit "normal" zu laufen schien (springt auch ganz normal nach gefühlten 1 1/2 Umdrehungen an und hat sonst keine Aussetzer o.Ä.), ist mir heute aufgefallen, dass der Motor bei knapp oberhalb 5000 Touren gefühlt in den "Begrenzer" geht und das in jedem Gang.

In den Büchern war meiner Meinung nach nicht explizit vermerkt, dass man - wie früher durchaus üblich - den Motor/die Zündung mit einer Zündzeitpunktlampe einstellen muss. Da ich aber eigentlich schon immer erst geschaut habe, ob die Kiste vernünftig läuft - und das ist sie ja auch zunächst -, bevor ich irgendwo dran justiert habe, war das für mich so ok.

Aufgrund der Forenbeiträge, die ich gelesen habe, gehe ich mal davon aus, dass die Kiste im "Notlauf" läuft. Weitere Schraubereien und sonstige Dinge habe ich jetzt erst mal sein gelassen.

Meine Fragen dazu:

1. Schadet es, wenn der Motor so betrieben wird, oder ist das eher egal? Ich frage deshalb, weil ich unter Umständen damit noch mal rund 500 Kilometer fahren muss, bevor ich mich ernsthaft darum kümmern kann.

2. Reicht es aus unter Umständen aus, den Fehlerspeicher auszulesen und ggfs. zu löschen, oder muss in jedem Fall etwas eingestellt werden? Ich habe hier ein einfaches OBD-Interface für die Kiste, Laptop und entsprechende Software sind vorhanden, aber leider echt keine Zeit/Möglichkeit gehabt, jetzt schon mal auszulesen, bitte verzeiht mir dies!

3. Kann ich - wenn nötig - die Einstellungen (am Verteiler?) mit dem OBD kontrollieren/durchführen oder muss das mit einem speziellen Messgerät o. Motortester von VW/Werkstatt gemacht werden? Welche Messwerte sind relevant? Kann ich dabei etwas falsch machen?

Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass ein Bauteil (Hallgeber, Sensoren, MSG, Relais etc...) just im Moment den Geist aufgegeben hat, da der Fehler am ehesten mit dem Wechsel des Zahnriemens in Verbindung zu bringen ist. Ich habe mir allerdings bei den mechanischen Arbeiten die größte Mühe gegeben und auch peinlich genau auf die Markierungen am Kurbel-, Nocken-, Zwischenwelle und Verteiler geachtet.

Weiterhin:

Ich hatte ca. Ende Dezember und davor ein Problem mit stark schwankender Drehzahl im Leerlauf - ca. zwischen 500-1110 Umdrehungen, ganz egal, ob der Motor kalt oder warm war. Nachdem ich die "üblichen Verdächtigen" wie Zündkerzen, Zündkabel (war tatsächlich mal eins defekt), Luftfilter usw. schon durchprobiert hatte, ging der Motor dann am Ende direkt nach dem Anlassen schlagartig wieder aus, wenn man kein Gas gegeben hat. Den Fehler habe ich damals mehr oder minder an der Drosselklappe festgemacht, nachdem ich mit einer zweiten Person den Motor gestartet habe, ist mir aufgefallen, dass die Drosselklappe ständig auf/zu gesteuert hat, obwohl die Gasstellung unverändert war, im Leerlauf führte das zu einem sofortigem Stop des Motors und dies würde auch zu den Drehzahlschwankungen passen, die zuvor aufgetreten sind (Drosselklappe zu=keine Luft).

Gelöst (für meine Begriffe) habe ich das Problem damals wie folgt: Nachdem ich den Luftschlauch demontiert habe, ist mir aufgefallen, dass die Drosseklappe im Sitz stark verdreckt war und scheinbar nicht mehr in Endstellung fahren konnte. Daraufhin habe ich die Drosselklappe einmal "von Hand" in Endstellung gedrückt, danach lief der Motor auch im Leerlauf wieder rund und die Schwankungen waren weg. Danach habe ich sämtlichen Dreck/Öl/Ruß aus der Drosselklappe entfernt und alles wieder eingebaut. Seit dem lief der Motor für meine Begriffe optimal, keine Drehzahlschwankungen im Leerlauf, kein Ausgehen, normaler Durchzug.

Meine Fragen dazu:

1. Kann es sein, dass trotz der Reinigung der Klappe auch von dort noch ein Problem kommt? Wie schaut es mit dem Drosselklappenpoti, kann ich das überprüfen?

2. Muss an der Drosselklappe eventuell noch etwas eingestellt werden bzw. kann ich durch meine "gewaltsames" Zurückdrücken der Klappe etwas verstellt haben?

Vielen Dank vorab für eure Antworten, gerne könnt ihr mich auch auf entsprechende Threads verweisen, wenn diese zielführend sind.

Gruß

der Pain

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3 Antworten

Hi.

Warscheinlich hast Du beim Wechsel des Zahnriemens die Nebenwelle Verstellt. In diesem Fall gibt es idR eine Meldung "515 Hallgeber G40 Ausser Toleranz" oder so ähnlich :) Irgendwo im Rep.-Leitfaden steht, glaube ich, auch drin das man den Verteiler neu einstellen/kontrollieren soll nachdem Arbeiten am Zahnriemen gemacht wurden. Ob Du deine vorhandene Software nutzen kannst, hängt davon ab ob diese in der Lage ist die betreffenden Messwertblöcke auszulesen(Vollvers. VAG-COM geht zB). Bei den derzeitigen Benzinpreisen würde ich mir das überlegen :-) der Verbrauch geht im Notlauf seht spürbar in die Höhe...

Der AKS hat einen Hallgeber und einen OT-Geber. Der Hallgeber wird dazu benutzt den Zylinder 1 zu erkennen. Alles weitere wird aus dem Signal des OT-Gebers abgeleitet. Ausserdem kann das Steuergerät durch die zweite Information ("Motor dreht sich") erkennen ob der Hallgeber oder OT-Geber ausgefallen ist und eine zuverlässige(re) Fehlermeldung ausgeben (Speicher ist leer auch wenn bei stehendem Motor ausgelesen wird).

Bei korrekter Einstellung des Verteilers, dem richtigen Verteiler und einem funktionierenden Hallgeber laufen die Signale von OT-Geber und Hallgeber in einem bestimmten Zeitfenster syncron ein. Ist das nicht der Fall so wird u.a. die Drehzahl bei ca. 5200 Upm abgeriegelt. Ausserdem wird eine Fehlermeldung in den Speicher geschrieben. Ist beim AKS alles in Ordnung ist der Fehlerspeicher leer, egal ob der Motor läuft oder nicht !

Diese Einstellung des Verteilers, also das abgleichen von Hallgebersignal auf OT-Gebersignal ist das einzige was beim AKS an der "Zündung" bzw. Einspritzanlage eingestellt werden kann und muß.

Die Einstellung wird normalerweise mit einem (Motor)-Diagnosegerät vorgenommen: Messwertblock 7 Feld 1 und Feld 2 vom Motorsteuergerät. Die Sollwerte sind für Feld 1: 57..60 bzw. 1, für Feld 2: 5..8. Wenn die nicht passen dann den Verteiler verdrehen bis sie stimmen. Wenn diese Einstellung korrekt ist übernimmt das Steuergerät die Einstellung des ZZP. Vor der Einstellung muß der Fehlerspeicher gelöscht werden. Mit der Blitzlampe kannst Du bei dem Motor eigentlich nichts anfangen, Du kannst höchstens zusehen wie das Steuergerät den ZZP regelt.

Zu deiner Drosselklappe: Da diese nicht wie bei der Mono-Motronic quasi selbstreinigend ist muß diese von Zeit zu Zeit mal gereinigt werden. Mit Gewalt sollte man dort allerdings dran gehen !

Aber Du hast das schon korrekt erkannt. Da die Leerlaufregelung hier über die Klappe gemacht wird funktioniert das halt nur sauber wenn die Klappe es auch ist. Man kann die Klappe nochmal neu anlernen, wenn der Leerlauf aber okay ist würde ich das lassen (never touch a running system).

Motor aus: STG 01 (Motorelektronik) auswählen, STG Grundeinstellung -> Funktion 04, Messwertgruppe 001 (-> Drosselklappenadaption) nach durchlauf beenden, anschl. 2 Minuten warten Zündung abschalten.

Viel Erfolg.

Themenstarteram 7. April 2011 um 18:28

Hallo Alex!

Vielen, vielen Dank für die detailierte und exakt richtige Zusammenfassung. Heute mittag hatte ich schon mal schnell in den Fehlerspeicher geschaut und natürlich den 515er vorgefunden. Nach dem Löschen des Fehlerspeichers und einer Runde um den Block war der Fehler auch sofort wieder da. Da ich für die von dir beschriebene Einstellprozedur aber das falsche Notebook am Mann hatte (eins mit W7, darauf laufen meine uralten VAG.COM und VW-Audi-Tool Versionen nicht...) und nur auf die schnelle WBH-Diag zum Laufen gebracht habe, womit ich mich aber nicht besonders gut auskenne, habe ich dann heute abend noch mal mit einem anderen Notebook die Einstellung durchgeführt.

Zuerst Fehlerspeicher gelöscht, Wert 1 stand auf "3" und Wert 2 auf "10", den Verteiler gelöst und entsprechend "zurückgedreht" auf Wert 1 "59" und Wert 2 "6", raus auf die glücklicherweise recht leere Landstraße und siehe da, zieht wieder auf über 6000 UPM bei Bedarf.

Ich hab auch noch mal einen Blick in den Rep.-Leitfaden geworfen, wenn ich die in Klammern gesetzte Bemerkung (Steuerzeiten einstellen) direkt am Anfang der Beschreibung bewusst wahrgenommen hätte und ein wenig mehr mitgedacht, hätte ich vielleicht drauf kommen können, das im Rep.-Leitfaden zur SIMOS steht, wie das geht, natürlich inklusive der von dir angegebenen Werte...:-(

Die Drosselklappe habe ich - wie von dir angeraten - in Ruhe gelassen, da scheint alles soweit im grünen Bereich zu sein, hab jetzt nicht auf die exakte Drehzahl im Stand geschaut, aber der DZM steht irgendwo bei 850-900 UPM still und der Motor läuft relativ ruhig.

Nochmals vielen Dank, hat mir wirklich sehr geholfen und mir die Fahrt in die nächste Werkstatt erspart!

 

Keine Ursache und danke fürs Feedback. :D

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